Officium des Aurelius Corvinus


  • Ad
    Gaius Prudentius Commodus
    casa prudentia in Roma
    Italia



    M. Aurelius Corvinus consulem Prudentio Commodo s.d.


    consul, ich schreibe dir mit der Bitte, bei den nächsten Wahlen als vigintivir im cursus honorum kandidieren zu dürfen. Derzeit leiste ich auf Bewilligung des Kaisers meine zweite freiwillige Amtszeit als tribunus laticlavius in der legio secunda germanica ab. Mit deiner Fürsprache als derzeitiger princeps senatus werde ich rechtzeitig in Rom erscheinen, um vor dem Senat zu sprechen. Den korrekten ordo für eine Kandidatur erhielt ich bereits durch meinen Vater.


    Vale.


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    MOGONTIACUM, ANTE DIEM XVIII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (14.6.2007/104 n.Chr.)


  • Mit einem Sklaven im Schlepptau und einem weiteren, der für das Türöffnen zuständig war, näherte ich mich Marcs Arbeitsraum, den ich ja möglichst zeitnah nach dem Essen aufsuchen sollte. Ich war ziemlich gespannt, was er von meinem Fund halten würde, und obwohl ich wusste, warum er mich sehen wollte, und trotz der Tatsache, dass er viel Arbeit hatte, wollte ich meine Entdeckung nicht länger zurückhalten. Mit hastigen Handbewegungen trieb ich vor allem den Sklaven an, der wegen des zu tragenden Gewichts beständig zurückblieb.


    Mit einem „Los, los“ forderte ich den Türsklaven beim Eintreffen am Officium auf, den Weg freizumachen, was auch umgehend geschah. Ohne auch nur im Schritt verhalten zu müssen, konnte ich über die Schwelle treten und meldete mich höchst persönlich bei Marc an.


    „Ich bin’s“, sagte ich mit unternehmerischem Schwung und einem Lächeln auf den Lippen. „Und ich habe etwas ganz Eigenartiges mitgebracht“, verkündete ich weiter, während ich zu seinem Schreibtisch ging, ihn umrundete und hinter seinem Stuhl Halt machte. Ein Küsschen in den Nacken sollte zusätzlich dafür sorgen, dass er von der getätigten Arbeit aufsah, und doch war meine Position geeignet, ihn nicht zu sehr zu stören, falls er zunächst noch wichtige Gedanken auf das Pergament bringen wollte.

  • Ich schrieb gerade an einem besonders schwierigen Brief, da ich niemanden verurteilen und verdammen wollte, und dennoch meinen Standpunkt klar vertreten musste. Ein solches Verhalten war nicht zu tolerieren, punktum. Ich wusste nicht, was Cicero sich dabei gedacht hatte, doch ich gedachte, sein Verfehlen zumindest so umzubiegen, dass es auch nur sein Verfehlen blieb und nicht der gens, meiner Familie und mir selbst schaden würde.



    Ad
    Titus Aurelius Cicero
    villa aurelia in Roma
    Italia



    M. Aurelius Corvinus suo patruo s.d.


    patruus meus, besorgniserregende Neuigkeiten erreichten mich hier in Germanien. Der acta diurna ist zu entnehmen, dass du deinen Posten wort- und nachfolgerlos verlassen hast, die curia einmal mehr führungslos ist. Du hast mich enttäuscht, Onkel, du hast - und dies ist weitaus schlimmer - den Kaiser enttäuscht und deiner gens geschadet! Wie kann







    Mit der Feder nur wenig über dem Pergament verhielt ich, als ich Schritte und darauf ein Klopfen hörte. Ich sah auf, noch ehe Deandra eintrat, wie ich sie gebeten hatte. Kaum war sie im Raum, ließ ich die Feder mit einer verärgerten wie verzagten und enttäuschten Bewegung auf das Pergament fallen. "Beim iuppiter, hast du eine Ahnung, wie schwer es ist, den eigenen Onkel zurechtzuweisen und gleichzeitig freundlich wie verständlich zu bleiben?" beschwerte ich mich bei Deandra. Der Kuss in den Nacken half mir indes gleich, mich besser zu fühlen. Etwas beruhigter seufzte ich, nahm die Feder wieder auf und legte sie wieder fort, aber diesmal neben das Pergament, damit die Tinte keine unschönen Flecken auf dem halbfertigen Brief bilden konnte. Deandra merkte sicher, dass mein Groll nicht, sondern Cicero und seinem unmöglichen Verhalten galt, denn so gut kannte sie mich inzwischen durchaus.


