• Der Alltag hatte sie wieder. Auch wenn sie in Spanien ihre Kondition unter Beweis gestellt hatten, so führte doch nichts um das tägliche Training herum. Wie pflegte Centurio Iccius zu sagen?


    Nur Übung macht den Meister, und besser geht es immer!


    Decius musste dieser Aussage wohl oder übel zustimmen, war es ihm bisher doch nicht vergönnt gewesen etwas Gegenteiliges zu beweisen.


    Und so hatte sich die I. Centurie an diesem Morgen auf dem Campus versammelt, Centurio Iccius hielt seine obligatorische Ansprache mit Pauken und Trompeten, und ehe man sich versah hetzten die 80 Soldaten auf dem Platz herum, Iccius vorneweg. Zumindest ging er mit gutem Beispiel voran.

  • Die Centurie hatte nun die 5. Runde geschafft, und schließlich ließ der Centurio die Männer anhalten und sich 5 Sekunden lang ausruhen. Etwa drei Atemzüge später erscholl die donnernde Stimme des Hauptmanns und drohte den Milites mit allen Flüchen der Unterwelt wenn sie nicht sofort eine geordnete Aufstellung in vier reihen aufnehmen würden, und kaum hatten die Milites keuchend dieser Anweisung Folge geleistet wies er sie dazu an, Liegestütze zu machen.


    Während Iccius die Reihen abschritt und die Soldaten bei ihrer Übung beobachtete hatte Decius die zweifelhafte Ehre während seiner Liegestützen auch noch den Takt für dieselben anzusagen.

  • Laufen, Liegestütze. Es war doch immer das Selbe. Da hatte man gerade einen Krieg hinter sich, eine Hatz zurück nach Rom und der Centurio hatte nichts besseres zu tun als einen sofort wieder über den Exe zu jagen. Wortlos tat ich wie geheißen und dacht heimlich daran wann es denn entlich losgehen würde in Richtung Osten. Hoffentlich würde der Centurio uns bis dahin nicht noch zu Tode schinden, was gäbe das für ein Bild vor dem Imperator :D

  • Als nach Meinung des Centurios ausreichend Liegestütze gemacht worden waren ließ er die Männer wieder normal Haltung annehmen und schließlich mit einem gut gebrülltem "Abite!" wegtreten.


    Decius machte sich auf den Weg zurück in die Unterkünfte um erst einmal einen großen Schluck zu trinken; Durch diese sportliche Aktivität war er vollkommen ausgetrocknet.

  • Decius hatte sich einige Milites aus den verschiedenen Cohorten heruasgesucht und sie nun an diesem Morgen auf den Exerzierplatz zitiert. Er wollte zunächst die Kondition und das kämpferische Können der Männer überprüfen bevor er eine endgültige Auswahl traf.


    So stand er am frühen Morgen, die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, auf dem Platz und wartete dass die von ihm benachrichtigten Männer eintrafen. Und nach und nach kamen sie auch tatsächlich alle herbeigeströmt, stellten sich ordentlich auf udn warteten dass Decius begann.

  • Als schließlich alle betroffenen Milites und Optiones in voller Montur eingetroffen waren, schritt Decius die Reihe langsam ab und blieb in der Mitte vor ihnen stehen.


    "Milites, state!"


    Die Männer nahmen sofort Haltung an, und Decius wartete noch ein paar Sekunden bis er fortfuhr.


    "Wie ihr wohl bereits erfahren habt finden bald in Rom von den Cohortes Urbanae und den Cohortes Vigilum initiierte Militärfestspiele statt.


    Dabei werden auch die Cohortes Praetoriae vertreten werden, und ich habe vom Praefectus Praetorio Befehl erhalten geeignete Wettkampfteilnehmer auszuwählen die die Ehre haben werden, die beste militärische Einheit des Imperium Romanum bei diesen Militärspielen zu vertreten."


    Er machte eine Pause um die Worte wirken zu lassen, dann sprach er weiter.


    "Ihr habt nun die Möglichkeit zu beweisen dass ihr es Wert seid diese Ehre wahrzunehmen, denn die Plätze sind begrenzt: Jeder dritte von euch wird an den Spielen teilnehmen dürfen.


