Oxyrhynchos
Ursprünglich lag in ägyptischer Zeit die Stadt Per-medjed an diesem Ort, die jedoch unter den griechischen Einfluss den Namen Oxyrhynchon Polis (griechisch: Stadt des scharfnasigen Fisches) erhielt. Oxyrhynchos (Lateinisch: Oxyrhynchus) ist neben einem Nebenarm des Nils erbaut, der das Wasser in den Moerisee zuführt. Von dem dort heimischen Spitznasennilhecht (Mormyrus) hat auch die Stadt ihren Namen erhalten. In Ägypten ist der Fisch ein heiliges Tier und wird volkstümlich verehrt. Oxyrhynchos ist die Verwaltungsstadt des oberägyptischen Gaus Oxyrhynchites.
Insbesondere während der römischen Herrschaft erblüht die Stadt zusehends. Zeitweise war Oxyrhynchos die drittgrößte Stadt Ägyptens und die Größte in Mittelägypten mit schätzungsweise 30 000 Einwohnern. Wenn die Stadt auch einen starken Zustrom von Griechen hatte, so überwiegt selbst unter der römischen Herrschaft noch die Schicht der ägyptischen Einheimischen. Es existieren in der römischen Zeit mindestens 30 Stadtviertel und um die 6000 Häuser. In der Stadt liegt ein Theater mit elftausend Plätzen, ein Hippodrom, zwei Häfen, ebenso öffentliche Bäder aber auch ein Gymnasion. Zudem besitzt die Stadt unter römischer Zeit ein Reiterlager.
In Oxyrhynchos gibt es auch noch einige Tempel von griechischen Göttern, die mit manchen ägyptischen Göttern gleich gesetzt und verehrt werden, wie Zeus-Amun, Hera-Isis, und Atargatis-Bethennynis, aber auch rein griechische oder ägyptische Tempelanlagen für Demeter, Dionysos, Hermes und Apollon, oder Osiris und Sarapis. Das Sarapisheiligtum (Sarapeion) dient als Sitz der Staatsbank. Doch auch römische Tempel stehen in der Stadt wie für die römische Göttertrias Iupiter, Iuno und Minerva. Zudem existieren in und bei der Stadt große und bedeutende Nekropolen, von ägyptischer bis graeco-römischer Zeit.