Triclinium |Kleines Begrüßungsessen für den Hausherrn

  • Tiberius begab sich vom Atrium aus in das Triclinium und überblickte den Raum zufrieden: Alles war für das Essen hergerichtet, lediglich die Speisen fehlten noch.


    Er begab sich zu einer der Klinen und setzte sich, während Vinutus mit dem Tablett ebenfalls den Raum betrat und den Wein sowie das Wasser und die Becher auf den Tisch stellte.

  • Schweigend hatte Crassus auch noch seinen Becher im Atrium leer getrunken, ehe er Tiberius in das Triclinium folgte. Froh, endlich wieder zu Hause zu sein, setzte sich Crassus seufzend auf eine der Klinen nebst seines Neffen. Er sah sich etwas in dem Raum um und konnte auf den ersten Blick keine gravierende Veränderungen oder Schäden erkennen - offenbar hatten seine Verwandte die Casa nicht in irgendeiner Orgie zerlegt. Hätte er ihnen ja fast zugetraut ;)


    Man weiß das Hemische erst zu schätzen, wenn man lange auf es verzichten musste. Doch, doch, zu Hause ist es einfach am schönsten...


    und mit einem Wink gen Vinutus ließ Crassus die Becher neu füllen.

  • Tiberius registrierte wie sein Onkel das Triclinium einem sehr prüfendem Blick unterzog - gut dass während seiner Abwesenheit weniger das Eßzimmer als die Weinbestände gelitten hatten. Und ein weiteres mal war er froh über den großen Bestand an Sklaven in diesem Haus, die wirklich sehr gut aufräumen konnten...


    "Das freut mich aber dass es dir gefällt... aber nun erzähl doch mal wie es in Spanien war."

  • Müde streckte sich Crassus auf seiner Kline. Seit seiner Rückkehr wollten alle nur das eine von ihm - einen Bericht über den spanischen Aufstand. Er wusste schon gar nicht mehr wie oft er heute davon berichtet hatte, doch er wäre auch nicht anders, wenn jemand anderes aus so einem Krisengebiet zurückgekehrt wäre.


    Wo fang ich denn da am besten an? Im Prinzip verlief unser gesamter Spanieneinsatz ohne Probleme und wie vorgesehen. Wir landeteten planmäßig bei Tarraco und bauten dort erst einmal unser erstes Lager auf. Gleichzeitig sprachen wir uns mit der Provinzverwaltung ab, tauschten neueste Informationen aus. Die Gelegenheit nutzte ich gleich um die Provinzverwaltung zu prüfen.. dabei fielen mehrere Beamte eher negativ auf. Darum musste ich mich natürlich zu aller erst kümmern, ehe wir nach Corduba weitermarschieren konnten. Also durchleuchtete ich die gesamte Verwaltung und suchte zweifelhafte Beamte heraus und isolierte sie. Als ich dann den Eindruck hatte, dass die Verwaltung wieder einigermaßen "sauber" war, brachen wir Richtung Corduba auf... davor ereignete sich allerdings noch ein Zwischenfall.


    Crassus nahm einen Schluck aus seinem Becher und überlegte kurz ob er die Entführung von Minervina erwähnen sollte. Er beschloß einfach kurz abzuwarten ob Tiberius nachfragen würde oder nicht. Wenn nicht war es ihm auch recht und er würde einfach weitererzählen und den Zwischenfall außen vor lassen.

  • Minor betrat das triclinium, den Helm hatte er immer noch unter seinem Arm, da er den Sklaven keine Gelegenheit gelassen hatte ihn abzunehmen. Er nahm Haltung an und grüßte wie es sich für einen Soldaten gehörte.


    "Ave praefectus praetorio! Centurio Caecilius Metellus meldet sich zur Feier!"


    Dann entspannte er sich etwas und grinste seinem Großcousin zu.


    "Gut dich siegreich und wohlbehalten in Rom zu haben. - Darauf stoße ich auch gerne an."


    Er sah sich nach dem nächsten Sklaven um, damit der ihm Wein reichte.

  • Als Namami vom Markt zurück kam teilten ihr die anderen Sklaven mit, dass die Feier zur Begrüßung des Hausherrn bereits begonnen hatte. Das Tablett mit den leichten appetittanregenden Speisen für die gustatio war bereits fertig und so wurde sie damit losgeschickt um diese zu servieren.