    Ihre Worte ließen mich aufhorchen. "Etwas mitgebracht, sagst du? Und auch noch etws Außergewöhnliches? Was denn? fragte ich und lehnte Oberkörper wie Kopf so weit dabei zurück, bis ich Deandra kopfüber ins Gesicht sehen konnte.

  • Das war wieder einmal typisch für meinen Marc: Er wies mich zurecht und machte dabei keinen Hehl daraus, dass er verärgert war. Dabei wusste er - wie inzwischen auch ich, dass in vielen Fällen mindestens neunzig Prozent seines Ärgers nicht durch mich, sondern durch andere verursacht worden war. Bei anderer Gelegenheit bekam ich sogar Entladungen ab, für die ich in keiner Weise ursächlich zuständig war. Ich nahm es nicht immer gelassen, aber immer öfter.


    „Ianus“, flüsterte ich liebevoll in sein Ohr und war mir sicher, er wusste genau, was ich damit meinte.


    Seine Begrüßung schreckte mich daher nicht im Mindesten, auch wenn ich mir eine bessere hätte vorstellen können, denn er selbst hatte ja um mein Kommen gebeten. Ich beglückwünschte mich selbst zu dem Einfall, ihm meinen Fund zu präsentieren, denn dadurch war seine Aufmerksamkeit umso mehr geweckt.


    „Jaaa, etwas besonders Merkwürdiges sogar“, bestätigte ich, musste dann jedoch schmunzeln, weil er sich hinten überbeugte. Ich strich zunächst mit der Außenseite der Finger über seine rechte Wange, legte anschließend die Handfläche an und berührte ganz sachte seine Lippen. Es fühlte sich lustig an, einen Mund einmal verkehrt herum zu küssen, daher musste meine Entdeckung vorerst warten. Den Gedanken, mit der freien Hand auf Wanderschaft zu gehen, verschob ich – er war unpassend.


    Mit einem abschließenden Kuss auf den Mundwinkel läutete ich die Antwort auf seine Frage ein. Ich verblieb in gebeugter Haltung, beließ die Arme auf den Schultern und wies mit dem Kopf in Richtung des Sklaven, der einen unförmigen Klumpen in den Händen hielt.


    „Ich hatte gehofft, du kannst mir sagen, was das ist. Es wurde bei der Umgestaltung unseres Gartens ausgegraben.“

  • Mit dem peregrinus im Schlepptau ging Camyrn zielstrebig vom vestibulum ins atrium hinüber, steuerte eine nahe der Ecke liegende Tür an und klopfte kurz.
    "Herr? Ein gewisser Corax Syphax ist hier, es geht um etwas Geschäftliches", kündigte sie den Besucher durch die Tür hindurch mit nur leicht erhobener Stimme an.

  • Corax Syphax war leicht erschöpft, weil die Sklavin mit so schnellem Schritt voraus gegangen war.
    Als se durch die Tür etwas sagte, stand Corax direkt hinter ihr und versuchte durch die Tür etwas von dem Hausherrn zu erblicken.

  • Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    ...


    Ich versuchte, grummelig zu schauen, weil sie mich wieder einmal Ianus nannte. Natürlich verstand ich diese kleine Spitze, denn ab und an wies ich wirklich zwei Gesicher vor, wie Ianus eben, der Gott des Anfangs und des Endes. Allerding schaffte ich es nicht, so auszuschauen, da ich trotz des Vergleiches schmunzeln musste. Ehe ich mich versah, küsste sie mich flüchtig und schob damit auch alle mir noch bevorstehende unangenehme Arbeit weiter fort. Ich grinste, als sie sich wieder zurückzog, und für Deandra musste es wie ein trauriges Gesicht wirken, da sie mich ja verkehrt herum sah. Da ich allerdings beinahe eine Genickstarre bekam, setzte ich mich sogleich wieder hin und folgte ihrer Geste zu dem Sklaven hin, der etwas Eigenartiges trug, das zudem recht schwer zu sein schien. Interessiert begutachtete ich das Ding und kniff dabei prüfend die Augen zusammen. "Im Garten, sagst du?" fragte ich nach und streckte die Hand aus, um den Sklaven näher zu winken. Nachdem er meiner Aufforderung nachgekommen war, berührte ich den Klumpen. Dann erschien ein wissender Ausdruck auf meinem Gesicht und ich sah zu Deandra und kratzte anschließend etwas Erde ab, welche nun den Boden des officium beschmutzte. "Oh, das ist Bleiglanz, meine Liebe. Schau, wenn man die Erde fort reibt, dann wird es sichtbar. Das ist nichts Ungewöhnliches, in Spanien kommt es oft vor, und selbst in Italien findet man es an einigen Stellen im Boden."


