• Es ist eine enge Kammer, die vier Doppelstockpritschen nehmen fast den ganzen Raum ein, ein Fenster gibt es nicht. In solchen Kammern wird die Masse der Sklaven untergebracht, und meist sind es nicht nur acht sondern noch mehr Sklaven, die hier wohnen. Schliesslich müssen immer einige von ihnen arbeiten, so as auch mal ein Lager Doppelt oder dreifach belegt werden kann.

  • Als ich in die Kammer trat in der ich in Zukunft meinen schlaf finden sollte, prallte ich erstmal zurück. Es war stockfinster in dem Raum, roch einfach nur schlimm und vor allem war es ja sowas von eng. Klar, zu Hause habe ich auch mit meinen Geschwistern in einem Raum geschlafen, aber da gab es wenigsten noch Platz um zu den Schlafstätten zu kommen und vor allem ein Fenster, durch das das freundliche Gesicht der Sonne schien und das viel frische luft hereinließ.


    Jetzt wurde mir erst so richtig klar, was der größte Unterschied zwischen Rom und dem schönen Caere war: Der Platz. Hier war alles eng, stickig, laut und dort alles frei und frisch und friedlich. Oh ihr Götter!


    Was sollte ich vor allem tun, wenn mich die Leute hier überhaupt nicht mochten? Wenn sie mich ärgerten oder schlugen? Ich konnte mich doch nicht wehren und der alte Mann von vorhin sah ganz danach aus, mich hinauszuwerfen, sollte ich mich beschweren.


    Sorgenvoll trat ich nun also an eine der Pritschen und betastete sie, um zu schauen, ob sie noch frei war. Irgendjemanden fasste ic hdabei allerdings an den Kopf, sodass ich meine Hand schnell wieder zurückzog und leise in den Raum fragte, um den Schläfer nicht zu wecken.


    "Ist hier noch ein Platz frei?"

  • Der Mann, der in diesem Bett schlief, hatte den Tag über schwer geschufftet. Eigentlich tat er Tag ein Tag aus nichts anderes, etwas essen und dann einfach auf eine freies Pritsche fallen lassen. Und er hasste es, wenn er nach seiner schweren Arbeit gestört wurde.


    Daher grummelte er ungehalten : "Lass mich in Ruhe, oder es setzt was..."


    Trotzdem deutee nach oben, die Pritsche über ihm, war, so meinte er zumindest, war leer. Zumindest als er sich schlafen gelegt hatte. Und da eine leere Pritsche nicht "hier" rufen konnte, war die Reaktion des Schlafenden alles, was Laris helfen konnte.

  • Schnell wich ich einige Schritte zurück, als der Schläfer gleich zur Drohung griff. Wenn er mich einschüchtern wollte, hatte er sein Zeil erreicht. Vorerst wagte ich nicht in seiner Nähe laut zu atmen und hoffte, dass das Bett über ihm belegt war. Doch Aplu war mir soweit nicht hold und nach leisem Umsehen auf Zehenspitzen, war dies nun doch die einzige, die zu belegen ich die Möglichkeit hatte.


    Vorerst musste ich aber sowieso erstmal auf die Suche nach der Arbeitsstelle gehen und konnte somit hoffen, dass die gestörte Gestalt mich bis zu meiner Rückkehr vergessen hatte, oder ich dann so müde war, dass er mich grün und blau prügeln konnte ohne dass ich was merkte.

  • | Canis
    ------------------------------------


    Der kleine Sklave mit dem klangvollen Namen Canis betrat seine Schlafstätte. Er hasste diesen Raum, in dem es stank, weil neben ihm auch verschiedene dreckige Arbeitssklaven hier wohnten. Sorgsam entledigte er sich seiner guten Tunika, die er während der "Dienstzeit" trug und verstaute sie auf einem Brett unter seiner, der untersten Pritsche. In einen Lendenschurz gehüllt legte er sich schließlich hin und schlief schnell ein. Wohl als einziger in diesem Raum war er satt, denn er arbeitete als Bedienung und da konnte man immer ein paar Essensreste aus der Culina stibitzen.





