• Anchisothep tanzte offenbar als einer der ersten an. Er grüßte seinen Vorgesetzten und wartete auf einen Befehl. Er warf nebenbei einen Seitenblick auf das Schiff, es schien zwar nicht baufällig, jedoch durchaus wartungs- und möglicherweise überholungsbedürftig, sodass wahrscheinlich einiges an Arbeit auf ihn und seine Kollegen zukommen würde. Das Segel, das teilweise ausgebreitet an Deck lag

    Sim-Off:

    Ich erlaube mir hier mal, das einfach so zu sagen ;)

    würde an zahlreichen Stellen geflickt werden müssen, das konnte Anchisothep von weitem sehen. Wer konnte wissen, welche Risse und Löcher noch in den Teilen des Segels lauerten, die unter dem obenliegenden Teil des halb gefalteten Segels verborgen waren? Einige der Taue würden ausgetauscht werden müssen. Anchisothep fragte sich, wie es unter Deck aussehen mochte. Doch das würde er bald erfahren.


    Sim-Off:

    Schreib mal bitte, was das für ein Schiffstyp ist und beschreib, was noch wartungsbedürftig ist, oder erteile dem Nauta Anchisothep Niger die Vollmacht, das selbst zu "definieren". Naja vielleicht bin ich auch voreilig, Anchisothep holt ja gerade seinen Befehl erst ab.

  • Sim-Off:

    Das ist kein Problem; Fühle dich frei selbst etwas über den Zustand und die auszuführenden Arbeiten am Schiff zu erzählen


    Nachdem alle Nautae angetreten waren, machte Theodores ein zufriedenes Gesicht und begann, den Arbeitsauftrag zu skizzieren.
    "Männer! Heute und in den nächsten Tagen kommt eine Menge Arbeit auf uns zu, und beginnen wird es mit der hier vor uns liegenden Quadriere. Die Segel müssen vollkommen überholt werden, einige Ruder ausgewechselt und die Planken erneuert, außerdem Taue und Leitern überprüft werden. Hinzu kommt die nomrlae Säuberung des Schiffsrumpfes von dort anhaftenden Meerestieren und Pflanzen. Das ist zumindest das was wir bisher bei der ersten Inspektion entdeckt haben; Falls jemand von euch etwas reparierenswertes während seiner Arbeit entdeckt so hat er es mir sofort zu melden. Ansonsten beginnen wir nun mit der Säuberung des Rumpfes!"

