Valetudinarium – Lazarett

  • Der Typ ging einfach....hat der einen Knall? Weiß der denn nicht was da draussen passiert?
    Eigentlich wäre Thyrsus einfach aufgestanden und zum Praefectus marschiert, allerdings hatte die Sache einen Haken: Es war ein Befehl eines höherrangigen Offiziers und einem Befehl musste er Folge leisten, egal was er davon halten würde. So lehnte er sich zurück, schenkte sich den nächsten Becher ein und trank diesen langsam aus. Anscheinend hatte er Zeit... und Hunger.

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    “Hier entlang, Tribunus“, sagte der Optio Valetudinarii und führte einen Stabsoffizier ins Lazarett. Er hatte in der Principia Meldung gemacht - wo ja aber bereits zuvor ein Miles der Torwache auf Befehl seines Vorgesetzten von dem Boten berichtet hatte - und war dort davon unterrichtet worden, dass sich der Praefectus Legionis Artorius derzeit auf einer Besichtigungsreise durch das Nildelta befand.


    Da traf es sich gut, dass der Tribunus Angusticlavius Iullus Quintilius Sermo gerade seinen ersten Bericht seit der Genesung in der Principia einreichen wollte und diese Botengeschichte gleich in die Hand nehmen konnte. Deshalb stand er jetzt im Valetudinarium.
    Und tropfte.
    Denn im Januar war in Aegyptus Regenzeit. Draußen schüttete es aus Kübeln und drinnen hörte man das wie in Trommelwirbeln auf das Dach prasseln. Sermo wischte sich mit der flachen Hand Wasser aus dem Gesicht, ging sich dann kurz durch die Haare und drückte die Nasse Hand an seinem Offiziersumhang trocken. Daraufhin ging er schnurstracks zu dem Eques, den er zunächst einmal musterte. Den Mann kannte er doch.
    “Dies ist Eques...“
    "...Terentius", vervollständigte Sermo den Satz. Er erinnerte sich zumindest noch an den Gensnamen des Mannes, der ihn einmal zum Patron wählen wollte.
    "Eques, was hast du zu berichten?"

  • Thyrsus stutze etwas als er den Tribun erblickte. Der Quintilier wirkte bleich, schwach, kränklich, weit entfernt von der Gestalt die er zuletzt gesehen hatte, vor allem aber triefte er vor Nässe. Thyrsus hatte ganz vergessen dass eigentlich Winter war, auf seiner Reise die Küste Nordafrikas entlang war davon nichts zu spüren.


    "Tribun." Er nickte ihm zu. "Wenn ich dich so sehe wäre ich lieber da draußen als hier drinnen, meine Haut hatte den letzten Regen noch in Galien gespührt.... aber ich mag dich nicht mit langatmigen Geschichten meiner Reise belästigen." Er nahm einen Schluck Posca und fuhr fort. "Wie du vielleicht weißt hat mich der Präfekt darum gebeten einen Brief zum Präfekten der Legio Prima zu bringen, welcher die Frage enthielt auf welcher Seite die Legion stehen wird. Da ich hier noch sitze ist die Antwort wohl klar, die Prima steht ebenfalls auf der Seite Palmas."


    Thyrsus schenkte sich nach und nahm einen neuen großen Schluck, deutete aber mit seiner Hand an dass er noch nicht ganz fertig war.
    "Wenn die Gerüchte stimmen die ich vernommen habe stehen die Legionen und Cohorten in Germanien ebenfalls auf Palmas Seite, dazu die Legionen aus seinen Provinzen. Es besteht also, wenn man schnell gehandelt hat, durchaus eine kleine Chance dass Palma am Ende der Sieger sein wird."

  • Thyrsus nickte ihm zu. Sermo war zu irritiert, um sogleich seine Missbilligung auszudrücken. Der Mann gebärdete sich ja, als wären sie seit langer Zeit gute Freunde! Jedoch unterbrach der Tribun den Terentier im Folgenden nicht; immerhin interessierte ihn die Nachricht doch zu sehr.


    Als Thyrsus fertig war, räusperte Sermo sich und bedachte den Eques mit einem bösen Blick. "Eques Terentius. Vor dir steht ein Tribunus Angusticlavius. Wenn du Meldung machst, hast du gefälligst ordentlich zu salutieren und Haltung anzunehmen!" Wie hatte der Kerl es bloß geschafft Eques zu werden, wenn er sich nicht einmal soldatisch benehmen konnte? Erwartungsvoll sah Sermo den Terentier nun an. Und wehe, er spurte jetzt nicht wie gewünscht!

  • War dem Tribun eigentlich bewusst WIESO er sich hier befand? Salutieren, ordentliche Meldung machen? Thyrsus konnte ja kaum aufstehen, wie sollte er da salutieren?