    Sim-Off:

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  • Zitat

    Original von Camryn
    Mit dem peregrinus im Schlepptau ging Camyrn zielstrebig vom vestibulum ins atrium hinüber, steuerte eine nahe der Ecke liegende Tür an und klopfte kurz.
    "Herr? Ein gewisser Corax Syphax ist hier, es geht um etwas Geschäftliches", kündigte sie den Besucher durch die Tür hindurch mit nur leicht erhobener Stimme an.


    "Soll reinkommen", entgegnete ich, ohne von den Wachstafeln aufzuschauen, welche mir ein Sklave links von mir vorlegte und welche der Sklave zu meiner Rechten unterschrieben wieder einsammelte. Als sich die Tür öffnete und Camryn den Besucher einließ - gerade hatte ich noch gegrübelt, wer dieser Syphax nochmals war - da fiel es mir siedendheiß wieder ein: Der Mann, der vor ein paar Tagen im circus nach Deandra verlangt hatte. Ich sah auf, unterzeichnete die letzte Tafel und schickte die beiden Sklaven sodann fort. "salve, Corax Syphax", grüßte ich ihn und deutete auf den Stuhl, welcher vor meinem Schreibtisch stand und als Besuchersitzgepegenheit fungierte.

  • Als ich wieder sein freundliches Gesichtsah, vergaß ich mich und streckte ihm aus Versehen meine rechte Hand entgegen, sagend: Sa-Salve!
    Da schoss es mir, wie vom Blitze getroffen, in mein Gewissen, dass das die wohl die falsche Begrüßung bei der ersten Begegnung sei.
    Schnell versteckte ich meine Hand hinter meinen Rücken, lächelte ihn für dieses Missverständniss kurz an und sagte dann überlegend, ob er von der Handbewegung etwas gemerkt hatte: Ähm A-Ave!
    Das Angebot des Sitzplatzes nahm ich mit einer Selbstverständlichkeit, die kaum zu übertreffen war an, denn ich war von dem schnellen Gang durch die Villa der Sklavin folgend etwas erschöpft, obwohl man das von Corax Syohax nicht gewohnt war, der früher wegen seiner Untaten nicht etndeckt zu werden, öfters schnell rennen musste und so immer eine gute Kondition hatte!
    Corax Syphax war trotz seiner wilden Vergangenheit, ein höflicher junger Mann. Vielleicht sah er auch nicht so aus, aber das zählte nicht. Er hatte zwar ein Problem, das won vielen nicht verstanden wurde, aber er konnte sich eben damit abfinden, dass er ein weinig stotterte. Andere Menschen hatten dafür andere Probleme, die nicht weniger minder waren mit dem einzigen Unterschied, dass es sie häufiger in der Gesellschaft gab.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    ....


    "In der Tat, mich interessiert die Idee durchaus", stimmte ich zu und nickte. "Na, biis ich Spiele ausrichten werde, wird noch eine ganze Zeit ins Land ziehen, nehme ich an. Zuvor werde ich Vigintivirat und die Quästur ableisten, und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Pausen vergehen vier Jahre mindestens, ehe ich aedilis wäre. Natürlich stets vorausgesetzt, das Volk wird mich wählen, wessen ich mir keinesfalls sicher sein kann." Ich dachte da an meinen Onkel, welcher bedauernswerterweise nicht gerade ein gutes Licht auf den Namen Aurelia warf. "Nun ja. Ich werde auf die Götter und das Urteilsvermögen der Menschen vertrauen, denn einen faulen Mann würde ich auch nicht wählen wollen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.",

  • Sim-Off:


    Zuerst einmal möchte ich dich bitten, die Sache mit dem Bleiglanz herauszunehmen, da diese Geschichte hier auf einer völlig anderen Zeitschiene fährt als jene mit Deandra, was an den unterschiedlichen Thementiteln über den Postings deutlich wird. Du bist also mit Corvinus und Camryn im Raum, sonst ist niemand da, und Corvinus tut genau das, was ich in meinem Posting beschrieben hatte, also im Moment sitzt er da und guckt dich an.


