Mit Scipio zusammen ging er die Straße entlang in Richtung Stadtmauer um dann ein wenig durch die Felder zu laufen. "Nun, dann fang mal an," meinte er freundlich und wartete gespannt.
Spaziergang und Sonstiges
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Zuerst einmal danke für die Glückwünsche, und was meine Beförderung betrifft, so liegt das in der Hand des Kaisers, wenn er mich für würdig erachtet, werde ich befördert werden wenn nicht, dann bleibe ich noch Centurio Statorum.
Dann machte ich eine kleinere Pause und begann dann wieder zu sprechen.
Nun ich wollte dich fragen ob es möglich wäre, unsere Sposalia in eurer Casa abzuhalten, da es in unserer kleinen Insula für solch einen Anlass doch ziemlich klein ist! Und die nächste Frage wäre, ob es da eigene germanische Bräuche gibt, oder ob es bei Germanen im Großen und ganzen gleich abläuft wie bei Römern? -
"Nun, dann hoffen wir, das entsprechende Fürsprecher dem Kaiser gut zureden werden," meinte er schmunzelnd und beschloß Fuscus mal wieder zu schreiben. Die Augusta schien in der Richtung nicht der rechte Ansprechpartner zu sein, zumal sie bisher schon lange nicht mehr auf ein Schreiben reagiert hatte. Nachdenklich sah er dann drein und meinte: "Also erst einmal vorweg dürft ihr das natürlich. Schliesslich ist es, auch wenn sie dort nicht mehr wohnt, auch die Heimat von Verina und somit dann auch Deine." Dann musste er einen Moment überlegen, wie er es am besten erklärte. "Wenn ich mich mit den römischen Traditionen gut genug auskenne, dann ist die Sponsalia nichts weiter als ein kleines Verkündungsfest. Eine Verlobung in dem Sinne. Nun bei den Germanen wird nur die Hochzeit an sich gefeiert. Die Verlobung ist, wenn es nicht gerade eine Friedelehe ist, einfach das Abschliessen der VErhandlungen zwischen den Eltern der Braut und derer des Bräutigams oder des Bräutigams selber. Hier könnt Ihr also, von den GEtränken und Essen abgesehen, nicht viel vermischen. Bei der Hochzeit selber sieht das schon anders aus. Wobei die Römer da sehr empfindlich sind und es deshalb eine kleine Gradwanderung wird," schmunzelte er leicht.
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Also gut, dann war da zumindest nichts besonderes was man in dem sinne miteinander verbinden musste.
Ich danke dir Valentin! Und da du die Hochzeit schon angesprochen hast, was ist da bei Germanen das wichtigste, was unbedingt in der hochzeit vorhandensein muss? Oder lass es mich anders formulieren, wie wird sie da gefeiert? -
"Nun," meinte er und überlegte einen Moment, wie tief er gehen sollte. Aber er beschloß nicht zu tief zu gehen.
"Man sollte sich zunächst überlegen, ob man einen Brautlauf machen möchte, ob also der Mann die Frau symbolisch einfangen muß. Das ist kein Muss, aber da es hier ja keine zu großen Besprechungen gab, wäre es nett. Dann geht es wie folgt von statten.Man bereitet einen Ritualplatz im Freien vor, an dem sich beide Sippen (und Freunde) einfinden. Die Sippen stellen sich getrennt voneinander auf. Braut und Bräutigam kommen in Begleitung ihrer Trauzeugen, aber getrennt, zum Platz. Sie treffen sich dort und der Bräutigam geleitet die Braut zum Zentrum des Platzes, wo der Kultleiter wartet. Vor der Zeremonie, dem eigentlichen Ja-Wort, geht die Braut zur Sippe des künftigen Mannes, stellt sich symbolisch vor und bittet um das Einverständnis zur Heirat. Der Mann geht seinerseits zur Sippe der Frau und bittet um die Hand der Tochter. Dann treten die Väter beider als Vertreter der jeweiligen Sippen vor und geben sich die Hand. Das Paar tritt zum Kultleiter, ihre Hände werden symbolisch mit einem Runenband zusammengebunden. Die beiden schwören sich die Treue. Dies ist zum Beispiel mit einem traditionellen Spruch möglich, wie: "Das schwöre ich, daß ich dich zum Weibe haben will; du bist nach meinem Herzen." Worauf die Frau antwortet: "Dich will ich am liebsten haben, und könnt ich unter allen Männern wählen." Alternativ würde mir noch dieser einfallen: Bräutigam: "Willst du meine Gefährtin sein auf dem Weg des Lebens, meine Freuden sowie meine Prüfungen teilen und - unter unserer Sonne - den Geist unserer Vorfahren atmen?" Die Braut antwortet: "Ja, das will ich ..." und hängt die gleiche Frage wie zuvor an, die der Mann ebenfalls mit Ja beantwortet, oder zumindest sollte," grinste er.