  • Anchisothep und die anderen machten sich sofort an die Arbeit. Anchisothep ließ sich an einem Seil den Schiffsrumpf hinab. Beide Enden waren oben an Deck vertaut, sodass es eine Schlinge ergab, auf der er sitzen konnte, während er mithilfe der Hände, die er mit Lederlappen gegen Verletzungen durch scharfkantige Muscheln geschützt hatte, und mithilfe eines Schabers den Belag vom Holz entfernte. Die Arbeit war mühselig und dauerte eine ganze Weile. Als er mit dem ersten Abschnitt fertig war, bat er einen Kollegen, ihn hinaufzuziehen und ließ sich sogleich einige Fuß daneben wieder hinablassen. Dort wiederholte sich das ganze noch einmal. Nach einiger Zeit gab er den Kameraden, die an Deck standen, den Befehl, ihn tiefer hinabzulassen, damit er weiter unten die Prozedur fortsetzen konnte. Die Muscheln schienen sich teilweise in das Holz gekrallt zu haben, Algen schienen ans Holz regelrecht gewachsen zu sein. Anchisothep schabte sie, teilweise sehr rabiat, vom Rumpf, wobei ihm ab und an ein ganzer Haufen Dreck und toter sowie noch lebendiger Lebewesen ins Gesicht spritzte. Er schüttelte sich und hörte, wie der Dreck nach einiger, aber kurzer, Zeit in die Pfützen unterhalb des trockengelegten Teil des Hafenbeckens fiel. Erneut ließ er sich weiter hinablassen und konte nun mit den Beinen fast den Schlick am Boden des entwässerten Beckens berühren. Noch einmal wiederholte sich das hinabgelassen werdens. Nun konnte Anchisothep im Stehen arbeiten. Um an etwas höher gelegenen Schmutz zu kommen, stieg er auf die Baumstämme, auf denen das Schiff auflag. Nach einer Zeit, die ihm sehr lang vorkam , konnte er endlich den Arbeitern an Deck zurufen: "Zieht mich wieder hoch!"
    Während Anchisothep fleißig gearbeitet hatte, waren auch die anderen nicht untätig gewesen. Der Schiffsrumpf war nun gesäubert. Anchisothep machte sich daran, Pech in einer Bronzeschale zu erhitzen, die während des Säuberns zwei anderen Arbeiter in das Hafenbecken gebracht hatten. Nach kurzer Zeit brannten um das Schiff, natürlich im sicheren Abstand, einige Feuer, über denen ebensolche Bronzeschalen mit Bech standen. Da der Schiffsrumpf schon vor dem Säubern getrocknet war, offenbar lag das Schiff schon einige Tage im Trockenen, konnten Anchisothep und seine Kollegen sofort damit beginnen, das Peck zwischen die Planken und Spanten zu streichen. Dies führten sie bis auf die höhe des zweiten Ruderdecks fort, auch wenn soweit das Wasser auf keinen Fall kommen sollte. Auch eine einzige Welle, die so hoch schlug, konnte schon verheerende Auswirkungen haben. Auch von innen wurde Pech gegen den Rumpf verstrichen. Anchisothep fielen einige Spanten auf, die nicht mehr stabil erschienen, eine wies sogar einen Bruch auf. Er erneuerte sie rasch, damit das Pechauftragen nicht ins Stocken kam. Nach dem Pechauftragen vergewisserte er sich noch einmal, dass die Spanten hielten. An Deck wurden einige Planken ausgetauscht. Sie stachen nun neu und sauber zwischen den abgetreten, alten hervor. An einigen Stellen war der Zustand des Decks so schlecht, dass nahezu alle Planken ausgetauscht werden mussten. Dies nahm nach einiger Zeit überhand, sodass Anchisothep vorschlug, gleich das ganze Deck zu erneuern. Dies wurde getan. Jene, die für das Pech zuständig waren, waren darüber nicht erfreut, da sie nun das Pech noch längere Zeit flüssig halten mussten, bevor sie das Deck damit abdichten konnten.
    Nachdem auch diese Arbeit getan war, erstatte Anchisothep stellvertretend für alle anderen bei Ferrius Theodores Meldung. "Der Schiffsrumpf wurde gesäubert und neu abgedichtet, die Deckplanken vollkommen erneuert. Sollen wir nun mit den übrigen Arbeiten fortfahren? Das Segel haben wir auf dem Quai ausgebreitet, da es uns bei der Arbeit an Deck im Wege war. Einige Männer werden sofort beginnen, es zu flicken, wenn nichts dagegen spricht."

  • Theodores hatte die Arbeit der Männer überwacht und war sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie werkelten schnell und effizient, genau so wie sie es sollten.
    "Sehr gut. Ja, einige Männer sollen sich um die Segel kümmern. Wenn es fertig ist sollen di eMänner die Gelegenheit nutzen und die Befestigungen für die Segel überprüfen, möglicherweise sind einige am Mast marode."
    Er überlegte einen Augenblick ob er etwas vergessen hatte, dann fiel es ihm wieder ein und er sagte: "Unter Deck wird auch noch einiges zu erledigen sein, so sind die Bänke der Ruderer instand zu setzen und die Mannschaftskabinen müssen einmal richtig gesäubert werden. Und ich habe mir vorhin den Rammsporn angesehen, er ist ziemlich verbogen. Baut ihn ab und schickt ihn zur Schmiede, dort soll er wieder hergerichtet werden."

