Officium dilectuum – Rekrutierungsbüro

  • Paulus versuchte die Wegbeschreibung gedanklich nochmal durchzugehen... also links zur Porta Principalis sinistra dann wieder links. Zur Not könnte er auch jemanden auf dem Weg fragen...


    "vielen Dank, Centurio"


    dann machte er kehrt und marschierte zur Tür raus. Kaum war diese hinter ihm zugefallen atmete er laut auf....so, erste Hürde geschafft, jetzt zu dieser Untersuchung

  • Nach kurzem klopfen tratt Paulus ein


    "Ave Centurio, ich komme vom Valetudinarium"


    mit breitem Lächeln und stolzem Auftretten hielt er dem Centurio die Tafel unter die Nase, die seine Diensttauglichkeit bestätigte


    freudig wartete er auf eine Reaktion

  • Der diensthabende Centurio nahm die Schreibtafel stumm entgegen, überflog sie und nickte.
    “Perfekt! Dann können wir ja zum feierlichen Teil der Sache übergehen. Du musst den Eid sprechen, wie es sich gehört. Das wird im Fahnenheiligtum gemacht. Dann komm' mal mit.“


    Der Centurio erhob sich und ging voraus.

  • Von der Porta Praetoria kommend war der Weg zum Officium dilectuum nicht schwer zu finden und so hatte es mich nur wenig Zeit gekostet ihn zurückzulegen.
    Vor der Tür holte ich kurz noch einmal Luft und klopfte dann an. Nachdem ich aus dem Inneren etwas vernommen hatte, dass sich wie ein "Herein" anhörte, betrat ich das Officium.
    "Salve, ich bin Petronius Andronicus und will der Legion beitreten." sagte ich in den Raum hinein.

  • “Salve!“, begrüßte der diensthabende Centurio den Freiwilligen. “Da bist du hier aber genau richtig!“ kommentierte er den Wunsch des jungen Mannes. Seit dem letzten Feldzug konnten sie hier jeden neuen Bewerber gebrauchen, und in Angesicht des Bürgerkrieges war sowieso jeder neue Mann gern gesehen.


    Er nahm sich eine frische Schreibtafel und begann zu schreiben.
    “Petronius Andronicus? Du bist ein freier Bürger Roms? Ich brauche den ganzen Namen. Wenn ja, bist du auch unverheiratet und gesund? Wurdest du je von von einem römischen Gericht verurteilt oder bist du einer unehrenhaften Tätigkeit nachgegangen?“ Die Fragen stellte er standardmäßig, da kam niemand drum herum. Das Exercitus Romanus nahm immerhin keine Verbrecher in seine Reihen auf, und kranke oder verkrüppelte Männer erst recht nicht.

  • Das ich im Rekrutierungsofficium eines Legionslagers richtig war, wenn ich mich der Legion anschliessen wollte, hatte ich mir ja schon gedacht, aber es war natürlich trotzdem schön sich das bestätigen zu lassen.
    "Ja, ich bin einer freier Bürger Roms, wie meine Vorfahren es auch schon waren." Das sie das allerdings noch nicht so furchtbar lange waren, war ja unerheblich, denn ich war als freier Bürger geboren und das war alles, was zählte.
    "Titus Petronius Orelianus Andronicus, Sohn von Titus Petronius Andronicus Minor und Enkel von Titus Petronius Andronicus Maior." betete ich dann meinen Namen in seiner vollen Pracht herunter ehe ich leicht mit dem Kopf schüttelte. "Nein, ich bin nicht verheiratet und ja, ich erfreue mich bester Gesundheit. Mit der glorreichen römischen Justiz bin ich bisher noch nie aneinander geraten. Mein Grossvater hat mir schon früh mit seinem Vitis den nötigen Respekt vor den Gesetzen eingeprägt." Letzteres hatte bei mir schmerzhafte und bleibende Früchte getragen.
    "Bisher ging ich der ehrenhaftesten aller Tätigkeiten nach und half meinem Vater unser Land zu bestellen."

  • Der Centurio schmunzelte, während er die Informationen notierte.


    "Glorreiche römische Justiz, ja, ja. Gut, dass du die Vitis bereits kennen gelernt hast. Vielleicht kassierst du in der Ausbildung dann ein bisschen weniger Schläge." Das Schmunzeln war jetzt zum dreckigen Grinsen geworden. Da half dann auch nicht mehr, dass der Petronius der römischsten aller Tätigkeiten nachgegangen war, nämlich dem Bestellen des väterlichen Ackers.


    "Wie alt bist du?" fragte der Centurio dann nüchtern, denn diese Information war natürlich auch nicht gerade unwichtig für den Rekrutierungsprozess.

  • Als der Centurio so ungeniert loslachte, fragte ich mich für einen kurzen Moment wirklich, was ich denn wohl so erheiterndes gesagt hatte. Da mir jedoch nichts einfiel, ging ich einfach erstmal davon aus, dass der Mann einfach einen etwas merkwürdigen Sinn für Humor hatte.
    "Der Tag meiner Geburt jährte sich Anfang des Jahres zum sechzehnten Mal." beantwortete ich dann seine Frage.

