• Verus jubelte bei seinen Leibeskräften mit aber es sollte nicht sein, Fortuna war wieder nicht mit der Aurata und somit verlor sie wieder ein Rennen. Leicht deprimiert fiel er wieder auf seinen Platz und verstaute das gelbe Tuch wieder in seinem Lederbeutel, der um seine Hüfte schwang.


    "Es hat nicht sollen sein, Theodoros."


    Ein paar Blicke noch und erhob sich, um die Abreise der Aurata vorzubereiten, da er zeitig wieder in Rom sein wollte.


    "Vale, ich habe noch einige wichtige Dinge zu klären," wandte er sich an seinen alten Freund und verließ dann durch den Privatausgang der Loge das Hippodrom.


  • Verstehend nickte Medeia. Augustus also. Ob er das wohl mit Absicht getan hatte? Wollte der Princeps die Nase als Andenken mitnehmen? Ein großer Mann stahl dem anderen großen Mann sein Antlitz. Medeias Mundwinkel zuckten einen Moment bei der Vorstellung. Es hatte etwas von einem Lausbubenstreich an sich, wenn es nicht der göttliche Augustus selber gewesen wäre. Philosophie und Mathematik. Zwei Künste, die gerne miteinander in Beziehung stand. Medeia nickte und hörte Leonidas aufmerksam zu.


    „Auf Reisen? Das klingt natürlich sehr interessant. Hast Du also eine Bildungsreise unternommen, wenn ich fragen darf? Oder diente die Reise einem anderen Zweck?“ Man wusste ja nie. Womöglich entstammte Leonidas einer einflussreichen Händlerfamilie und war schon früh in das Handwerk seiner Familie eingewiesen worden. Womöglich hatte es ihn bis in ferne Länder gebracht. Länder, die Medeia niemals sehen würde. Außer auf Zeichnungen. Doch Erzählungen darüber lauschte sie sehr gerne. War eine aufmerksame und geduldige Zuhörerin. Wissbegierig und neugierig.


    „Bist Du ein Anhänger des Wagensports? Oder lockt Dich mehr die Festivität in das Hippodrom?“, fragte Medeia dann mehr unvermittelt. Schon die Hälfte des Tellers hatte sie gelehrt und aß langsam weiter, während ihrer Unterhaltung. Es war als ob ihre Sklaven jeden Bissen mit einer tiefen Genugtuung verfolgten. Medeia bemerkte davon nicht allzu viel.


  • Rufinus langweilte sich ein wenig, hatte sich doch tatsächlich nichts am Ende getan. Die erste vier Plätze blieben die ganze Zeit unverändert... Naja, was sollte man auch anderes erwarten, dachte er sich, schließlich waren sie nicht in Rom sondern hier in Alexandria. Wahrscheinlich gefiel es den Einwohnern hier sogar sehr gut, bestimmt konnte man sie schnell zufrieden stellen.


    Nun wartete er ab, ob noch irgendwas geschehen würde... wenn nicht wollte er sich weiter in der Stadt umsehen.

  • Theodorus, der das Rennen schweigsam und gespannt mitverfolgt hatte (schon edle Pferde, dieses Muskelspiel unter dem glänzenden Haarkleid, alle Achtung, das muss man schon sagen!), schaut nach dem Rennen zu Verus hinüber.


    "Tut mir Leid, dass das Rennen nicht nach deinem Wunsch ausgegangen ist. Bestimmt läufts nächstes Mal besser. Vale, Amice." Dann überlegt er kurz und setzt hastig nach: "Bleibst du noch lange in Alexandria?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Auf Reisen? Das klingt natürlich sehr interessant. Hast Du also eine Bildungsreise unternommen, wenn ich fragen darf? Oder diente die Reise einem anderen Zweck?“ Man wusste ja nie. Womöglich entstammte Leonidas einer einflussreichen Händlerfamilie und war schon früh in das Handwerk seiner Familie eingewiesen worden. Womöglich hatte es ihn bis in ferne Länder gebracht. Länder, die Medeia niemals sehen würde. Außer auf Zeichnungen. Doch Erzählungen darüber lauschte sie sehr gerne. War eine aufmerksame und geduldige Zuhörerin. Wissbegierig und neugierig.


