• Zitat

    Original von Quintus Octavius Augustinus Minor
    "Ich habe keinen Herr." Meinte der Octavier trocken und nickte.


    "Sonst noch etwas?"


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    Sechem nahm scheinbar hin, dass er keine Antwort auf seine Frage bekommen hatte.
    Er verneigte sich.
    “Nein, H....“, so etwas wie ein Grinsen zeigte sich auf seinem gewöhnlich starren Gesicht. “Nein, nichts weiter. Wenn alle auf den Schiffen sind können wir fahren wann immer es sein soll.“

  • Der Octavier nickte.


    "Gut. Aber wann es los geht, das besprichst du wohl besser mit dem Iuridiculus..." meinte er und drehte sich um.


    Er ging zu seinem Esel, nahm das Gepäck auf seine Schultern und brachte es auf das Flaggschiff, wo er sich im oberen Bereich in einem kleinen und gemütlichen Zimmer einnistete.
    Die anderen Miles jedoch würden nur unter ihm, auf unangenehmem Stroh Platz finden...

  • Sie nahm seine Reaktion war und schmunzelte in sich hinein. Er war also doch genau so ein Mann wie jeder anderer. Ein gewinnendes Lächeln, ein zweideutiger Satz und sie sind ganz konfus.
    Gemeinsam betraten sie nun das Schiff.
    „Ich bin gespannt auf das was man auf der Reise zu sehen und zu erleben bekommt. Ich habe so vieles gehört und bin jetzt gespannt was davon der Wahrheit einspricht. Auch die Menschen sollen anders sein als hier, was mich natürlich nicht wundert. Sie leben seit ewig abseits der Zivilisation. Die zeit Alexanders und auch der ägyptischen Herrscher ist schon lange vorbei. Ob wir auch die Pyramiden sehen werden? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“
    Es gab noch mehr was sie interessierte aber sie wollte sich auch überraschen lassen, auch was er sich so vorstelle was es gab und was es wert war sich anzusehen.

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    Wie der Offizier ihn angewiesen hatte, begab sich Sechem zu dem Mann der Aelius Claudianus hieß und zweifelsfrei der wichtigste Passagier war. Der unterhielt sich gerade mit einer römischen Dame, die ihn auf dieser Reise zu begleiten schien.
    “Herr!“, sagte Sechem und verneigte sich. “Wir können ablegen sobald du es wünschst. Wohin soll ich dich als erstes bringen?“
    Sechem wusste bereits, dass der Iuridiculus mehrere Städte entlang des Nilus besuchen wollte, aber das erste Reiseziel hatte er ihm noch nicht genannt.

  • Der Iuridiculus wollte seiner bezaubernden Begleiterin gerade antworten, als der Kapitän des Schiffes auf die beiden herantrat und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Das nette Gespräch mit Sabina war damit vorerst beendet und Marcellus wirkte von einem Moment auf den anderen wieder ernst und geschäftig.


    "Sehr gut. Unser erstes Ziel ist Naukratis. Sobald wir unterwegs sind, können wir uns zusammensetzen um die Reiseroute zu bespechen."

  • Weit mehr als die veranschlagten neun Tage hatte das Schiffe gebraucht, um über das Mare Internum den Weg nach Herakleion -einem ägyptischen Handelshafen vor den Toren Alexandria's- zurückzulegen. Neben den immer wieder erschlaffenden Winden mußte das einsam dahin fahrende Schiff des Cursus Publicus, die Nasica, einen weiteren Bogen um Clupea fahren, weil in den vergangenen Wochen Gerüchte über Piraten in diesen Fahrwasser aufgekommen waren.


    Schon jetzt war Herius von der Hitze der unablässig scheinenden Sonne erschöpft. Er würde ein paar Tage brauchen, wenn er sich an das Klima anpassen wollte. Zuerst mußte er etwas anderes als den getrockneten Fisch, das harte Brot oder den versalzenen Fleischkrümeln zu sich nehmen. Auch das brackige Wasser entsprach nicht seinem Geschmack. Noch konnte er auf dem Festland in der Stadt wählen. Später würden sie um jede Wasserader kämpfen müssen.


