Kanobos (ägyptisch: Goldene Erde) ist eine uralte griechische Stadt an der Mündung des kanopischen Nilarms. Die Stadt wurde schon lange vor der Eroberung Ägyptens durch die Makedonier als griechischer Handelsstützpunkt gegründet. Der Sage nach war der Gründer der Stadt Menelaos, der mythische König von Sparta, welcher bei der Rückreise von Troja nach Griechenland hier strandete und den Ort nach Kanobos, seinen Steuermann, benannte, der hier begraben liegt und als Heros der Stadt gilt.
Heute ist Kanobos vor allem als wichtige Pilgerstätte von Bedeutung. Denn hier steht eines der wichtigsten Heiligtümer des Osiris, welcher dort in Form des Serapis verehrt wird. Menschen aus der ganzen Provinz und darüber hinaus reisen hierher, um sich den Segen und die Hilfe des Gottes zu holen. Devotionalienverkauf, Wunderheilungen und Weissagungen sind ein äußerst lukratives Geschäft für den lokalen Priesterorden.
Vor allem für die Römer gilt Kanobos als Inbegriff ägyptisch-griechischer Dekadenz. Die ganze Stadt ist voll von allen Arten von Amusementbetrieben. Tavernen, Lupanarien, Spielhöllen, Lustgärten, Palästen und allen möglichen anderen Stätten kurzweiligen Luxus und Vergnügens. Kanobos ist also ein beliebtes Ausflugsziel für jeden, der seine Freizeit gerne laut und extravagant genießt.