Eine alte Lagerhalle

  • Eine verhüllte Gestalt bewegte sich gewandt durch die große Menge an Menschen, die sich tagtäglich am Hafen aufhielt. Vorbei an einer Patroullie, die er mit keinem Blick würdigte, suchte er sich seinen Weg zu einigen Lagerhallen, hauptsächlich gefüllt mit Getreidesäcken. Die anderen Aegypter, die sich im Hafen aufhalten, beachten den Mann nicht. Er sieht aus wieviele zwielichtige Gestalten, die hier jeden Tag herumstreunen. Schon bald scheint es so, als hätte er sein Ziel erreicht. Er hält an der Ecke einer großen Lagerhalle, direkt vor einer Tür. Er ist bereits in einer nicht so belebten Straße angekommen. Doch statt die Tür zu öffnen, schaut er sich kurz misstrauisch um und setzt dann seinen Weg fort. Durch einige enge und stinkende Gassen strebt er auf eine alte Lagerhalle zu. Am Haupttor angekomen, blickt er sich erneut nach Verfolgern um und umrundete dann die Halle, blickte sich nocheinmal um und umquerte die Halle dann zur Hälfte. Dort betrat er die Halle durch eine kleine Hintertür und verschwand im Inneren.


    Sim-Off:

    Bitte noch(!) keine anderen Posts. Später immer gerne :)

  • Im Inneren der Halle bewegte sich die Gestalt freier und wirkte nichtmehr zwielicht, da er seine Kapuze zurückgeschlagen hatte. Auch hier wusste er genau was er suchte. Ohne zu zögern bewegte er sich auf den Teil zu, in dem große Mengen an Getreide gelagert wurden. Er lud einige Säcke auf ein Brett, an dem Rollen befestigt waren. Mit Hilfe eines Seils zog er das Brett ans andere Ende der Halle, eine Schräge herunter, durch mehrere Türen. Er stoppte im Kellergewölbe und öffnete die Tür zu einer großen Halle. In der Mitte war eine kleine Arena errichtet worden, in die man durch eine kleine Tür kam. Die Gestalt ließ das Getreide vorerst neben der Tür stehen und nahm sich anderen Tätigkeiten an.

  • Eine Stunde später...


    Der Anblick der kleinen Halle hatte sich komplett verändert. In die Mitte der Arena hatte man das Getreide gestreut, wie Sand im vespasianisch'n Kolusseum. Nur hier Getreide, weil es leichter nach hier zu transportieren war. Die Arena wurde abgegrenzt durch große hölzerne, mit Eisen beschlagene Platten. Von einer ebenfalls hölzernen stabilen Galerie aus konnte man das Geschehen verfolgen. Dort hatte man nun Korbsessel platziert, insgesamt 15. Einer hob sich jedoch hervor, er war besonders groß und mit weichen Kissen gepolstert. In der Mitte über der Halle hing an der Decke eine große Schale, noch gefüllt mit vielen Losen. Die Schale war in zwei Hälften geteilt, zwei unterschiedliche Gruppen von Losen. Alles war bereit, Punkt Mitternacht. Es wurde Zeit, dass die ersten Besucher des Schauspiels kamen. Aber zum Glück nur ausgesuchte einflussreiche Bürger, die am Abend gerne bei einem schönen Kampf ihrer Wettlust fröhnten. Die 14 gleichen hatten wie immer eine Einladung bekommen.

  • Schon bald hatte sich die Halle bis auf den letzten der 14 Plätze gefüllt. Nurnoch der größte Platz war frei. Unten um die Arena herum, hatten sich jetzt eine Reihe junger Männer und Frauen versammelt. Allesamt vollkommen unbekleidet. Vorallem bei den Frauen ein schöner Anblick. Auch auf der Galerie waren überall leicht bekleidete Frauen zu finden, die versuchen würden den 14 Eingeladenen die Nacht bestmöglich zu versüßen. Philidas saß auf einem eben solchen Korbsessel und strich gerade einer jungen Nubierin über den knackigen Hintern. Eine attraktive Aegypterin machte sich gerade unterhalb seiner Tunika an seinen Beinen zu schaffen. In die Mitte der Arena trat nun ein zierliches Weib, ebenfalls mit nur knapper Kleidung.
    Und jetzt kam er. Der "Meister", wie ihn alle Anwesenden nannten, im Mantel, mit verhülltem Gesicht, kam durch eine kleine Tür auf die Galerie und blieb vor seinem gepolsterten Korbsessel stehen. Augenblicklich erhoben sich alle Männer auf der Galerie und senkten die Köpfe. Huren ließen von den Männern ab und knieten sich in Richtung des "Meisters". Die neben der Arena stehenden drückten sich aus dem Blickfeld ihres Arbeitgebers. Dieser erhob nun seine kräftige, laute Stimme.


    "Willkommen, Freunde! Ich freue mich euch alle wieder hier begrüßen dürfen zu können. Wie immer die üblichen Regeln! Verliert kein Wort über diese Nacht! Mindesteinsätze sind 50 Drachmen. Der Gewinner des Kampfes bekommt 500 Drachmen, sowie die Freiheit!"


    Spätestens jetzt war allen klar, dass die Untenstehenden ausschließlich Sklaven waren.