    Er betrat den Boden der alten Pharaonen und ließ sich eins seiner Bündel geben. Das Pferd stand noch nicht in Reichweite. Der Hadrianii würde es nach dem Essen abholen. Genau wie die anderen Bündel. Vorerst brauchte er eine Bleibe für die Nacht und vielleicht gab es dort auch etwas zum Mittag.

  • Für einen Römer konnte er nach dem Essen sagen:'Es ging schon.' So richtig lecker war es jedoch nicht gewesen und die auf dem Holzboden umherirrenden Würmer luden ihn auch nicht ein dort zu wohnen. Der Hadrianii wollte also doch noch bis in die Stadt heute reiten. Ein heikler Versuch, denn auch dort war er nie vorher in seinem Leben gewesen. Wenn er dort keinen Platz für die Nacht fand, blieb ihm nichts weiter als die karge Wüste und das es dort besonders Nachts frostig war, erzählten die Geschichten, die von dieser Gegend bis nach dem Mittelpunkt der Welt drangen. Jene sprachen auch von einem gefährlichen Land mit barbarischen Völkern, unvorhersehbaren Winden und weitläufigen Karglandschaften, die Wasser als Fremdwort kannten.


    Zu seinem Glück, stand sein Pferd am Pier bereit. Es trank aus einem Wassereimer und war um die Landebrücke befestigt. Herius trat heran und streichelte dem Tier über die Nüstern, klopfte den Hals und fuhr über den Rücken. Einer der Seeleute trat heran und brachte die beiden anderen Bündel. Subdolus dankte und wünschte eine gute Heimkehr.


    Dann nahm er die Zügel vom Holz der Brücke und befestigte seine Bündel auf dem Rücken des Pferdes. Er wollte weder auffallen, noch Stress mit den Ordnungssoldaten bekommen. Daher lief er neben seinem Tier vom Hafen Richtung Stadtausgang. Erst vor dem Tor wollte er nach römischer Sitte aufsteigen und mit einem flotten Ritt den Weg nach Alexandria nehmen. Dafür hatte er sich in Ostia am Hafen eine kleine Karte gekauft. Sie zeigte die wichtigsten Straßen und einen künstlerisch eingetragenen Standort jener Bauten, die er würde aufsuchen wollen.


    Als Herius dann endlich auf dem Pferd saß und unter der heißen Sonne ritt, kam ihm eine Idee für das Nachtlager...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."


