[Subura]Auf der Flucht....
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Zu seinem großen Verdruss glaubte Nicodemus das Mädchen verloren zu haben. Als er plötzlich hinter sich jemanden laut schimpfen hörte. Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte zur Hausecke. Dort konnte er gerade noch den blonden Haarschopf zwischen der Meute verschwinden sehen.
So schnell er konnte, ohne besonders aufzufallen, folgte er ihr weiter. Er achtete nicht besonders, wohin sie lief sondern wollte sie nur einholen.
Nach ein paar Metern, hatte er es fast geschafft. So nahe, wie er es riskieren konnte ohne von ihr gesehen zu werden, folgte er ihr mit dem Wunsch endlich zu sehen wohin sie lief. -
Rechts...links...links...und rechts und geradeaus....
Immer tiefer führte sie ihr Weg in das Gassengewirr. Da er ihr noch immer zu folgen schien, suchte sie die Verstecke am Rande der Subura nicht auf. Sie würde sich wohl tiefer hineinwagen müssen. Weiter ging es eilig aber so gut es ging unauffällig um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen. Der Mann machte ihr Angst. Sie verstand nicht, was er wollte und warum er ihr folgte. Ihre Gedanken eilten durch ihren Kopf und suchten nach einer Erklärung und dem warum...
Dann folgten weitere Ecken in der Hoffnung ihn endlich abzuhängen....
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Sim-Off: (Ich werde Nicodemus sie jetzt einfach mal einholen lassen, sonst bekommt die Ärmste ja noch einen Herzinfarkt vor lauter Davonrennen. )
Das Mädchen war schnell, das musste Nicodemus zugeben. Aber nicht zu schnell, dass sie ihm hätte entkommen können. Zu oft schon hatte er seine Opfer verfolgt. Zwar waren die in den seltensten Fällen vor ihm davon gerannt aber er hatte dadurch gelernt wie man bei einer Verfolgung am wenigsten Aufsehen erregte.
Langsam wurde es ihm aber zuviel. Also beschleunigte er seinen Schritt und als das Mädchen mal wieder um eine Ecke bog, tat er zwei große Schritte und packte sie am Arm. "So jetzt bleibst du erst einmal stehen und hörst auf vor mir davonzurennen." Er drückte sich mit ihr in die dunkle Gasse um nicht aufzufallen.
"Du hast versucht mich zu bestehlen. Mit mäßigem Erfolg zwar, aber ich finde das mutig von dir. Tust du das hier öfter?" fragend blickte er sie an. Es gab jetzt nur zwei Möglichkeiten. Entweder Nicodemus war ein Polizist in zivil oder aber er war ebenfalls ein Dieb. Ihm war klar, dass das Mädchen jetzt in einer Zwickmühle war. Aber er war gespannt darauf, wie sie reagieren würde.
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Jetzt als sie dachte, dass sie ihn endlich abgehangen hatte und die letzte Abbiegung zu ihrem Versteck nahm, wurde sie prompt festgehalten. Gerade so konnte sie es verhindern nicht laut loszuschreien. Zu erst bedachte sie ihn mit einem erschrockenen Blick, doch dann wurde er gefährlich wütend.
"Lass mich endlich los!"
Leise und vor allem fast fauchend spie sie ihm diese Worte entgegen. Und so gern sie von hier fort wollte, so war dies jedoch unmöglich. Imzwischen hatte er sie ganz in die Gasse gedrängt und hielt sie weiter fest. Doch wenn sie etwas noch weniger leiden konnte als das eingefangen werden, dann das in die Enge gedrängt sein. Abgrundtiefe Wut trat in ihre Augen ebenso der Haß.
"Ich habe nicht versucht dich zu bestehlen. Ich bin gestolpert. Tut mir leid und so lange du mir nicht das Gegenteil beweisen kannst, wirst du mich gehen lassen müssen."
Ihre Wut konnte man sehr deutlich in ihrer Stimme mitschwingen hören. Außerdem würde sie ziemlich sicher nicht zugeben, dass sie ihn wirklich bestehlen wollte. Lebensmüde war sie nun auch wieder nicht. -
In aller Ruhe lies Nicodemus das Mädchen zetern und schimpfen. Ohne den Griff zu lockern sah er sie gelassen an und lächelte boshaft. Erst als sie geendet hatte, schüttelte er gespielt böse den Kopf und schnaltzte mit der Zunge. "Ts ts ts... Lügen ist aber kein schöner Zug für so ein hübsches Mädchen wie dich. Wir wissen beide, dass du nicht gestolpert bist sondern mich ausrauben wolltest."
Dann beugte Nicodemus sich etwas vor und es hatte den Anschein als wollte er die Situation ausnutzen um die junge Frau zu küssen. In Wirklichkeit lenkte er sie damit nur ab, griff schnell an ihren Gürtel und entwendete nun seinerseits ihre Geldbörse.
