Oikos des Timokrates

  • Timokrates winkt schmunzelnd ab. "Aber sicher! Wo denkst du denn hin? Ein einzelner Mann wäre viel zu wenig um das gesamte Koinon zu kontrollieren. Ich hatte niemals daran gedacht, dass sich irgendwer irgendwem unterordnen sollte. Ich sprach von einem Bündnis, nicht von Patronage. Ich dachte eher: Ich unterstütze deine Anliegen und du unterstützt die meinen."

  • Ein freundliches Lächeln zeichnet sich auf den Lippen des Lybiers ab. "Dann wären wir also im Geschäft?"


    Er überlegt kurz dann meint er noch: "Es wäre übrigens, denke ich gar nicht unweise, noch weitere Leute in unser Wahlbündnis mit einzubeziehen. Man kann die Besetzung eines Koinons gar nicht früh genug planen. Außerdem brauchen wir Sponsoren."

  • Nikolaus folgte dem fremdartig aussehenden Mann, der ein eigenartiges Griechisch sprach. "Es ist sehr großzügig von dir, dass du mir einen Schlafplatz nicht verwehrst." Nikolaus blickte sich im Haus um. Es schien einem wohlhabenden Mann zu gehören. Also erwartete er natürlich, ein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung gestellt zu bekommen. Außerdem freute er sich auf das Essen und ein kaltes Bad, das möglicherweise für ihn bereitet würde. Oder würde er in ein dunkles Loch abgeschoben werden? Er bedauerte, dass er mit niemanden bekannt oder befreundet war, der in Alexandria wohnte. So musste er mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten für die Beschaffenheit seiner Unterkunft rechnen. Außerdem kam ihm der dunkelhäutige Mann seltsam vor. Doch darüber wollte er nicht weiter nachdenken. Sicher würde er bald in ein angenehmes Gästezimmer geführt werden. Vielleicht würde sich am nächsten Tag sogar die Gelegenheit bieten, mit dem Hausherr Bekanntschaft zu schließen.

  • Ein Stockwerk über dem Geschehenen liegt Timokrates unter dem Kopfkissen und versucht wieder einzuschlafen. Irgendein betrunkener Störenfried hat ihn aus dem Schlaf geweckt und untern im Haus sind Stimmen zu hören.


    "Können die Leute in dieser verdammten Stadt denn nicht mal schlafen?" murmelt er schlaftrunken vor sich hin. Dann erhebt er sich um mal selbst nach dem Rechten zu sehen und geht die Treppen hinunter.


    Dort erspäht er Ranshid, der gerade dabei ist einen jungen Mann in sein Zimmer zu führen.


    "Sag mal Ranshid, musst du dir unbedingt um diese Zeit deine Lustknaben holen? Andere Leute wollen schlafen." meint er etwas verstimmt.

  • Als Nikolaus das Wort Lustknabe vernahm, zuckte er zusammen. So schön war der dunkelhäutige Mann mit dem eigenartigen Akzent in der Sprache nicht, als dass Nikolaus sich vorstellen konnte, selbigen als solcher zu dienen. "Entschuldige, ehrwürdiger Herr. Ich klopfte an die Tür auf der Suche nach einer Unterkunft, da öffnete dieser Mann mir. Ich ging davon aus, dass er mir ein Zimmer zuweisen wollte. Ich habe kein Interesse daran, ihm erotische Dienste zu erweisen. Falls ich dich gestört haben sollte, werde ich dein Haus sofort verlassen.", sagte Nikolaus. Dabei blieb er erstaunlich ruhig.

  • Ranshid steht auf einmal betreten in der Ecke und Timokrates gibt sich äußerst befremdet. Er hofft, dass Ranshids Entgleisung nur der Müdigkeit verschuldet ist, sonst wird er seinen Freund wohl oder übel entlassen müssen. Immerhin scheint der Jüngling ein vornehmer Mann zu sein, zumindest lässt sein gepflegtes Attica-Koine darauf schließen. Timokrates kneift sich mit der Hand tief in die Augen, dann schaut die beiden abwechselnd und immer noch überrascht an.


    "Moment, Moment!" Er richtet seinen Blick auf Nicophileaus. "Du bist also warum noch mal hier...?"

  • "Ich kam zu deinem Haus, um um ein Nachtquartier zu bitten. Ich bin erst seit heute in der Stadt und gedenke, mich bald am Museion anzumelden, jedoch muss ich bis dahin irgendwo kurzzeitig unterkommen.", antwortete Nikolaus, sah Timokrates dabei fest in die Augen, während er Ranshid keines Blickes mehr würdigte.

