• Geduldig setzte Phaeneas zu einer Erklärung an: „Ich habe dir von ihm erzählt, Herr, als du erstmals hören wolltest, was es Neues in Mogontiacum gibt. Er ist vor einiger Zeit in die Stadt gekommen und hat prompt sein Geld mit vollen Händen ausgegeben. Geld, von dem niemand recht weiß, woher er es überhaupt hat. Erinnerst du dich an die Zeche in der Taberna und den Einkauf am Markt? Kleidung, Schmuck, zwei neue Sklaven. Seine Ursprünge sind recht ungewiss, sein bisheriges Schicksal ebenso...“
    Phaeneas hoffte, das richtige getroffen zu haben. Was konnte er schon mehr erzählen, was dem Herrn etwas sagen würde, wenn es kaum etwas gab, was man wirklich über diesen Mann wusste?

  • „Nun, viel ist es nicht, Herr. Sein Name ist Ivomagus. Bevor er nach Mogontiacum kam, hat er sich in Rom aufgehalten, in den eher ärmlichen Vierteln der Stadt.
    Livius Priscus, sein"
    - nun, wie wollte man ihn nennen? - "Gehilfe suchte hier in Mogontiacum den Hof eines gewissen Marius Marullus auf und hat sich dort nach jenem erkundigt. Von den Sklaven erfuhr er, dass ihr Herr sich momentan in Taracco aufhält.
    Kurz darauf reiste Ivomagus mit Priscus und besagter Sklavin ab. Ich konnte nicht sicher herausfinden wohin.“
    Und ließ dabei unausgesprochen, dass es nahe lag, auf Taracco zu spekulieren. „Inzwischen ist Ivomagus alleine wieder zurück und ging zur Ala nach Confluentes.“
    Nun mochte sich der Herr die Geschichte zusammenreimen, wie er wollte - oder es eben nicht tun. Es passte alles nicht zusammen, an die Informationen, die es zusammengefügt hätten, war einfach nicht zu kommen.

  • Viel war es wirklich nicht, aber wichtig war das Thema ja nun auch wieder nicht....


    "Nunja, bei der ALA hat man sicher ein Auge auf ihn und wenn er dort auch mit dem Geld herumschmeisst, werden seine Kameraden sicher schnell herausfinden, woher er es hat. Und das spricht sich dann schnell herum.....schicke mir nun bitte Crinon!"

  • Phaeneas wunderte sich, dass der Herr noch eine abschließende Bemerkung dazu machte... Fast als wollte er íhn an seinen Überlegungen teilhaben lassen. Ein eigenartiger Gedanke, an seinen Betrachtungen beteiligt zu werden...


    Tja, wo hatte er Crinon zuletzt gesehen? Ach ja...

  • Wenn ihr keine spezifischere Order für mich habt, so ist der Auftrag eingentlich ziemlich klar. Eure Verlobte mit meinem Leben unter Einsatz all meiner Talente und Fähigkeiten zu beschützen. Insbesondere wenn sie die Regia verlässt.


    Eine Frage drängte sich ihm zwar auf, doch er wagte nicht sie zu stellen. Die Frage nach seiner Bewaffnung. Doch er hatte sich in den letzten Wochen mit einigen Messern versorgt, die er geschickt einzusetzen verstand. Jeder Angriff, der mehr erfondern würde bedurfte ohnehin auch einer Unterweisung der obligatorischen Sänftenträger.


    Um den optimalen Schutz zu gewährleisten wäre es angebracht, dass ich die Sänftenträger - eure Verlobte benutzt in der Regel eine Solche nehme ich an? - in den rudimentären Regeln im Umgang mit Angreifern unterweise. A propos Angreifer. Wie sehr rechnet Ihr mit einem Angriff auf eure Verlobte und in welchem Umfang?

  • "Du hast freie Hand, was die Begleiter meiner Verlobten angeht.... bringe ihnen bei, was du für nötig hältst.