    "Lasst die Auslosung beginnen!"


    Und schon setzte sich ein komplizierter Mechanismus in der Schale unter der Decke in Gang, der jeweils genau eine kleine Holztafel mit einer Ziffer herunterfallen ließ. Das Weib in der Mitte sammelte die beiden Täfelchen auf und brüllte die Ergebnisse.


    "XXII gegen Art VI!"


    Vor Freude strahlend stürzte sich ein junger Iberer aus dem Getümmel und sprang leicht über die Abgrenzung der Arena. Noch wusste er nicht was ihn erwartete. Doch dann öffnete sich die kleine Tür, durch die man auch in die Arena gelangte. Was hinter dieser Tür lag, sah der Iberer jetzt. Ein Fallgitter wurde hochgezogen und aus der Dunkelheit kam eine große Wildkatze. Es war ein prächtiger Tiger. Genauergesagt, ein prächtiges Weibchen und ein ebenso prunkvolles Männchen. Beide waren ausgesprochen ausgehungert und begierig nach frischem Fleisch. Schnell machte das Weib, dass es aus der Arena herauskam. Der Iberer verlor ein wenig den Elan, mit dem er an den Kampf heranging. Ein stämmiger Germane reichte ihm über die Abgrenzung zwei kleine Dolche. Schon erklangen von oben die ersten Einsätze.


    "60 auf den Iberer!"
    "90 auf die Tiger!"
    "150 auf den Iberer!"
    "500 auf die Wildkatzen!"
    "75, dass alle sterben!"
    "Der Sklave stirbt, darauf wette ich 175!"


    Doch noch längst nicht waren alle Wetten abgegeben. Ein Schreiber notierte alles. Jetzt konnte man nurnoch erhöhen, nicht runtergehen oder wechseln. Philidas wette ebenfalls mit.


    "111, dass er Sklave verreckt!"


    Sim-Off:

    Mitspieler ab jetzt erwünscht, allerdings bitte keinen Arenabeteiligten, oder den "Meister"

  • Auf einem anderen Korbstuhl, der etwas abgeschottet von den anderen stand, saß eine Gestalt in weiter blauer Robe und mit einer goldenen Theatermaske. Ein paar Leibwächter sorgten dafür, dass niemand dem Mann zu nahe kam. Aber eigentlich war das nicht so wichtig. Dass sich reiche und wichtige Männer zu solchen Anlässen zu verkleiden pflegten, war eigentlich recht normal und bisher waren nur Gerüchte zu vernehmen vom Ableben Zoroasters und dem plötzlichen Auftauchen von Dionysos, dem neuen König der Unterwelt.


    Auch der Mann mit der Maske hatte zwei hübsche Mädchen an seiner Seite, aber er spielte eher gelangweilt mit ihnen herum. Die Einladung war an ihn geschickt worden, da Zoroaster immer Teilnehmer an diesen Treffen war und die Nobilität der Stadt diese Stelldicheins wohl bisher immer nutzte um eigentlich unerwünschte aber doch manchmal unentbehrliche Kontakte mit der Gesellschaft der Schatten zu knüpfen. Dionysos persönlich hielt diese Veranstaltung für albern und idiotisch. Man musste schon sehr gelangweilt vom Leben sein, wenn es einem Spaß machte, zuzusehen, wie sich Menschen und Raubkatzen gegenseitig zerfleischen. Wieder so eine rhomäische Schnapsidee. Gelangweilt zog er an der Wasserpfeife neben sich und flüsterte dann einem der Leibwächter was zu, worauf dieser rief:


    "200 auf den Sklaven!"

  • Nachdem alle Wetten abgeschlossen waren, ging der Kampf richtig los. Der Sklave in der Arena konnte sich kaum noch gegen die beiden immer wieder heranspringenden Wildkatzen wehren. Seine kleinen kümmerlichen Dolche halfen ihm nicht viel. Als der erste Tiger plötzlich von vorne kam, begann der Iberer den Fehler ihn mit beiden Dolchen zu bedrohen. Da kam schon von hinten der zweite Tiger und stürzte sich auf den Sklaven. Der wurde zu Boden gerissen und das erste Blut floss. Verzweifelt versuchte er die Wildkatze abzustechen. Sein Kampf mit dem Tod begann. Die Krallen der Katze hatten sich in seine Schultern gebohrt. Vor Schmerz schreiend rammte der Sklave mit letzter Kraft noch die beiden Dolche der ersten Wildkatze, die nun auf ihm saß, in den Unterleib. Auch diese brüllte vor Schmerz und brach zusammen. Genau über dem Iberer. Somit war seine letzte Überlebenschance vernichtet. Formeshalber wartete man noch bis der Sklave vollends tot war.

  • Dionysos zahlt gelangweilt seine Schulden. War ja eigentlich zu erwarten gewesen. Jeden Idioten auf der Welt dürfte klar sein dass ein Mensch gegen zwei hungrige Tiger den Kürzeren ziehen musste. Dionysos versteht einfach nicht, was an so einen Spektakel spannend sein soll. Trotzdem wartet er auf den nächsten Kampf. Mal sehen was dieser Abend sonst noch so bringt.

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