Officium des Aurelius Corvinus

  • Ich grinste und musste lachen, als der Annaeer von seiner Idee sprach. Schmunzelnd neigte ich den Kopf und ließ uns von einem Sklaven Wein nachschenken. "Abgemacht", sagte ich gut gelaunt und hielt dem Mann grinsend meine Hand hin, damit er einschlagen konnte, wie sich das für eine Abmachung auch gehörte.


    Die Worte, welche die Wahl betrafen, ließen mich den Kopf wiegen. Gerade weil ich an Cicero und auch Sophus dachte, war ich mir nicht so sicher, wie die Wahl ausgehen würde, aber das stand auf einem anderen Blatt. "Nun, nach einem Tribunat steht ohnehin keine Pause an, und ich denke, jene, welches auf das Vigintivirat folgt, werde ich verkraften." ich schmunzelte, wurde jedoch ernst, als er nach Cicero fragte. Ich nahm den Becher, trank einen Schluck und machte eine auffordernde Geste. "Nur zu, Modestus."

  • Modestus schlug ein und grinste ebenfalls. "Ich werde dich darauf festnagelen"


    "Ich habe schon von einigen Personen Andeutungen gehört, dass dein Onkel schon einmal einfach so verschwunden ist.
    Und bevor ich mir die Geschichte von irgendeinem vorgeingenommenen Mann anhöre, wollte ich doch lieber dich fragen."

    sagte Modestus immernoch vorsichtig. Er konnte sich denken, dass Corvinus nicht gerne darüber sprach, aber trozdem interessierte es ihn.

  • Corax Syphax war erstaunt, wie nobel römische Frauen gekleidet waren. Ohne zu zögern, tat er das, glaubte er, was jede Frau in dem Moment erwarten würde.
    Syphax trat ein Stück näher zu ihr, kniete kurz nieder, nahme ihre rechte Hand und küsste sie kurz auf ihren Handrücken. Dabei vernahm er einen ihm fremden und doch frischen Duft, der ihn ganz glücklich stimmte.
    Er war von dem Parfum so bewegt, dass er einen tiefen Atemzug nehmen mussten, um möglichst viel von dem guten Duftstoff in seiner Nase und den dortigen Geruchssesnoren zu speichern.
    Denn dort, wo er herkam, gab es solche Düfte nicht. Es war für ihn, wie als wäre er für kurze Zeit in einem Traum, eine Reise in eine andere Welt.
    Schließlichstand er aber auf und sagte noch zu ihr mit höflicher und ruhiger Stimme:
    Es ist mir eine Ehre, die Frau,...entschuldigt....,die Verlobte eines solchen Menschen mit solch freundlicher Ausstrahlung kennenzulernen!!
    Syphax setze sich sodann wieder auf den Stuhl, den ihm Aurelius angeboten hatte und fügte noch hinzu:
    Ich habe Aurelius, deinen Gatten, gerade nach der Bedeutung seines Namens gefragt.
    Dann nahm er noch einen Schluck Wein, von dem er nicht genug kriegen konnte.

  • Noch bevor Marc mir irgendwelche Erklärungen liefern konnte, war der mir fremde und doch irgendwie bekannt erscheinende Mann herangetreten und hatte sich niedergekniet. Als er nach meiner Hand griff, blickte ich zunächst verwundert auf seinen Haarschopf und anschließend zu Marc, um mit Blicken zu erfragen, was hier eigentlich vor sich ging und wie ich die Situation zu werten hatte. Der Druck der Lippen auf meinem Handrücken bannte meine Aufmerksamkeit aber erneut. Ich schaute auf den vor mir Knienden, der meine Hand über Gebühr lange in seiner hielt, was mir letztlich missfiel und mich dazu veranlasste, sie ihm vorzeitig zu entziehen. Ich legte sie auf mein Dekollete, die andere als Schutz oben drauf und hörte mir seine nun folgenden Erklärungen an.