    Das Tablett, aufgrund der Größe, seitlich auf der Schulter und mit den Händen balancierend betrat sie unauffällig das triclinum um die Herrschaft nicht in ihren Gesprächen zu stören. Ein weiterer Sklave half ihr schnell das schwere Tablett mit der zur einem Kunstwerk angerichteten Auswahl an Wachteleiern, Hülsenfrüchten, Trüffeln sowie geschmorten und gesalzenen Schnecken und gekochten Muscheln auf den Tisch zwischen den Klinen zu schieben, damit sich die Gäste sich nach Belieben bedienen konnten. Mit einer Verbeugung und einem kurzen Blick zu ihrem Herrn, ob dieser vielleicht etwas von ihr wünschte, schickte sie sich sogleich an in die culina zu eilen, um dort bei der Vorbereitung der weiteren Gänge zu helfen.

  • Ja, ein Zwischenfall. Fla... doch weiter kam Crassus mit der Berichterstattung über diesen Zwischenfall erst einmal nicht, denn er wurde durch ein eintretendes Familienmitglied unterbrochen. Crassus hätte sicherlich lange überlegen müssen, bis er dem Gesicht, welches sich doch verändert hatte seit er es das letzte mal gesehen hatte, einem Namen hätte zuordnen können. Doch glücklicherweise entfiel das, denn er stellte sich gleich vor. Crassus grinste bei der Meldung von Metellus breit, auch wenn irgendein Glöckchen im Hinterkopf leutete, doch Crassus konnte nicht genau feststellen warum. Er ignorierte es deshalb vorerst.


    Meldung akzeptiert. Hinsetzen, Wein trinken! Crassus lachte und wartete bis Metellus einen mit Wein gefüllten Becher in den Händen hielt. Dann hob er seinen Becher, um noch mal gemeinsam mit allen anzustoßen.


    Auf die Caecilier in Rom!


    er lachte abermals und nahm einen großen Schluck aus seinem Becher. Dann ließ er seine Hand auf das Tablett gleiten, das mit lauter Köstlichkeiten gefüllt war. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass das jemand da abgestellt hatte. Auf seinen suchenden Blick, wer das da abgestellt hatte, erhaschte Crassus nur noch den Rücken einer Sklavin.

  • Crassus wollte gerade den Zwischenfall erläutern, da trat Quintus in voller Montur das Triclinium.


    "Ah, Qunitus. Schön dass du gekommen bist, wie ich sehe hat dich meine Mitteilung also erreicht."


    Nachdem Quintus sich gesetzt und etwas Wein organisiert hatte, raunte Tiberius ihm etwas zu "Noch hat Crassus nichts von dem Verbleib seines besten Weines mitbekommen..." und fiel anschließend in den Trinkspruch ein, dann schaute er sich kurz um und runzelte die Stirn.


    "Nun sind wir ja fast vollständig, lediglich Lucius fehlt noch. Hat der etwa Ausgangssperre?" witzelte er in Quintus' Richtung. Und da ihm nun auch eingefallen war was ihn ein wenig irritiert hatte sprach er zu Crassus:


    "Wo ist eigentlich Decius, ist der in Hispania verschütt gegangen, oder hast du ihn dorthin strafversetzt?"


    Schließlich betrat Nanami beladen mit einem großen Tablett voller Köstlichkeiten den Raum und stellte es auf dem Tisch ab: Das Essen wa ralso fertig, das wurde auch Zeit. Er gab Nanami mit einem Blick zu verstehen dass sie ruhig weiter servieren sollte und vergewisserte sich mit einem Seitenblick auf Crassus davon dass dieser die neue Sklavin als solche noch nicht erkannt zu haben schien.

  • Dem Befehl Crassus kam er natürlich nur allzu gerne nach. Er ließ sich endlich seinen Helm abnehmen und legte sich auf eine der Clinen. Schon hatte er einen Becher Wein in der Hand und erhob ihn, um Crassus Trinkspruch zu erwidern.


    "Auf die Caecilier in Rom! Auf deine siegreiche Rückkehr!"


    Kurz tauchten die Bilder seiner Brüder vor seinem Auge auf, aber das hatte nichts auf der Willkommensfeier für seinen Großcousin zu suchen. Er wandte sich dem anderen Metellus zu.


    "Ich danke für deine Nachricht, Tiberius."


    Bei der Erwähnung Maiors verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck allerdings kaum merklich und er antwortete in neutralem Tonfall.


    "Ich habe keine über ihn verhängt, aber vielleicht der Princeps Prior."


