Ein alter Vagabund wieder auf Reisen...

  • Wieder mal war ich in Rom, die Reise über Ostia hierher war reichlich unspektakulär gewesen und wieder einmal war ich in der Stadt der Städte. Natürlich war Carthago Nova meine Heimat geworden, doch mittlerweile sah ich dort überall nur unangenehme Erinnerungen. Zwei mal hatte ich dort mein Herz an eine Frau verloren und zwei mal war es mir gebrochen worden. Nie mehr wollte ich das zu lassen,....


    Und so war eine Luftveränderung das einzig Richtige für mich, aber welche Luft die Richtige für mich wäre, das wusste ich nicht, vielleicht war es ja Rom, welches für mich eine neue Erfülllung brachte.


    So holte ich mir in einer Garstube erst mal etwas zu essen und Trinken und liess mich in der Nähe nieder.

  • Sie musste über vieles nachdenken. Neben ihr lief ihre Sklavin Anaxandra während Arrecina in ihre Sänfte sanft hin und her gewiegt wurde. Ihr Vater würde bald in den Krieg ziehen, ihr Bruder war verschwunden und alles schien wieder einmal ausser Kontrolle zu geraten. Ein wenig konnte sie ihren Bruder ja verstehen aber deswegen einfach abzuhauen ohne sie mitzunehmen war gemein. Wo er war? Sie hatte absolut keine Ahnung, wahrscheinlich wieder zurück zur Großmutter wobei sie würde da ja nicht mehr freiwillig hingehen.


    Arrecina hatte kein bestimmtest Ziel und so ließ sie die Sänftenträger einfach an irgendeinem Ort anhalten, wo zwar einige Menschen waren, es aber nicht so voll war, dass man keine Luft mehr bekam. Als sie ausgestiegen war sah sie sich um und deutete Anaxandra an ihr etwas zu Trinken von einer der in der Nähe gelegenen Stände zu besorgen. Als die junge Sklavin davoneilte, der die Veränderung von Arrecina aufgefallen war, setzte sich Arrecina auf eine der Steinbänke in die nähe eines Mannes.

  • Während ich da sass und verzehrte, was ich erworben hatte, kreisten meine Gedanken umher und ich fragte mich, was schief gelaufen war in meinem Leben. Ich hatte doch einiges erreicht, aus dem Sohn einer Lupa war ein römischer Bürger und Eques geworden und dennoch war ich nicht froh.


    Vielleicht war es Zeit, neue Herrausforderungen für mich zu suchen, hier in dieser Stadt. Oder zumindest mich hier etwas zu amüsieren. Und während ich mich umsah, konnte ich nicht umhin festzustellen, das hier in der Stadt viele hübsche Frauen herum liefen.


    Und wie eine Füguung des Schicksals, setzte sich eines der bezaubernsten Exemplare direkt neben mich. Aus dem Augenwinkel musterte ich sie kurz, sie war sicher aus einer wohlhabenden Familie, dafür sprach die Sänfte, aus der sie entstiegen war und die Sklavin, welche sie zu einem der Stände geschickt hatte.

    "Ich kann das Pullum Lasertum nur empfehlen, das dort verkauft wird,"
    sagte ich zu der jungen Frau neben mir, deutete dabei auf die Schale in meiner Hand und auch auf den Stand zu dem ihr Sklave ging.

  • Fast hatte sie den Mann neben sich gar nicht bemerkt und als er sie ansprach zog sie fast unmerklich eine Braue in die Höhe. "Hmm nein danke. Ich habe keinen Hunger nur etwas Durst, aber danke für deinen Ratschlag vielleicht beherzige ich ihn mal beim nächsten mal wenn ich hier sein sollte. Nur bei dieser Hitze ist es wichtiger etwas zu trinken."
    Arrecina kannte ihn nicht, was ja auch kein Wunder war so lange wie sie die Villa nicht mehr verlassen hatte war es schon schwer neue Bekanntschaften zu schließen und irgendwie traf man schneller Männer als weibliche Geschöpfe was ihren Vater nun sicher wieder zum Verzweifeln getrieben hätte.
    Nur einen kurzen Blick hatte sie in die Schale geworfen und ganz ehrlich sah es für sie nicht wirklich einladend aus aber so unhöflich das zu sagen wollte sie auch nicht sein.


    Dann kam auch endlich Anaxandra wieder und brachte ihr einen Becher mit purem Wasser. Das war das einzige was bei dieser Hitze wirklich wirkte um den Durst zu stellen oder Wasser mit Fruchtsaft aber den schien der Händler nicht zu haben. Mit dem Becher in ihrer Hand sah sie wieder den Mann an. "Darf ich fragen mit wem ich das Vergnügen habe?"

  • Ganz konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das sie das mein Ingwerhühnchen nicht zu schätzen wusste, aber sie hatte auch recht, es reichte nicht an die Kochkünste von Mara, der alten Köchin meines Patrons, heran.

    "Du hast recht, es ist von grosser wichtigkeit, in diesen Tagen viel zu trinken,"
    simmte ich ihr lächelnd zu, und war froh, das ich nicht, wie in den letzten Wochen eigentlich immer, schon zu dieser Stunde Wein trank

    "Aber verzeih mir, das ich mich noch nicht selbst vorgestellt habe,"
    fuhr ich fort, ihr ein charmantes Lächeln schenkend, "hat doch dein bezaubernder Anblick mich die elementarste Höflichkeit vergessen lasse. Mein Name ist Lucius Didius Crassus, gerade aus Hispania in die Stadt gekommen."

  • Der Mann kam ihr ein wenig merkwürdig vor und deswegen blickte sie auch kurz des Weges um sich zu vergewissern, dass genügend Menschen zu sehen waren und sie nicht alleine war. "Flavia Arrecina," stellte sie sich nun vor und kam nicht drum herum ihren Namen der Gens etwas mehr zu betonen. War er doch immer ein Fluch in ihren Augen konnte er doch sicher ab und an etwas nützlich sein. "Was führt dich denn aus Hispania hier her nach Rom? Oder was hast du in Hispania gemacht, dass du erst jetzt wieder kommst?"
    Anaxandra begutachtete den Mann ebenfalls etwas argwöhnisch immer wieder bereit ihrer Herrin zu helfen sollte sie denn Hilfe benötigen auch wenn sie selber nur sehr schmächtig war.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!