Mit einem Brief in der Hand betratt Modestus sein Officium. Dieses war ein heller Raum und sah seinem Officium in der Curia zum verwechseln ähnlich.
Er ging zu seinem Schreibtisch und rollte einige Baupläne zusammen. Nachdem diese von ihm in einem Regal verstaut worden waren, setzte er sich auf
den gepolsterten Holzstuhl und laß langsam den Brief. Hätte er jetzt etwas von dem Wein der auf dem Beistelltisch hinter ihm stand getrunken, hätte
er sich wohl verschluckt. Er sollte die Altäre für die vielen Apside liefern ? Für das Ulpianum ? Zwar sagte ihm der Name nicht direkt etwas aber da es der
Name des Kaisers war und Apside vorhanden sein sollten konnte er sich den Rest denken. Er zog einige Baupläne von vermeintlich gleich großen
Bauwerken aus seiner Sammlung hervor und überprüfte die Anzahl der Apside. Dann kritzelte er einige Zahlen auf eine Wachstafel und ihm gingen die Augen über.
Sofort rief er nach Chion und setzte eine Antwort auf. Als diese in einer einer annehmbaren schriftlichen Form steckte schickte er Chion sofort los um sie
zu verschicken. Erst dann genehmigte er sich einen Becher Wein ...
Officium des Annaeus Modestus
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Nach dem ausführlichen Bad ließ sich Modestus in seinen gepolsterten Stuhl fallen, wo er ersteinmal erstaunt auf die vielen Wachstäfelchen
und Papyri schaute die sich dort angesammelt hatten. Nach kurzer Zeit fand er den Stapel mit privater Post und begann einen Brief nach dem
anderen zu lesen. Es war nichts dabei was sofort erledigt werden musste und so beschloss Modestus sich zum Triclinium zu begeben um erst
einmal etwas zu essen. -
Chion saß gerade an dem kleineren Holzschreibtisch im Officium seines Herrn und überprüfte wie angeordnet, die Einnahmen
und die Ausgaben einer Werkstatt seines Herrn. Der Altarbauer hatte anscheinend eine recht ordentliche Gewinnspanne, doch
der Verkauf lief in der letzten Zeit etwas zäh und so waren noch Altäre einige im Lager. Die Anzahl der im Lager verbliebenen
Altäre notierte Chion auf einer Wachstafel. -
Varus hatte die Casa betreten in der Hoffnung Chion hier irgendwo zu finden, Modestus war zwar nicht anwesend trotzdem ging Varus zum Officium von Modestus.
"Vielleicht ist Chion ja hier."
Varus stand nun vor dem Officium von Modestus und klopfte, die Tür stand ein wenig offen, so das Varus einen Blick hinein werfen konnte.
"Chion, bist du hier?"
rief Varus von der Tür aus in das Officium, denn wenn Modestus nicht da war, wollte Varus das Officium ungern betreten.
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Chion blickte von dem Tabulae und sah zur Tür.
"Ja, worum geht es ?"
fragte er und klappte eine der Wachstafeln wieder zu.
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Varus betrat das Officium und war froh endlich Chion gefunden zu haben.
"Modestus hat mich mit einer Aufgabe betraut und zwar geht es um den Merkur Tempel, der in Mantua errichtet werden soll.
Meine Aufgabe ist es den Bauunternehmer Manius Salienus Calvisius zu treffen um ein Angebot einzuholen, desweiteren seine Referenzen zu prüfen.
Da ich weder den Bauunternehmer kenne noch weiss wo ich ihn finde, müsstes Du mich untestützen.
Kennst Du ihn und weisst Du wo er sich aufhält?"Nun hoffte Varus, dass Chion nähere Angaben zu dem Bauunternehmer machen konnte und ihn zu begleiten auf der Suche nach dem Bauunternehmer Manius Salienus Calvisius.
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"Sicher. Er lebt in der Villa Saliena, die nicht weit von hier ist. Allerdings würde ich vorschlagen, dass du deine beste Toga
anziehst und auch noch den Tonsor der Villa aufsuchst. Er ist einer der reichsten Bürger Mantuas und legt viel Wert auf ein
gepflegtes Äußeres. Er hat selbst seinen Angestellten kostbare Togen geschenkt, damit sie ordentlich aussehen, wenn sie
bei ihm Bericht erstatten."Chion legte nun endgültig die letzten Wachstafeln zur Seite und überlegte wo die himmelblaue Tunika mit der goldenen Borte
war, die ihm Modestus für solche Anlässe gekauft hatte. Wahrscheinlich sollte er Varus auf die Finger schauen, denn sonst
hätte sein Dominus diesen Varus sicher nicht zu ihm geschickt. Schließlich gab es genügend Sklavenjungen in der Casa und
in der Curia, die die Villa kannten. -
Varus schaute an sich herunter,
"So schlecht sehe ich doch gar nicht aus!!"
murmelte er vor sich hin.