    Eigentlich rechne ich nicht unbedingt mit einem Angriff, aber man weiss ja nie, auf welche Ideen die Feinde Roms kommen könnten....."


    Dann machte ich kleine Pause, bevor ich weiter fortfuhr


    "Allerdings habe ich, neben dem Schutz meiner Frau, auch noch einen anderen Auftrag für dich.
    Du wirst mit ihr unterwegs sein, wissen, wo sie sich aufhält, mit wem sie spricht und wie sie sich in der Öffentlichkeit verhält.
    Ich möchte, dass du deine Ohren und Augen offen hältst und mir berichtest, was es zu berichten gibt!"

  • Eigentlich hatte Phaeneas ja gleich mit Crinon zurück ins Tablinum kommen wollen, doch auf halber Strecke hatte ihn Antias aufgehalten, ihm - ohne den Bithynier überhaupt zu Wort kommen zu lassen – etwas von irgendwelchen Schwierigkeiten berichtet, damit geschlossen, dass er sich schon darum kümmern würde, und Phaeneas anschließend eine Schriftrolle in die Hand gedrückt, mit den Worten, dass das für den Herrn angekommen sei.
    Crinon war in der Zwischenzeit schon längst dort, wo er sein sollte. Mit einem Seufzen trat Phaeneas den Weg zum Tablinum an.
    Das Problem war, er wusste ja nicht, ob der Herr ihn überhaupt dabei haben wollte, wenn er mit Crinon sprach. Wäre er gleich mitgekommen, hätte er es dem Bithynier schon gesagt, doch jetzt musste er einfach so ins Zimmer eindringen. Bemüht leise trat er also ein und verschwand sofort in den Hintergrund, die Hände mit der Schriftrolle auf dem Rücken verschränkt...

  • Ich werde mein Möglichstes tun und euch nicht enttäuschen, Herr.


    Das wurde doch durchaus zu einem Auftrag nach Crinons Geschmack. Er war sich sicher, das er ihn zur Zufriedenheit seines Herrn würde ausführen können.
    Doch seine Sorge um dessen Sicherheit wurde plötzlich massiv gesteigert. Eigentlich hatte er sich gerade zum Verlassen des Raumes anschicken wollen, als er eine Bewegung wahrnahm. Hier war noch jemand in den Raum getreten, und das heimlich.
    Unauffällig blickter er sich um, doch dann erkannte er Phaeneas und entspannte sich wieder. Auch wenn dieser seine Hände hinter dem Rücken verbarg.
    Crinon wand sich wieder seinem Herrn zu und sagte:


    Mit eurer Erlaubnis würde ich mich gerne zurückziehen und umgehend um die Ausbildung kümmern. Oder kann ich noch etwas für euch tun?

  • Keine Reaktion - auf sein stilles Eindringen – war die eindeutigste Antwort und die, die Phaeneas am liebsten war. Schlicht da zu sein zog er einer Erwähnung vor, allein schon, weil er der Meinung war, dass es seine Anwesenheit nicht wert war.
    „...und umgehend um die Ausbildung kümmern.“ Diese abschließende Äußerung Crinons ergab in Phaeneas’ Ohren wenig Sinn. Ausbildung? Welche Ausbildung?
    Als er dann angesprochen wurde, trat er heran. „Ja, Herr“, erklärte Phaeneas und zog die Schriftrolle hinter seinem Rücken hervor. „Ein Brief für dich.“


    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior
    Provinz Germanien




    Decima Lucilla und Medicus Germanicus Avarus


    heiraten



    Du, Marcus Vinicius Lucianus bist dazu herzlich eingeladen. Die Zeremonie beginnt am ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (26.10.2007/104 n.Chr.) in der Casa Decima.



    Dein Erscheinen würde uns ehren und wir würden uns besonders freuen, dich bei unserem Fest begrüßen zu dürfen.


    Rom


    NON OCT DCCCLVII A.U.C. (7.10.2007/104 n.Chr.)



    Lucilla et Avarus

  • Ich nahm den Brief entgegen und las ihn.... kurz deutete ich Phaeneas zu warten und setzte mich gleich an die Antwort, die ich ansonsten sicher vergessen würde.