  • "Sechzehn Sommer. Gut. Sehr gut", kommentierte der Centurio die Altersangabe. Das war genau richtig. Er machte einen Haken hinter dem bereits notierten Namen.


    Dann endlich sagte er sein Sprüchlein auf, das er mittlerweile aus dem Eff-Eff aufsagen konnte: "Dann nimm mal gleich deine Beine in die Hand: Hier wieder raus und dann nach links. Geh' bis zur Porta Principalis sinistra, da wieder links, bis du auf die Via Quintana stößt. Da an der Ecke steht das Valetudinarium. Da meldest du dich und lässt dich untersuchen. Am Ende werden sie dir einen Bericht mit dem Ergebnis in die Hand drücken. Damit kommst du wieder hierher zu mir. Alles verstanden?“

  • Schweigsam maschierte Turpio hinter der Eskorte her. Unauffällig Blickte er sich schon mal in seinem neuen Heim um. Und vergass dabei sich den Weg zu merken. Aber jetzt war es eh zu spät. Kurze Zeit später erreichten sie das Büro, so stand es zumindest an der Tür

  • Posca war kurz auf der Latrine, daher wusste er bereits dass ein neuer Rekrut wartete. Noch bevor dieser anklopfen konnte hämmerte Poscas tiefe, kräftige Stimme durch die Hallen der Principia.
    "Aaaaah ein neuer Rekrut. Na dann mal rein in das Büro, sehen wir mal ob du es wert bist bei uns dienen zu dürfen..."


    Er schob den Helvetier in das Büro und zeigte auf den Stuhl. "Hinsetzen, du beantwortest mir nun erstmal einige Fragen." Posca griff nach einer Wachstafel und einen Stift, ohne dabei den neuen Rekrut anzusehen legte er los.
    "Name? Herkunft? Alter?"

  • Gedankenverloren wollte Turpio klopfen. Als ein dicker Soldat ihn wilkommen hies und auf den nächsten Stuhl verwies. Der junge Helvetia war überrascht. Er hatte erwartet das Soldaten groß und durchtrainiert sein. Dieses Exemplar schien wohl aus der Rolle zu fallen.
    Mein Name ist Aulus Helvetius Turpio, ich komme aus Rom und bin 18 Jahre alt.
    Wollen wir sehn ob ich es wert bin du dicker alter Mann... fügte er in Gedanken hinzu

  • Posca nickte und notierte sich alles.
    "18 Sommer, gut gut, wenigstens kein kleines Kind. Bist du unverheiratet, vollkommen gesund? Hattest du jemals mit der Justiz zu tun, etwas gestohlen, betrogen oder sonstige Straftaten begannen?"
    Nicht dass er bei der letzten Frage jemals davon ausging dass jemand ehrlich gewesen wäre. Aber da der Helvetier offensichtlich aus Rom war konnte er zumindest hier in Aegyptus keine Probleme gemacht haben, immerhin etwas. Und wenn er in Rom wirklich gesucht werden würde, dann würde man das schnell herausfinden.

  • Frage und Antwortspielchen waren das letzte was Turpio jetzt noch haben wollte. Aber es ging wohl nicht anders.
    Wahrheitsgemäß antwortete er.
    Ich bin nicht verheitatet und bin nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Und ich erfreu mich bester Gesundheit.
    Turpio wollte sich schon nach der Gesundheit des Centurios erkundigen, belies es aber und blickte weiter stur gerade aus...

  • Nun hob Posca auch wieder den Kopf und hatte ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. Er wusste was nun kommen würde, dieser Spruch nutzte er noch bei jedem Rekruten und er wusste genau dass manche Tiros sich darüber im Nachhinein immer lustig machten...
    "Dann nimm mal gleich deine Beine in die Hand: Hier wieder raus und dann nach links. Geh' bis zur Porta Principalis sinistra, da wieder links, bis du auf die Via Quintana stößt. Da an der Ecke steht das Valetudinarium. Da meldest du dich und lässt dich untersuchen. Am Ende werden sie dir einen Bericht mit dem Ergebnis in die Hand drücken. Damit kommst du wieder hierher zu mir. Alles verstanden?“

  • Turpio rechnete fest mit der nächsten Salve an Fragen,daher war er auch überrascht als ihn der Centurio zur Untersuchung schickte.
    Keine Fragen Centurio!
    Schnell erhob er sich und verlies Fluchtartig das Büro...

  • So schnell wie Turpio konnte war er wieder zum dicken zurück.
    Hoffentlich ist das bald vorbei...
    Turpio wollte das so schnell wie möglich zu ende bringen.
    Centurio. Ich bin fertig mit der Untersuchung.
    Gleichzeitig streckte der Helvetier ihm das Schriftstück entgegen.





    Der Anwärter Aulus Helvetius Turpio wurde vorschriftsmäßig auf seine Diensttauglichkeit hin untersucht.
    Nennenswerte körperliche Mängel oder Krankheiten wurden nicht festgestellt, er ist uneingeschränkt diensttauglich.


    Cossus Herdonius Fango
    Optio Valetudinarii


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