  • "Zu Befehl", antwortete Anchisothep. "Wir werden sofort damit beginnen." Er ging wieder zum Schiff. Er teilte einige Probati zum Flicken des Segels ein, die er für diese Aufgabe geeignet hielt. Dann machte er sich selbst daran, die Segelaufhängungen am Mast zu inspizieren. Der runde lange Querbalken, an dem während der Fahrt die Segel hingen, hielt zwar den prüfenden Schlägen Anchisotheps stand, dennoch beschloss Anchisothep, ihn auszutauschen. Er eilte zu einem Haufen, auf denen die Arbeiter vor den Wartungsarbeiten Holz und andere Materialien bereit gestellt hatten. Unter anderem gab es dort einige lange, relativ dünne Stämme, die bereits in irgendeiner Werkstatt vorbehandelt und mit Eisenbeschlägen versehen waren. Nun aber musste jener, den Anchisothep auswählte und zusammen mit einigen Kollegen zum Schiff schleppte, in der Länge auch mit der Breite des Segels übereinstimmen. Sie machten also einen Abstecher zum Teil des Quais, auf dem das Segel ausgebreitet lag und legten den Balken an. Die Probati, die sie dadurch in ihrer Arbeit unterbrachen, hatten bereits etwa die Hälfte aller Risse und Löcher geflickt. Anchisothep war im Großen und Ganzen mit ihrer Arbeit zufrieden, allerdings wies er sie an, bestimmte Stellen noch einmal zu flicken, dieses Mal noch sorgsamer. Der Balken war zu lang für das Segel. Wenn es da überhaupt ein zu lang geben konnte. Doch Anchisothep gefiel nicht, dass der Balken fast zehn Fuß länger war als das Segel breit, so hackte er, in mühevoller Arbeit, da das Holz sehr hart war, etwa sieben Fuß davon ab. Die Stelle, an der der Überstand abgetrennt worden war, polierte er mit Bims und härtete sie im Feuer. Den passenden Beschlag baute er vom Abfallstück ab und schlug ihn an den zukünftigen neuen Segelbalken. Nun galt es, die Aufhängung für diesen zu überprüfen. Ihr Zustand stellte sich als schlimm heraus. So erneuerten Anchisothep und seine Kollegen die Beschläge, in denen der Segelbalken hineingelegt und befestig werden würde, wenn der Mast auf offenen Meer aufgestellt würde. Bei den Befestigungen für die Segel ergab sich ein ähnliches Bild. Auch hier ersetzten die Männer nahezu alles. Anchisothep hatte schon gleich nach dem Befehl Ferrii Theodoris einige Männer angewiesen, auf den Ruderdecks für Ausbesserungen zu sorgen. Anchisothep und einige Kollegen gingen nach unten, um sich das Ergebnis der Arbeit der anderen anzusehen. Es war durchaus zufriedenstellend, wie Anchisothep befand, und Anchisotheps Urteil war sehr streng. Alle Bänke der Ruderer hatten neue Sitzbalken, bei einigen waren auch die vertikalen Balken ausgetauscht worden, die zwischen Sitzbalken und Boden waren. Das neue Holz zeichnete sich deutlich vom alten ab. Einige Verstrebungen, die das Oberdeck trugen, waren ebenfalls hinzugefügt worden. Die Teile des Decks, die je nach Art der Mission von der Besatzung, etwaigen Passagieren also Truppen oder Ladung oder in variablen Mengenverhältnissen von allen drei oder zwei eingenommen werden würden, waren ausgekehrt, nass gewischt (was Anchisothep sinnlos vorkam) worden und die Fugen der Bodenbretter neu geteert. Anchisothep verließ den Bauch des Schiffes und besah noch einmal das Loch im Deck, in dem bei Fahrt der Mast aufgestellt werden würde. Die Randbegrenzung aus Eisen und die Pflöcke, die zur Fixierung zwischen Mast und Randbegrenzung getrieben werden würden, kamen ihm überholungsbedürftig vor. Er suchte im Materialhaufen nach passenden Beschlägen und nach neuen Pflöcken. Bei dieser Arbeit gab er sich besondere Mühe. Schließlich barg ein Mast, der nicht gut befestigt war, große Gefahr. Der Mast selber schien noch gut instand zu sein.
    Alle unterschiedlichen Arbeitsbereiche auf dem Schiff waren nun fertig. Der Rammsporn musste nun abgebaut und transportiert werden. Dazu fertigten Anchisothep und einige seiner Kollegen eine Rampe an, auf der das schwere Eisenteil aus dem trockengelegten Becken auf die Höhe des Quais befördert werden sollte. Einige runde Stämme von annähernd gleicher Dicke wurden vor den Rammsporn als Rollen gelegt. Mit Hammern, Brecheisen und Pflöcken aus gehärteten Holz wurde der Rammsporn vom Bug abgebaut. Das war eine sehr schwierige Arbeit, die einige Zeit kostete. Die Männer mussten Nägel enfernen und die Eisenmanschette weiten, die den Rammsporn vor dem Wegrutschen geschützt hatte. Als sie dies getan hatten, drücken sie den Sporn mit Pflöcken nach vorne. Schließlich löste er sich und fiel, nicht tief, auf die Rollen. Einige Arbeiter banden Stricke an den Sporn. Ziehend und Schiebend und Rollen von hinten nach vorne tragend brachten sie den Sporn bis zur Rampe. Als sie das Eisenteil die Rampe hinaufzogen, war Anchisothep froh, dass sie die Rampe extra lang und somit nicht allzu steil gebaut hatten. Einmal wäre der Rammsporn beinahe wieder hinabgerollt. Nach dem sie aber viel Schweiß und Flüche vergossen hatten, war er endlich auf dem Quai. Mit der Praxis des Rollens wurde er zur Schmiede des Stützpunktes gebracht. Dort wurde er in einer Arbeit von zwei Stunden wieder gerade gebogen. Als die Männer den Rammsporn wieder am Bug anbrachten, das hinabbringen war übrigens leichter gewesen als das hinaufbringen zuvor, war der Rammsporn wieder gerade. Ein Nauta erstattete Meldung bei Ferrius Theodores. Anchisothep begleitete ihn. Nachdem der Nauta seine Meldung erstattet hatte, sagte Anchisothep: "Die Aussparung, in die der Mast hineingestellt wird, war abgenutzt. Ich habe sie erneuert." Er sagte dies, um dem Befehl nachzukommen, der der Nauarchus gegeben hatte, nämlich alle sonstigen Defekte zu melden.