    „Bist Du ein Anhänger des Wagensports? Oder lockt Dich mehr die Festivität in das Hippodrom?“, fragte Medeia dann mehr unvermittelt. Schon die Hälfte des Tellers hatte sie gelehrt und aß langsam weiter, während ihrer Unterhaltung. Es war als ob ihre Sklaven jeden Bissen mit einer tiefen Genugtuung verfolgten. Medeia bemerkte davon nicht allzu viel.


    "Naja, man könnte sagen, sowohl eine Bildungs-, als auch eine Reise im Auftrag der Familie. Mein Vater unterhielt einen Handelskontor in Corinthus. Dort habe ich während meines Aufenthalts etwas nach dem Rechten gesehen..."


    erklärte er. Sofort fühlte er sich erinnert an jene prachtvolle Einkaufsstraße, das Lechaion. Nunja, im Vergleich zum Meson Pedion nichts, aber für Achaea schon eine ganze Menge...


    "Nunja...ehrlichgesagt ist Wagenrennen nicht gerade meine Lieblings-Beschäftigung. Ich bevorzuge den Lauf und den Ringkampf. Aber als Agoranomos ist man natürlich gewissen repräsentativen Verpflichtungen verpflichtet."


    fügte er hinzu und lächelte entschuldigend. Diese Verpflichtungen waren wirklich schwierig...andererseits wäre er aber ohnehin gekommen - schon allein, um Wetten abschließen zu können!


    "Und Du? Ihr Rhomäer seid große Anhänger dieses Sports, soweit ich weiß?"

  • Der Praefectus Aegypti hatte seinen Platz auf der Tribüne verlassen und begab sich in Begleitung seiner Ehrengarde hinunter auf die Rennbahn. Er wollte den Sieger zu seinem Sieg beglückwünschen und ebenso den Zweit- und den Drittplatzierten zu ihrem respektablen Abschneiden. Die Legionäre bildeten ein Spalier, durch das er schritt.


    “Ich beglückwünsche dich zu diesem großen Sieg!“, sagte er zu dem Gewinner, dass heißt, er rief es, den diese Worte galten nicht nur dem Mann, sondern sollten auch im Publikum vernommen werden.
    “Du hast für dich und deine Factio Ruhm und Ehre erworben.“

  • Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus


    "Ich werde morgen abreisen, leider. Ich hoffe wir können wir uns vielleicht noch einmal in Rom treffen, sofern du einmal wieder dorthin zurückkehrst, Theodorus?!" Rief er durch die Menge als er schon fast verschwunden war. :P

  • Die Göttin war Dominator heute hold. Das Opfer hatte etwas gebracht. Die Wagenräder seines Gespannes flogen nur so in der letzten Runde. Ein weiterer Blick über seine Schulter genügte jedoch, um zu erkennen, dass ihm niemand ernsthaft gefährden konnte. Die Zügel lockerten sich, das hitzige Galoppieren der Pferde verlangsamte sich. Genüsslich fuhr Dominator über die letzte Kurve und hob siegessicher den Arm mit der Peitsche, winkte dem Publikum zu ehe er erneut die Peitsche über den Rücken der Pferde und in der Luft knallen ließ. Die Pferde spannten sich erneut an und holten noch einmal mit ihren Hufen aus, donnerten über den sandigen Grund und durch die Ziellinie. Das Jubeln drang nun ohrenbetäubend bis zu Dominator. Strahlend ist sein breites Siegergrinsen und er lässt die Pferde weiter traben, lockert dabei die Zügel und lässt den Wagen in einer kleinen Ehrenrunde ausrollen. Wobei er immer wieder Siegesposen offenbarte. Glücklich lächelnd. Denn der Sieg war für ihn verdammt wichtig gewesen- ob Provinz oder nicht. Er musste der Factio beweisen, dass er es noch drauf hatte.