    Auf seinen ersten Satz wusste ich nichts zu sagen, fragte mich allerdings flüchtig, woher der Fremde sein Wissen über Marc bezog. Nein, ich wollte keine vorschnellen Schlüsse ziehen, Marcus würde mich sicherlich in Kürze darüber aufklären.
    Ich verfolgte, wie der Mann wieder Platz nahm und kurz darauf eine ähnlich verwunderliche Bemerkung tätigte. Von welchem Namen er wohl sprach, fragte ich mich, denn auch wenn ich nicht einschätzen konnte, ob ihm der voller Name meines… hier stutzte ich unwillkürlich, denn das Wort „Verlobter“ kam noch nicht flüssig über die Lippen. Es war noch zu frisch in meinem Denken verankert.
    Aber dennoch: Obwohl ich nicht wusste, ob ihm der volle Name bekannt war, stand immerhin fest, dass es bei Marc mehr als nur einen Namensteil mit Bedeutung gab.


    ‚Hm’, dachte ich. ‚Na, hoffentlich rettet Marc bald die Situation.’ Ich stand immer noch neben seinem Stuhl, durch die Verblüffung war eine Fortbewegung unmöglich geworden. Meine Augen suchten den Kontakt.

  • Ich hatte nicht antworten können, da die Tür sich bereits öffnete und Camryn meine Verlobte hineinführte. Deandra schickte die Sklavin sogleich wieder hinaus, mir blieb es daher lediglich, ihr dankend zuzunicken, ehe sie bereits hinaus war und die Tür von außen schloss. Nur wenige Augenblicke danach wurde ich Zeuge einer etwas seltsamen Situation, da mein Gast auf Deandra zusteuerte und sich niederkniete. Anschließend senkten sich seine Lippen auf die Innenseite ihrer Hand, also auf die Handfläche und nicht den Handrücken, wie es eigentlich üblich war. Nun gut, die Geste war verständlich, immerhin war Deandra nun die Tochter des Vesuvianus, welcher seinerseits der Patron dieses etwas sonderbaren Menschen war. Dennoch schien Deandra sich unbehaglich zu fühlen, da sie bald die Hand fort zog und die Hände zu einer schützend anmutenden Geste zusammenlegte. Ich räusperte mich, als Corax sich erneut auf seinem Stuhl niederließ. Da es nur seinen und den meinen in meinem Raum gab, erhob ich mich und zog meinen Stuhl zurück, damit Deandra sich setzen konnte. Ich teilte ihr dies mittels eines Blickes mit, was nicht schwer war, da sie mich ohnehin ansah und auf eine Erklärung zu warten schien. Erneut räusperte ich mich und deutete auf Syphax. "Deandra, das ist Corax Syphax. Er sagt, er sei ein Klient deines Vaters und auf sein Geheiß hier. Scheinbar hat er ihm dein Gestüt empfohlen, Syphax möchte ein Pferd kaufen. Ich habe dich hergebeten, weil dies doch eher dein Métier ist als meines. Corax Syphax, dies ist Claudia Aureliana Deandra, meine Verlobte", stellte ich schließlich auch dem Besucher die Hausherrin vor. Ich lehnte mich mit dem Gesäß gegen eine hinter mir stehende Kommode, verschränkte die Hände vor der Brust und antwortete dem Peregrinen auf seine zuvor gestellte Frage. "aureus bedeutet golden."

  • Es war eine Crux mit Onkel Cicero. Ich seufzte, nahm jedoch Modestus' Frage nicht krumm. Es war in jedem Falle besser, mich selbst zu fragen, als den Gerüchten Glauben zu schenken, welche in Rom wohl kursierten. "Das stimmt", sagte ich daher schlicht und nickte. "Bevor er comes wurde, unternahm er eine Reise durch die Provinz. Er hat damals wie aktuell niemandem etwas erzählt, nicht einmal seinen Töchtern. Ich muss nun fürchten, dass er seine jüngste, Sisenna, die gerade einmal fünf Jahre alt ist, gänzlich allein gelassen hat, lediglich von Sklaven umgeben. Du kannst mir glauben, dass ich sein Verhalten aufs tiefste Verachte und missbillige. Er übt Verrat am Kaiser und an seiner Familie. Er mag mein Onkel sein, doch selbst die nächste Blutsverwandtschaft entschuldigt nicht sein Tun. Ich habe brieflich Stellungnahme verlangt, gehe jedoch nicht davon aus, dass ich jemals eine Antwort erhalten werde, um ehrlich zu sein."