    Wir werden nun Übungen abhalten, und am Ende werde ich die Besten auswählen."


    Er beendete seine kurze Ansprache und begab sich an das Ende der Reihe.


    "Milites! Wir beginnen mit dem Waffenlauf: Auf mein Kommando lauft ihr in voller Ausrüstung los.


    Aufstellung beziehen!"


    Decius wartete bis sich die Soldaten in eine Startposition begeben hatten. Dann gab er den Startbefehl, und die Männer stürmten unter großem Geschepper los. Da Decius ebenfalls trainieren wollte, rannte er ebenso wie die anderen.

  • Die Soldaten rannten einige Runden, und als sie allesamt absolut an ihren Grenzen angelangt waren gab Decius den Befehl zum Stoppen. Während sie nun einige Augenblicke verschnauften, wählte Decius im Geiste bereits die geeigneten Kandidaten aus. Die Wahl war schwer, da eigentlich niemand wirklich schlecht gewesen war, aber letztlich sollten eben nur die schnellsten und ausdauerndsten genommen werden.


    Schließlich ließ Decius einige EImer Wasser herbeiholen mit denen sie alle sich erfrischen konnten, dann ließ er sie wieder geordnet antreten.


    "Milites, state!


    Das war die erste Disziplin, nun folgt die zweite: Der Ringkampf.
    Zunächst entledigt ihr euch eurer Ausrüstung, dann wies eich jedem einen Kampfpartner zu und auf mein Kommando geht es schließlich los.


    Arma deponite!"


    Er wartete, bis alle Soldaten ihre Waffen beiseite geschafft und sich ihrer Rüstungen entledigt hatten, dann ließ er sie wieder antreten.


    "Milites, in aciem venite! Duo ordines formate!"


    Zunächst traten die Männer in einer Linie an, dann bildeten sie auf Befehl hin zwei nebeneinanderstehende Reihen. Diese ließ er sich gegenüberstellen so dass jeder der Männer einen relativ zufälligen Kampfpartner hatte.


    "Nun verteilt euch auf dem Platz so, dass ihr genug Freiraum zum ringen habt."


    Als die Soldaten sich nun genug verteilt hatten, gab Decius den Startbefehl, und die Männer rangen um ihre Ehre.

  • Die Rinkämpfe dauerten eine ganze Zeit lang an, schließlich war auch das letzte Päärchen fertig und Decius hatte auch hier seine Auswahl im Geiste bereits getroffen. Nun wollte er zur dritten und letzten Disziplin übergehen, dem Tauziehen. Durch die Ringkämpfe waren die Männer bereits auf Päärchen verteilt, so dass nun lediglich noch starke Seile verteilt werden mussten.


    So schickte er vier Männer los ausreichend Seile aus dem materiallager zu besorgen, und als diese zurückkamen wurden die Männer mit den Seilen ausgestattet.


    "Ihr stellt euch nun in einer Reihe im Abstand von je 10 Schritt einander gegenüber auf. Jeder schnappt sich eines der Seilenden, und auf drei geht es los. Sieger ist, wer seinen Gegner über die Markeriung seiner Seite gezogen hat."


    Zu diesem Zwecke hatte er vorher einige Männer damit beauftragt eine solche Markierung in Form von breiten Sandstreifen anzubringen.


    "Eins! Zwei! Drei, Los!"


    Und auf den Befehl hin strafften die Soldaten die Seile und zogen, versuchten, ihren Gegenspieler zu sich auf die Seite zu bringen. Decius' größte Sorge war dabei der zu erwartende Verschleiß an Seilen...

  • Auch diese Dsziplin wurde schließlich für den einen mehr, für den anderen weniger erfolgreich beendet. Und wider erwarten war tatsächlich keines der Seile gerissen, was entweder für die schlechte Kondition der Männer oder für die gute Qualität des Materials stand... Decius beschloß, es auf das Zweite zurückzuführen.


    Schließlich ließ er sich die Männer sich fünf Sekunden lang von den Strapazen ausruhen, dann rief er sie wieder zusammen.


