Casa Germanica - Cubiculum Corvus

  • Sim-Off:

    Wenn du ein Bild willst tu dir keinen Zwang an, auf die Schnelle hab ich keins gefunden :D


    Nachdem ich schon in zwei Räume vergeblich meinen Kopf gesteckt hatte, wurde ich endlich im Dritten fündig.
    "Oh, schau Mal, der ist groß genug. Und ist nicht so furchtbar grün wie der Andere."
    Da ich noch in der Tür stand, machte ich den Weg frei und wies in den Raum. Nicht, dass Corvus nicht über mich hinweg hätte sehen können, bei meiner Größe, doch von Innen sah ein Zimmer ja meist noch ein wenig anders aus, als von Außen betrachtet. 8)

  • Sie waren vom Atrium hierher gekommen. Germanicus Corvus, der soeben aus Germanien in Rom eingetroffen war, brauchte eine Unterkunft. Zumindest so lange, bis der Kaiser über seine weitere Verwendung entschieden hatte.
    Die Farbe eines Zimmers war ihm dabei eigentlich herzlich egal. Dennoch fragte er etwas verwirrt: “Grün? Wieso grün?“
    Er schaute über die Schulter seiner Verlobten in das Zimmer hinein.
    “Ja, dass reicht vollkommen. Wer weiß schon, wie lange ich es überhaupt bewohnen werde.“

  • Ich blinzelte ihn verwundert an.
    "Na... das eben... das Zimmer... das war ziemlich grün... ", erklärte ich stirnrunzelnd.
    "Und sag nicht immer, wie schnell du aus Rom wieder weg sein wirst.", seufzte ich und piekte ihn in die Seite.
    "Das Triclinium ist dort hinten, Bäder in der Richtung, Bibliothek dort, Küche irgendwo da.", begann ich die Aufteilung des Hauses mit Deutungen in sämtliche Himmelsrichtungen zu erklären.
    "Ja... ansonsten nehme ich an, Du willst Dich erstmal ein wenig ausruhen."
    Ich schmunzelte ein wenig, gab ihm einen Kuss auf die Wange und schob mich wieder in den Gang.
    "Im Moment wohnen noch ein paar andere Germanikusse hier. Mein Bruder, der urplötzlich aufgetaucht ist und ich glaube ein Sohn von Reverus. Sieht man aber recht selten. Ahja, falls Du mich suchst, ich bin meistens in dieser Ecke des Hauses zu finden."
    Wieder deutete ich in eine Richtung, strahlte noch einmal mit der Sonne um die Wette und kehrte in die Bibliothek zurück, wo noch eine halbgelesene Schriftrolle auf mich wartete.

  • Ein Bote hatte Germanicus Corvus die erwartete Nachricht vom Eintreffen des Schiffes gebracht, dass ihn, seine frisch angetraute Ehefrau, seinen Adjutanten und sein weiteres Gefolge nach Ägypten bringen sollte.
    Er hatte daraufhin seinen Sklaven befohlen, sein Gepäck reisefertig zu machen.


    Einem von ihnen gab er jedoch einen anderen Auftrag:
    “Lauf' zur Casa Octavia und überbringe dem Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor die Nachricht, dass er sich in zwei Tagen im Hafen von Ostia am Liegeplatz der „Alexander“ einfinden soll um sich mit uns einzuschiffen. Hast du verstanden?“


    Der Sklave nickte und versicherte, dass er alles verstanden hätte. Dann machte er sich auf den Weg.

  • Corvus' Gepäck war in mehrere große Reisekisten verstaut worden. Was er mitzunehmen gedachte war überschaubar, fand er selbst. Er ahnte jedoch, dass Aelias Habseligkeiten deutlich umfangreicher ausfallen würden. Darum hatte er einen Kahn angemietet, der im nahe gelegenen kleinen Hafen am Forum Boarium lag und darauf wartete die Fracht an Bord zu nehmen. Wenn das geschehen war, würde er den Tiber flussabwärts nach Ostia fahren.
    Er selbst wollte gemeinsam mit Aelia den Landweg nehmen, denn es erschien ihm wenig angemessen, wenn der neue Praefectus Aegypti mit einem Frachtkahn reiste.

  • Als Corvus sein altes Zimmer betrat, schlug im ein abgestandener und dezent muffiger Geruch entgegen. Es war nicht so, dass es vollkommen verwahrlost war, dafür hatten die Bediensteten schon gesorgt. Aber man roch die lange Abwesenheit eines Bewohners. Er hatte also richtig vermutet: es musste gelüftet werden.
    Das besorgte er selbst, riss die Fenster auf, sah hinaus und sinnierte darüber, wie lange er wohl schon nicht mehr in der Casa Germanica gewesen war. Fünf Jahre? Nein, eher sechs. Er hatte seine Berufung zum Praefectus Aegypti erhalten und war dann abgereist.
    Wie schnell die Zeit verging! Es war noch Ulpius Iulianus gewesen, der ihn ernannt hatte. Das Imperium hatte inzwischen zwei Nachfolger erlebt und jetzt den dritten. Was konnte man von diesem Cornelius Palma erwarten? Was, vor allem er selbst? Er war das leidige Nichtstun satt. Er fühlte sich noch viel zu jung für das Altenteil und wollte wieder ein Kommando! Ob die neue Zeit etwas für ihn bereithielt?


    Eine frische Brise wehte durch die Fenster herein.

  • Der Abend senkte sich über die Stadt. Die meisten Bürger waren zu Hause und auch im Anwesen der Gens Germanica roch es nach einem fetten Braten. Avarus hatte die Culina angewiesen heute für ein paar mehr Leute zu kochen und auch das übliche Essen durch etwas ausgefalleneres zu ersetzen. Terillus schickte er los das Haus einzusammeln und im großen Speisesaal zu versammeln.