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Völlig erschöpft und mit vor Überanstrengung zitternden Armen und Beinen schleppte ich mich nach diesem harten Arbeitstag, dem ersten wirklichen in meinem Leben, in die Unterkunft. Langsam schlurfte ich zu der freien Pritsche vom Vormitag und wollte mich gerade darauffallen lassen, als ich einen Kleidungshaufen darauf bemerkte. Zu Müde mir darüber gedanken zu machen fegte ich ihn einfach auf den Boden und fiel dann auf die Pritsche. Ohne mich vorher ausgezogen, oder auch nur die Sandalen abgelegt zu haben, fiel ich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

  • | Canis
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    Als Canis am nächsten Morgen erwachte und von seiner Pritsche kroch, hätte er Laris beinahe ins Gesicht getreten. Glücklicherweise bemerkte er aber noch den kleinen Jungen, hangelte sich an ihm vorbei und trat...genau auf seine Tunika. Es dauerte einen Augenblick, bis er dies realisierte. Aber es kam noch schlimmer: Er spührte auch, dass sie feucht war und als er an sich hinabsah, entdeckte er einen umgefallenen Becher. Wenn seine Tunika auch nur einen Flecken hatte...rasch nahm er sie hoch und tatsächlich. Ein großer, hellroter Weinfleck mitten auf der Vorderseite! Das war...aber wie kam sie denn auf den Boden? Welcher...der Blick von Canis ging zu der Pritsche, auf der der schlafende Laris lag. Rasch rüttelte er an dessen Schulter.


    "Wach auf!"





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Tief und traumlos war mein Schlaf zwar und erholsam, aber bei weitem nicht lange genug, um wieder völlig quietschfidel z usein. Vor allem warum musste ich jetzt schon aufwachen? War doch gar nicht Zeit für Schule und Hunger hatte ich auch noch nicht... leise murmelte ich in die Pritsche und drehte mich zur Wand.


    "Lass mich noch, Mama..."

  • | Canis
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    Als der Junge endlich erste Regungen zeigte, packte er ihn fester und fuhr ihn mit einer ungeduldig, beleidigten Stimme an.


    "Was hast du mit meiner Tunica gemacht? Weinflecken geh'n doch nie mehr raus! Was soll ich jetzt machen?"


    Scheinbar war der Junge noch nicht lange Sklave...





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Als sich die Klauen der Harpyien tiefer in meinen Körper bohrten wachte ich auf und stellte erschrocken fest, dass das nicht emine Mutter war, die versuchte mich aus dem bett zu schmeißen. Endlich kam mir wieder in den sinn wo ich war und warum ich hier war. Mit Mühe konnte ich bei der Erinnerung an zu Hause die Tränen zurückhalten. Nach einigen Augenblicken drangen dann auch endlich die Worte des Jungen vor mir in mein Hirn. Sondelrich viel Sinn ergaben sie allerdings in meinen Augen nicht.


    "Entschuldigung, aber... äh? Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?"

  • | Canis
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    Canis hob seine Tunika vom Boden auf und schüttelte sie vor Laris' Nase in der Luft. Zwar würde der Junge kaum etwas sehen können, da es ja keine Fenster gab, aber der ein oder andere Tropfen fiel von dem Gewand nach unten.


    "Dreckig, du Idiot! Du hast meine Tunika auf den Boden geschmissen!"


    schimpfte er weiter.





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Mit irgendwas wedelte der Junge da vor meiner Nase rum, aber es war zu dunkel um was zu erkennen, nur ein gelegentliches Plitsch oder Platsch konnte ich hören, mir aber nicht erklären, was das mit einer Tunika zu tun haben sollte.
    Aber hatte ich wirklich seine Kleidung auf den Boden geworfen? Wann sollte das gewesen sein? Höchstens gestern Nacht, aber da war ich zu Müde um irgendetwas mitbekommen zu haben, was ich getan haben sollte.


    Ich kratzte mich erstmal verlegen am Kopf, vielelicht hatte ich das ja wirklich getan und dann wollte ich nicht lügen, denn Papa hatte ja gesgat man darf nicht lügen, aber darf man lügen, wenn man nicht weiß, dass man lügt? Aber, wer dagte mir eigentlich, dass der Junge nicht selbst schuld war. So unfreundlich, wie hier alle Leute waren, konnte es durchaus sein, dass ich nur angemacht und ausgenutzt werden sollte. Außerdem mochte ich Beleidigungen von einem Sklaven nicht auf mir sitzen lassen.


    "Selber Idiot! Pass doch auf, wo du deine doofe Tunika hinwirfst und gib nicht mir die Schuld."

  • | Canis
    ------------------------------------


    Offensichtlich interessierte es diesen kleinen...kleinen... - Canis kam überhaupt kein passendes Wort dafür in den Sinn - nicht. Er hatte alles wie immer gemacht, aber jetzt...


    "Pass du auf, wo du deine Drecksgrabscher hintust!"


    erwiderte er, denn er roch den rauchigen Geruch der Hypokausten-Sklaven, die wohl einen der anstrengendsten Arbeiten im Hause verrichteten.





