Triclinium

  • Ich nickte und winkte den Sklaven herbei, welchem ich auch gleich auftrug den Medicus zu holen! Dieser schaute nur kurz zu Artemisia und machte sich auch gleich auf den Weg.
    Der Medicus wird sich das jetzt ansehen, und dann sehen wir weiter! Vielleicht muss nur die Salbe erneuert werden! meinte ich, und ich hoffte dass sich das Bein nicht entzündete, denn das wäre schwierig zu heilen!

  • Sie war noch der Meinung, dass es sicher auch bis zum nächsten Morgen gelangt hätte, aber da sie ihm nicht widersprechen wollte hatte sie dem zugestimmt, aber es hatte auch den Grund weil sie Angst hatte, dass wirkliche eine Entzündung da war. Die Wunde war noch relativ frisch aber der andere Medicus aus dem anderen Castellum hatte sie gut um sie gekümmert, deswegen war es doch auch unwharscheinlich, dass eine Entzündung vorlag. Was wenn es sich doch entzündet hat? Kann man das heilen? Sie hatte schon von denen gehört die ein Bein durch sowas verloren hatten.

  • Naja ich bin kein Medicus, aber ich habe viele Verletzungen gesehen, die sich entzündet haben, und das ist wirklich nicht zu spaßen! Wenn man die entzündung früh genug entdeckt, kann man sie schon noch heilen, wenn nicht dann... ich beendete den Satz nicht, da sie sowieso wusste was dann passieren würde. Aber ich glaube nicht dass es sich entzündet hat, Graecus kennt sich mit solchen Wunden gut aus, und er weiß schon was er macht! versuchte ich sie dann doch aufzumuntern.

  • Genau deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass es entzündet ist da er wirklich gute Arbeit geleistet hatte. Vielleicht ist es einfach die Anstrengung, wiederholte sie ihre Worte von zuvor weil sie es sich einreden wollte. Sie ahnte was er nicht aussprechen wollte und das waren ja auch die Bedenken von Alexis gewesen als er sie aus der Grube gezogen hatte. Um sich die Sorgen zu nehmen wäre es jetzt auch einfacher gewesen den Verband abzunehmen und nachzusehen, aber das wollte sie erstens nicht beim Essen machen und zweitens hatte sie Angst, dass sie was sah was sie nicht sehen wollte.
    Möchtest du noch was trinken? fragte sie dann um auf andere Gedanken zu kommen und von dem Thema abzulenken.

  • Ja vielleicht ist es einfach nur die Anstrengung, aber man kann nie wissen! sagte ich. Es besorgte mich schon und auf ihre Frage hin schüttelte ich nur den Kopf. In diesem Moment betrat der Medicus den Raum.
    Salve, Centurio! grüßte ich ihn. Könntest du dir bitte ihr Bein ansehen? Sie ist in eine Falle gefallen und ein Spieß hat ihr Bein durchbohrt! Sie wurde schon vom Medicus der ALA versorgt, klagt aber jetzt über große schmerzen! gab ich ihm eine kleine Zusammenfassung.

  • Und als der medicus ordinarius den Raum betrat nahm er sofort Haltung an und salutierte ordnungsgemäß den praefectus castrorum Germanicus Honorius.


    "Ave praefectus castrorum." Dann sah er die Frau an, die wie es schien wohl die Patientin sein sollte. "Entschuldige doch ist dir schon mal aufgefallen, dass ich ein Militärarzt bin und das eine Frau ist." Hoffentlich hatte er zumindest eines von beiden bemerkt, ansonsten musste der Arzt dem Präfekten wohl jede Menge Karotten verschreiben.

  • Lange hatten sie nicht warten müssen da wurde der Medicus auch schon reingeführt, doch diese unerfreuliche Unterhaltung hätte sie sich gerne erspart. Anscheinend waren hier Frauen wirklich so selten oder einfach nur unerwünscht, dass der Medicus solche Fragen stellte. Im Castellum der Ala hatte man nicht so ein Trara gemacht um ihre Person und sie fühlte sich ziemlich unwohl in ihrer Haut und wünschte sich jetzt, dass sie den Medicus doch nicht in Anspruch genommen hätte. Artimisia versuchte sich nicht groß zu bewegen und ziemlich unauffällig zu bleiben und hörte zu was Honorius dazu zu sagen hatte, ihre Schmerzen leider wurden davon nicht besser.