Ohne sie auch nur berührt zu haben richtete Nicodemus sich auf, lies ihren Arm los und hielt den kleinen Beutel in die Höhe. "Das Gleiche hätte ich nämlich auch gemacht." Er lächelte, diesesmal freundlich und reichte ihr sein Diebesgut wieder zurück. "Verrätst du mir deinen Namen?" -
Soweit die junge Frau konnte, versuchte sie den Mann einzuschätzen. Er mochte vielleicht ein Dieb sein, aber wer wusste das schon. Vielleicht war er auch jemand, der verdeckt ermitteln sollte und nun so tat und wenn sie es zugeben würde, dann wäre sie verhaftet und das war etwas, was sie gar nicht gebrauchen konnte. Die Hilfe des Matinias wollte sie nie in Anspruch nehmen müssen.
"Ich lüge nicht Fremder und ich rate dir mich loszulassen. Du tätest gut daran es zu tun."
Noch immer funkelte in ihren Augen der Hass und weiterhin hörte man in ihrer Stimme den Trotz ihm gegenüber.Doch als er sich einfach zu ihr runterbeugte, blieb ihr kaum mehr übrig als tief einzuatmen. Sie konnte sich noch immer nicht gegen ihn wehren und sie wusste nicht, was nun alles kommen würde. Als sie nun ihren Beutel erkannte, den ER in SEINEN Händen hielt, lief sie rot an. Das war ja der Gipfel der Unverfrorenheit. Sie wollte ihn bestehlen und nicht andersherum. Gastig griff sie danach und entriß ihm förmlich die Sesterzen, die sie eben selbst zusammengesucht hatte.
"Du weißt gar nichts über mich und so kannst du dich auch nicht erdreisten dir irgendeine Meinung zu bilden. Ich bin kein Dieb und ganz sicher werde ich dir auch nicht meinen Namen verraten.
Unsanft und so stark sie konnte, versuchte sie ihn von sich wegzustoßen um von hier fortzukommen. Noch immer glaubte sie ihm nicht, dass er ein Dieb war. Sollte er jedoch einer sein, dann war ein ziemlicher Angeber. Celeste wollte nun einfach nur noch fort, weg von ihm. -
Da Nicodemus ihren Arm ja schon losgelassen hatte, konnte er nichts weiter tun als einen Schritt zurück zu treten. "Jetzt beruhige dich doch mal. Man könnte meinen ich würde dich gleich an die Stadtpolizei weiter reichen." Er lachte kurz. "Vermutlich würden sie mich dann gleich mitbehalten."
Er hob die Hand und reichte sie ihr zur Versöhnung. "Jetzt komm. Sei lieb und fahr deine Krallen wieder ein. Ich werde dir auch nichts tun. Im Gegenteil ich wollte dir eher etwas anbeiten. Ein Geschäft sozusagen. Ich bin neu in dieser Stadt und du scheinst dich hier auszukennen. Was hältst du davon, wenn du mir ein bisschen etwas zeigst und wir teilen uns dann die Beute? Zu zweit sind wir doch viel erfolgreicher als einzeln. Na, was hältst du davon?" Fragend sah er sie an und hielt ihr immer noch die Hand zur Versöhnung entgegen.
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"Wer weiß ob du das nicht auch wirklich tun würdest und dich behalten sie dort, weil du zu ihnen gehörst. Man lernt schnell in Rom den Leuten nicht zu trauen."
Sie war stehen geblieben und hatte sich zu ihm umgewandt. Kurz nur sah sie auf seine Hand, die er ihr reichte, nahm sie jedoch nicht.
Wer hier keine Krallen hat, geht unter. Auch das lernt man früh.
Obwohl sie nun weiter gehen wollte, hörte sie seinem Angebot zu. Es war sicher verlockend, aber noch immer mistraute sie ihm. Sehr sogar und das war ein schlechtes Zeichen. Aber dennoch war das Angebot ziemlich lukrativ. Nach einer kurzen Bedenkzeit, ging sie die einige Schritte auf ihn zu und nahm die Hand.
"In Ordnung. Ich bin Celeste." -
Schmunzelnd nahm er ihre Hand entgegen. "Na also, das ist doch schon mal ein Anfang." Er sah Celeste freundlich an und für einen kurzen Moment überhaupt nicht eingebildet. "Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."
Kurz musterte er seine Gegenüber, sie war niedlich und wenn sie nicht gerade mit Schimpftriaden um sich warf sicherlich auch eine sehr gute Partnerin."Mach dir mal keine Sorgen, dass ich hier untergehen könnte. Ich bin auch schon eine Weile in diesem Geschäft. Aber es wäre natürlich überaus nett von dir, wenn du mir die speziellen Tricks und Kniffe zeigst, die für diese Stadt von Nöten sind." Nicodemus lies ihre Hand wieder los und schob sie statt dessen in seine Hosentasche. "Wir könnten zum Beispiel damit anfangen, dass du mir zeigst, wo man hier einigermaßen gut unterkommt. Ich habe noch kein Dach über dem Kopf."
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Irgendwie traute sie ihm noch immer nicht. Sie konnte noch nicht einmal sagen ob dies die normale Paranoia war, die man in ihren Kreisen an den tag legte oder ob ihre Zweifel berechtigt waren. Sie würde vorsichtig sein müssen und es auch sein.
"Folge mir bitte. Ich kann dir ein Versteck zeigen. Da hst du es trocken und auch recht angenehm."
Auf alles andere ging sie nicht weiter ein. Irgendwie wollte diese Paranoia nicht weichen. Dann setzte sie sich in Bewegung in Richtung ihres aufgegebenen Versteckes
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