• Verus hörte belustigt zu und fragte sich auch langsam, wer endlich das Essen zubereiten würde, denn sein Energiespeicher war auf Reserve eingestellt.


    Am besten man nimmt sie Sache selber in die Hand, dachte sich Verus, denn sonnst könnte es noch eine Ewigkeit dauern.


    Verus sah zu den zwei "Hungerleidensgenossen" und fragte scherzend:

    "Wollen wir nicht mal unser Proviant hervorholen und dann mal beginnen unser Essen bereit zu stellen. So wie es aussieht, sind die Soldaten einwenig zu Müde, um uns den Puls zu servieren."

  • "Was machen wir lange herum?"


    fragte Cursor seine hungrigen Leidensgenossen,


    "kochen wir uns den puls eben selber!"


    "Du, Verus, hol` mal das Schrot bei den Mahl-probati, alles, was die so gemahlen haben."


    "Und Du, Veratius, machst den Topf voll Wasser und stellst ihn auf das Feuer."


    Cursor kramte in einem kleinen Säckchen, das er aus dem Marschgepäck zog.


    "Und nun alles ins Wasser: das Schrot, eine Prise Salz, etwas schwarzer Pfeffer, eine Zwiebel",


    "Veratius, sei doch so gut, und zerhacke sie noch",


    "drei Knoblauchzehen, die ich spendiere und natürlich auch zerhacke, und als letztes schneiden wir noch jeder ein Drittel von seinem Räucherfleisch hinein".


    Cursor rieb sich die Hände.


    "Eine dreiviertel Stunde und das Mahl kann serviert werden und wenn Verus auch noch etwas Gutes tun will, dann serviert er uns diese Köstlichkeit!"

  • Verus antwortete :


    "Zu Befehl, oh grosser und mächtiger Titus Cursor. Es wird serviert."


    Als er bei den Mahl- Probati angekommen war, schaute er, dass er sich ziemlich viel von dem gemahlten Zeugs unter den Nagel reissen konnte. Dann brachte er das Schrot zum Kochtopf.


    Verus nahm dann auch noch zwei Zwiebeln und einen drittel seines Räucherfleisches aus seinem Marschgepäck und meinte:


    "Was dagegen, wenn ich diese auch noch hinein werfe ?"


    Als Hintergedanke dachte er sich: - Ich habe hunger
    - Ich will weniger schleppen

  • Veratius tat wie ihm geheißen, was heisst wie ihm geheißen, die drei hatten einfach Hunger, dafür hätten sie alles getan.
    Veratius füllte den Topf voll Wasser, stellte ihn danach auf die Kochstelle, zerkleinerte die Zwiebel und warf sie ins Wasser.


    Nun standen die drei um den Topf herum.


    "Ob das was wird.!"


    sagte Veratius scherzhaft

  • Cursor sah Veratius von der Seite an und brummelte:


    "Großartig Hunger haben wollen und dann auch noch das Motzen anfangen! Hier koche ich und was auf den Tisch kommt wird gegessen. Besser etwas essen, das nicht schmeckt, als nichts essen, was auch nicht schmeckt".


    Cursor nahm den großen Löffel zur Hand und rührte kräftig in dem bereits als solchen erkennbaren Puls.

  • Nach einiger Zeit war der Puls fertig. Er bloderte vor sich hin und verbreitete einen schmackhaften Geruch. Das Essen war bereit. Verus holte das Geschirr. Dann wurde regelmässig viel geschöpft. Die Probati waren zufrieden. Verus probierte.

    " Und Cursor, ich hätte dir einen so deliziösen Puls nicht zugetraut."
    Meinte Verus scherzhaft.

  • Cursor fühlte sich geschmeichelt, obwohl der Schalk in Verus` Nacken nicht zu verkennen war.


    "Nun ja, mit der Küche des Imperators kann ich mich natürlich nicht messen, aber so unter uns, das ist der erste Puls, den ich zusammenbraute.


    Aber genug der Quasselei. Fangen wir mit dem Essen an, bevor es kalt wird. So löschen wir auch indirekt unseren Durst.


    Was haltet Ihr davon, unseren centurio zum Essen einzuladen. So ein paar Pluspunkte nebenbei haben noch nie geschadet!"


    Fragend sah er zu Verus und Veratius.

  • Na ja.. also gut. Hab nichts dagegen
    meinte Verus.


    Er wollte aber nicht noch lange warten und begann desshalb den Puls zu kauen.
    -Nur nicht zu schnell essen- dachte sich Verus. Denn bekanntlich verlässt das Hungergefühl einem erst richtig, wenn man das Essen richtig kaut und einspeichelt.

  • In Wirklichkeit war Cursor der gleichen Meinung wie die beiden. Warum sollte man sich wegen ein paar fiktiver Pluspunkte aufdrängen?


    "Eigentlich habt Ihr recht. Wir essen unser Puls selber. Wenn wir uns gegenseitig anmotzen oder auf den Arm nehmen ist das weit weniger schlimm als wenn der centurio zum Schluß noch das "ewige Sausen" bekommt und wir als "Dank" ein paar Wochen Latrinenkosmetik aufgebrummt kriegen".


    Cursor genehmigte sich einen großen Schlag Puls und fand, daß er zwar schon etwas Besseres, aber auch etwas Schlechteres gegessen hatte.

  • “Männer: Zeit für die Nachtruhe!, rief der Centurio so laut, dass man ihn bis an das andere Ende des Lagers hören konnte. “Löscht die Feuer und dann in die Zelte! Morgen geht es wieder früh los!“, ergänzte er führsorglich, wie er nun einmal war. :)


    Dann teilte er die Nachtwachen ein und begab sich anschließend in sein eigenes Zelt. Aus diesem war bald darauf lautes und ungehemmtes Schnarchen zu hören.