    Die Pferde waren schweißglänzend und ihre Flanken zitterten erschöpft als er das Gespann vor dem breiten Tor und der Ehrenloge zum Halten brachte. Auch Dominator atmete schwer. Denn selbst wenn er nicht selber laufen musste, so war die Anstrengung ein solches Gespann zu führen sehr groß. Ein freudiges Lächeln glitt über sein Gesicht. Dass sich ein Statthalter zu den Gewinnern hinab begab erlebte Dominator äußerst selten, so gut wie nie. Schnell sprang er von dem Wagen hinab und neigte das Haupt als Respekterweisung vor dem Vertreter des Kaisers und höchsten Mann dieser Provinz. Ehrfurcht zeigte er auch mit seiner Miene und sonstigen Gesten. „Hab Dank, Praefectus. Es ist mir ein Ehre gewesen, an diesem Rennen unter Deiner Gnade und Gunst mitfahren zu dürfen.“





    AURIGA - FACTIO PURPUREA

  • Zitat

    Original von Leonidas Philotantos
    ...


    „Kórinthos?“ Medeia kannte die Stadt natürlich. Wenn auch nicht vom eigenen Bereisen. Selbst die Reise von wenigen Tagen wäre ihr damals zu lang und zu unerquicklich gewesen. Aber viel Gutes hatte sie von der Stadt nicht gehört, war sie doch auch ein bezeichnendes Beispiel für die römische Übernahme des alten und bedeutenden Griechenlands. „Schön gelegen soll die Stadt sein. Dann warst Du womöglich auch in Athen? Es liegt ja nicht allzu weit von Kórinthos entfernt.“ Wenn es auch eine Bildungsreise war, dann musste er bestimmt in Athen gewesen sein. Wer würde sich das entgehen lassen? Denn so manch ein Wunder des alten Athens hatte immer noch bestand und nicht alles war verfallen. Von der Agora bis Akropolis, alles war noch genauso schön wie zu Zeiten des Sokrates.


    „Die olympischen Disziplinen? Natürlich. Gibt es desöfteren solche Wettkämpfe hier in Alexandria? Ich hörte auch davon, dass in der Soldatenstadt in der Nähe immer mal wieder derartige Wettstreite durchgeführt werden?“ Medeia konnte sich doch deutlich mehr dafür erwärmen als für die blutigen Spiele Roms. Wenn es auch nicht ganz in ihrem Interesse lag. Auf seine Frage hin neigte sie zustimmend den Kopf. „In der Tat. Die Römer lieben besonders die Wagenrennen. Wie mir scheint, manchmal sogar noch mehr als die Gladiatorenspiele und Tierhatzen. Kein Römer würde sich keiner Factio zuordnen. Alle fiebern sie mit einem Rennstall und tragen unerbittliche Fehden gegeneinander aus.“ Medeia fand das immer recht amüsant, wenn sich die Factioteilnehmer derart über die Anderen aufregten. Aber nicht immer war es nur 'amüsant'. Es artete oft in üble Schlägereien aus. Medeia schob den Teller zur Seite und widmete sich nur noch dem Rest ihres Saftes. „Aber ich bin nicht sonderlich mit Wagenrennen zu begeistern. Genausowenig mit den blutigen Spielen. Mir liegt mehr das Theater, ob Tragödie oder Komödie. Leider ein Materie, die nicht für die große Masse geeignet ist. Die einfachen Menschen schauen lieber den pikanten und schlüpfrigen Stücken der Straßentheater zu. Die großen Stücke werden doch selten aufgeführt.“