"Der Kultleiter ruft die Göttin War an, die Göttin, der Gelübde, speziell aber Eheversprechen, heilig sind. Andere Anrufungen können hinzugenommen werden. Es sollte gerade im Hinblick auf die Verbindung zweier Sippen auch daran gedacht werden, die Ahnen beider anzurufen und sie zu bitten, die Verbindung zu schützen. Der Kultleiter weiht die Verbindung dann mit einem Thorshammer. Mann und Frau tauschen die Ringe. Es folgt ein Sumbel, das vom Paar begonnen wird. Die getrennt aufgestellten Sippen vermischen sich und reichen das Horn herum. Die Braut erhält von der Mutter des Bräutigams einen Schlüsselbund, der ihr die "Hausgewalt" gibt und sie gleichzeitig in den Stand der verheirateten Frau aufnimmt. Anschließend wird gefeiert. Auch der Bräutigam sollte von der Sippe seiner Frau ein Geschenk erhalten. Es ist auch üblich, den neu Verheirateten Brot und Salz zu schenken. Mit dem Salz wird das Festmahl gewürzt, das Brot wird vom Paar dazu gegessen. Wichtig ist auch, dass die Frau ein Schwert geschenkt bekommt. Denn hatten die Männer den Kampf verloren, war es ihre Aufgabe, sich und die Kinder damit zu töten."
Er holte einmal tief Luft. "Auch ist es Brauch den Thorshammer in den Schoß der Frau zu legen: "Her mit dem Hammer, zu weihen die Braut! Leget Mjöllnir der Braut in den Schoß! Gebt uns zusammen im Namen der War!" Dies ist als Fruchtbarkeitssymbolik gedacht. Die Römer setzen die Frauen da irgendwie auf dieses Phallusdingsda," ihm fiel der Name gerade nicht ein.
"Vorweg kann man auch mit Wacholder die Sizbänke bestreuen, also vor der Zeremonie und vor der entsprechenden Verbindung durch den Kultleiter sprechen die Trauzeugen positive Dinge jeweils über die Frau bzw. den Mann, preisen also deren Qualitäten - symbolisch für die jeweils andere Sippe. Mhm, was habe ich noch vergessen? Ah ja, die Herdfeuerumwanderung, drei Mal. Das ist einfach um dieses gemeinsam in Besitz zu nehmen. Und dann kommt nach der großen Feier halt noch die Hochzeitsnacht, mit Zeugen und am nächsten Morgen die Morgengabe, ein Geschenk des Mannes an die Ehefrau am Morgen nach der Hochzeitsnacht, gedacht als Entschädigung für die verlorene Jungfräulichkeit."
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Ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte hin und wieder. Ja den Brautlauf kann man schon machen, solange ich ihr da nicht um die halbe stadt nachrennen muss! sagte ich mit einem schmunzeln im Gesicht! Hmmm was die Anrufung der Götter betrifft, so hätte ich mir vorgestellt, dass man beide Götter anrufen könnte, dh römische und Germanische! Könntest du einen germanischen Priester notfalls irgendwo auftreiben, denn ich muss gestehen ich weiß nicht wo man da einen herbekommen könnte!
Und dann sagte er etwas mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte.
Mooooo...moment mal Val! sagte ich und blieb stehen! Wie jetzt die Hochzeitsnacht mit zeugen? Soll das heißen, wenn ich mit Verina den Ehelichen Pflichten nachkomme, schaut uns da jemand zu? -
Er grinste leicht. "Ich denke der Lauf einmal quer durch den Garten wird reichen, wenn Du nicht zu langsam für meine Cousine bist," zog er ihn leicht auf. "Was den Goden betrifft, kann ich nichts versprechen, aber so etwas kann zur Not das sippenoberhaupt machen, wenn ein Gode nicht zur Hand ist." Als er dann so zu stottern begann, musste er sich ein lautes Lachen verkneifen. "Nun, bei einer richtigen germanischen Hochzeit... Ja!"
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Ich grinste na ich denke mal, ich werde Verina schon bekommen! ich glaub ja mal kaum, dass sie vor mir weglaufen wird! Gut dann wenn du dich um den Goden kümmern würdest, wäre ich dir sehr dankbar!.
