Naukratis

  • Naukratis ist die zweite griechische Stadt in Unterägypten und liegt an einem der Nilarme südlich von Alexandria. Bereits Mitte des 7. Jahrhunderts vor Christus findet die Stadt ihren Anfang mit der Gründung eines Handelsplatzes. Dies geschah mit der Erlaubnis der Herrscher durch griechische Händler auf dem unterägyptischen Grund und Boden.


    Zwischenzeitlich, nach Gründung Alexandrias, verlor die Siedlung ihre Bedeutung, lebt mittlerweile unter römischer Herrschaft wieder auf. Die Gründe hierfür liegen in dem Getreidexport nach Italia. Die Stadt ist somit wieder ein wichtiger Handelsplatz in Unterägpyten.

  • Die Inspektionsreise des Iuridiculus – Auf dem Fluss >>>


    Vier große Flussschiffe legten im Nilushafen der Stadt Naukratis an. Neben den viele Köpfe zählenden Besatzungen beförderten sie auch eine Doppelcenturie römischer Legionäre, also 160 schwer gerüstete Soldaten, die unter dem Befehl des Primus Pilus Quintus Octavius Augustinus Minor standen, sowie, und vor allem, den Iuridiculus Lucius Aelius Claudianus Marcellus. Er war auf einer Inspektionsreise im Auftrag des Praefectus Aegypti unterwegs und er wurde von Tiberia Sabina begleitet, einer römischen Patrizierin.


    Als die Schiffe angelegt hatten, fest vertäut und breite Planken von den Decks zum Ufer geschoben worden waren, hatte sich schon längst eine neugierige Menge versammelt.

  • Sofort gingen die Legionäre von Bord und drängten die Menge etwas zurück, damit der Iuridiculus nicht belästigt würde.


    Der frisch gewaschene Primus Pilus der 22. Legion lief mit seinem Optio direkt hinter dem Chef und seiner Begleitung. Würde jemand versuchen ihm etwas anzutun wäre er so sofort zur Stelle. Außerdem hatte er noch 20 der besten Soldaten in Bereitschaft nur ein paar Schritte entfernt.


    Die 163 Mann waren für die Bevölkerung wohl ein ungewohntes Bild, wie der Octavier ermutete. Alle gleich gekleidet/bewaffnet und absolut diszipliniert.

  • Der Iuridiculus reichte seiner Begleitung die Hand, als sie zur Planke kamen, um ihr halt zu geben. Dann schritten sie gemeinsam ziemlich gemächlich vom Schiff. Marcellus war erleichtert wieder festen Boden unter seinen Füßen zu spüren. Die Fahrt entlang des Nils war zwar wesentlich ruhiger als seine bisherigen Reisen über das Meer, aber dennoch war er kein besonderer Freund von Schiffen. Vor allem der dort herrschende Platzmangel fand keineswegs Anklang bei dem sonst so verwöhnten römischen Beamten mit patrizischer Herkunft.


    Mit Wohlwollen nahm er auch zur Kenntnis, dass die römischen Legionäre unter der Führung des Centurios ihre Arbeit zu seiner Zufriedenheit ausführten. Nach anfänglicher Verärgerung war es nun doch recht angenehm sie in so großer Zahl dabei zu haben. Kurz nachdem sie die Planke verlassen hatten ließ der Aelia die Hand seiner Begleitung wieder los und schritt in Richtung der Menschenansammlung, die sich am Hafen zusammengefunden hatte. Bestimmt waren unter ihnen auch die Vertreter und Honoratioren der Stadt Naukratis, die bereit standen um den Vertreter Roms Willkommen zu heißen.

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