Triclinium |Kleines Begrüßungsessen für den Hausherrn

  • Doch bei dem trockenen Brot blieb er nicht sehr lange, sondern wandte sich bald den Wachteln zu, welche er genüßlich verspeiste. Leise schmatzend wandte er sich Tiberius zu:


    Ich denke eher nicht... zumindest nicht in nächster Zeit. Da werde ich nämlich auch schon so genug zu tun haben.


    Nei den Worten von Quintus lachte Crassus.


    So ungefähr schaut's aus, ja. ;)
    Ja, die Verluste waren für einen direkten Sturm auf eine befestigte Stadt gering. Was natürlich auch der Tatsache zuzuschreiben ist, dass die Bevölkerung nie wirklich hinter den Rebellen stand. Sulla und Strabo haben die Stadt im Prinzip besetzt. Naja, wie auch immer, jetzt befinden sich die beiden ja in meinem Kerker und schon bald werde ich im Namen des Kaisers über sie richten.....

  • Minor merkte auf, also nicht nur 'irgendeine' schöne Patrizierin?


    "Es ist beruhigend zu hören, daß die Bevölkerung nicht wirklich hinter den Rebellen stand. Du hast also die Unruhestifter gründlich beseitigt oder gefangengenommen und von der Bevölkerung sind keine künftigen Probleme zu erwarten?"


    Sein Großcousin hatte bestimmt nicht alle Einheiten abgezogen, aber die Anzahl der Zurückgebliebenen würde sicher von seiner Einschätzung abhängen, wie sich die Bewohner Hispanias in Zukunft verhalten würden.


    "Es wird also einen großen öffentlichen Schauprozeß gegen die Anführer geben?"

  • Alle Soldaten der Rebellen wurden ebenso wie die meisten führenden Köpfe gefangengenommen. Allerdings hätte sich der Transport der einfachen Soldaten nach Rom nicht gelohnt, weshalb ich sie gleich vor Ort im Namen des Kaisers gerichtet habe. Ich denke deshalb kaum, dass die Bevölkerung sobald wieder Probleme machen wird, es würde mich zumindest sehr wundern. Aber wenn der sehr unwahrscheinliche Fall eintreten sollte wird garantiert nicht mehr mit so viel Vorsicht und Rücksicht vorgegangen, wie ich dieses mal...


    genußvoll biss er noch einmal in die Keule.


    Ja, es wird zu einem Prozess kommen und ich gehe stark davon aus, dass die Anklage auf Hochverrat hinauslaufen wird. Alles andere wäre für mich eine große Überraschung. Allerdings dauert es mit dem Prozess noch etwas, da der Kaiser noch die Anklage bestimmen muss...

  • "Dann darf man wohl auf den Prozess gespannt sein... wobei eine Verurteilung deinen Worten nach wohl mehr eine Formsache sein wird."


    Tiberius nahm eine Hand voll Weintrauben vom Tisch und aß einige davon, dann sagte er mehr oder wneiger beiläufig:


    "Dann wird es doch in Baetica sicherlich einige neue Landzuweisungen geben..."

  • .. was sicher verschiedenste Gründe hatte ;)



    Normalerweise schon, ja


    Crassus nickte knapp.


    Ganz Spanien ist ja im Prinzip Sache des Senats; ich dagegen repräsentiere den Kaiser. Ich wollte deshalb dort nicht mehr als nötig machen, um eventuellen Gerüchten, dass der Kaiser Spanien der Obhut des Senats entziehen könnte, entgegenwirken. Doch wäre die Ansiedlung neuer höherer Regio-Beamter ein logischer und auch sicher notwendiger Schritt.

  • Auch der dritte im Bunde tauchte wieder auf aus seinem Tagtraum - ein gewisser Caecilius Metellus hatte darin das Vergnügen gehabt in der Garde des Kaisers zu dienen und ihm persönlich zu begegnen. :D


    "Also nicht nur einen neuen Statthalter, sondern auch neue comites? Gibt es deiner Einschätzung nach einen Favoriten für den Statthalterposten?"