Dann zog ich eine Augenbraue nach oben! Aha habt ihr etwa angst, dass die Frau nicht ihren Pflichten nachkommt, oder seht ihr einfach nur gerne zu? fragte ich dann mit einem Lächeln im Gesicht, denn diese Tradition verstand ich nun wirklich nicht! -
Er lachte leise und meinte: "Die Römer stehen vor der Tür und lauschen im Zweifel," zwinkerte er. "Auch nicht viel besser." Dann aber strich er sich leicht über das Kinn. "Es ist eine Tradition, die auch die Ehefähigkeit beweisen soll. Der Vollzug der Ehe um genau zu sein. Es muss eben eine Zeugenschaft dafür da sein um eventuellen Problemen vorzubeugen. Es ist, auch wenn man es nicht zu meinen scheint, nämlich recht einfach sich scheiden zu lassen, auch wenn es kaum einer tut." Er sah Scipio an und auch wenn er schmunzelte, war der Blick nicht unernst. "Aber wehe, Du gibst Verina einen Grund dafür," meinte er und hob mahnend den Finger, lächelte aber bald darauf wieder.
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Nana ich werde mich hüten ihr einen Grund zu geben! Keine Angst, das wird schon nicht der Fall sein! Ich will sie nimmer hergeben und ich denke umgekehrt steht es genauso! Naja und wer würde dann da gucken, dass die vollzogen wird?
Das schien ihnen ja wirklich wichtig zu sein, da dabei zu sein! ich wusste es doch immer, Germanen waren kleine Spanner! -
"Das will ich für Dich hoffen," lächelte er und meinte auf die Frage hin: "Jeweils ein Vertreter der Sippen. In der Regel entweder die Oberhäupte oder ein von ihnen gewählter Vertreter." Er überlegte kurz, wer das Sippenoberhaupt der Annaea wohl sein mochte und bekam nur mit Mühe ein Grinsen unterdrückt, als ihm ein möglicher Kandidat einfiel.
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Wenn ich jetzt was zu trinken gehabt hätte, hätte ich mich vom Feinsten verschluckt! Das heist dann du und Florus würden in dem Raum sein, in dem Verina und ich die Ehe vollziehen? Achherrje!
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Also doch Florus, dachte er innerlich grinsend. "Nun, wir oder einer unserer Vertreter ja." Seine Antwort war möglichst neutral, aber er konnte nur mit Mühe das Grinsen konzentrieren. "Aber man kann ja die Augen verschließen und die Oren dazu. Wenn Du es wünschst, kann ich Florus auch vorher abfüllen," grinste er nun doch sehr breit.
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Nunja es ist eben, naja es ist eben etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte! Aber wenn das schon so euer Brauch ist, dann werde ich das auch überleben!
Hmmm sowas hatte mir Verina aber verschwiegen, dass man da einige zuschauer hat.
Hehe nein nein du brauchst niemanden anzufüllen, zumal ich noch nicht einmal weiß ob Florus überhaupt zeit hat zu kommen, denn er ist auch sehr vielbeschäftigter mann. -
"Hat Verina mit Dir da nicht drüber geredet?" fragte er und schmunzelte immer noch. "Naja, lassen wir uns überraschen. Habt Ihr denn schon die Idee wann?"
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Nein dieses Thema hat sie irgendwie vergessen zu erwähnen! antwortete ich ebenfalls mit einem schmunzeln. Nun wir hatten die Sponsalia auf diese Woche geplant, wenn das nicht zu kurzfristig ist! nun da es mit meiner Erhebung endlich geklappt hat, wollen wir das ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen! Den Hochzeitstermin habenwir noch nicht ausgemacht!
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"Das ist fix," meinte er. "Nun, wenn das mit den Einladungen so schnell klappt, ja, warum nicht." Allerdings fragte er sich, wie da Leute aus Italia kommen sollten. "Hast Du Familie hier in Germanien?"
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Nein habe ich nicht, außer meiner schwester! Aber da ich dachte, dass das dann doch alles sehr vielbeschäftigte Menschen sind, können sie nicht 2 mal aus Rom anreisen! und eine Sponsalia ist dann auch nicht gerade soooooo etwas besonderes! Verina und ich haben uns gedacht dass wir die Sponsalia nur im engsten Familienkreis feiern! das müsste dann mit den Einladungen schon funktionieren!
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Er nickte. Diese Argumentation war logisch und nicht von der Hand zu weisen. "NUn gut, dann soll es so sein. Verina möchte sich einfach mit Marga und Lanthilta auseinander setzen und das Essen klären. Ansonsten wäre nur zu wissen, wie das Wetter ist. Dann kann man auch im Garten was machen, sonst würde sich das Kaminzimmer anbieten."
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Ich werde es Verina ausrichten, danke Valentin! Ja ich denke das Kaminzimmer klingt gut! Obwohl ich denke, dass die Götter uns schon mit schönem Wetter ihren Segen geben werden!
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