  • „Roooooth...“ Abrupt verstummte Pumilus mit einem Seitenblick auf seine Herrin. Als die Wagen heraus geschossen kamen, wedelte er natürlich mit der Purpureaflagge. Doch sein Mund wollte ihm (wie so oft) einfach nicht gehorchen. Einige Male hatte er schon laut den Namen des Veneta gebrüllt. Ehe er den etwas pikierten Blick seiner Herrin bemerkte. Auch an jenem Tag hatten sie sich einen Platz im Hippodrom erkämpft. Die Sklaven hatten den Platz vor Medeia frei gehalten. Schön weit vorne, damit man auch gut vom Rennen etwas mitbekam. Das war zumindest Pumilus Eifer gewesen. Dass es seiner Herrin nicht sonderlich recht war, so nahe an den Wägen zu sein, möglicherweise hautnahe einen Unfall an der Mauer mitzuerleben, dass bedachte der kleine Sklave nicht. Fiebrig starrte Pumilus den vorbei sausenden Wägen hinter her. Zu seiner großen Enttäuschung, aber Freude seiner Herrin, holte Dominator einen großartigen Vorsprung heraus. „Rothar! Nein. Tu mir das nicht an!“, flüsterte Pumilus leise. Heftig wedelte er mit der Purpureaflagge, rief zum Alibi immer wieder Dominators Namen (sehr zur Zufriedenheit von Medeia), betete jedoch innerlich heftig zu den Göttern. Doch Dominator sauste mit einem deutlichen Vorsprung durch das Ziel. Der Venata kam als Zweiter an. Pumilus Augen füllten sich mit einigen bitteren Tränen. Um all das schöne Geld greinte er, was er verloren hatte. Denn obwohl er auch auf Dominator gesetzt hatte, würde das seinen Verlust nicht mehr wettmachen. Mit hängenden Schultern wandte er sich ab und schneubte in seine Tunika hinein.


    „Freudentränen, Domina! Es ist sooo schön.“, log er, dabei heftig in ein Taschentuch schneubend. Medeia musterte ihren Sklaven prüfend. So ganz so einfach ließ sie sich von Pumilus auch nicht anlügen. Sie erkannte es durchaus hin und wieder. „Wieviel hast Du verloren?“ Erschrocken blinzelte Pumilus. „Fast alles!“, hastig zog er den Kopf ein, falls Medeia erneut zu einem Klaps ausholen wollte, wie so oft. Sie schüttelte jedoch nur erschöpft den Kopf. „Ich sagte doch, Du sollst auf Dominator setzen. Wenn Du schon wetten musst. Nun, das ist Dein Pech, Pumilus. Wenn Du das wenige Geld so aus dem Fenster schleudern möchtest.“ Medeia spähte nach unten und erblickte den Präfektus als dieser auf den Wagenlenker ihrer Factio zutrat. Medeia war sehr froh, dass die Factio mal wieder gewonnen hatte. Es war auch notwendig. In Rom hatte die Factio oft Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Purpureus
    (...)
    Die Pferde waren schweißglänzend und ihre Flanken zitterten erschöpft als er das Gespann vor dem breiten Tor und der Ehrenloge zum Halten brachte. Auch Dominator atmete schwer. Denn selbst wenn er nicht selber laufen musste, so war die Anstrengung ein solches Gespann zu führen sehr groß. Ein freudiges Lächeln glitt über sein Gesicht. Dass sich ein Statthalter zu den Gewinnern hinab begab erlebte Dominator äußerst selten, so gut wie nie. Schnell sprang er von dem Wagen hinab und neigte das Haupt als Respekterweisung vor dem Vertreter des Kaisers und höchsten Mann dieser Provinz. Ehrfurcht zeigte er auch mit seiner Miene und sonstigen Gesten. „Hab Dank, Praefectus. Es ist mir ein Ehre gewesen, an diesem Rennen unter Deiner Gnade und Gunst mitfahren zu dürfen.“


    Das hörte Corvus gerne, denn die Worte des Auriga schmeichelten ihm und gaben seiner durchaus vorhandenen Eitelkeit neue Nahrung. Er nickte zufrieden.