    Des weiteren solltest du vielleicht in deiner Charakterbeschreibung die Zugehörigkeit zum Volke der Römer rausnehmen, da du in deinen bisherigen Postings stets von dir als Germane gesprochen hast und dich darüberhinaus auch etwas 'ungeschickt' mit dem Umgang römischer Bestandteile des Rollenspiels gibst. Dies ist nicht negativ aufzufassen, sondern lediglich ein gut gemeinter Rat.


    :)


    Ich ignorierte das seltsame Gebarden meines Besuchers, nickte ihm lediglich grüßend zu und sah den Mann an, welcher außer Atem zu sein schien, obwohl das atrium nicht eben die Maße eines circus aufwies, sondern normal groß war. Da mein seltsamer Besucher keinerlei Anstalten machte, sein Anliegen vorzutragen, räusperte ich mich vielsagend und fragte: "Nun, was führt dich denn zu mir, Corax Syphax? Wenn ich mich recht erinnere, riefst du den Namen meiner Verlobten bei den Rennen. Ich würde gern wissen, was dich dazu bewogen hat."

  • Sim-Off:

    Gut, also ich habe den Bleiglanz entfernt und das mit der Charakterbeschreibung hab ich auch nicht vergessen. :P Aber ich bin mir nicht sicher, ob du genau das, was ich in meiner Charabeschreibung gelöscht habe, auch gemeint hast. :) Anosnsten bin ich dir für diese Hinweise immer dankbar, was man von anderen Spielern nicht behaupten kann, denn viele ärgern sich vielleicht nur im Stillen, wenn du verstehst, was ich meine ;) Übrigens was meinst du eigentlich mit Gebarden?


    Corax saß also auf dem Stuhl, der direkt gegnüber von dem Stuhl war, auf dem der Hausherr saß.
    Ein bisschen aufgeregt (vor Aufregung) sagte er zu ihm:
    Ich...also, ich...
    Der Hausherr sah ihn mit ruhigem Blick an, das ihm ein geborgenes Gefühl vermittelte.
    Ich wollte mir.....ähm....von dir ein Pferd kaufen, ähm...ich meine ich wollte ursprünglich ein Pferd kaufen, von Claudia Deandra.
    Man hat sie mir in Rom em-empfohlen, v-von Vesuvianus, mein P-Patron!
    Er fuhr sich wieder mit seiner Hand durch sein schwarzes Haar, was darauf hindeutete, dass er nun nicht mehr so nervös war, und deshalb auch weniger stotterte.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Im Garten, sagst du?" fragte ich nach und streckte die Hand aus, um den Sklaven näher zu winken. Nachdem er meiner Aufforderung nachgekommen war, berührte ich den Klumpen. Dann erschien ein wissender Ausdruck auf meinem Gesicht und ich sah zu Deandra und kratzte anschließend etwas Erde ab, welche nun den Boden des officium beschmutzte. "Oh, das ist Bleiglanz, meine Liebe. Schau, wenn man die Erde fort reibt, dann wird es sichtbar. Das ist nichts Ungewöhnliches, in Spanien kommt es oft vor, und selbst in Italien findet man es an einigen Stellen im Boden."


    „Im Garten“, bestätigte ich auf Marcs Frage hin, ich nickte mehrfach.
    Wie bereits beim Ausgraben und dem Gang zu seinem Officium fand ich es lächerlich, wie angestrengt der Sklave bei den wenigen Schritten zum Schreibtisch wirkte. Es tat gerade so, als würde er eine volle Kleidertruhe alleine tragen müssen, dabei war der Batzen nicht einmal in der Größe eines Spielballes. Trotz dieser Gedanken verfolgte ich Marcs Reaktionen auf meinen „Schatz“ voller Aufmerksamkeit. Ich versuchte, bereits im Vorfeld herauszufinden, ob er ergründen würde, um was es sich bei dem ungewöhnlichen Klumpen handelte. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als er tatsächlich eine Erklärung fand, die er mir umgehend mitteilte. Doch die Freude hielt nicht lange vor.


    „Es ist also nichts Wertvolles? Schade.“


    Ich richtete mich auf, warf einen geringschätzigen Blick auf den unlängst noch erhofften Schatz, trat hinter dem Stuhl hervor und wandte mich entschlossen Marc zu, weil ich diesem Klumpen, den es offensichtlich in jeder Provinz gab, keines Blickes mehr würdigen wollte.