    Er mühte sich hoch, wackelte etwas, stütze sich auf dem Bett ab und stand am Ende aber recht sicher auf seinen Füßen.
    "Eques Terentius Thyrsus zurück aus Italia mit Meldung. Der Praefectus der Legio Prima lässt dem Praefectus der Legio XXII die Nachricht zukommen er stehe auf dessen Seite. Ebenso kamen dem Eques Gerüchte zu Ohren die Legionen Germaniens hätten sich ebenfalls auf die Seite Palmas geschlagen und wären auf dem Weg nach Ita..." in diesem Moment liesen seine Kräfte nach und er fiel halb auf das Bett zurück. "...Italia."


    Er rappelte sich wieder auf und nahm, mehr schlecht als recht, wieder Haltung an. "Was denkt sich dieser Pseudosoldat eigentlich? Ich hab ein halbes Jahr gebraucht hier her zu gelangen, bin dabei halb in der Wüste verreckt und der will dass ich die Form wahre?? Na sauber..." Dabei vergaß er völlig wie sehr er von Sermo angetan war als er neu bei der Legio XXII war.

  • Zunächst machte der Eques Meldung wie gewünscht. Sermo sah zufrieden dreni. Bis Thyrsus einfach umkippte.


    "Hoppla!", rief Sermo verwundert aus und packte den Mann schnell am Arm, um ihn irgendwie zu stützen. Der Optio Valetudinarii war ebenfalls schnell zur Stelle. "In Ordnung, setz' dich", befahl Sermo schließlich, um den Terentier davon abzuhalten sich weiter zu erschöpfen. "Optio, lass frisches Wasser und eine ordentliche Portion zu Essen für diesen Burschen holen", gab er sodann in Auftrag, woraufhin der Sanitätsoffizier zügig abdampfte.


    Nun hatte Sermo einen Augenblick Zeit, um die gerade gehörte Nachricht zu bedenken. Die Legio Prima hatte sich also gegen den Vescularier gestellt. Dass die Legion von einem Legatus und nicht von einem Praefectus geführt wurde und der Terentius damit gleich mal einen Fehler eingebaut hatte, war Sermo in der Aufregung gar nicht aufgefallen. Mit Vorsicht würde er außerdem die Gerüchte genießen, die von Germanias Legionen sprachen. Aber wenn es stimmte, was der Eques sagte, hatte Vala erfolg gehabt. Das wäre genial!


    "Eques, ich danke dir für deine Mühen. Du hast Rom einen großen Dienst erwiesen. Du wirst dich hier von deiner Reise erholen. Ich lasse dich wissen, wenn der Stab Genaueres von dir Wissen muss. Halte dich möglichst bereit, weitere Fragen zu beantworten."
    Er nickte dem Mann aufmunternd zu.
    "Gute Arbeit. Vale, Terentius."
    Und damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Valetudinarium. Er musste den Stab zusammenrufen und die Informationen bekannt geben. Dann würden sie entscheiden müssen was zu tun war und insbesondere die Rückkehr des Praefectus Legionis abwarten.

  • Der kleine Schwächeanfall war Thyrsus zwar irgendwo peinlich, aber immerhin hatte der Tribun nun auch verstanden wieso es ihm schwer fiel zu salutieren. Seiner Reaktion zufolge konnte man ahnen dass der Quintilier bereits wusste wozu der Eques nach Italia gereist war und, war das ein leichtes Lächeln? Nein, er hatte es sich nur eingebildet, aber immerhin wurde seine Mühen gewürdigt.


    Bevor Thyrsus noch etwas sagen konnte war der Tribun verschwunden, immerhin konnte er sich nun auf etwas Essen freuen.

  • "Der Centurio schickt mich zur Musteruntersuchung. Mein Name lautet: Tiberius Sergius Apollonius."


    Die alten Legionäre, die im Hause meines Vaters ihren Ruhestand pflegten, erzählten immer viel aus ihrer glorreichen Militärzeit, ging es aber um Untersuchungen schwiegen sie beharrlich. Optio Flavius sagte nur einmal zur mir, dass es den Eierkontrollgriff geben würde. Entweder du kommst als Mann bei der Musterung zurück oder kannst in den höchsten Tönen trällern. Oh Mars gib mir die Kraft die Schmerzen zu erdulden und mich würdig zu erweisen. So dachte der junge Apollonius und nahm seine ganze Kraft zusammen. Ein bißchen Hoffnung hatte er, dass der alte Flavius ihn vielleicht doch ein bißchen belogen hatte.

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    Als der Sergier eintrat, war gerade noch ein anderer junger Mann im Valetudinarium. Der Optio Valetudinarii sah nur kurz von einer Wachstafel auf, in die er soeben ein paar Worte einritzte, dann händigte er die Wachstafel erst einmal dem anderen Rekruten aus. “So, damit gehst du zurück zum Centurio, der dich hergeschickt hat.“ Der Rekrut bestätigte die Anweisung und eilte an Apollonius vorbei, wobei er ihm ein breites Lächeln zuwarf. Offenbar war die Untersuchung erfolgreich gewesen.


    Dann wandte der Optio Valetudinarii sich Apollonius selbst zu. “Zur Tauglichkeitsuntersuchung bist du hier genau richtig, Tiberius Sergius Apollonius“, bestätigte er schmunzelnd. “Dann kannst du dich gleich mal frei machen“ grinste er weiter und musterte den jungen Mann offen. Im Gegensatz zum Centurio im Rekrutierungsbüro hatte der Optio Valetudinarii heute recht gute Laune. Offenbar war er mit dem richtigen Fuß aufgestanden.

