Triclinium |Kleines Begrüßungsessen für den Hausherrn

  • Stumm wartete Nanami, bis der Herr sie in Augenschein genommen hatte und die Unterhaltung es gestattete, die ihr gestellte Frage zu beantworten. Kurz musste sie zwar überlegen wie viele Häuser es wirklich waren. In der Tat konnte sie das gar nicht so genau beantworten. Dennoch verlangte der Herr eine Antwort auf seine Frage und diese gab sie wahrheitsgemäß.


    Herr, bevor ich nach Rom und damit in Euer Haus kam war ich Sklavin an den Höfen der Satrapen in Parthien. Dort kümmerte ich mich meist um das Wohl der Herrinnen und Haremsdamen. Es war nicht ungewöhnlich, dass ich auf diese Weise vielen Herrschaften diente und somit auch viele Häuser kennen lernen durfte.


    Als sie das sagte wurde sie auch kurz wieder daran erinnert wie sie in die Hände eines römischen Statthalters gelangte und ihr Weg sie schließlich hierher nach Rom geführt hatte.

  • fünf tausend Sesterzen?


    Crassus war sich nicht ganz sicher, ob Tiberius nur ein Scherz gemacht hat oder die Summe tatsächlich ernst meinte. 5.000 Sesterzen für eine Sklavin war schon.... ordentlich. Da von Verhandlungstalent zu sprechen, ist wohl auch eher... subjektiv.


    Bei fünf tausend Sesterzen will ich auch hoffen, dass du rundum glücklich mit der Sklavin bist. Falls sich das mal ändern sollte, werde ich dem guten Tranquillus mal einen Besuch abstatten müssen... er räusperte sich und wandte sich wieder Nanami zu:


    Und du bist jetzt mit meinem Haus hier zufrieden? Behandelt dich Tiberius gut, kommst du mit den anderen Sklaven im Haus zu recht?

  • Tiberius blickte ein wenig empört zu Crassus.


    "Na hör mal, dieses Goldstück habe ich doch nicht auf irgendeinem drittklassigem Ramschmarkt erstanden! Was glaubst du wie die Interessenten um den Zuschlag gerungen haben!


    Sie hat übrigens ausgezeichnete Massagefähigkeiten, da verfliegen durch Arbeit hervorgerufene Verspannungen wie im Fluge."

  • Zitat

    Und du bist jetzt mit meinem Haus hier zufrieden? Behandelt dich Tiberius gut, kommst du mit den anderen Sklaven im Haus zu recht?



    Etwas verwundert und überrascht über diese Frage blickte Nanami kurz auf. Im ersten Moment wusste sie gar nicht, was sie darauf erwidern sollte, denn eine solche Aufmerksamkeit war ihr von ihren früheren Herrschaften nie geschenkt worden. Im Gegenteil - von Kindheit an war ihr beigebracht worden, stets zu lächeln und keine eigene Meinung zu haben. Dennoch konnte sie für sich selbst sehr wohl unterscheiden, wann sie etwas gern tat und wann nicht. Daher antworte sie nun gerne und aufrichtig lächelnd. Ja, mein Herr behandelt mich sehr gut ! Schließlich wurde sie nie geschlagen und ihre Arbeiten schien sie, zumindest bisher, immer zur Zufriedenheit erledigt zu haben.


    Auf die Frage, wie sie mit diesem Haus an sich zufrieden sei ,wusste Nanami allerdings nicht so recht, was sie nun antworten sollte. Denn ein wenig trauerte sie schon der Unbeschwertheit und den Aufgaben nach, die es in den Harem´s der parthischen Häuser unter all den Frauen und ihren Sklavinnen, trotz aller Strenge, gegeben hatte. Aber dies war schließlich ein reiches Haus, es mangelte ihr an nichts und sie wurde gut behandelt und sich zu beklagen stand ihr ohnehin nicht zu. Entsprechend hilflos, vielleicht auch ein wenig traurig, wirkte daher nur ihr Blick, als sie lächelnd erwiderte Ja, ich bin zufrieden. und hoffte, damit die Fragen des Hausherrn ausreichend beantwortet zu haben.

  • Ich will auch hoffen, dass andere Personen die Sklavin auch wollten und du nicht einfach nur so 5.000Sesterzen geboten hast. Weil du angeben wolltest oder so. antwortete Crassus genervt. Wenn er etwas nicht brauchen konnte, dann war das unangebrachte Empörungen ;)


    Massagefähigkeiten? Hm... die werde ich bei Gelegenheit doch auch einmal in Anspruch nehmen.