  • Theodores hörte sich die Berichte der Nautae an und wirkte sehr zufrieden.
    "Sehr gut. Dann sind nun noch die Ruder auszuwechseln." Er dachte eine Weile nach, ob sie nur ein paar oder gleich alle auswechseln sollten, aber da die Ruder schon lange nicht mehr gewechselt worden waren war es wohl sinnvoller gleich alles auf einmal zu machen. "Ihr werdet nun sämtliche Ruder austauschen, die alten werden von den Zimmermännern gewartet werden."

  • "Zu Befehl", antwortete der Nauta, der Bericht erstattet hatte und Anchisothep nickte. Sie kehrten zum Schiff zurück. Das Austauschen der Ruder war im Gegensatz zu den vorhergegangenen Arbeiten ziemlich einfach und erforderte keine allzu lange Zeit. Die Männer lösten die alten Ruder aus den Halterungen und je drei Männer trugen ein Ruder zu den Zimmermannswerkstätten. Ein Ruder zerbrach, als zwei Probati es vorsichtig aus der Halterung lösten. Einer der beiden meldete es Aulus Ferrius Theodores. Als alle alten Ruder entsorgt waren, begannen sie, neue in die Halterungen zu legen. Diese neuen Ruder wurden in einem langen Schuppen am Rande des Quais gelagert. Es gab für die meisten Schiffstypen ähnliche Ruder, so sparten sich die Zimmerleute die Arbeit, für jedes Schiff die Ruder als Einzelanfertigung zu bauen. Außerdem lag so immer eine ausreichende Menge Ruder bereit, da dieser Ruderschuppen regelmäßig neu bestückt wurde. Nachdem die Ruder in die Halterungen eingebaut worden waren und auf ihre Beweglichkeit hin geprüft worden waren, es war ein ziemlich eigenartiger Anblick, die Ruder eines Schiffes, das auf dem Trockenen lag, wurden bewegt, als führe man, erstattete ein Nauta Meldung bei Aulus Ferrius Theodores. "Alle Ruder sind ausgetauscht. Die alten Ruder werden in den Zimmermannswerkstätten repariert."