  • Apollonius machte sich frei und drehte sich zum Optio um. "Ich bin bereit."
    Apollonius dachte für sich jetzt wird es beginnen, aber ich bleibe heldenhaft. Schließlich scheint es der Bewerber vor mit auch überstanden zu haben. Hoffe ich zumindestens.

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    “Das sehe ich“, scherzte der Optio. Ein süffisantes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er mit der Untersuchung begann. Er besah sich den nackten Körper mit geübtem Blick, befühlte die Schulterpartien sowie Hand- und Fußgelenke und betastete dann auch etwas ausführlicher als wohl erforderlich Apollonius' Hoden, wobei die befürchteten Schmerzen jedoch ausblieben.


    “In Ordnung. Siehst ja soweit schon mal gesund aus. Jetzt streck die Hände aus und mache Kniebeugen, bis ich halt sage.“


    Der Optio zählte bis dreißig und beobachtete dabei die Anstrengungen des Rekruten und wie es um seine Kondition stand. Dann befahl er “Halt.“

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    Na, das ging ja wirklich hervorragend. Der Optio ließ sich Zeit mit seinem Kommando, bis dann der Tiro erste Müdigkeitsanzeichen zeigte. Dann fuhr er mit der Untersuchung fort. Er horchte an der Brust auf die Atmung des Sergius, warf einen Blick in seine Ohren und ließ sich auch einen Blick in Apollonius' Mund gewähren.


    Dann drehte er sich auf dem Absatz um, ging ein paar Schritte durch den Raum, nahm ein paar Strohhalme vom Tisch und hielt sie in die Höhe.
    “Wie viele Strohhalme zählst du?“ flüsterte er.

  • "Zwei Strohhalme Optio!"


    Der alte Flavius dieser Mistkerl vonwegen entweder als Mann oder hohe Stimme nach der Untersuchung, na warte wenn wir uns wieder mal begegnen. Apllonius konnte sich gut das Gelächter der alten Legionäre seines Vaters vorstellen, wenn sie jetzt an ihn dachten.

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    “Sehen kannst du also“, stellte der Optio zufrieden fest. “Und die Lauscher sind auch funktionstüchtig. Dann kannst du dich jetzt wieder anziehen“, erklärte er dann, als ihm noch etwas einfiel. “Ach, komm mal grad mit deinem Kopf her, da gibt's noch eine Kleinigkeit.“ Er winkte Apollonius zu sich und fuhr ihm dann mit den Fingern einige Male fast schon zärtlich durch's Haar. “Läuse hast du also auch nicht. Wunderbar.“


    Er reichte dem Rekruten die Tafel.
    “Fertig. Damit gehst du zurück zum Centurio im Rekrutierungsbüro.“



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    Der Anwärter Tiberius Sergius Apollonius wurde vorschriftsmäßig auf seine Diensttauglichkeit hin untersucht.
    Nennenswerte körperliche Mängel oder Krankheiten wurden nicht festgestellt, er ist uneingeschränkt diensttauglich
    .


    Cossus Herdonius Fango
    Optio Valetudinarii


  • Schnellen Schrittes maschierte Turpio in den Sanitätsbereich und machte gleich einen soldaten ausfindig.
    Ich bin Aulus Helvetius Turpio. Ich muss untersucht werden. Bin ich hier richtig?
    Richtig war er da war Turpio überzeugt, nur ob sich der Soldat zuständig fühlte war eine andere Frage.

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    Der diensthabende Optio schaute nach oben, da stand ja schon wieder so ein junger Kerl, kaum war der Krieg vorbei kamen sie aus allen Ecken und wollten hier in Aegyptus zur Legion.
    "Ja, hier bist du richtig. Zieh dich schonmal aus, ich hole mir noch schnell eine neue Wachstafel, heute ist hier ein Betrieb..."


    Er ging an einen Schrank, schnappte sich eine neue Tafel und setzte sich wieder hin.

  • Erleichtert atmete Turpio auf. Während der Soldat seine Arbeitssachen holte enkleidete sich der junge Helvetier wie ihm befohlen wurde.
    Innerlich hoffte er das das ganze Fragen und ausziehen bald fertig war, er seine Ausrrüstung erhielt und sich nochmal hinlegen konnte. Turpio war müde von der Reise.

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    Der Optio musterte den Helvetier und stand danach auf, er ging um ihn herum, tastete den Körper an manchen Stellen ab, achtete auch darauf wie sich seine Muskeln verhielten und nickte dann zufrieden.
    "Soweit gut. Streck deine Arme aus, danach machst du solange Kniebeugen bis ich HALT sage."


    Er fing an zu zählen und der angehende Tiro machte die Übungen, als er nach den üblichen dreißig Kniebeugen angelangt war folgte das Wort zum Anhalten.
    "Wie geht es dir nun?" Er kam dem Helvetier näher und achtete vor allem auf dessen Atmung und den Puls.

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