  • Sponsoren...


    Akhom überlegte krampfhaft. Alle Handelspartner seines Vaters hatten sich von ihm abgewendet.


    Ich habe zurzeit noch keine guten Verbindungen hier in Alexandria.

  • Timokrates überlegt kurz, nur um fest zu stellen, dass er viel zu müde ist um zu überlegen. Zu müde und der gestreckte Wein war auch nicht ohne. Mit geschwollenen Augen blinzelt der Lybier Nicophileaus an. Der Bursche macht einen gepflegten Eindruck. Wahrscheinlich das Kind reicher Eltern, die ihren Bub zum Studieren hierher geschickt haben. Und Trickbetrüger in dieser Stadt würden ohnehin nicht so verrückt sein, sich mit ihm anzulegen.


    "Jaja, du kannst hier schlafen. Morgen schauen wir dann weiter. Kalinichta allesamt." Timokrates dreht sich wieder um. Er sehnt sich zurück auf die Matratze. Dann gelangt doch ein Gedanke über die verkrusteten Synapsen zum Bewusstsein durch. Er dreht sich noch mal um. Dabei kann man hören, dass ihm ein Seufzer entrinnt:


    "Ach ja: Wie war noch mal dein Name."


    Wenigstens sollte man wissen, wen man suchen muss, sollte sich das entgegengebrachte Vertrauen nicht erwidern.

  • Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    "Hmm..." Timokrates massiert mit der Hand seine Stirn. Ihm geht es eigentlich genauso. "Hast du nicht Kontakte über deinen Vater? Ich mein, dessen Vermögen mag weg sein aber dessen Ruf?"


    Da bin ich gerade stark hinterher. Bisher scheinen viele Menschen vergessen zu haben, was sie meinem Vater schulden...

  • "Mein Name ist Nikolaus Athenois, Sohn des Philon. In den Amtsstuben des römischen Kaisers heiße ich allerdings Nikophileaus Graecus, der Beamte, der meinen Namen aufgenommen hat, hat einfach Nikolaus und Philon miteinander verquickt und mir zur besonderen Kennzeichnung ein beleidigendes Graecus angehängt.", antwortete Nikolaus selbstbewusst aber freundlich. "Ich danke dir für deine Gastfreundschaft."

  • "Aha. Aber auf jeden Fall sollten wir unser Wahlbündnis vergrößern. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in nächster Zeit öfters zu Absprachen treffen sollten und ansonsten schauen, dass wir Gleichgesinnte finden, die bereit wären, mit uns zu kämpfen."


    Er überlegt, was er noch zu sagen hat, aber ihm fällt gerade nichts sinnvolles ein.

  • Timokrates steht auf der Treppe und hört so halb zu. Dann meint er nur:


    "Ja, schon ein kauziges Völkchen, diese Rhomäer. Gute Nacht dann und bis morgen."


    Dann geht er los zu seinem Bett und lässt Nicophileaus mit Ranshid alleine im Flur stehen.

  • Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    "Aha. Aber auf jeden Fall sollten wir unser Wahlbündnis vergrößern. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in nächster Zeit öfters zu Absprachen treffen sollten und ansonsten schauen, dass wir Gleichgesinnte finden, die bereit wären, mit uns zu kämpfen."


    Er überlegt, was er noch zu sagen hat, aber ihm fällt gerade nichts sinnvolles ein.


    Akhom nickte wieder einmal.


    Gute Idee. Ich würde sagen, das nächste Treffen findet bei mir statt und bis dahin versuchen wir uns so gut wie möglich nach Kontakten umzusehen

  • "Gute Nacht", rief Nikolaus dem Hausherren freundlich hinterher. Dann wandte er sich an Ranshid. "Bring mich zu meinem Zimmer." Er musterte den Inder streng. "Und vergiss nicht, vor der Tür kehrt zu machen. Andernfalls müsste ich deinen Herrn wecken, was dir dieser sicher nicht als gut anrechnen wird. Also los jetzt. Ich bin müde." Nikolaus zog den Riemen seines Lederbeutels straff und blickte Ranshid herablassend an.

  • Ranshid der lustige Inder


    Kalt und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch meint Ranshid: "Du kannst dich auf die Kline da vowrne legen." Timokrates wird sicher nichts dagegen haben, wenn man einen lausigen Hausierer kein Gästezimmer anbietet.

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