    “Du hast mich und das Volk von Alexandria mit deinem Rennen sehr erfreut. Sein Sieg war deutlich und er war verdient. Nun gebührt dir die Belohnung des Siegers.“
    Er klatschte in die Hände und auf dieses Zeichen hatte ein im Hintergrund wartender Legionarius nur gewartet. Mit einer hübschen Schatulle aus hellem Zedernholz in den Händen kam er nach vorne.
    “Der Siegerpreis: 3000 Sesterzen!“, verkündete Germanicus Corvus und der Legionarius überreichte die kleine Kiste, in der es verheißungsvoll klimperte.


    Dann wandte sich der Präfekt an den Zweitplatzierten und lobte ihn ebenfalls. Er bekam auch eine Schatulle, die allerdings kleiner als die war, die der Sieger bekommen hatte.
    Schließlich kam der Drittplatzierte an die Reihe. Seine Schatulle war noch ein bisschen kleiner.





    Sim-Off:

    Geld per WiSim überwiesen

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    ...


    Als ob es gestern gewesen wäre, erinnerte Leonidas sich an seine Zeit in Korinthos. Sein Grammateus, den sein Vater ihm mitgegeben hatte, war eigentlich sein Aufpasser gewesen, denn stets hatte er verhindert, dass der damals junge Alexandriner größere Reisen hatte unternehmen können. Mal hatte er irgendeinen Geschäftsfreund seines Vaters zum Essen einladen, dann wieder Lagerhäuser kontrollieren oder einen Beamten bestechen müssen. Für Bildung war viel zu wenig Zeit gewesen...


    "Leider nicht. Ich war wirklich sehr beschäftigt!"


    antwortete er mit einem entschuldigedenen Lächeln auf die Frage der Athenerin.
    Ihre nächste Frage über Nikopolis konnte Leonidas natürlich sehr leicht und schnell beantworten, denn die Festzeiten dort waren legendär. Wenn die plumpen Legionäre dort nicht wären, wäre es beinahe angenehm...aber das konnte man natürlich nicht sagen.


    "Richtig, allerdings auch immer mehr Wagenrennen oder Gladiatorenkämpfe. Nunja...sie sind eben oft für die Soldaten dort."


    antwortete er dann. Ihm kam es zumindest so vor, unabhängig davon, ob es wirklich so war. Jedenfalls hatte er lange keinen richtig guten Ringkampf mehr gesehen, was allerdings auch an seiner hohen Arbeitsbelastung zur Zeit liegen konnte.


    Zwar war er nicht der größte Theater-Gänger aller Zeiten, aber dennoch ließ er gern seine hellenistische Ausbildung heraushängen.


    "Das stimmt wohl. Es scheint auch hier schon um sich zu greifen. Glücklicherweise ist es wenigstens noch unter den Gebildeteren verpönt."


    Leonidas hatte schon viele Dinge getan, die man wohl obszön nennen konnte, aber was er von rhomäischen Theatern gehört hatte, war sogar ihm zuwider - insbesondere im Theater!

  • Der Präfekt blickte noch einmal, Beifall erheischend in die Menge. :star:


    Dann rief er:
    “Das Rennen ist vorüber und ein würdiger Sieger gefunden. Alexandriner und Römer haben drei Tage lang einträchtig miteinander und mit ihren Gästen aus nahen und fernen Ländern gefeiert. Das hat der Welt noch einmal das feste Band der Freundschaft bewiesen, die Alexandria mit Rom auf ewig verbindet.
    Ich erkläre die Spiele damit für beendet.“

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Du hast mich und das Volk von Alexandria mit deinem Rennen sehr erfreut. Sein Sieg war deutlich und er war verdient. Nun gebührt dir die Belohnung des Siegers.“
    Er klatschte in die Hände und auf dieses Zeichen hatte ein im Hintergrund wartender Legionarius nur gewartet. Mit einer hübschen Schatulle aus hellem Zedernholz in den Händen kam er nach vorne.
    “Der Siegerpreis: 3000 Sesterzen!“, verkündete Germanicus Corvus und der Legionarius überreichte die kleine Kiste, in der es verheißungsvoll klimperte.
    ...