  • Der, der den Befehl empfangen hatte, kehrte zum Schiff zurück und gab ihn weiter. Obgleich mit keiner Befehlsgewalt ausgestattet fühlte sich Anchisothep dafür verantwortlich, dass die Umlegung des Schiffes ohne Zwischenfälle vonstatten ging, da er einer der dienstältesten unter den Arbeitern war, von einigen vierschrötigen Ruderern abgesehen. Er teilte die am Schiff versammelten Männer in vier Mannschaften ein. Die kleinste Mannschaft erhielt den Auftrag, die Balken, die das Schiff stützten, an Taue zu binden, um diese vom Schiff wegzuziehen, sobald soviel Wasser im Dock wäre, dass das Schiff eine stabile Lage hätte. Die zweitkleinste ging zu den Schiebern, die in der Nähe der vielen, großen archimedischen Schrauben lagen, mit denen das Dock vor Beginn der Arbeiten unter großem Aufwand leergepumpt worden war. Eine weitere Mannschaft, die größte, stellte sich auf dem Quai auf und nahm dicke Taue entgegen. Sie würde das Schiff aus dem Dock ziehen und am angestammten Liegeplatz wieder anlegen. Die Männer, die meist kräftige, bullige Gestalten, zum größeren Teil Ruderer, waren, nahmen sich einige Pferde, die anscheinend von irgendwelchen Alae aussortiert worden waren, da es schien, als hätten sie ihre besten Zeiten hinter sich und etwa ein dutzend Ochsen zuhilfe. Anchisothep wunderte sich, wieviele Tiere im Stützpunkt untergebracht waren. Der Rest der Ruderer fand sich auf den Ruderdecks des Schiffes ein. Zwischen Ausgang des Docks und dem Liegeplatz würde das Schiff selbsttätig eine Wendung fahren müssen, da es durch einen Bereich musste, der außerhalb der Reichweite der Schleppmannschaft lag. Anchisothep machte einen Kontrollgang über das Schiff, prüfte die Vertauungen, fragte andere Seemänner, ob an ihren jeweiligen Positionen alles in Ordnung sei, prüfte, ob Befehle, die an Deck gerufen wurden, beim Taktgeber der Ruderer unten ankamen, begutachtete die Rudereinstellung, gab der Schleppmannschaft ein Zeichen, sich bereit zu machen und begab sich dann ans Ruder. Noch einmal überblickte er das Gelände rund um das Dock, sah hinüber in das Hafenbecken, ob nicht gerade ein anderes Schiff sich dort aufhielt. Dann gab er den Befehl zum Fluten des Docks. Das Wasser stieg kontinuierlich. Nach einigen Augenblicken rief Anchisothep den Männern, die für die Stützbalken zuständig waren, den Befehl zu, diese zu entfernen, was die Männer sogleich taten. Das Schiff lag nun frei im Wasser, nur gehalten durch die Taue zu den Schleppern. Als der Wasserspiegel im Dock auf gleicher Höhe dessen im Hafenbecken war, rief Anchisothep: "Tore auf!" Sogleich öffnete die Mannschaft an den Schiebern die Tore, die das Dock vom Hafenbecken trennten. Auf Kommando Anchisotheps setzte sich die Schleppermannschaft in Bewegung. Anchisothep blickte ständig um sich, seine größte Sorge war, dass das Schiff zu dicht an die Wände des Docks kam. Doch es blieb gerade. Doppelschritt um Doppelschritt zogen Ochsen, Pferde und Menschen das schwere Schiff aus dem Dock. Dies nahm eine Zeit in Anspruch, die Anchisothep sehr lang vorkam. Nun hatte das Schiff das Ende des Docks erreicht, nun begann der schwierigste Teil des