"Das ist kein Problem, ich habe mir erst zwei neue gekauft, die hingen bis jetzt nur im Schrank, da habe ich wenigstens mal die Gelegenheit sie anzuziehen. Da muß ich aber noch mal schnell los, wo treffen wir uns?"
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"Ich werde im Atrium auf dich warten, Herr."
sagte Chion und räumte nun die Wachstafeln in die Schubladen. Für heute würde er seine Arbeit beenden.
Nun musste er nurnoch die gute Tunika finden und sich umziehen. Waschen sollte er sich auch noch. Doch
ein gutes gab es ander Sache. Das Essen bei diesen reichen Männern war meistens sehr gut. -
"So machen wir das, bis gleich."
Varus verließ das Officium von Modestus und begamm sich in seine Unterkunft um sich neu einzukleiden.
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Nachdem er kurz angeklopft hatte tratt Chion ein. Vor dem Schreibtisch seines Herrn, hinter dem dieser auch saß, blieb er stehen
"Salve, Dominus. Du hast mich rufen lassen." sagte er mit einem fragenden Unterton und einem leichten Lächeln.
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>Ja, das habe ich, denn du musst einen größeren Botengang für mich erledgigen. Du wirst noch heute nach Ostia aufbrechen um
dort mit der "Perle von Tylus" nach Alexandria zu segeln. Nimm dir zwei der ehemaligen Sklaven mit und überbringe diese beiden
Botschaften.<sagte Modestus und nahm zwei zusammengerollte und gesiegelte Papyri von seinem Schreibtisch, die er dann Chion gab.
Ad Decimus Germanicus Corvius
Regia Praefecti, Alexandria, AegyptusAb Kaeso Annaeus Modestus
Casa Annaea, Mantua, ItaliaSalve Decius Germanicus Corvus.
Als Sodalis der Albata und Verantwortlicher für den Auriga Fortunatuas schreibe ich dir. Im Namen der Factio Albata danke ich dir für deine Einladung. Wir werden gerne einen Wagenlenker zu den, von dir veranstalteten, Rennen entsenden. Unsere Wahl fiel auf den Fahrer Fortunatus. Er hält sich zur Zeit schon in Aegyptus auf und wird wie bereits gesagt für die Factio Albata antreten.
Vale bene
[Blockierte Grafik: http://www.larpforum.com/gallery/albums/userpics/11111/Anderes_Siegel.jpg]
An Ioshua ben David, vom Pater Factionis Albatae Lucius Annaeus Florus,
Sei gegrüsst, denn auch ich habe von deiner Namensänderung erfahren.
Mit grosser Bestürzung habe ich vernommen, dass du dich vom tugendhaften Weg der Factio Albata entfernt hast. Du hast dir eigene Fahrer gekauft und dennoch für ein Rennen in Aegyptus einen Fahrer der Albata mitgenommen, ohne die Factio oder den von mir als Verwalter dieses Fahrers eingesetzten Annaeus Modestus über dieses Vorhaben zu informieren.
Der Besitz eigener Fahrer ist im Prinzip kein Problem, doch wenn du an Stelle deiner eigenen Fahrer die Fahrer der Albata ohne Information in weitentfernte Provinzen führst, dann bin ich leider gezwungen den folgenden Schritt zu ergreifen.
Hiermit schliesse ich,
Lucius Annaeus Florus,
Pater Factionis der Factio Albata,Ioshua ben David
aus der Factio aus!
Dieser Beschluss ist ab sofort gültig.
>Die erste Schriftrollte ist für den Praefectus Aegypti, die zweite ist für einen gewissen Ioshua Hraluch. Er nennt sich aber
mittlerweile Ioshua ben David. Und hier ist noch eine Wachstafel, die bestätigt, dass du mit dem Schiff namens "Perle von
Tylus" nach Aegyptus segeln darfst. Wenn du deinen Auftrag erledigt hast, kommst du so schnell wie möglich wieder nach
Mantua zurück. Hier ist noch etwas Geld für Proviant und deine Unterkunft. Gehe sparsam damit um, denn du wirst mir bei
deiner Rückkehr Rede und Antwort über den Verbleib des Geldes stehen. Wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du dich
gleich auf den Weg machen.<Zusammen mit der Wachstafel gab Modestus Chion noch einen faustgroßen Geldbeutel.
Hiermit erlaube ich, Lucius Annaeus Florus, dem Besitzer dieser Tabula, die Verwendung des Schiffes welches unter dem Namen "Perle von Tylus" meinem Bruder gehört. Die Befehle des Inhabers sind wie Befehle meines Bruders anzusehen und sofort zu seiner vollen Zufriedenheit auszuführen.
-
"Nein ich habe keine Fragen, Dominus. Ich werde gleich noch einige Dinge und Proviant zusasmmenpacken und heute Mittag abreisen."
sagte Chion und verließ das Officium mit dem drei Schriftstücken und dem Lederbeutel. Fast wäre ihm der Geldbeutel aus der Hand
gefallen, doch er hatte es noch verhindern können und nun hing der Beutel an seinem Gürtel.
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