  • Sim-Off:

    scheiße, ich habe Handfläche mit Handrücken verwechselt :patsch:......eine typische Freud'sche Fehlleistung.Obwohl Claudia wieder von einem Handrücken geschrieben hat.
    Übrigens: Was heißt in Claudia's Text: "über Gebühr" und was ist ein "Dekollete"? Tut mir leid, wenn ich so dumm frage, obwohl ich der Deutschen Sprache mächtig bin, sind mir diese Wörter nicht geläufig?(


    Syphax wusste nun genau, wer Claudia Deandra war und antwortete noch schnell Aurelius mit schwärmerischer Stimme:
    Aureus........Gold..........so golden, wie dein Haar. Der Name passt zu dir.
    Dann wandte er sich wieder gelassen Claudia zu, nach dem er wieder auf dem Boden war. Er reib sicher kurz die Augen und klopfte auf seine Wangen:
    Also, wie Aurelius schon sagte, ich möchte, ich würde gerne ein Pferd kaufen.
    Das was Aurelius gerade sagte, ist natürlich nicht im Konjunktiv zu verstehen, sondern im Indikativ. Als er das über die Fremdwörter sagte, zogen sich seine Mundwinkel etwas nach oben, womit er andeuten wollte, dass er es als Spaß meinte und nicht als Beledigung für die Wortwahl.

  • Sim-Off:

    über Gebühr: über das Normale hinaus, mehr als üblich, mehr als schicklich. Ist zumeist negativ behaftet. ;)
    Dekolleté: Region um den Brustansatz bzw. darüber.


    Ich dankte Marc mit einem Lächeln für die Vorstellung des Fremden und den angeboten Platz, auf dem ich nun bereits zum zweiten Mal sitzen durfte. Die Hände legte ich neben das dort befindliche Papier, während mein Blick zufrieden über die Tischplatte hin zu dem Gast streifte. Ich stellte fest, mit einem Tisch vor sich fühlte man sich augenblicklich nicht nur wichtig, sondern auch irgendwie sicher. Soso, daher saß Corvi so gerne dort. Ich schmunzelte bei diesem Gedanken, schaute ihn flüchtig an, wandte meine Aufmerksamkeit dann aber wieder Corax und seinem Anliegen zu.


    „Du bist Klient meines Vaters? Na dann…“ Ich lächelte und beschloss, meine übertriebene Zurückhaltung aufzugeben. „Du möchtest also ein Pferd. Ja, da bist du hier richtig. Wozu soll es sich denn eignen?“


    Ich wollte zunächst abwarten, wie gut sich Corax mit Pferden auskennen würde. Möglicherweise musste ich ihm bei der Wahl des Geschlechts und des Alters behilflich sein.

  • Ccorax blies kohlendioxihaltige Luft durch seinen Mund, womit eine unwissende Geste gemeint war.
    Ich brauch offenbar, wie dein Vater mir sagte, ein Pferd für die ALA , denn ich habe vor dort hinzugehen.
    Er machte eine kleine Pause und überlegte kurz, dann blickte er erst zu Claudia, dann kurz zu Aurelius, wandte sich dann aber wieder Claudia zu.
    Also, ich kenn' mich nicht so aus. ...........Wir, also in meinem Dorf damals.........(seine Stimme hatte etwas zufriedenes, heimatliches) ..............wir hatten keine Pferde, nur Kühe oder Oxen mit denen wir unsere Felder bearbeiteten. Er musste dabei kurz an die malerische Vergangenheit denken, wurde aber dann wieder in die Gegenwart zurückgerufen.
    Das waren noch Zeiten,............da war alles noch friedlich, ............da gab es weder Sklaven noch Fremde noch Feinde...............Bis die................. Da stockte er, hackte plötzlich ab, sein Atem wurde schneller, er schaute auf einmal Aurelius und Claudia hektisch an, auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, er wollte zwar wieder gelassen wirken und blickte daher zu Claudia, aber es sah nciht so aus, als wirkte er so.