    Nicht nur zufrieden, sondern höchst glücklich war Dominator, Star der Factio Purpurea. Mit einem Mal war doch nicht alles so schlecht an dieser Provinz. Die Fans erschienen ihm sogar sehr viel ansprechender, das Wetter großartiger, der Tag war schlicht gerettet. Als Dank an die Worte des Praefectus neigte Dominator noch einmal ergeben den Kopf. Ein Mann großer Worte war er noch nie. Als Sklave aufgewachsen und früh in den Rennstall gekommen hatte er das auch niemals lernen können. Doch die Sprache der Münzen, die verstand Dominator allzu gut. Ein breites Grinsen trat auf seine kantigen Gesichtszüge. Er nahm das Geld in der Kiste entgegen. Wie schwer die doch war. „Die Factio dankt Dir, Praefectus.“ Ein flüchtiger Geistesblitz tauchte in Dominator auf. Was, wenn er einfach mit dem Geld abhauen würde? Er könnte sich ein Stück Land kaufen. Irgendwo in Griechenland. Thrakien womöglich. Ein Frau, eine Schar Kinder und Bauernarbeit. Wie seine Eltern. Oder er würde das Geld in den sündhaft verführerischen Städten dieser Provinz verjubeln. Sinnlich und berauschend einige Wochen verbringen...und auf sein letztes Stündlein warten, wenn die Factio das mitbekam. Aber womöglich konnte er sich noch eine gute Summe aus dem Kasten nehmen ehe er es dem Rennstall übergab. Dominator verneigte sich zum letzten Mal. Dann sprang er wieder auf seinen Wagen und verfolgte den Abgang des Praefectus. Er ergriff die Zügel und strebte mit seinem Wagen aus der Arena. Noch einmal den Jubel und die Rufe der Anhänger und Zuschauer genießend. Dann verschluckte ihn die Dunkelheit des Gewölbes.






    AURIGA - FACTIO PURPUREA

  • Derartig wie heute hatte Medeia schon lange nicht mehr gespeist. Der Teller war nun schon leer und sie fühlte sich nicht zu voll, wie so oft in den letzten Wochen. Langsam nippte sie an dem süßen Saft in ihren Händen. Ob es wohl Wein gab? Sie sah sich um, konnte jedoch keinen entdecken und gab es schnell wieder auf. Medeia lauschte Leonidas und nickte verstehend, wenn sie auch nicht wußte, warum er der Stadt Athen keinen Besuch abstatten konnte. Zeitnot alleine konnte es bstimmt nicht gewesen sein. So nah und doch fern geblieben. Womöglich mochte er auch keine Reisen? Das wäre Medeia äußerst sympathisch.


    Die Erzählung über Nikopolis waren dann doch wieder nicht sonderlich erhebend. Wagenrennen und Gladiatorenspiele waren wirklich nichts für Medeia. Sie würde auch in den nächsten Tagen fern bleiben, wenn nicht die Factio Purpurea daran teilnehmen würde. Eine alte Loyalität entstanden aus einer Familienpflicht. Castus hatte sie dorthin gebracht und sie war dabei geblieben. Wenn Medeia etwas anfing, blieb sie meist auch dabei. Verpflichtungen waren ihr sehr wichtig und ihre Versprechen hielt sie, sofern es ihr möglich war. Selbst wenn jener Mann, dem sie die Mitgliedschaft verdankte, sich aus dem Staub gemacht hatte, mal zwischenzeitlich aufgetaucht war und erneut verschwand. (Bei Castus hatte Medeia längst jede Hoffnung aufgegeben). „Bedauerlich. Dann wird sich die Mühe nicht lohnen für mich an einem der dortigen Wettkämpfe als Zuschauer teilzunehmen.“ Wer weiß, was die Zukunft ihr überhaupt bescheren würde.