  • Bereits orange gefärbt stand die Sonne tief im Westen. Glitzern spiegelte sich ihr Licht auf den Wellenkämmen der See. Eine schlanke Trireme durchschnitt das dunkle Wasser in schneller Fahrt. Es war die „Alexander“, dass stolze Flaggschiff der Classis Alexandrina. Ein frischer Wind aus Nordost blähte ihre beiden Segel und 170 Ruderer stemmten sich in die Riemen.
    Sie kam aus Raphia im südlichen Iudaea. Eine Patrouillenfahrt entlang der Küste hatte sie dorthin geführt. Doch jetzt befand sich das Schiff auf der Heimreise nach Alexandria, zum Stützpunkt der Classis. Kaum 15 Meilen waren es noch bis dorthin, doch die Nacht kam rasch und schneller als selbst die „Alexander“ fahren konnte.
    Ihr Befehlshaber, der Nauarchus, ärgerte sich, hatte er doch mit der Abendsonne an der Navalia im Megas Limen, dem Großen Hafen von Alexandria festmachen wollen. Das wäre ein feines Stück Seemannskunst gewesen, so zeitig von dieser Fahrt zurück zu sein.
    Das war misslungen. In der Dunkelheit konnte kein Schiff diese tückischen Gewässer befahren. Also befahl er, den Hafen von Herakleion an der Mündung des kanopischen Nilarms anzulaufen. Er kannte die Einfahrt, wusste um die Gefahren, die kleinen Inseln, die hier aus dem Meer ragten. Er wusste von den Untiefen. Der mächtige Nilus schwemmte an dieser Stelle Unmengen von Sand und Schlamm ins Meer. Wo am einen Tag noch freies Fahrwasser war, konnte am nächsten schon der geriffelte, von Wellen umspülte Rücken einer Sandbank lauern.
    Aber er kannte den Weg, war schon unzählige Male in Herakleion eingelaufen und konnte vor sich bereits die alte Hafenstadt erkennen, sah, wie sie sich, auf mehrere Inseln verteilt, aus dem Abenddunst herausschälte.
    Es drängte ihn, die Schmach der verpassten, pünktlichen Rückkehr vergessen zu machen. Er ließ weder die Segel einholen, noch den Takt der Ruder verringern. Er kannte die Gewässer doch und hatte er nicht einen Mann am Bug postiert, der mit lautem Ruf vor seichten Stellen warnen sollte?
    Doch die Sonne stand tief im Westen und glitzern spiegelte sich ihr Licht auf den Wellenkämmen der See. Als der Mann rief, war es schon zu spät. Ein Knirschen kündigte das Unheil an, ein Ruck, der durch das ganze Schiff lief, machte es gewiss.
    Den Nauarchus traf der plötzliche Schlag unvorbereitet. Er stolperte nach vorn, stürzte, rappelte sich wieder auf und war umso beschämter, als er in das fassungslose Gesicht des Gubernators blickte.
    Er sah auf das Deck vor sich. Ein heilloses Durcheinander war ausgebrochen. Warum tat denn niemand etwas? Alles lief wild durcheinander. Endlich fasste er sich und brüllte seine Befehle. Die Segel einholen – schnell! Die Ruder: zurückstoßen! Aber kaum gerufen, fing das große Rahsegel auch schon eine Bö ein, die das Schiff weiter nach vorn schob. Wieder knirschte es und diesmal kam ein Bersten und Brechen hinzu, als die Planken unter dem gewaltigen Druck nachgaben, dass Holz brach und die Fugen aufplatzten.
    Das Schiff lag fest. Unten drang Wasser ein. Die Ruderer mühten sich, doch es bewegte sich keine Handbreit.
    Warum waren die Segel noch immer nicht eingeholt? Wieder ein Windstoß der die „Alexander“ diesmal backbords auf die Seite drückte. Ruder brachen und manch armer Nauta wurde vom zurückschnellenden Riemen hart getroffen. Diesmal barsten nicht nur Planken sondern auch Knochen und in das eindringende Wasser mischte sich das Rot von Blut.
    Schmerzensschreie gellten, panische Rufe, die Ersten hielt es nicht mehr auf ihren Posten. Die Öffnungen der tiefsten Ruderreihe lagen an Backbord unter der Wasserlinie. Die See drang unerbittlich ein, dass Schiff lief voll.
    Immer zahlreicher sprangen die Männer von Bord. Glücklich die, die schwimmen konnten, unglücklich die anderen. In stummen Entsetzen starrte der Nauarchus auf das Chaos, unfähig, auch nur einen Schritt zu tun. Es war der Gubernator, der ihn schließlich am Ärmel fasste und vom Schiff zerrte, das unrettbar verloren war.
    Manch guten Mann holte Neptunus an diesem Tag in sein nasses Reich. Doch viele schafften es ans nahe, ans rettende Ufer. Der Nauarchus auch.
    Als die Sonne am nächsten Morgen im Osten wiederkehrte und sich ihr Licht diesmal fahl auf den Wellenkämmen der See spiegelte, konnte er von dort aus sein Schiff sehen. Der große Mast war gefallen, der Rumpf lag noch weiter auf der Seite. Schon bald würden Wind und Wellen die Reste der einst stolzen Trireme gänzlich in Stücke reißen und zermalen. Dann blieb nichts von der „Alexander“, nur eine dunkel schwärende Erinnerung.

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