  • Modestus nickte verständisvoll. Dann trank er den letzten Schluck aus seinem Becher.


    "Ich muss dich leider auch schon wieder verlassen Corvinus, aber ich bin mir sicher wir sehen uns spätestens in Rom wieder."


    sagte Modestus und stellte seinen leeren Becher wieder auf das Tablett zurück.



    Sim-Off:

    Ich reise heute oder morgen zurück nach Italia, deswegen sollten wir Schluss machen. Inzwischen wollen sie die Curie auflösen ;)

  • Das Nicken konnte ich nicht recht deuten, deswegen suchte ich in Modestus' Gesicht nach einem Anzeichen, das verriet, was er nun dazu dachte. Ich seufzte unvernehmlich und nickte. "Ja, du hast schließlich noch einiges vor dir, wenn du deine hier ansässigen Verwandten und Bekannten alle noch besuchen willst. Ich möchte dich nicht aufhalten. Das Gespräch war sehr erfrischend, wir sollten es zu gegebener Zeit wiederholen. Spätestens in Rom", wiederholte ich und erhob mich, um Modestus die Hand entgegen zu strecken. Ein guter Mann, wie ich fand. "Camryn wird dich hinaus geleiten. vale bene, Modestus."



    Sim-Off:

    Oh Mann... Ich glaub, ich wär freiwillig ausgetreten, wenn ich noch dabei wär. Wünsche dir starke Nerven!

  • Modestus ergriff die angebotenen Hand und verabschiedete sich ebenso herzlich.


    "Spätestens in Rom." wiederholte er lächelnd. "Vale bene, Corvinus."


    sagte Modestus noch und folgte der Sklavin. Er war froh damals in Mantua bei zwei so fähigen Männern, wie Corvinus
    und Albinus angefangen zu haben. Vermutlich wäre er wohl in jeder anderen Stadt vor Langeweile gestorben ...

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Oh, es ist von Wert", widersprach ich. "Das in galena* enthaltene Blei wird beispielsweise für das Bleiweiß verwendet, welches du im Gesicht trägst. In Ägypten verwenden sie es bei der Herstullung von Glas, und man kann sogar Silber daras gewinnen. Du könntest versuchen, es zu verkaufen. Ich bin mir sicher, dass jemand Interesse daran findet."


    Ich sah während meiner Ausführungen zu Deandra und bemerkte daher auch den Blick, den sie mir bedeutsam zuwarf. Schmunzelnd rutschte ich etwas zurück, damit sie Platz nehmen konnte, immerhin waren wir allein, und wer konnte einer solch kecken Versuchung schon widerstehen? Doch kaum dass sie saß, lehnte ich mich etwas vor und zog eine Schublade auf. Ihr entnahm ich ein Pergament, das bereits meine Handschrift aufwies, doch noch nicht fertiggestellt war. Ich legte das Pergament vor uns auf den Schreibtisch und griff nach der vorhin achtlos fallengelassenen Feder, um sie Deandra hinzuhalten. "Fehlst nur noch du."


    Ich hatte also doch einen Schatz ausgegraben, stellte ich mit Genugtuung fest, als Marc das Wort „Silber“ erwähnte. Abschätzend betrachtete ich nochmals den unförmigen Klumpen und fragte mich, wie groß die Menge an Edelmetall wohl wäre, die man aus ihm gewinnen konnte. Derzeit war meine Geschmacksrichtung in Bezug auf Schmuck gänzlich auf silberne Farbtöne ausgelegt, aber ich hatte die Erfahrung gemacht, dass nicht alles ansehnlich blieb, das einmal hellsilbrig geglänzt hatte.