    Zustimmend neigte Medeia kurz den Kopf. „Tatsächlich. Und immerhin gibt es noch Gönner für die schönen und erhabenen Künste. Vom Theater bis zur Musik. Es ist auch eine von den Göttern gegebene Aufgabe, diese Künste hoch zu halten.“ Medeia stellte den Becher zur Seite und ließ den Blick über all die Menschen streifen. Zufrieden wurde gespeist und zufrieden waren dementsprechend die Mienen. Sie lächelte Leonidas freundlich zu. „Hab Dank für Deine aufmerksame und höchst anregende Gesellschaft, werter Leonidas. Wenn Du mich jetzt jedoch entschuldigen möchtest? Mir wird die Hitze langsam etwas zu viel. Aber ich hoffe, Dir eines Tages erneut zu begegnen.“ Mit Hilfe ihrer Sklaven erhob sich Medeia. Die Schwärze beschlich nur kurz ihr Sichtfeld, sie atmete tief ein und es wurde erneut besser. „Einen schönen Tag Dir noch, werter Leonidas!“ Zum Abschied nickte Medeia ihm noch mal freundlich zu. Ehe sie sich durch die Menge eskortieren liess. Nur kurze Zeit später war sie erneut in ihrer Sänfte und auf dem Weg zu ihrem Haus am Meer.

  • Aufmerksam verfolgte Medeia das Gespräch des Praefectus mit dem Auriga. (Wenn sie auch nichts vernahm, bis auf die Stimmen an sich.) Sie sah zu wie die Schatulle mit dem Geld an dem Mann weiter gereicht wurde. Medeia schenkte dem Wagenfahrer einigen Applaus und ignorierte die sauertöpfische Miene ihres Sklaven. Selbst eine Dattel von Oylmpia konnte den kleinen Mann nicht aufmuntern. Gerade als der Praefectus die Spiele beendete, stapfte Pumilus eilends zu dem Wettmacher. Immerhin fünf Sesterzen hatte er richtig gesetzt. Somit war sein Verlust nicht vollkommen und er konnte sich noch einen Wein später davon kaufen. Oder (wenn seine Domina das nicht mitbekam) er suchte noch eines der Lupanare auf. Dummerweise mußte er stets mehr bezahlen als die anderen Kunden, aber das Geld könnte noch reichen. Doch zuerst half er Medeia, die lange auch noch dem Praefectus zu applaudiert hatte, aufzustehen und bahnte ihr schimpfend, fluchend, beißend und tretend einen Weg durch die Menshenmenge. So konnte auch Medeia die Treppen hintunter steigen und wieder den Weg zurück zu ihrer Sänfte finden. Einige Minuten später bewegte sich die Sänfte wieder in die Richtung der Küstenstrasse.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    ...


    Sim-Off:

    sorry, bin etwas beschäftigt zur Zeit...


    Leonidas nippte ebenfalls an seinem Becher, der einen Wein barg, der für ein derartiges Großereignis gar nicht so schlecht war...dann war die junge Frau offensichtlich genug von ihm geplättet - oder aber es lag wirklich an der Sonne. Jedenfalls verabschiedete sie sich leider, was er erwiderte.


    "Chaire, Medeia!"


    Nun musste er sich mit einem anderen Nachbarn zufrieden geben, der in keinster Weise so kultiviert und freundlich wirkte wie die Artorierin...

  • Das Rennen war ein Desaster. Noch lange befindet sich Arius bei den Pferden und den anderen Angehörigen des Rennstalls. Er hat keine Erlärung dafür, warum das so dermaßen in die Hose ging. Die Pferde waren gut abgestimmt gewesen. Man hatte extra noch eine Übungsfahrt in der Wüste unternommen um sie an die klimatischen Bedingungen in Alexandria zu gewöhnen. Und doch ging es schief.


    Arius schiebt an diesem Tag eine Menge Frust. Nachdenklich geht er noch einmal das ganze Rennen durch, fährt noch einmal jede Kurve. Es bleibt, wie es ist. Ein Desaster.


    Er erhebt sich, wünscht den anderen noch einen schönen Abend und verschwindet dann in die Stadt. Er muss sich erstmal den Kopf freitrinken. Und vielleicht findet sich ja auch eine hübsche lupa.

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