    Nachdenklich nippte er an seinem Becher, ehe er sich Nanami zu wandte. Sicherlich war seine Frage nicht üblich gewesen, doch Crassus wollte sichergehen, dass Tiberius die Sklavin nicht schlecht behandele. Eine fünf tausend Sesterzen teure Sklavin wurde ja nicht zum Putzen gekauft, sondern für eher anspruchsvollere Aufgaben.

  • "Angeben? Oh nein, für so etwas wäre ich mir dann doch zu schade. Ich denke jedoch dass diese Investition sich gelohnt hat, du wirst sehen!"


    Tiberius nahm einen Schluck von dem Wein und begutachtete Nanami noch einmal; Er konnte gar nicht verstehen warum Crassus nicht ebenso begeistert war wie er es damals gewesen war :D
    Es wurde wohl Zeit das Thema zu wechseln...


    "Öh, hast du eigentlich mein Schreiben in Hispania erhalten?"

  • Das habe ich.


    Crassus nickte. Ja, dass er ein Schreiben von Tiberius erhalten hatte, daran konnte er sich noch gut erinnern. An den Inhalt dagegen kaum noch. Naja, eigentlich gar nicht mehr. Crassus wollte gerade nach seinem Sekretär winken, als ihm noch rechtzeitig einfiel, dass dieser ja bei einem privaten Essen sicher nicht irgendwo in der Nähe sei.


    ... allerdings habe ich keine Ahnung mehr um was es ging. gestand er deshalb.

  • Tiberius krauste die Stirn; Wenn Crassus dieses Schreiben tatsächlich vergessen hatte so musste er wohl wirklich viel um die Ohren gehabt haben :P


    "Nun, ich schrieb dir von den Vorgängen hier in Rom und davon wie es mir bei den juristischen Studien ergangen ist. Nicht ohne Stolz kann ich nämlich berichten dass ich erfolgreich einen Kommentar zum Lex Mercatus verfasst habe.


    Ach ja, und dann schrieb ich noch von meinen Plänen ein Stück Land zu erwerben um dort ein Landgut mit angeschlossener Schaaffarm zu errichten, allerdings fehlt mir gegenwärtig das notwendige Kleingeld für eins olches Unterfangen und da dachte ich dass ich sicherlich auf deine Unterstützung zählen könnte..."

  • Achja, jetzt fiel es Crassus wieder ein. Das mit dem Kommentar zu dem Gesetz hatte er natürlich noch gewusst, doch wusste er nicht mehr, dass er davon in diesem Brief in Kenntnis gesetzt wurde. Das mit dem Vorhaben sich ein Grundstück mit seinem Geld zu kaufen, hatte er aber tatsächlich vergessen oder verdrängt - ganz wie man möchte ;)


    Auf meine Untersützung kannst du jederzeit bauen, die wirst du immer haben. Crassus dachte, dass er mit der Betonung von "Unterstützung" deutlich gemacht hatte, dass das nicht Finanzierung hieß.


    Hast du dir schon eine Gegend ausgeguckt, wo das dann liegen soll?

  • "Ich wusste doch dass ich auf dich bauen kann, und für dich ist so ein kleines Grundstück ja auch wirklich ein Klacks." brach Tiberius in Euphorie aus, führte den Weinbecher an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck.


    "Also, was die Gegend betrifft wäre ein Grundstück in Italia natürlich besser als eines in Germanien, ich möchte die Wolle ja möglichst kostengünstig nach Italien verfrachten."


    Er strahlte Crassus zuversichtlich an und wollte gespannt warten was Crassus dazu sagen würde, da fiel ihm noch etwas ein. Das war sicherlich der richtige Moment jetzt.


    "Übrigens, ich habe ein kleiens Willkommensgeschenk für dich anfertigen lassen."

  • Ach, diese übertriebenen Schmeicheleien... sie waren zwar das letzte, aber doch viel zu schön anzuhören, als dass man sie einfach so unterbinden würde.


    Ob du in Italia noch ein Grundstück bekommst, erscheint mir fragwürdig. Ist ja auch klar, hier in Italien sind die begehrtesten Landgüter des gesamten Imperiums, da möchte jeder seinen Teil haben. Und irgendwann gehen sie dann auch aus. Aber ich denke ich kann da etwas machen, damit du zu einem Grundstück in Italia kommst... man hat ja ein paar Verbindungen und auch ein bisschen Einfluß.


    Crassus schwelgte noch einen Moment in Gedanken, ehe Tiberius ein Geschenk ansprach:


    Ein Geschenk? Oh, da bin ich aber mal gespannt...