  • Während der Iulier auf die Antwort seines praefectus castrorum wartete, guckte er weiterhin die junge Frau an. Dabei dachte er, dass man als Präfekt gar nicht mal so ein übles Leben führte: schöne Frauen, die eigene domus, imperium. Ja was wollte man eigentlich noch vom Leben? Dagegen war die vita des medicus ordinarius nur von harter Arbeit geprägt und wie ein Lustmolch begutachtete er nun die Umrisse der Frau. Natürlich übersah er nicht ihr Bein und die schlimme Verletzung.

  • Ich grüßte den Medicus ebenfalls mit einem knappen Salut, doch seine weiteren Worte, und vor allem die Blicke mit denen er meine zukünftige Tochter ansah, störten mich nun aber gewaltig. Centurio! begann ich! Natürlich ist mir schon aufgefallen dass du ein Militärarzt bist, und natürlich ist mir schon aufgefallen dass meine Tochter eine Frau ist! sagte ich in einem scharfen Tonfall, auch dass es noch gar nicht meine Tochter war, brauchte der Centurio nicht wissen. Aber ist dir als Medicus vielleicht auch schon aufgefallen, dass sie eine Verletzung am Bein hat? Und wenn ich mich nicht ganz irre, haben auch Legionäre, mit denen du sonst zu tun hast, Beine! Und mir ist auch schon aufgefallen, dass Legionäre solche Verletzungen haben! Also entschuldige du Centurio, aber nimm jetzt deine Sache und mache hier deine Arbeit!

  • Ihr war das alles so unenagnehm vor allem die Blicke die sie von dem Medicus bekam. Es war als konnte man sie auf dem eigenen Körper spüren. Was Honorius dann zu sagen hatte ließ sie wahrlich staunen als er sie schon seine Tochter nannte. Sie zog das verbundene Bein etwas an sich und war sich gar nicht mehr sicher ob es eine gute Idee war wenn der man sie untersuchte.Damit niemand ihre Gedanken las sah sie einfach auf ihr Bein und wartete ab was weiter passieren würde.

  • Irgendwie verstanden viele das Wort Militärarzt etwas zu weitgehend, schon zweimal musste er sich das antun und Frauen behandeln, was überhaupt nicht mal seine Aufgabe war, denn seine Aufgabe war es sich um die Soldaten der Legion zu kümmern.


    Doch anscheinend war wohl der Sold des praefectus castrorum gesenkt worden, denn ansonsten hätte er sich doch einen zivilen medicus leisten können. Außerdem sah er, dass die Verletzung verbunden war, ergo hatte sich schon jemand darum gekümmert. Nun hieß nur noch die Wunde sauber zu halten und regelmässig den Verband zu wechseln, doch sowas wusste ein Soldat und Vater ja eh. Tierisch genervt würde er dem Präfekt eine Rechnung zu schicken.


    Er begab sich also zur Tochter des Germanicus Honorius und sah sich das Bein mal etwas genauer an, während er das tat, nahm er schon mal eine Schere aus seiner capsa.

    "Stillhalten ich muß den Verband aufschneiden, um zu gucken wie die Verletzung verheilt."

  • Ihr Wohlbefinden hatte sich in keinster Weise gebessert aber sie lächelte den Medicus trotzdem an. Die Schmerzen waren wärend des Wartens immer schlimmer geworden und sie hatte langsam Angst, dass es sich doch entzündet hatte. Der Medicus würde ihr sicher gleich mitteilen was mit ihrem Bein nun war und sie konnte nichts machen ausser warten und zusehen wie er eine Schere zu Tage förderte.
    Sie nickte dem Medicus zu und hielt ganz still denn wenn er anfing mit seiner Schere da zu spielen wollte sie keine falsche Bewegung machen. Einen kurzen aber unsicheren Blick warf sie dabei ihrem Vater zu.

  • Während er den Verband vorsichtig aufschnitt, kam er nun zur heiklen Stelle und zwar zur Verletzung selbst, er hörte also auf zu schneiden und warf die Schere wieder in seiner capsa. Nun löste er sehr vorsichtig den Verband von der Wunde, man wollte sie ja nicht erneut öffnen und als er auch das geschafft hatte sah es eigentlich gar nicht mal so schlimm aus. Man sah eigentlich nur einen großen pus-Erguss.