    Crassus kannte die Senatoren bestimmt in- und auswendig, aber ob er seine Kenntnisse mit ihnen teilen würde? ;)

  • Es ist ja noch nicht klar, ob es überhaupt einen neuen Statthalter gibt. Das liegt alles in den Händen des Senats. Denn so wie momentan die Dinge stehen, habe ich darauf keinen Einfluß. Das hieß nämlich, dass unter anderen Umständen Crassus durchaus Einfluß darauf nehmen könnte.


    Allerdings würde es mich wundern, wenn der Senat keinen neuen Statthalter beruft. Vielleicht nicht sofort, aber wahrscheinlich spätestens zu den nächsten regulären Wahlen, wo Agrippa bisher immer bestätigt wurde. So ist nämlich die Schande des Matiniers um ein Vielfaches kleiner. Wer an seine Stelle treten könnte ist keine einfache Frage. Spontan würde ich auf Prudentius Commodus setzen, aber das ist mehr so ein Bauchgefühl. Er ist schon alt und hat noch nie eine Provinz verwaltet, deshalb ist das alles schwer zu sagen. Außerdem habe ich mich mit dieser Frage noch nicht wirklich beschäftigt.

  • "Also werden auf die Provinz wohl so oder so einige Veränderungen zukommen.


    Prudentius Commodus, sagst du? Hm, interessant..."


    Tiberius nahm einen weiteren Schluck Wein, dann wechselte er unvermittelt das Thema.


    "Sag, Onkel, wirst du den Kaiser in den Osten begleiten?"

  • Das eh. Hoffe ich zumindest, sonst steh ich nämlich in einem Jahr wieder in Spanien und darf die Suppe des Senats auslöffeln, der sich bis jetzt noch nicht einmal bedankt hat.


    Genüßlich griff Crassus "in" das Wildschwein und zog ein Paar Würste hinaus.


    Nein, natürlich nicht. Ich muss ja den Kaiser hier in Rom vertreten, nicht zu letzt bei dem Prozess gegen Strabo und Sulla. Aber mein Amtskollege wird ihn begleiten. Er ist ja der Amtsjüngere, dann kann er noch bisschen Felderfahrung sammeln. Davon hat er ja noch nicht so viel.

  • "Ah, nun, ja dann. Während deiner Abwesenheit habe ich mir erlaubt eine Sklavin zu erstehen..."


    Tiberius blikcte sich um, konnte Nanami aber nirgendwo erblicken. Daher gab er einem in der Nähe stehendem Sklaven einen Wink, woraufhin er herbeihastete.


    "Ja, Herr?"


    "Bringe Nanami hierher." lautete Tiberius' knappe Anweisung, und der Sklave tat wie ihm geheißen. Tiberius wandte sich wieder Crassus zu.


    "Besagte Sklavin ist äußerst kultiviert und verfügt über bemerkenswerte Fähigkeiten, ich denke dass sie ein Gewinn für unser Haus ist."

  • Du hast sie hier in Rom auf den Märkten gekauft, nehme ich an?


    hakte Crassus nach, während er weiter an seinen Würsten herumbiss. Prinzipiell hatte er ja nichts dagegen, wenn seine Verwandten mit seinem Geld Sklaven kauften, solange das Preis-Leistungsverhältnis stimmte. Darauf legte er natürlich wert, sonst würde er bald alles Geld für die Familie ausgegeben haben und nichts mehr für sich haben.


    War sie denn ein Schnäppchen?

  • "Genau, hier in Rom, bei dem guten alten Tranquillus."


    Während Tiberius nun nach einer neuen Leckerei auf dem Tisch Ausschau hielt und nebenbei auf Nanami wartete stellte Crassus die von Tiberius so gefürchtete Frage. Nun galt es sich von dem Verkaufsgeschick eines Sklavenhändlers einige Scheiben abzuschneiden.


    "Öhm, natürlich war sie ein Schnäppchen. Aufgrund ihrer Fertigkeiten und mehr als ansehnlichen Gestalt war sie auf dem Markt hart umkämpft, aber mir ist es gelungen sie durch geschicktes Taktieren zu einem Spottpreis zu erstehen."