  • Aufmerksam lauschte Tiberius den Ausführungen seines Onkels und konnte seine zunächst aufkeimende Enttäuschung nicht ganz verbergen, doch aufgrund Crassus' abschließenden Bemerkungen beschlich ihn doch noch ein Gefühl der Hoffnung.


    "Das wäre natürlich wunderbar!


    Was das Geschenk betrifft: Ich habe es vorhin in dein Cubiculum bringen lassen, eine extra für dich in meiner Schneiderei angefertigte Toga."

  • "Das hoffe ich doch, ich selbst habe die verwendeten Stoffe ausgesucht und Sorge dafür getragen dass sie besonders gut verarbeitet wurde!


    Die Schneiderei läuft gut, ich habe vor einiger Zeit einen Großauftrag der Legio Prima ergattern können. Naja, und mit deiner Unterstützung wird bald auch die Wolle aus Caecilischer Eigenproduktion stammen..."

  • Mit wankelmütigem Blick suchte Crassus die Speiseplatten nach etwas essbarem ab. Nach kurzer Suche fand er eine Frucht, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Er nahm sie und roch vorsichtig daran. Nach kurzem Zögern biß er hinein und kaute zaghaft auf ihr herum. Doch nicht sehr lange, denn sie schmeckte ihm. Genußvoll und laut schmatzend verputzte er auch den Rest der Frucht.


    Klingt ja wunderbar... er machte eine kurze Pause, um den Mund leer spülen zu können. Ich hab mir gedacht, da du schon kein Interesse am Militär hast, dass ich dich mal in die große weite Welt der Finanzen einführen könnte. Da dein Betrieb ja einigermaßen gut läuft, scheinst du ja ein gewissen Geschick dafür zu haben. Ich denke deshalb, dass ich dir die Verwaltung meiner Finanzen und meiner Güter anvertrauen kann...

  • Als Crassus das Militär erwähnte verzog Tiberius ein wenig den Mund; Militär hieß für ihn irgendwo im kalten Norden oder viel zu heißen Süden herumzumarschieren, sich körperlich zu überanstrengen und allenthalben mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt zu sein. Nein, das wäre nichts für ihn!


    Den Vorschlag den Crassus nun aber vortrug konnte ihm schon viel besser gefallen.


    "Oh, das willst du tun? Na, was sag ich denn da... das wäre ausgezeichnet!
    Wie genau hast du dir das vorgestellt?"

  • Naja. Zu erst einmal würde ich dir den Zugriff auf meine Konten und sämtliche Vollmachten über meine Güter und Besitztümer geben. na gut, eingeschränkte sämtliche Vollmachten würden es wohl eher treffen, aber das musste Crassus ja nun nicht so direkt sagen, so hörte es sich doch gleich viel vertrauensvoller an.


    Na und dann fängst du langsam an, arbeitest dich in meine Finanzen ein, siehst wie die Geldflüße laufen. Wenn du dann den Eindruck hast, dass du so langsam verstehst wie der Hase läuft, hast du dann einige Freiheiten, dich mit meinem Geld wirschaftlich zu betätigen und kannst versuchen, es zu vermehren. Gewinne kannst du dann behalten nur den Einsatz gibst du mir im Erfolgsfall zurück. Aber das können wir ja dann besprechen, wenn es so weit ist.
    Und davon abgesehen überwachst du halt etwas meine Betriebe und Landgüter. Gleichzeitig kannst du ja diese als Beispiel benutzen, um zu schauen, wie diese funktionieren.

  • Mit einem Grinsen bemerkte Crassus ob Tiberius ehrgeiziges Ziel, das Vermögen weiter zu vermehren.


    Wäre froh wenn du es erst einmal nicht all zu sehr verminderst...


    so langsam beginn das Sättigungsgefühl schon beinahe unangenehm zu werden, weshalb Crassus beschloß, nun lieber mit dem Essen aufzuhören und sich mehr dem Trinken zu widmen.


    Was gibt es denn sonst noch neues, in der Stadt, die nie schläft? Hat man etwas vom Senat gehört?


    Natürlich war Crassus bestens über die Senatssitzungen informiert, auch die die in seiner Abwesenheit abgehalten wurden, doch konnte es nie schaden zu wissen, was alles von dem Geredeten auch wirklich bis zum Volk kommt.

  • "Nun ja, man muss ja investieren um dann Gewinn zu erzielen." bemerkte Tiberius um schon mal ein wenig den Weg für seine Pläne zu ebnen.


    "Hm, der Senat, nun ja... eigentlich gibt es da nicht so fiel, abgesehen von den üblichen Dingen. Er debattiert wohl so vor sich hin..."

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