    „Hm.“ Ich grübelte kurz, wobei sich die Brauen zusammenzogen, als sei ich verärgert, aber dem war natürlich nicht so. Angestrengtes Nachdenken zeigte sich eben mitunter in angespannter Mimik.


    „Wen müsste ich denn fragen, um zu erfahren, ob dieser Schatz ein wertvolles und farbbeständiges Silber birgt?“, fragte ich in grüblerischer Sprechweise – zum Teil zu mir selbst, zum Teil natürlich an Marc gerichtet. Selbstverständlich interessierte mich weder Glas noch das Gesichtspulver, das es überall zu kaufen gab.


    Während dieser Gedanken ging Marc auf meinen Vorschlag ein und gewährte den gewünschten Platz auf seinem Stuhl, indem er zurückrutschte. Beinahe abrupt schwenkte dadurch meine Aufmerksamkeit um, mein Lächeln beinhaltete weit mehr als nur ein Dankeschön. Wenn Blicke Sätze formulieren könnten, hätten sie meine verwegenen Gedanken verraten. So aber fiel kein Wort.


    „Mhmm“, erklang es aber sogleich genussvoll, als er sich vorlehnte. Der zustande gekommene Körperkontakt löste diese Wohlfühlbekundung beinahe unwillkürlich aus, ein Nachlassen durch sein Aufrichten mochte ich nicht hinnehmen.


    „Du kannst gerne so bleiben“, bot ich mit einem Blick über die Schulter an. „Diese Form der Rückenstützung hat was.“ Gleichzeitig eliminierte ich jede Möglichkeit, etwas – und sei es nur ein Blatt Pergament – zwischen uns schieben zu können. Ich schmunzelte, wandte den Kopf wieder nach vorn und schaute auf das Schriftstück, das er vor mir ausgebreitet hatte.


    „Ja, fehle nur noch ich“, wiederholte ich und griff nach der Feder. Während ich sie in das Glas mit der kostbaren Tintenfischflüssigkeit tunkte, ging mir durch den Kopf, dass mir bei aller Fantasie nie in den Sinn gekommen wäre, dass ich bei der Willenserklärung für die Registratur einmal eine solch angenehme Sitzposition haben würde. Ich unterzeichnete mit einem Lächeln.




    Ad
    Eheregister
    regia des cultus deorum in Roma
    Italia



    M. Aurelius Corvinus et Claudia Aureliana Deandra s.d.


    Wir möchten unser Verlöbnis eintragen, welches PRIDIE KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (28.2.2007/104 n.Chr.) in Mantua vollzogen wurde. Dies bestätigen wir mit unseren Unterschriften.


    [Blockierte Grafik: http://img402.imageshack.us/img402/8680/macunterschriftow4.gif]
    ____________________________________________
    Marcus Aurelius Corvinus



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    ____________________________________________
    Claudia Aureliana Deandra


    [Blockierte Grafik: http://img482.imageshack.us/img482/8357/siegelmactll2gifpc1.gif]



    MOGONTIACUM, ANTE DIEM XV KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (17.6.2007/104 n.Chr.)


  • Zitat

    Original von Corax Syphax
    Ccorax blies kohlendioxihaltige Luft durch seinen Mund, womit eine unwissende Geste gemeint war.
    Ich brauch offenbar, wie dein Vater mir sagte, ein Pferd für die ALA , denn ich habe vor dort hinzugehen.
    Er machte eine kleine Pause und überlegte kurz, dann blickte er erst zu Claudia, dann kurz zu Aurelius, wandte sich dann aber wieder Claudia zu.
    Also, ich kenn' mich nicht so aus. ...........Wir, also in meinem Dorf damals.........(seine Stimme hatte etwas zufriedenes, heimatliches) ..............wir hatten keine Pferde, nur Kühe oder Oxen mit denen wir unsere Felder bearbeiteten. Er musste dabei kurz an die malerische Vergangenheit denken, wurde aber dann wieder in die Gegenwart zurückgerufen.
    Das waren noch Zeiten,............da war alles noch friedlich, ............da gab es weder Sklaven noch Fremde noch Feinde...............Bis die................. Da stockte er, hackte plötzlich ab, sein Atem wurde schneller, er schaute auf einmal Aurelius und Claudia hektisch an, auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, er wollte zwar wieder gelassen wirken und blickte daher zu Claudia, aber es sah nciht so aus, als wirkte er so.