    "Herr, Germanicus Avarus läd Dich zum Abendmahl. Es ist in einer Stunde angerichtet."


    ...und schon flitzte Terillus zur nächsten Tür...




    ___________________
    Terillus - Botendienst




    SKLAVE - GENS GERMANICA


  • Der Bote betrat das Cubiculum.
    “Salve Praefectus!“, sagte er und benutzte dabei einen Titel, den Corvus früher einmal getragen hatte.
    “Ich...“, er zögerte kurz, “komme aus Misenum...“


  • “Also...“, der Bote rieb sich unsicher die Hände, “nein, nicht direkt, es ist... die Sache ist die, dass dein Hausverwalter mich schickt. Leider, es tut mir leid, mit sehr schlechter Nachricht. Denn, es ist so, dass die Götter deine Frau... also die ehrenwerte Germanica Aelia, sie ist... vor einiger Zeit... sie ist.. gestorben.“
    Der Bote wagte nicht, Corvus ins Gesicht zu sehen.

  • Alle Farbe wich aus Corvus' Gesicht. Er wurde weiß wie eine frisch getünchte Wand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Boten an, der seinerseits den direkten Augenkontakt vermied. Die Zähne fest aufeinander gepresst, wandelte sich das Weiß in wütendes Rot. Die Adern traten am Hals hervor.


    Er packte den Kerl beim Kragen und schlug ihm mit der bloßen Faust ins Gesicht.
    “Du Lügner!“, brüllte er ihn an. “Was redest du? Was glaubst du, wen du vor dir hast? Was treibst du für ein böses Spiel mit mir? Das kann nicht sein!“


    Denn es durfte nicht sein. Aelia, 'seine' Aelia, tot? Unmöglich!
    Corvus hatte schon manch Menschen sterben sehen. Einige waren dabei von seiner Hand gestorben und es hatte ihn meist wenig berührt – weniger, als man es von einem guten Menschen vielleicht erwarten sollte.
    Aber Aelia zu verlieren, das hatte er nicht für sein Leben vorgesehen. Es passte nicht ins Bild, nicht in seines.


    “Rede, du Schlange, wer hat dich geschickt? Wer will mich mit dieser Geschichte quälen?“


    Noch immer hielt er ihn gepackt, schüttelte ihn, der Stoff riss...


  • Der Bote blutete aus der Nase.


    “Herr, ich sage die Wahrheit!“, beteuerte er, der Verzweiflung nahe. Sein Auftraggeber hatte ihn vor Corvus' Jähzorn gewarnt und wie es aussah, war dies wohlbegründet gewesen. Warum nur, war die Wahl auf ihn gefallen?


    “Es ist wie ich sage: dein Verwalter schickt mich. Deine Frau ist gestorben. Eine Krankheit, rätselhaft, hatte sie befallen. Keiner konnte ihr helfen. Man hat nach dem besten Medicus in Misenum geschickt. Aber auch er konnte nichts ausrichten. Am Ende ging alles ganz schnell. Der Medicus sagte so etwas wie, dass es grassierende Lectionitis wäre, gegen die er kein Mittel hat. Es wäre der Wille der Götter und er könne nichts tun, dass sagte er.“


    Der aufgerissene Kragen hing herab. Der entsetzte Blick des Boten galt dem wütenden Gesicht seines Gegenüber.


    “Ich kann nichts dafür, Herr. Es tut mir leid, es tut mir so leid. Ich beschwöre dich. Glaube mir, ich lüge dich nicht an.“

  • Kurz sah es so aus, als wolle Corvus diesem Unglücksboten, diesem wimmernden, bösen Geist, den ihm Pluto aus den Tiefen der Unterwelt geschickt haben musste, um ihn qualvoll zu prüfen, beinahe wäre es geschehen, dass er ihn mit bloßen Händen hätte erwürgen wollen. Mit dem dunkelsten Blick eines Mannes, dem Brutalität nicht unbekannt war und der in höchster Pein, einem wilden Tier gleich, sein Gegenüber zu vernichten trachtete, sah er diesen Wurm an.
    Aber dann wich die Kraft aus seinen Händen, der Zorn ließ nach, der Blick wurde glasig und unvermittelt ließ er ihn los.
    Er wandte sich ab.
    “Das darf nicht wahr sein.“, murmelte er fast unverständlich und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, den Boten nicht mehr beachtend.


  • Der Bote hätte sich jetzt am liebsten in Luft aufgelöst. Wer wusste schon, ob dieser grobe Kerl nicht im nächsten Moment wieder einen Tobsuchtsanfall bekam und ihm an die Kehle ging. Aber so einfach verschwinden, das war vermutlich auch keine gute Idee.
    Also verhielt er sich still, sagte nichts und wartete halb ängstlich, halb lauernd ab.

  • Noch immer von Unruhe gepackt und die Konsequenzen des eben Erfahrenen bedenkend, es aber auch weiterhin noch ungläubig bezweifelnd, lief Corvus nach wie vor im Zimmer umher, als sein Blick erneut auf den Boten fiel.


    “Was willst du noch? Verschwinde!“, zischte er, sah ihn dabei an wie ein lästiges Insekt, womit er ihm natürlich Unrecht tat. Darüber jedoch, gab er sich in diesem Augenblick keine Rechenschaft ab.


  • Das ließ der Bote sich nicht zweimal sagen. Rasch nahm er die Beine in die Hand und verdrückte sich, froh, endlich hier raus zu kommen. Mir einem Stoßgebet flehte er die Götter an, dass ihm solche Aufträge künftig erspart blieben.

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