• "Genau. Immer brav den Göttern einen Keks auf den Altar legen. Dann sind die Götter auch nett zu dir." meint Theodorus. Frömmigkeit ist eine Tugend, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann, auch wenn Theodorus als Jude da andere Vorstellungen hat. Aber er will einen kleinen Kind jetzt nicht erklären, dass bei der Geschichte in echt nur ein einziger Gott involviert war, das würde zu weit gehen.


    Gerade will Theodorus der kleinen Purgitia die Sache mit den Sprachen erklären, da brummt die alte Aufpasserin schon wieder so wütend, ein Zeichen für Theodorus, nicht mehr allzu viel auszuholen. Sicher hat die Frau ihre klaren Befehle erhalten.


    "Weißt du, eine andere Sprache kann man auch lernen und dann selber sprechen. So macht der Mensch die Strafe, die ihm die Götter gegeben haben zum Teil wieder wett."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Vermutlich würde es Stella auch gar nicht verstehen, wenn Theo nun behaupten würde, es gäbe nur einen Gott. Das hätte sicherlich noch vielerlei Erklärungen bedurft, aber dass er nichts davon sagte, vereinfachte das Thema enorm. Sie wirft Neferu einen vernichtenden Blick zu, denn Theos Erklärung ist recht kurz und das ist sicher nur Neferus Schuld. Trotzdem muss Stella ihr ein bisschen recht geben, denn so spannend das alles auch ist, so dunkel ist es auch und so müde wird Stella langsam. Sie unterdrückt ein Gähnen und hält die Augusta noch ein bisschen fester. "Dann will ich ganz viele Sprachen lernen, damit ich ganz schlau bin", beschließt die kleine Purgitia ganz selbstsicher und nickt. Nachdenklich schaut sie Theo an. Eigentlich will sie noch gar nicht nach Hause, und schmollend schiebt sie die Unterlippe etwas vor, als Neferu ihr eine Hand auf die Schulter legt. "Duhuu? Theooo? Kommst du mich mal besuchen? Die Lenaea freut sich bestimmt auch, wenn du mal kommst. Und wenn du uns Sprachen lernen kannst, dann freut sich sogar Onkel Macer." Bestätigend und übertrieben nickt Stella und schaut dann mit großen, bittenden Kinderaugen zu dem bärtigen Alexandriner auf. Die Masche zieht nämlich immer!.

  • "Ja, viele Sprachen zu lernen ist ein löbliches Vorhaben. Am Griechischen wirst du auf kurz oder lang sowieso nicht vorbeikommen."


    Zumindest nimmt Theodorus an, dass Stella aus einer vornehmeren Sippe kommt. Sonst lässt sich die Sklavin irgendwie schlecht erklären.


    Dann hört er dem Mädchen etwas belustigt weiter zu. Macer ist also ihr Onkel. Den kennt er doch irgendwo her, zumindest ist ihm der Name ein Begriff. Und einem so nett schauenden kleinen Kind kann man natürlich auch keine Bitte abschlagen.


    "Gerne nehme ich dein Angebot an und besuche euch. Wo wohnst du denn, Stella?"


    Wenn dieser Macer ihn überhaupt reinlässt, fügt er im Kopf dazu. Na ja, immerhin hat er es auch schon in den kaiserlichen Palast geschafft. Da wird ein "einfacher" Nobler sicherlich kein Problem damit haben, einen Gelehrten der renomiertesten Schule der Welt als Gast zu beherbergen.

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  • Zufrieden nickt Stella, als Theo verspricht, mal vorbeizuschauen. Sie hebt den linken Arm, denn der rechte drückt ja die Augusta an Stella heran, und deutet die Straße entlang. "Du gehst da vorne links und dann dauernd gerade aus, bis du an eine Kreuzung kommst, da gehst du einmal links, dann zweimal rechts und dann ist es das erste Haus auf der rechten Seite", erklärt sie. Den Straßennamen zu nennen, wäre sicher einfacher gewesen, aber den weiß Stella noch nicht. Da den meisten Leuten aber eh der Name Purgitius ein Begriff ist, weil sie Angst haben, dass der Onkel ihnen das Wasser abdreht, macht sich Stella gar keine Gedanken, dass der nette Grieche das Haus gar nicht finden kann. Stellas Amme räuspert sich erneut und fügt dann an, wie die Straße heißt, und dass sie nun aber los müssen. "Ja-haa", gibt Stella genervt zurück und rollt mit den Augen wie ein Schaf, das man gerade gefangen hat. "Also, Theo, das wär echt prima, wenn du uns bald mal besuchen kommst! Wir sehen uns, ja?" sagt sie zum Abschied und lächelt zuckersüß. Die Amme führt sie bereits an der Hand fort, da dreht Stella sich nochmals um und winkt, was gar nicht so leicht ist mit der Augusta unter dem Arm. Und dann sind sie auch schon fort.

  • Obwohl er sich alles andere als sicher ist, ob die Purgitier ihn überhaupt in ihre Domus lassen würden und überdies viel zu schüchtern, um solch einen Überaschungsbesuch zu veranstalten, hört er geduldig und lächelnd zu. "Vielen Dank junge Dame. Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich dich gerne mal besuchen."


    Wiederum ermahnt die grantige Amme zum Weiterziehen und diesmal scheint es endgültig zu sein. Also verabschiedet sich Theodorus lächelnd. "Vale Bene, Purgitia Stella." Auch von der Augusta verabschiedet er sich, indem er ihr einen Handkuss gibt. "Meine Kaiserin..."

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