    „Darf ich?“, fragte ich lächelnd, während die Augen zu verstehen gaben, dass ich gerne auf seinem Schoß Platz genommen hätte. Einmal sitzen, wie er sonst immer saß, die Utensilien vor sich liegen sehen, wie er sie immer sah, versuchsweise hantieren, wie er es immer tat, und das Ganze von einer überaus attraktiven Sitzgelegenheit aus: Seinem Schoß. Sehr verlockend. Daher verstärkte ein aufmunterndes Zucken der Augenbrauen mein Lächeln, das bereits das gesamte Gesicht einnahm. Ein keckes „Hm?“ unterstrich meinen Wunsch. Ich war mir sicher, er konnte unmöglich ablehnen.

  • Sim-Off:

    Mit Gebarden meinte ich das Verhalten bei der Begrüßung.
    ;)


    Mein Besucher stotterte etwas, was ich auf seine Aufregung schob. Vermutlich war alles ein bisschen viel für ihn, und mich überkam beinahe ein schlechtes Gewissen. Camryn, welche stumm neben der Tür stand, wie es jeder aurelischer Sklave machte, nachdem er einen Besucher zum Ziel gebracht hatte, wartete ohnehin auf Anweisungen, und mit einem Blick und entsprechendem Nicken gab ich ihr zu verstehen, dass sie meinen Weinbecher nachschenken und Corax einen frischen geben sollte, was sie auch umgehend tat*. Ich hörte derweil meinem Gast aufmerksam zu, und als der Name seines Patrons fiel, nickte ich verstehend. Es fiel zwar kein nomen gentile, doch allzu viele Männer, welche den cognomen Vesuvianus gaben und darüberhinaus noch mit Deandra in Verbindung standen, gab es nicht. Deswegen hatte er also Deandra gesucht.


    "Claudius Vesuvianus ist den patronus? Interessant. Das erklärt vieles. Im circus hatte ich diese Information nicht, und da ich dich nicht kannte, klang es für mich nicht so, als sei es dir ehrlich mit der Geschäftsabwicklung. Ich ging vielmehr davon aus, dass du..." Rechtfertigen musste ich mich vor diesem Mann nicht, und doch hatte ich ihm Unrecht getan, denn entgegen meine Annahme wollte er nicht pöbeln, sondern in der Tat ein Geschäft abschließen. Ich schwieg einen Moment und sagte schließlich: "Nun, du möchtest also ein Pferd kaufen, eines aus dem Gestüt Deandras. Da bin ich vermutlich der gänzlich falsche Ansprechpartner, aber das lässt sich ändern. Camryn, bitte Deandra hierher."



    Sim-Off:

    *In deinen persönlichen WiSim-Angeboten findest du ein Neues.

  • "Oh, es ist von Wert", widersprach ich. "Das in galena* enthaltene Blei wird beispielsweise für das Bleiweiß verwendet, welches du im Gesicht trägst. In Ägypten verwenden sie es bei der Herstullung von Glas, und man kann sogar Silber daras gewinnen. Du könntest versuchen, es zu verkaufen. Ich bin mir sicher, dass jemand Interesse daran findet."


    Ich sah während meiner Ausführungen zu Deandra und bemerkte daher auch den Blick, den sie mir bedeutsam zuwarf. Schmunzelnd rutschte ich etwas zurück, damit sie Platz nehmen konnte, immerhin waren wir allein, und wer konnte einer solch kecken Versuchung schon widerstehen? Doch kaum dass sie saß, lehnte ich mich etwas vor und zog eine Schublade auf. Ihr entnahm ich ein Pergament, das bereits meine Handschrift aufwies, doch noch nicht fertiggestellt war. Ich legte das Pergament vor uns auf den Schreibtisch und griff nach der vorhin achtlos fallengelassenen Feder, um sie Deandra hinzuhalten. "Fehlst nur noch du."



    Ad
    Eheregister
    regia des cultus deorum in Roma
    Italia



    M. Aurelius Corvinus et Claudia Aureliana Deandra s.d.


    Wir möchten unser Verlöbnis eintragen, welches PRIDIE KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (28.2.2007/104 n.Chr.) in Mantua vollzogen wurde. Dies bestätigen wir mit unseren Unterschriften.


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    ____________________________________________
    Marcus Aurelius Corvinus




    ____________________________________________
    Claudia Aureliana Deandra


    [Blockierte Grafik: http://img482.imageshack.us/img482/8357/siegelmactll2gifpc1.gif]



    MOGONTIACUM, ANTE DIEM XV KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (17.6.2007/104 n.Chr.)





    Sim-Off:

    *galena ist laut Wikipedia der römische Begriff für Bleiglanz.

