Langsam spazierte Minervina über das Forum von Tarraco. Eine kleine Traube von Sklaven und anderen Gefolgschaften trabte hinter ihr her. Die Sänftenträger wies sie an ein wenig abseits zu warten, denn sie wollte keine Blicke auf sich ziehen. Seit den Übergriffen lebte sie schon in Angst, es hatte sie jedoch der Verwalter der Villa Flavia überredet einen Ausflug zu machen. Nach einigen Stunden Überredung begab sich die Patrizierin nun schließlich in die Stadt. Zum Glück hatte sie letzte Woche einige Händler kommen lassen, die sie wieder eingekleidet hatten.
Der Rummel hier, die Menschen, der wunderschöne Himmel, die gläffenden Köter und sogar die Bettler, das alles hatte sie schon ein wenig vermisst. Eine Kapuze verbarg ihr Gesicht und auch der Rest ihres Körpers war gut in einen Mantel gehüllt. Die Hitze war zwar für Normalsterbliche unerträglich, doch für jemanden der die Sonne Ägyptens gewohnt war, war dies gerade angenehm temperiert.
Immer wieder blickte sie auf die Stände und blieb schließlich bei einem stehen, der wunderschönen Schmuck führte. Langsam streckte sie die Hand nach einem Kettchen aus und nahm es in die Hand.