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Was bei Voltumnas schrecklichem Angesicht hatte ich diesem Jungen angeblich getan, dass der so gemein zu mir war? Erst behauptete er, ich hätte seine Tunika schmutzig gemacht, dann beleidigte er mich und jetzt sollte ich auch noch schmutzige Hände haben, dabei habe ich die doch noch gestern Abend gewaschen. Was zuviel war war zuviel! Ich war es leid immer zu kuschen und mich zu entschuldigen, alles zu tun, was man mir sagte. Ich war doch kein Sklave und dass mich ein Sklave beleidigte war mehr als ich ertragen wollte.


    Nur weil er größer war, zwar nur eine Handbreit aber immerhin, und hier länger lebte sollte der sich nicht zuviel rausnehmen. mit einem Schwung sprang ich von der Pritsche und hob meine beiden Hände zu Fäusten geballt... und hätte beinahe vor Schmerz geheult, denn nach dem anstrengenden gestrigen Tage, hatte ich heute heftigen Muskelkater in den Armen. Aber ich biss die Zähne zusammen und machte ein finsteres Gesicht. Der Junge würde mich sicherlich nicht flennen sehen.


    "Pass du besser auf, wo ich meine Fäuste gleich hintue!"

  • | Canis
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    Doch der Junge schien das Interesse für einen Streit völlig verloren zu haben. Tatsächlich war ihm ins Gedächtnis zurückgekommen, dass er in Kürze wieder seinen Dienst antreten musste und das mit dieser Tunika?
    Er hielt sie hoch und begutachtete sie im spärlichen Licht. Mit einem verzweifelten Unterton murmelte er.


    "Was soll ich nur machen?"





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Bei dem verzweifelten Gesichtsausdruck meines Gegenübers biss ich mir auf die Unterlippe. Einerseits war ich durchaus schadenfroh, dass dieser Fiesling wohl Probleme mit seiner schmutzigen Tunika bekommen würde, aber andererseits war ich eigentlich niemand, der anderen lange böse war. Außer einer Person, der ich wenn ich erst groß und stark bin mit sicherheit den gar aus machen werde!


    Nach einiger Überlegung beschloss ich dem Jungen zu helfen. Vielleicht würde er dann in Zukunft netter sein. Oder sich totlachen, weil ich damit irgendwas dummes tat.


    "Lass uns tauschen. Meine Tunika ist nur ein bisschen gräulich von der Asche und riecht nach Rauch, ist aber sonst noch in Ordnung. ich nehm dann deine, dass fällt bestimmt nicht auf."


    Dachte ich zumindest und da der Sklavenjunge ja auch nicht größer oder kleiner war als ich selbst, mussten die Kleidungsstücke dem jeweils anderen schon passen.

  • | Canis
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    Als der Junge sich kooperativer zeigte, sah Canis ihn ungläubig an. Seine Tunika war bunt und gemustert - eben etwas für einen Sklaven mit Herrenkontakt. Laris' hingegen...


    "Hm, ich glaube, das wird auffallen...aber danke!"


    Er ließ die Tunika sinken und sah Laris ratlos an.


    "Weißt du, wie ich die Flecken wegbringe?"





    SKLAVE – GENS TIBERIA

  • Immernoch benommen von den Worten und der Begegnung mit der Herrin war ich zurück in die Unterkunft gegangen und hatte mich erstmal auf meine Bettstatt setzen müssen. Würden sich jetzt meine Zukunftsaussichten wirklich so drastisch bessern? Vor kurzem noch war ich am Verhungern und nun sollte ich wieder unterrichtet werden, im Freien arbeiten und kein Holz mehr schleppen. Ich musste dringend Aplu und vor allen anderen Voltumna ein Opfer darbringen auf das sie mir ihre endlich wieder gezeigte Gunst nicht entzogen. Aber wo bekam ich die Opfer dafür her? Ich hatte ja schliesslich kein Geld und von der kargen Nahrung hier, konnte ich überleben aber nicht viel opfern.


    Vielleicht würde mir der Maiordomus ja etwas geben, oder vielleicht die Herrin. Aber den einen musste ich dafür erstmal finden und dann den Auftrag der Herrin ausführen. Also länger konnte ich es mir nicht mehr erlauben hier herumzusitzen. Aber wo würde ich den Maiordomus finden? Vielleicht am Eingang wieder. Hoffentlich war er auch guter Laune oder wenigstens nur wenig miesepetriger.

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