Manövers. "Taue einholen!", rief Anchisothep. Sogleich taten das die Seemänner an Deck, die nicht zu den dreien gehörten, die mit Anchisothep am Ruder standen. Als die Taue eingeholt worden waren, bis wohin es nicht allzu lange dauerte, rief Anchisothep sehr laut, damit es auch einige Fuß unter den Holzplanken, auf denen er stand, zu hören war: "Rudern vorwärts!" Mit bewundernswerter Regel- und Gleichmäßigkeit verrichteten die Ruderer ihre Arbeit. Anchisothep zog das Steuerruder herum. Die Wendung musste sehr scharf sein, deshalb zog Anchisothep noch einmal nach und forderte einen Nauta, der neben ihm stand, dazu auf, ihm zu helfen, das Ruder zu halten. Dauernd blickte sich Anchisothep um und korrigierte die Rudereinstellung. Das Schiff glitt in gleichmäßiger Geschwindigkeit durch das Hafenbecken. Es näherte sich dem Liegeplatz. "Langsam!", rief Anchisothep. Die Intervalle der Ruderschläge wurden sogleich länger. Anchisothep sah am Quai schon die Schleppmannschaft, die um das Hafenbecken herumgelaufen war, um gleich das Schiff in Empfang zu nehme. "Ruder halt!", rief Anchisothep und verschluckte sich dabei fast. Er schrie nicht gerne laut, wollte aber sichergehen, dass der Befehl auch gehört wurde. Langsam glitt das Schiff in Richtung des Quais. Als es nur noch eine kurze Distanz zum Quai hatte, gab Anchisothep den Befehl, die Taue auszuwerfen. Die Schleppmannschaft nahm die Taue sofort in Empfang und zog das Schiff näher an den Quai. Dann wurde das Schiff vertaut. Anchisothep ließ außerdem den Anker werfen. Durchgeschwitzt verließ er seinen Posten am Ruder und begab sich, wie die anderen, über die rasch ausgelegte Planke an Land. Unversehrt und ohne gefährliche Augenblicke war das Schiff umgelegt worden. Anchisothep verspürte einen gewissen Stolz, als er in Richtung Aulus Ferrius Theodores ging, der in einiger Entfernung aber in Sichtweite am Quai stand. "Das Schiff liegt an seinem Liegeplatz. Es ist vertaut und der Anker geworfen. Keine Zwischenfälle.", meldete Anchisothep.

  • "Ausgezeichnet. Den Rest des Tages habt ihr frei. Nautae, Abite!"
    Theodores wartete bis die Soldaten sich etwas entfernt hatten, dann drehte er sich um und ging zur Hafenkommandantur um dort einw enig Papierkram zu bearbeiten. Er hoffte dass die Männe rihren freien Abend genießen würden, denn bald würde wieder einiges an Arbeit auf sie zukommen.

  • Anchisothep verabschiedete sich vom Nauarchus und ging zurück zum Quai. Dort verkündete er den Befehl des Nauarchus. Erleichterung machte sich breit und Freude. Nach dieser Arbeit, die nicht leicht gewesen war, freuten sich die Männer auf Ruhe oder Vergnügung, je nach Temperament. Anchisothep zog die Ruhe vor. Er ging zu seinem Quartier. Dort würde er seine Ausrüstung pflegen und anschließend eine Ruhezeit einlegen, wobei er sich sicher war, dass seine Ruhe gestört werden würde, meistens gab es irgendwo noch eine Spielrunde, die einen Mitspieler suchte. Anchisotheps war zwar erschöpft, jedoch guter Laune. Beim Rückweg zu den Quartieren erlaubte er sich es sogar, einige improvisierte Melodien zu pfeifen.

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