    Mit einem Mal standen lauter Köstlichkeiten vor ihnen und Minor bediente sich, nachdem Crassus den Anfang gemacht hatte.

  • Genußvoll kaute Crassus auf einer Trüffel herum, während er Tiberius' Frage beantwortete:


    Decius ist natürlich nicht verschütt gegangen und auch er ist wohlbehalten nach Rom zurückgekehrt. Allerdings hat er, ebenso wie die anderen Prätorianer, Dienst. Unter uns gesagt, im Prinzip, allerdings nur inoffiziel, haben sie nicht nur "Dienst" sondern eher eine Ausgangssperre. Wegen der angespannten Lage im Osten und der baldigen Abreise von Iulia.. also unseres Kaisers. Offiziell allerdings haben wir keine besondere Maßnahmen ergriffen.


    Crassus spülte den Bissen mit einem großzügigen Schluck hinunter und drehte sich dann zu Quintus - bei dessen Anblick bei Crassus immernoch irgendetwas leutete, er aber beim besten Willen nicht drauf kam, weshalb an ihm die Centuriomerkmale so ungewohnt aussahen.


    Quintus, habt ihr bei den Urbanern nicht etwas vergleichbares oder besondere Anweisungen oder so etwas? Wundert mich ja fast...


    Natürlich war es nicht notwendig jetzt schon solche Maßnahmen vorzubereiten, aber wie schon ein kleiner Gallier unter Caesar wusste: Die Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Quintus, habt ihr bei den Urbanern nicht etwas vergleichbares oder besondere Anweisungen oder so etwas? Wundert mich ja fast...


    Er schüttelte den Kopf, da er erst noch ein Wachtelei schlucken mußte.


    "Nein, bisher wurde noch keine Ausgangssperre verhängt. Oder meinst du ich wäre dreist genug mich hier sonst blicken zu lassen?"


    Er grinste kurz, war aber gedanklich weiterhin bei der baldigen Abreise des Kaisers. Insgesamt war es ziemlich wahrscheinlich, daß der praefectus urbi bald ebenfalls eine Ausgangssperre verhängen würde.


    "Vielleicht ist die Anordnung irgendwo auf dem Schreibtisch seines Schreibers zwischen die andere Arbeit gerutscht."


    Am besten würde er die Übungen seiner Centurie noch weiter intensivieren, bis die milites viel zu geschafft waren, um die castra noch verlassen zu wollen. :D

  • "Nun, dann haben Decius und Lucius wohl Pech gehabt und müssen auf dieses Mahl verzichten."


    Tiberius aß zwei Trüffel und hörte Crassus' und Quintus' Gespräch zu. Schließlich wandte er sich wieder an Crassus:


    "Du wolltest vorhin etwas über den von dir so bezeichneten Zwischenfall verlauten lassen..."

  • Das würde ja nicht unbedingt heißen, dass du unerlaubt hier wärst. Es gibt ja auch Ausnahmen. Und als Offizier hat man ja viele Möglichkeiten so eine Ausnahme für sich selbst zu ermöglichen.


    antwortete Crassus ernst auf Quintus Frage. Naja, im Prinzip war es ja auch egal. Spätestens beim Prozess gegen die Spanier würde Crassus Victor ja sehen und sich mit ihm abstimmen können.
    Er wandte sich zu Tiberius:


    Ahja... Crassus griff nach einer Trüffel und schob sie sich in den Mund: Bei dem Zwischenfall handelt es sich um eine Entführung einer Patrizerin. er räusperte sich, als er an Minervina denken musste.


    Naja, und nachdem ich sie wieder aus den Fängen ihrer Entführer befreit hatte, marschierte ich dann mit den restlichen Truppen Richtung Corduba.

  • Die Platte mit der gustatio leerte sich erstaunlich schnell und so wurden in der Küche eilig die Platten mit der mensa prima fertig gestellt. Sogar Nanami, die einges an Köstlichkeiten und kulinarischen Besonderheiten aus den parthischen Herrscherhäusern her gewohnt war, staunte nicht schlecht über die dargebotene Vielfalt der Römer.