  • Lange hatte sie an der Seite des Raumes zusammen mit den übrigen Sklaven gestanden und gewartet. Die Gespräche schritten voran und nach und nach leerten sich die Platten. Für Nanami das Zeichen, das es langsam Zeit wurde für die mensa secunda. Daher hatte sie sich leise entfernt, um in der culina bei den Vorbereitungen zu helfen.

    Gerade als die letzte Platte mit den verschiedensten Obstsorten fertig gestellt war, eilte ein anderer Sklave herein. Komm schnell, dein Herr ruft nach Dir ! rief er ihr zu und deutete an, das er stattdessen helfen würde die Obstplatten zu tragen. Nanami wunderte sich zwar ein wenig, warum er sie gerade jetzt zu sich rief, folgte aber der Anweisung und begab sich eilig wieder in das triclinum.


    Als sie eintrat kam es ihr fast so vor, als hätte man gerade auf sie gewartet und so beeilte sie sich zu ihrem Herrn Caecilius Metellus zu gehen. Wie sie es gewohnt war, faltete sie ihre Hände vor dem Körper und verbeugte sich so vor ihm. Ihr habt nach mir gerufen Herr ! mit leiser Stimme erlaubte sie sich bei ihm bemerkbar zu machen.

  • Aufmerksam lauschte Crassus Tiberius' Worten. Oha, wie es schien - und wenn er nicht maßlos übertrieb - konnte er vielleicht wirklich mit Geld umgehen. Vielleicht sollte Crassus ihn mal mit der Betreuung seiner Betriebe beauftragen. Zwar keine besonders anspruchsvolle Aufgabe, aber wenigstens konnte sich Tiberius damit etwas Geld verdienen...


    Ah, ist sie das?


    Crassus deutete auf Nanami, die gerade eintrat. Also war sie vorher Crassus zu recht unbekannt vorgekommen.

  • Kurz blickte Nanami zu Tiberius Crassus hinüber, auf den ihr Herr soeben gedeutet hatte. Wie befohlen schickte sie sich sogleich an um den Tisch herum zu gehen, damit Craussus sie in Augenschein nehmen konnte. Nach einer erneuten Verbeugung begann sie ihre Fähigkeiten auf zu zählen.


    Seid gegrüßt Herr, ich bin Nanami. Man brachte mir alles bei, um für das Wohl und die Entspannung meiner Herrschaft zu sorgen. Ich beherrsche die Kunst der Massage und den Umgang mit edlen Düften und feinen Ölen. Auch Tanz und Gesang, um die Augen und Ohren zu erfreuen. Und ich kann lesen und schreiben.


    Den Blick gesenkt wartete Nanami, ob sie damit entlassen wäre oder eine weitere Befragung folgte. In der Zwischenzeit hatten zumindest die übrigen Sklaven, fast unbemerkt, die mensa secunda aufgetischt, welche aus einer bunten Mischung verschiedenster Obstsorten bestand. Teilweise auf kleinen Gabeln aufgereiht oder zu Kunstwerken zusammengesteckt, boten sich Trauben, Datteln, Feigen und verschiedene Apfelsorten zum Verzehr an.

  • Aufmerksam beobachtete Crassus Nanami. Auf den ersten Blick machte sie keinen schlechten Eindruck. Sie erschien ihm gepflegt und kultiviert. Als sie dann vor ihn trat, um sich und ihre Fertigkeiten vorzustellen, beugte sich Crassus sogar etwas nach vorne, um sie besser in Augenschein nehmen zu können. Sorgsam besah er sie von oben bis unten.
    Dann nickte er anerkennend zu Tiberius:


    Doch, soweit ich das bisher beurteilen kann, hätte ich sie wahrscheinlich an deiner Stelle auch gekauft. Was hast du denn gezahlt und bist du bisher mit ihr zufrieden?


    er wandte sich an Nanami:


    In wievielen Häusern warst du schon, bevor du hier her in meines kamst?

  • "Ich habe sie zu dem Spottpreis in Höhe von 5000 Sesterzen erstanden und bin bisher absolut zufrieden mit ihr. Keiner der in sie investierten Sesterze hat mich bsiher geschmerzt!" ... was wohl auch daran liegen konnte dass es nicht seine eigenen Sesterze gewesen waren die er ausgegeben hatte... :P

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