Von der heimischen Villa Tiberia auf dem Esquillin kommend, ging es nun in Richtung Roma. Noch hatte die junge Herrin kein Ziel angegeben. Noch war sie sich selber nicht mehr so sicher, ob sie der Aufforderung des Vigintivir nicht lieber Folge leisten sollte. Mit ihren 19 Sommern wurde es almählich Zeit, dass sie sich einen geeigneten Manne suchte. Aber eigentlich wollte sie das noch nicht. Sie sah stumm vor sich auf die gegenüberliegende Hälfte der Sänfte, in welche sie Lana ausnahmsweise auch wieder einmal gebeten hatte. Sechs Sklaven waren angewiesen, dies Gebilde zu tragen.
"Auf dem Brief gestern wurde erwähnt, dass ich das Erbe meiner Tante nicht antreten kann, weil ich unverheiratet bin." durchbrach sie auf einmal die Stille, um Lana den Grund dieses Aufbruchs zu erklären. "Und da es gerade ihr Erbe ist, mögen die Götter sie wohl aufnehmen, kann ich es nicht einfach übersehen. Wenn ich da nichts machen kann, werde ich heiraten müssen. Oder?" Ihren Worten wohnte eine ernstgemeinte Frage inne. Zweifelnd sah sie Lana an.