    Ich hörte mir seine Bemerkungen an und machte dabei vermutlich kein besonders zufriedenes Gesicht. Meine Brauen zogen sich zwischenzeitlich beunruhigt zusammen. Nach kurzer Überlegung, die von einem sachten Entlangfahren an der Stirn begleitet wurde, setzte ich zu Erklärungen an.


    „Das Gestüt Aurelia züchtet vornehmlich edle Rassepferde. Natürlich sind sie ausdauernd und genügsam neben ihrer Eleganz, und gewiss wäre es nicht das erste Ross, das in Soldatenhand kommt, aber … Kannst du denn überhaupt reiten?“


    Eine gute Behandlung war mir für die Tiere, die ich abgab wichtig, es ging schließlich nicht nur ums Geld. Zu klären war außerdem, ob das Reiten des Corax ein Sitzen auf einem Tierrücken war oder ob er meinen ausgebildeten Rössern gerecht werden konnte. Auch wenn er als Klient meines Vaters sicherlich ein gewisses Anrecht auf den Erwerb eines Pferdes hatte, mein Vater das Geld vermutlich sogar bereits verauslagt hatte, mussten gewisse Grundlagen vorhanden sein. Es wäre zudem nicht der erste Reitunterricht, der unter meiner Führung stattfinden würde.

  • Corax wischte sich den Schweiß von der Stirn, denn er war froh gewesen, dass ihn keiner nach diesem "Bis die......" gefragt hat.
    Er war etwas niedergeschlagen, als er sah, wie sie ihre Augenbrauen zusammenzog, denn er hatte das Gefühl schon wieder einen Fehler begangen zu haben, und dass man ihn deswegen etwas mit
    Skepsis betrachten würde. So kam er auch etwas unter Stress, als sich wieder sein Stottern bemerkbar machte, sagte er unsicher:
    I-Ich hab A-Angst, da-dass ich vom Pferd falle. Also ich k-ka-kann nicht reiten. Dein Vater ha-hat mir gesagt, i-ich soll b-bei dir eines für die Ala k-kaufen, aber du sagtest deine Pferde s-s-seien vie zu edel für einen S-Soldaten. A-Also es war nicht meine Idee, s-sondern die deines V-Vaters.
    Er fühlte sich plötzlich so heiß und unwohl unter seiner Haut, als musste er sie ausziehen, um sich zu kühlen. Er war etwas bedrückt und verlegen, dasss er den Anforderungen ncith gerecht war. Durch diesen aufbauenden Druck in sich, musste er schleunigst einen Schluck Wein nehmen, in der Hoffnung, dass es sich wieder besserte.

  • „Schon gut, beruhige dich“, erwiderte ich und machte besänftigende Handbewegungen. „Wir machen es so: Ich werde meinen Bestand prüfen und ein passendes Tier für dich aussuchen. Vermutlich wird es ein Wallach sein. Ein solches Tier habe ich allerdings nicht hier in Germanien, denn uns haben nur im Renntraining befindliche Pferde begleitet. Bis dieses Pferd hier eingetroffen ist, wirst du bei jemand, den ich hier noch organisieren muss, aber unter meiner Leitung eine Unterrichtung im Reiten erhalten. Einverstanden?“


    Ich schaute erwartungsvoll auf Corax, der sich sichtlich unwohl zu fühlen schien.