    Auf der ersten Platte warteten Dutzende von gebratenen Wachteln aufgespiesst auf ebenfalls gebratenen und drapierten Hasenschultern darauf verspeisst zu werden. Das garum war in kleinen Schälchen dazwischen verteilt und kleine Brotfladen zusammen mit Töpfchen duftender Gänseleber lagen ebefalls bereit.
    Die zweite Platte war ganz dem porcus Trojanus gewidmet. Einem aufrecht stehendem, am Stück gegrillten, Wildschwein so transchiert, dass aus seinem Inneren die Wurst-/ und Obstbeilagen geradezu heraus quollen.
    Zu guter Letzt lag auf der dritten Platte eine noch lebende Meerbarbe, um direkt bei Tisch ihre Zubereitung in einer, mit garum gefüllten, Schale zu finden.


    Die Platten waren so üppig, dass sie von jeweils zwei Sklaven getragen werden mussten. Nanami trug mit die erste Platte von den Dreien herein, stellte sie auf den kurz zuvor geleerten Tisch und zog sich dann an eine Seite des Raumes zurück um bei Bedarf zu Diensten zu sein.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Das würde ja nicht unbedingt heißen, dass du unerlaubt hier wärst. Es gibt ja auch Ausnahmen. Und als Offizier hat man ja viele Möglichkeiten so eine Ausnahme für sich selbst zu ermöglichen.


    Offensichtlich hatte er die Freiheiten, die ihm sein jetziger Rang bot noch nicht genug überdacht. ;)


    Dann wartete er gespannt auf eine weitere Erläuterung des besagten Zwischenfalls. Es mußte wohl der Wein sein, der ihn zu der Zwischenfrage veranlasste: ;)


    "War sie denn wenigstens schön diese Patrizierin?"


    Sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig wieder ernster, als die Rede auf Corduba kam. Die Ankunft neuer Platten mit Essen lenkten ihn allerdings wieder ab und auch Crassus erzählte nicht sofort von dem Kampf um Corduba. Minor griff nach einer gebratenen Wachtel und begann sie langsam zu essen.

  • Da Quintus Frage chronologisch eher passte, wendete sich Crassus erst ihm zu. Anfangs mit einem relativ ernstem Gesicht, nämlich während er an Minervina und die Geschichte nach der Ishtar-Feier und die Geschichte in seinem Feldherrenzelt dachte, doch dann doch grinsend, als er die Frage beantwortete.


    Auja, schön, das war sie. Selbst für eine Patrizerin aussergewöhnlich schön ;)


    er lachte und leerte seinen Becher, während eine Vielzahl an Sklaven fein hergerichtete Speisen hereintrugen. Wieder fiel ihm die Sklavin auf, die ihm so unbekannt vor kam. Einige Sekunden lang sah er sie stumm an und überlegte, wo er sie wohl gekauft hatte... ohne Ergebnis. Er wandte sich zu Tiberius:


    Da hast du ja ganz tief in die kulinarische Kiste gegriffen, um solche Feinheiten zu organisieren.


    auch etwas Anerkennung schwang in Crassus Worten mit, während er sich wieder als erster bediente. Er begann mit einem trockenen Brot.


    Um auf deine Frage zurückzukommen, Tiberius, ja, so ungefähr. Wir vereinten uns dort vor der Stadt mit der Cohors II, bereiteten den Sturm auf die Stadt vor und führten ihn dann letztlich durch. Dieser selbst verlief im Prinzip ohne Zwischenfälle... auch wenn wir ohne die Hilfe der Götter Corduba wohl kaum so wohlbehalten hätten befreien können.

  • Schon wieder kam nanami und brachte zusammen mit den anderen Sklaven die zubereiteten Speisen, und Tiberius registrierte wieder einmal dass Crassus die Sklavin etwas irritiert zu mustern schien.
    Über kurz oder lang würde das Thema wohl zur Sprache gebracht werden, aber Tiberius wollte nicht der Auslöser dafür sein.


    So widmete er sich zunächst den Speisen und hörte den Ausführungen seiner Familienangehörigen zu, um schließlich auch das Wort zu ergreifen.


    "Na, das klingt doch alles sehr erfreulich. Werden wir die Ehre haben, besagte geheimnisvolle Patrizierin kennenlernen zu dürfen?"

  • Minor bekam von den Irritationen um die Sklavin nichts mit, da er so selten in der casa war, daß er keinen Überblick über den Bestand an Sklaven hatte.


    "Außergewöhnlich schön also? - Befinden wir uns also in der Geschichte der geheimnisvollen Schönen, die vom strahlenden Held gerettet wird?" ;)


    Es war gar nicht so leicht, sich bei dieser Auswahl für etwas zu entscheiden. Schließlich griff er zu Gänseleber und Brotfladen.


    "Die Verluste waren also gering?"

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