  • .......dass ich mir einen Spaß erlauben möchte? -Ja, ähm...ich meinte natürlich NEIN; aus diesen Dingen mache ich keine Späße, fügte er noch hinzu.
    Nach dem die Sklavin ihm und dem Hausherrn die Becher wieder mit Wein gefüllt hatte, nahm ich einen Schluck, der mit richtig erfrischte. Da musste ich sogleich einen zweiten Schluck nehemen:] .
    Mhmm....das schmeckt, (Pause) aber sag, obwohl wir jetzt schon einige Sätze miteinander ausgetauscht haben, weiß ich immer noch nicht deinen Namen!

  • Während Camryn bereits gegangen war, um Deandra zu "organisieren" :D, tauschten wir einige Worte miteinander aus. "Das ist iberischer Wein, aus dem Süden Hispanias", erwähnte ich den Ursprungsort des guten Tropfens, der selbstverständlich verdünnt war, wie es es üblich war. Immerhin war es früher Morgen, und wenn man da schon mit richtigem Wein angefing, hielt man seinen klaren Verstand nicht bis zum Abend. Dass er meinen Namen nicht kannte, war mir allerdings ein Rätsel, immerhin befand er sich in meiner villa, und die musste er irgendwie gefunden haben. "Aurelius Corvinus", sagte ich dennoch, obwohl er mich ohnehin sicher nur mit meinem nomen gentile, also Aurelius, ansprechen würde, immerhin war dies am höflichsten. ;)

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Nun, du möchtest also ein Pferd kaufen, eines aus dem Gestüt Deandras. Da bin ich vermutlich der gänzlich falsche Ansprechpartner, aber das lässt sich ändern. Camryn, bitte Deandra hierher."


    Es war müßig, würde ich darüber nachdenken wollen, ob Corvi, ohne sich etwas dabei zu denken, immer ausgerechnet Camryn zu mir schickte, oder ob er es mit Absicht tat, damit sie irgendwann realisierte, dass ihre Zeit abgelaufen war, sie sich arrangieren musste. Dass er mir mit dieser Sklavin auch nicht gerade den größten Gefallen tat, kam ihm sicherlich nicht in den Sinn, wobei ich es mir abgewöhnt hatte, sie intensiver als andere wahrzunehmen. Mitunter blendete ich sie sogar absichtlich aus.


    „Du kannst gehen“, wies ich sie an, als sie unschlüssig im Zimmer stehen blieb. Eine Handbewegung fegte sie bereits in Gedanken hinaus.
    Als die Tür wieder geschlossen war, holte ich die Hände hinter dem Rücken hervor, die ich aus Unkenntnis über die Art des Besuches versteckt hatte. Flüchtig hielt ich die neuen Ohrgehänge nochmals an und betrachtete mich im Spiegel, indem ich den Kopf hin und her drehte. Diesen Schmuck wollte ich mir für eine besondere Gelegenheit aufheben und so legte ich ihn in das Schubfach zurück, das ich danach zuschob.


    Die Frage war: Warum wollte mich Marc sehen? Wäre es nicht ausgerechnet das Arbeitszimmer gewesen, in das er mich bestellte, hätte ich lustvollere Hypothesen anstellen können, aber so? Die Bandbreite der Möglichkeiten war also eingeschränkt, die mir durch den Kopf ging, als ich auf sein Officium zuschritt. Ein Sklave öffnete die Tür und ich trat ein.


    Das geplante „Salve, mein Liebster“ konnte ich gerade noch unterdrücken. Stattdessen sagte ich: „Salvete“, und stellte mich an seine Seite, um von dort den Besucher betrachten zu können. Er kam mir bekannt vor, ohne dass ich mich erinnern konnte, woher ich das Gesicht kannte.

  • "Also wenn du je die ersten Wagenrennen mit meiner Idee veranstaltest, möchte ich in der Tribüne sitzen und namentlich erwähnt werden."


    sagte Modestus lächelnd. Die Bemerkung war zwar nicht ganz ernst gemeint aber nur als Scherz war sie auch nicht gedacht.


    "Ich denke nicht, dass du als Aurelier Probleme haben wirst vom Senat gewählt zu werden. Und mit einem bischen Glück erläßt dir der Princeps
    sogar die Zwangspause. Du hast ja immerhin schon ein freiwilliges Tribunat abgeleistet."


    "Ich würde dich gerne noch etwas zu deinem Onkel fragen, falls du nichts dagegen hast." sagte Modestus vorsichtig.

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