    "Milites, state!


    Ihr habt tapfer gekämpft, jeder einzelen von euch. Nun jedoch kommt der Augenblick, da ich diejenigen auswählen werde, die die Ehre haben werden die Cohortes Praetoriae bei den Militärwettspielen zu vertreten.
    Ich werde nun die Namen verlesen, wer benannt wurde tritt hervor.


    Lucius Manilius Lacer
    Galeo Cosconius Turbo
    ..."


    So nannte er eine Reihe von Namen, und deren Träger traten mit glücklichem Gesicht aus den Reihen. Auf den Gesichtern der anderen spielgelte sich Enttäuschung wider, aber sie trugen alles mit Fassung und beglückwünschten ihre erwählten Kameraden.
    Schließlich war Decius bei dem letzten Namen angelangt.


    "Die Genannten bleiben noch hier, alle anderen: Abite!"


    Er wartete kurz bis die nun zurückbleibenden sich wieder geordnet und eine Reihe gebildet hatten, dann fuhr er an sie gewandt fort:


    "Auf uns lastet nun eine große Verantwortung: Wir haben die Ehre der Garde bei den Festspielen zu verteidigen. Und, beim Jupiter, das werden wir!
    Ihr werdet euch nun selbstständig bis zum Tag der Wettkämpfe weiter trainieren und seid dafür vom regulären Dienst freigestellt.
    Jetzt aber habt ihr euch erst einmal eine Pause verdient: Abite!"


    Die Männer traten nun weg und machten sich auf den Weg zu ihren Unterkünften. Decius war sich sicher dass sie seine Anweisungen enrst nahmen, wussten sie doch was bei einem Versagen auf sie zukommen würde. Schließlich wandte auch Decius sich ab un begab sich zu seiner Centurienbarracke.

  • Später am Tag kam Decius noch mit zwei der von ihm ausgewählten Männern auf den Exerzierplatz, sie hatten sich vorgenommen noch etwas zu trainieren.


    Sie begannen mit dem Waffenlauf und absolvierten die vorgegebene Strecke in einer für sie zufriedenstellenden Zeit, auch wenn sie hinterher völlig aus der Puste waren.
    Doch gönnten sie sich keine Pause, sondern entledigten sich unverzüglich ihrer Rüstungen und gingen zum Ringkampf über, wobei sie sich immer abwechselten: Während zwei kämpften, fungierte der dritte als Schiedsrichter.

  • Ich sah mir da ganze etwas aus der Ferne an. Nachdem ich mein Trainingspensum für heute absolviert hatte lehnte ich genüsslich im Schatten einer Baracke und polierte meine Rüstung. Ein wenig wehleidig sah ich dabei Decius und den anderen zu wie sie für die Wettkämpfe trainierten. Nur zu gerne hätte ich auch daran teilgenommen, doch warteten andere Aufgaben auf mich.


    Doch wann würde es entlich losgehen. Das lange Warten war nicht gerade ideal für die Moral, zudem wir in der Castra zu bleiben hatten.....

  • Die Teilnehmer der Militärwettkämpfe sammelten sich auf dem Exerzierplatz und wurden dort bereits von dem Centurio erwartet. Er sprach noch ein paar lobende aber auch tadelnde Worte über die Ergebnisse des Wettkampfes, lobte ihre Leistuingsbereitschaft und ließ sie als Einstiegsübung ein paar Runden um den Exerzierplatz hetzen.


    So liefen die Männer wie gefordert über den Platz und sammelten sich schließlich wieder vor dem Offizier, diesmal allerdings verschwitzt und staubbedeckt. Der Centurio ließ die Männer noch mehrere Übungen absolvieren und trieb sie bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Vor einer weiteren Übung trat er zu Decius und stellte ihn vom restlichen Training frei; der Praefect erwarte ihn in seinem Officium.


    Mit einem mitleidigen Blick auf seine Kameraden, jedoch zufrieden dass er nun nicht mehr schwitzen musste und noch immer beseelt von dem Erhalt der Phalera machte er sich auf den Weg zur Principia.

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