  • Verus und seine Kumpanen kümmerten sich um das Feuer. Und als dann die letzten Legionäre sich am Feuer entleehrt hatten, war das Feuer vollständing erloschen.


    Anschliessend begab sich Verus in eines der noch leerstehenden Zelten. Im Zelt machte er es sich bequem und bereitete alles zum Schlafen vor. Endlich war der Moment gekommen, an den sich Verus fast am meisten gefreut hatte. Er schlüpfte in sein Nachtlager.


    Verus konnte irgendwie nicht so richtig einschlafen. Wahrscheinlich war das laute Geschnarche daran Schuld. Oder auch der Puls, der fast zuviele Zwiebeln beinhaltet hatte. Wegen ihnen rumorte es nämlich in Veruss Bauch und später auch wo anders.


    Doch der bevorstehende Tag würde wieder sehr anstrengend sein. Desshalb wollte Verus so schnell wie möglich schlafen.
    Also machte er das wohlbekannte und einschläfferde Spiel, genannt Legionarii zählen. Bei diesem Spiel stellte sich Verus eine Legion vor und zählte sie mental, und versuchte sich an die verschiedenen bekannten Gesichter zu erinnern.


    ...Cursor, Veratius, öhh, Posca, Metellus, ... , hmm..


    irgendwie fielen ihm keine Weitere Namen ein.

  • Je mehr Cursor von seinem Puls gegessen hatte, desto besser hatte es ihm geschmeckt, was er vernehmlich mit einem lauten Rülpsen kundtat.


    Wenigstens im Moment mit sich und dem Rest der Welt zufrieden stellte er eine Stange Wasser in das Feuer und half so kräftig mit, dieses zu löschen.


    Froh, nicht zur Nachtwache eingeteilt zu sein, machte er es sich im Zelt bequem, betete zu den Göttern, sie mögen das Zelt, das Veratius mit aufgestellt hatte, nicht einstürzen lassen, hörte gerade noch Verus einige Namen vor sich her sagen ... und war schon eingeschlafen.

  • Die Nacht war ruhig und verlief ohne Zwischenfälle, wenn man einmal vom Durchfall des Miles Fidiculanius Cafo absah, der sich deswegen bestimmt ein Duzend mal in die Büsche schlug und damit seine Zeltgenossen ein ums andere Mal weckte.


    Am nächsten Morgen wurden die Soldaten nicht wie gewohnt von dem Centurio geweckt, sondern von einer Schar Sklaven, die noch vor dem ersten Hahnenschrei auf die Felder ihres Herrn zogen und dabei lautstark schwatzen, ganz so, als hätten sie die vor der Stadt lagernden Römer gar nicht bemerkt.
    Bald darauf war dann aber auch Trebellius Posca auf den Beinen und trieb zunächst seinen Optio an und dann die einfachen Soldaten. Denn er wollte sich so rasch wie möglich auf den Rückweg nach Nikopolis machen, um die Kühle der frühen Stunden auszunutzen.

  • Verus, der immer noch müde war und gerade geweckt wurde, wusste nicht genau was der Befehl des Centurios war. Also wandte er sich an Veratius und Cursor, die bereits vor den Zelten standen, und fragte:


    " was ist genau gesagt worden, was wir machen sollen? Hab irgendwie nicht mitbekommen was läuft."
    Dann gähnte er mit aufgerissenem Maul, komische Geräusche von sich gebend.

  • "Irgendwie sind hier ein paar einheimische vorbeigelaufen, die haben so einen krach gemacht, dass ich halb aus dem Zelt gefallen bin aber der Centurio war auch erst eben hier, soweit wie ich das mitbekommen habe, geht es heute wieder zurück nach Nikopolis. Mehr weiss ich auch nicht."


    sagte Veratius zu dem noch etwas unsortierten Verus.

  • Cursor hatte eine ruhige Nacht hinter sich. Er hatte ausgezeichnet geschlafen, war nicht von schweren Träumen geplagt worden und auch das insgeheim erwartete "ewige Sausen" war ausgeblieben.


    Er rieb sich ein paar Sandkörner aus den Augen, blinzelte in die aufgehende Morgensonne und begrüßte mit lautem Rückenwind den kommenden Morgen.


    Anschließend machte er ein paar Rumpfbeugen und, weil es so schön war, noch zehn Liegestützen.


    Dann sah er zu seinen Freunden.


    "Soviel ich mitbekommen habe, geht es Richtung Heimat. Was mich angeht, bin ich froh, denn für unseren ersten Marsch incl. Auswärtsübernachtung haben wir uns recht gut geschlagen. Und wenn das der centurio auch so sieht ... was wollen wir mehr? Und je früher wir hier wegkommen, desto besser. Es scheint wieder ein heißer Tag zu werden!"


    Cursor legte sein gepacktes Marschgepäck zurecht und wartete auf das Kommando zum Abmarsch.

  • Ein Kommando, dass bald darauf und lautstark kam: “Miliiiiites: Sarcinas sumite! In agmen venite!“*


    Weil zwei Centurien keine besonders lange Marschkolonne bildeten, war diese vergleichsweise schnell aufgestellt und kurz darauf brüllte Centurio Trebellius Posca den Befehl: “PERGITE!“**




    So zogen die Römer ebenso rasch wieder ab, wie sie am Vortag gekommen waren. Aus der Ferne beobachteten einige Einwohner der Stadt Menuthis das Schauspiel und sie waren - davon konnte man getrost ausgehen - sehr erleichtert.





    Sim-Off:

    * Soldaten: Gepäck aufnehmen! In Kolonne antreten!
    ** Marsch!

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