  • Der Druck baute sich langsam wieder ab und es kam ihm so vor als kühlte die Luft im Raum und Claudia's Stimme seine innerliche Hitze und auch sein Gemüt. Aber dieses ständige Auf und Ab von seinem Stottern machte ihn richtig psychisch und seelisch fertig. (also am einen Tag geht es ihm mit dem Stottern besser, als an anderen Tagen)
    Es senkte sich also langsam, das Stottern, was aber hieß, dass es noch nicht ganz über den Berg war. Als klares Einverständniss nickte er so heftig, als wäre/ist er so von Mitgefühl und Barmherzigkeit ergriffen, wie wenn man einem, der kurz vor der Todesstrafe steht, sagt, dass er jetzt doch nur drei Monate ins Gefängniss muss. So ein Schwall von Erleichterung überkam ihn.


    Sim-Off:

    Darf ich dir etwas Persönliches anvertrauen?

  • Das Gespräch zwischen den beiden zog irgendwie an mir vorbei, ohne dass ich weiter darauf achtete. Stattdessen versank ich in einem wirren Tagtraum, die Wand gedankenverloren anstarrend. Als der Besucher jedoch von seinem Unvermögen sprach, reiten zu können, sah ich auf. Ich fragte mich, wie man ein Pferd kaufen und zur ala gehen konnte, ohne reiten zu können. Die Reiter der ala galten als die beste Reiterei des imperium, und dort ließen sich ausnahmslos Männer rekrutieren, die reiten konnten. Nachdenklich musterte ich den Besucher. Ich teilte sein Unvermögen ja, doch im Gegensatz zu ihm hatte ich bisher nur viermal auf einen Pferderücken klettern müssen, zweimal davon freiwillig, zweimal davon aus militärischen Anlässen heraus.


    Deandra schließlich überraschte mich. Ich sah sie aufmerksam wie überrascht an. Reitunterricht wollte sie ihm zukommen lassen? Unter ihrer Leitung? Ich räusperte mich vernehmlich. "Die Duccier haben hier ein Gestüt. Vielleicht wäre es besser, wenn er sich dort das Reiten beibringen ließe, Deandra", sagte ich deutlich. Mir missfiel der Gedanke, dass sie sich wieder zu stark engagieren würde.



    Sim-Off:

    Dafür gibt es PNs ;)

  • "Ich weiß nicht", erwiderte ich auf Deandras Frage hin. "Vielleicht einen Schmied? Wobei ich nicht glaube, dass dieser Klumpen einen nennenswerten Teil Silber abwerfen wird." Deandra nahm Platz und warf mir einen unmissverständlichen Blick zu. Kurz bemitleidete ich mich selbst, da die Hochzeit und damit auch die auf diesen Tag folgende Nacht eindeutig zu weit in der Zukunft lagen, dann aber sagte ich mir, dass hier noch einige Briefe auf mich warteten, die geschrieben werden sollten. Es würde sich wohl auch an diesem Abend keine Gelegenheit bieten, ihr cubiculum aufzusuchen und zumindest einen Hauch dessen zu erfahren, was ich in der Ehe ständig würde haben können. Ich seufzte theatralisch und sah über Deandras Schulter, wie sie in geschwungenen Lettern ihren Namen an die dafür vorgesehene Stelle setzte. "Naja, fast. Dein Vater muss sein Einverständnis ebenfalls geben", sagte ich. "Ich werde ihm dieses Dokument zusenden mit der Bitte, es zusammen mit seinem Einverständnis abzugeben, dann sollte alles geklärt sein. Vielleicht möchtest du ihm auch selbst schreiben? Es gibt sicher viel zu erzählen, und es wäre ihm sicher eine Freude, etwas von dir zu hören, hm?"

  • Corax sah etwas unverständlich zu Aurelius, weil er es nicht verstand, wieso er den Reitunterricht ablehenen wollte. Vielleicht war ja die Frage auch an Claudia gerichtet, aber er wollte den Vorschlag von Deandra bestärken und sagte wieder gelassen.
    Ich will dem Hause Aurelius nichts auferlegen, aber es wäre eine große Ehre für mich bei euch reiten zu lernen. Außerdem habe ich großes Vertrauen in Herius Claudius Vesuvianus, mein Patron.
    Damit schaute er Aurelius und Claudia abwechselnd erbittend an.

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