    "Der Verband wurde wohl nicht all zu oft gewechselt und dann auch noch zu fest zugemacht."

  • Die ganze Zeit folgte sie der Schere mit ihrem Blick und hoffte nur, dass er sich nicht ausversehen verschneiden würde und das tat er auch nicht. Er war wirklich vorsichtig und so entspannte sie sich schon wieder. Nur als der Verband von der Wunde genommen wurde musste sie sich auf die Zähne beißen da es ziemlich ziepte. Artemisia wusste nicht ob das gut oder schlecht aussah von solchen Verletzungen hatte sie nämlich keine Ahnung.
    Und was heißt das jetzt genau? Sie sah den Arzt fragend an und dann wieder zu Honorius.

  • "Wir müssen den Erguss aufschneiden, damit der Eiter abfließen kann und danach wird die Wunde mit Essig gereinigt und wieder verbunden."


    In der Zwischenzeit nahm er schon mal ein Skalpell aus seiner capsa und fragte nach dem Essig.


    "Du wirst kaum was spüren, jedoch befürchte ich wird dir das Auswaschen der Wunde einige Schmerzen bereiten."

  • Das hörte sich nicht gut an und man konnte ihre Gedanken auch leicht an ihren Augen ablesen. Als sie dann noch das Skalpell sah wurde ihr langsam schlecht und sie schluckte den riesen Kloß runter der auf einmal da war. Da sie wusste welche Schmerzen man haben konnte wenn sich da ein Speer oder was es gewesen war durch das Bein bohrte hatte sie natürlich jetzt Angst vor erneuten Schmerzen, aber sie musste sie durchhalten damit das Bein nicht schlimmer wurde. Ich werde es aushalten, sagte sie nicht wirklich überzeugend.

  • Der medicus ordinarius bekam den Essig und fing an seinen Skalpell gründlich zu säubern, erst als er damit fertig war, machte er sich bereit den Erguss aufzuschneiden. Einige Tücher lagen auch schon in Nähe, damit er dann den pus wegwischen konnte.


    Diesmal ging er recht rasch ans Werk, eine kleine Schnittwunde und die Flüssigkeitsansammlung gehörte schon der Vergangenheit an, er wusch noch den pus weg und fing dann an die Wunde zu reinigen. Er schüttelte einfach jede Menge Essig auf die Wunde und trocknete sie dann mit einem Tuch ab.

  • Das Mädchen biss sich gründlich auf die Lippen als er begann mit seinem Skalpell an ihr rumzuschneiden. Er hatte Recht gehabt, dass das nicht so schlimm war wie man es sich vorgestellt hatte, aber er war ja noch nicht fertig denn als er begann denn Essig über ihre Wunde zu kippen stiegen ihr die Tränen in die Augen. Es brannte als hätte er eine Fackel genommen und versuchte nun die Wunde auszubrennen. Ihre Finger suchten einen Halt an der Cline und sie war sich nicht sicher wie lange sie das Brennen noch aushalten würde. Es war schrecklich und sie wollte doch tapfer sein.

  • Man wollte ja jede weitere Infektion vermeiden, also sparte der medicus nicht mit dem Essig, doch als er sah, dass sie kurz davor war zu weinen, hörte er damit auf und begann das Bein zu verbinden. Nun kam der Honig zum Einsatz, dieser wurde behutsam auf die offene Wunde gestrichen und dann wurde das Bein verbunden, doch nicht all zu fest.


    "So das war's auch schon. Wie fühlt sich nun das Bein an?"

  • Unendliche Dankbarkeit machte sich in ihren Augen breit als er fertig war. Das Brennen stach immer noch durch ihr Bein und es fühlte sich merkwürdig kühl an, aber als er begann den Honig auf ihre Wunde zu schmieren war es ein recht angenehmes Gefühl und die Schmerzen ließen langsam nach. Er verstand sein Handwerk sehr gut und trotz dem leichten Tränenschleier in ihren Augen lächelte sie den Medicus dankbar an. Danke. Die Schmerzen sind erträglich und das Brennen hat jetzt aufgehört. Es fühlt sich komisch kühl an aber auch gleichzeitig sehr angenehm.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!