    An
    Medicus Germanicus Avarus et Decima Lucilla
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Glückliches Brautpaar!


    Meine besten Grüsse und Wünsche für eure gemeinsame Zukunft
    kann ich euch leider nicht persönlich überbringen.
    Ihr versteht sicher, dass mich mein Amt und meine Aufgaben hier,
    im Norden, halten und es mir unmöglich machen,
    nach Rom zu reisen.


    Dennoch wünsche ich euch ein besonders schönes Fest
    und alles erdenklich Gute für Eure Zukunft!


    Mögen die Götter euch beschützen und mit Nachwuchs segnen.




    Nachdem die Schriftrolle gesiegelt war, übergab ich sie an Phaeneas


    "Bring die Antwort gleich zur Poststelle......."


    Dann überlegte ich, denn ich war mir sicher, ich wollte noch etwas von ihm, doch es entfuhr mir nur ein "..... ach, ich glaube, ich werde alt!"

  • Auf den Wink hin verharrte Phaeneas geduldig und verfolgte, wie der Brief zu Papier fand.
    Anschließend nahm er das Schriftstück entgegen.
    Auf die letzten Worte des Herrn hin grinste der junge Bithynier innerlich; es gab kaum etwas in der Welt, worüber sich die Leute mehr Gedanken machten als über das Alter.
    Abschließend nickte er, verließ das Tablinum und machte sich auf den Weg.


    Sim-Off:

    Hey, jeder Satz fängt mit "a" an! :D

  • Gleich nach dem Essen machte ich mich daran die Einladungen zu verfassen und abschicken zu lassen.



    An
    ...Name...
    ...Domus...
    ...Stadt...
    ...Provinz...

    samt Begleitung


    Einladung



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina


    geben ihre Hochzeit bekannt



    Am
    KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.)
    laden wir zu den Feierlichkeiten
    anlässlich unserer Hochzeit
    nach Mogontiacum, Domus Legatus Augusti
    und würden uns über ein Erscheinen mehr als freuen.



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina


    Und auch eine Liste mit den Empfängern, von derer ich aber gleich wieder die Leute strich, von denen ich wusste, dass sie in Parthia waren... und dann jene, die ich fertig verschickt hatte....



    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus et Familia - Parthia


    Senatoren samt Begleitung
    Lucius Flavius Furianus
    Medicus Germanicus Avarus
    Spurius Purgitius Macer

    Lucius Aelius Quarto - Parthia
    Marcus Decimus Livianus - Parthia
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Publius Matinius Agrippa

    Maximus Decimus Meridius


    Stab der Legio II samt Begleitung
    Praefectus Castrorum Flavus Germanicus Honorius
    Tribunus Laticlavius Quintus Germanicus Sedulus
    Tribunus Angusticlavius Caius Octavius Sura
    Tribunus Angusticlavius Quintus Terentius Alienus


    Kommandant der ALA II Numidia samt Begleitung


    Praefectus Alae Tiberius Prudentius Balbus samt Begleitung


    Provinzverwaltung samt Begleitung


    Magister Officiorum Lucius Hadrianus Iustus
    Comes Duccia Venusia


    und mein guter, alter Freund

    Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus samt Begleitung

  • Im Innern des Tablinum ließ sich ein Klopfen an der Türe vernehmen. Nachdem Phaeneas, der vor dieser Tür stand, die Aufforderung einzutreten hörte, öffnete er die Tür, kam ins Zimmer und schloss sie sorgfältig hinter sich. Dann trat er in den Raum hinein und überreichte dem Herrn das, was er bei sich hatte: „Diese Briefe sind eingetroffen, Herr.“


    An den Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogontiacum, Germania



    Sei gegrüßt, mein Bruder.


    Na endlich heiratest du, es wurde schon allerhöchste Zeit dafür. Wie ich gehört habe, ist deine Verlobte eh schon vor einiger Zeit in Mogontiacum angekommen, ich hoffe, ihr beide konntet euch schon aneinander gewöhnen.


