Haus des Akhom

  • Akhom wohnte nun wieder in dem Haus seiner Vorahren, dem Haus in der er aufgewachsen war, dem Haus in dem sein Vater noch vor wenigen Stunden aufgebahrt worden war. Nun, nach der Trauerzeremonie packte Akhom seine Sachen aus, die er auf seiner Reise dabei gehabt hatte.
    Seine Familie gehörte nicht zu der Führungsschicht, aber sie hatte doch einen gewissen Reichtum angehäuft im Laufe der Jahre. Allerdings war von dem Reichtum nach dem Tod seines Vaters nicht mehr viel übrig, die Totenfeier hatte Unsummen verschlungen und Schulden mussten bezahlt werden. So startete Akhom quasi wieder bei Null.


    Ähnlich mussten sich seine Vorfahren gefühlt haben als sie als arme Bauern kurz nach Gründung der Stadt hier einwanderten. Die Bauarbeiten waren noch in vollem Gange gewesen und seine Familie hatte durch den Handel mit Baumaterialien die ersten Reichtümer angehäuft. Später handelte seine Familie vor allem mit Luxusgütern, die in die gesamte östliche Herrschaft der Römer verschifft wurde. Deswegen hatte er auch so lange durch das östlische Mare Internum reisen müssen, um die Handelspartner seiner Familie kennen zu lernen.


    Doch im Gegensatz zu seinem Vater sah Akhom seine Zukunft nicht im Handel sondern in der Politik. Er wollte die Stadt verwalten und nach seinen Vorstellungen verändern.


    Edit:
    Klauenseuche

  • Akhom war geschockt. Die Zeit zwischen dem Tod seines Vaters und seiner Rückkehr war nicht nur eine menschliche sondern vor allem auch eine finanzielle Katastrophe gewesen. Da keiner mehr da war, der das Geschäft leiten konnte zerfiel es langsam, viele alte Geschäftsfreunde suchten sich neue Partner und der Seehandel mit Getreide für Rom war auch noch gestört durch inkompetente römische Magistrate und unfähige Seefahrer.


    Was sollte er tun? Er musste dringend etwas tun, aber was? Er hatte nicht die Beziehungen, sie sein Vater einst hatte, er war ganz auf sich alleine gestellt.


    An diesem Morgen war er nicht nur im Gymnasion gewesen, um neue Kontakte zu knüpfen, er hatte auch viele Tempel besucht, um sich die Gunst der Götter zu sichern. Aber ob das reichen würde?

  • Akhom hatte Arbeit, er war Schreiber eine Kaufmannes im Delta. Dort verdiente er zwar nicht viel, aber es reichte um das Haus zu halten und Pläne für die Zukunft ausarbeiten zu können.


    Wie es weitergehen sollte wusste er noch nicht ganz, aber wenigstens ging es nun aufwärts.

  • Die Ephebia hatte für ihn also begonnen, er würde endlich ausgebildet werden und die Möglichkeit bekommen, in ein öffentliches Amt gewählt zu werden. Das freute ihn nicht nur ungemein, er war auch sehr stolz darauf etwas ohne fremde Hilfe auf die Beine stellen zu können.


    Vielleicht würden seine Hoffnungen auf eine bessere Zukunft enttäuscht werden, aber davon ging er zurzeit nicht aus. Er betete zu den Göttern, dass es nicht dazu kommen würde. Die Götter hatten ihm bestimmt kein schlechtes Schicksal bestimmt, er würde sicher Erfolg haben.


    Lesen, das war eine gute Ablenkung von den düsteren Gedanken, die ihn sonst befallen hätten. Platon, Homer, Sokrates, Klassiker eben. Oder auch mal wieder Aristophanes um die Gedanken nicht nur zu zerstreuen sondern auch zu erheitern. Hm, da würde sich bestimmt was finden lassen.

  • Rhetorik, Rhetorik, ah da war es. Diese Schrift hatte Akhom gesucht, sie enthielt die Grundlagen der Rhetorik der Griechen und Römer. Die größten Reden und die wichtigsten Schriften. Nun war Akhom sehr stolz darauf, dass sein Vater solchen Wert auf eine eigene kleine Bibliothek gelegt hatte.


    Diese wertvollen Papyri würde Akhom erst veräußern, wenn er alles andere verloren hatte. Er könnte mit dem Erlös zwar lange Jahre gut leben, aber sein Gewissen würde ihn nie mehr gut schlafen lassen und Akhom hätte immer Angst vor dem Tag, an dem er seinen Ahnen gegenübertreten würde.


    Diese Schriften von Platon, Aristoteles, Aristophanes, Cicero, Caesar und vielen anderen waren ein wahrer Schatz. Nicht zu vergleichen mit den Bibliotheken die in Alexandria, Athen oder Rom standen, aber doch mehr als viele Patrizier in Rom in ihrem Privatbesitz hatten. So hatte er gehört.


    Rom, diese Stadt würde er auch eines Tages besuchen, wenn er seine Ziele erreicht hatte. Mit Alexandria würde Rom zwar nicht mithalten können, zumindest was die Kultur anging, aber das Zentrum der Welt übte doch eine gewisse Faszination auf ihn aus.


    Mal ganz davon abgesehen, dass Akhom bisher nur in griechisch geprägten Städten des Ostens gewesen war, und ihn die Architektur der Römer interessierte, insbesondere die Monumentalarchitektur. Aber das würde sich zu gegebener Zeit ergeben, erstmal müsste er ein paar Jahre öffentliche Ämter ausführen und dann könnt er darüber nachdenken.


    Das hier und jetzt war wichtiger als eine Zukunft, die vielleicht nie eintreten würde. Reden, das war der Grund warum er die Schriftrolle in Händen hielt. Ohne die Kunst des Redens würde er nichtmal vor der Ekklesia die Tagesordnung vorlesen dürfen. Demosthenes, das wäre doch auch ein Vorbild, hatte er nicht auch einige Reden von ihm hier rumliegen? Das würde sicherlich weiterhelfen.

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