    Leider ist es mir und meiner Frau nicht möglich zu kommen. Livia liegt seit ihrer Geburt quasi ständig im Bett, die Geburt unserer Tochter hat ihr wohl ordentlich zugesetzt, mehr als eigentlich gut sein sollte. Ich habe sie nach Misenum bringen lassen, auf Anraten unseres Arztes. Zudem hat sich eine Neuigkeit ergeben, mit der ich wirklich nicht gerechnet habe. Du hast sicher schon vom Attentat auf den Praefectus Urbi, Octavius Victor, gehört. Nun ja, unser Kaiser scheint der Ansicht zu sein, daß meine Person wohl zuwenig Arbeit hat und hat mich dazu bestimmt, der nächste Praefectus Urbi zu werden. Du kannst dir meine Freude darüber sicher gut vorstellen und wirst verstehen, daß es mir daher unmöglich ist, Rom zu verlassen.


    Mit dieser Nachricht werde ich auch den Brief schließen, denn sonst hat sich kaum etwas wirklich gravierendes getan und für Tratsch habe ich ab jetzt, dank unserem gütigen und weisen Imperator, auch keine Zeit mehr. Ich bin mir sicher, daß du eine rauschende Hochzeit erleben wirst und hoffe, daß dir oder euch meine Hochzeitsgeschenke gefallen.


    M. Vinicius Hungaricus


    An Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior


    Salve Lucianus,


    es füllt mein Herz mit Freude zu hören, das auch du vor den Göttern die Ehe schwören willst. Wie gern wären wir zu Deinem Fest erschienen, aber es liegt nun leider doch zu nah an unserer eigenen Hochzeit. Das du dahin nicht reisen konntest, war wohl nicht vermeidbar, immerhin füllst du einen wichtigen Posten aus und wir stehen wohl alle in deiner Schuld, wenn ich das so schreiben darf. Denn die Grenzen seien wohl sicher, wie man mir zutrug.


    Vielleicht finden Lucilla und ich im nächsten Frühjahr die Muse eine Reise nach Germanien zu unternehmen. Dann werden wir unsere Glückwünsche, die ich Dir hiermit übersenden möchte, noch persönlich nachreichen. Bis dato hoffe ich, das der Bote auch an die beiden Zuchthengste gedacht hat und das eure Verbindung von ewiger Dauer sein möge.


    Mit freundschaftlichen und verbundenen Grüßen aus Rom,



    Sim-Off:

    Wisim


  • Ich hatte das Klopfen vernommen, forderte auf und war bereit.... ich übernahm die Rolen "Danke Phaeneas!" und rollte die erste aus..... meine Bruder....


    Ich las sie und liess Hie und Da ein "hm" oder ein "aha" ertönen, bis aber dann ein "Da schau einer an..... mein Bruder ist Praefectus Urbi!" ertönte, zusammen mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln "Er kanns ja also doch nicht lassen!"


    Dann legte ich die eine Schriftrolle beiseite und nahm die zweite und nachdem ich fertig war blickte ich zu Phaeneas


    "Weisst du etwas von zwei Hengsten? Sie sollten mit diesem Brief hier eingetroffen sein!"


    Natürlich würden sie jetzt nicht in der Poststube darauf warten begutachtet zu werden, aber vielleicht wusste ja Phaeneas etwas aus den Stallungen.

  • Daran, dass der Herr sich bei ihm zu bedanken pflegte, hatte Phaeneas sich immer noch nicht recht gewöhnt, aber zumindest war er nicht mehr ganz so erstaunt wie anfangs...
    Der Sklave beobachtete, wie der Herr das Schriftstück las. Aha, ein Brief des Bruders – und jetzt seit neuestem Praefectus Urbi. Bei der zweiten Schriftrolle kamen weit weniger Regungen, also wohl eher uninteressant.
    „Ja, Herr. Sie wurden in den Stallungen untergebracht.“

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