Beisitzer in der Curie

  • Noch relativ neu in der Curie, stellte ich meinen ersten Antrag zur Diskussion.


    "Geschätzte Sodales !


    Als neu ernannter Vertreter Misenums bin ich ein noch junger und unerfahrener unter den eurigen, daher gestattet mir, wenn ich noch nicht ganz mit den Gepfligenheiten innerhalb dieser Versammlung vertraut bin.


    Ich möchte hiermit zur Diskussion stellen, inwieweit wir in diesen Räumen sogenannte Beisitzer brauchen, Leute mit angeblichen Rang und Namen, die sich alle Jahre mal blicken lassen, ihren Senf zu irgendeiner Sache abgeben, meist in einer recht unqualifizierten Bemerkung, und ansonsten überflüssig wie ein Kropf sind.


    Wenn es der Curie eines externes Rates bedürfe, so kann sie diesen von Fall zu Fall einholen. Allerdings ist mir nicht klar, was die Funktion dieser Beisitzer sein soll. Die Curie ist die Versammlung bestehend aus Vertretern der Provinz Italia, gewählt durch die Bevölkerung ihrer Städte. Was haben da irgendwelche Beisitzer verloren ?


    Ich danke."


    Damit setzte ich mich wieder.

  • Das Thema war durchaus interessant, jedoch wartete er erst ab was die Beisitzer dazu sagen würden und erhob nicht seine Stimme. Er grinste so vor sich hin, denn eigentlich würden die Leute mit angeblichen Rang und Namen den jungen Ferrius nun regelrecht zerfleischen. Zumindest mangelte es ihm nicht an Mumm.

  • Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, rechnete ich schon damit, daß ich von seiten der Beisitzer Gegenwind ernten würde, schließlich hatte ich direkt ihren Status innerhalb der Curie angegriffen und so einen Status gibt man ja ungern her, sei es, daß man nur einen minimalen Einfluss auf so ein Gremium wahren kann.


    Jedoch andererseits wäre es gerade nach diesen Worten klug von den Beisitzern, sie würden sich gar nichts äußern. Schließlich sind sie ja nur Beisitzer. Sie haben kein Stimmrecht und auch das Recht vor der Versammlung zu reden, ist eingeschränkt. ;)

  • Da es jedoch keinen princeps curiae gab, konnte auch niemand das Stimmrecht eines Beisitzers einschränken, noch dazu wenn er jahrelang für Italia gearbeitet hatte und dies als Magistratus, Duumvir, Comes, Vicarius Principis Curiae, Sodalis Curiae und nun als Rei nummariae peritus, deshalb konnte Detritus nicht seinen Mund halten und sprach.


    "Werter Ferrius wie du bereits erwähnt hast bist du ein junger und unerfahrener Mann. Die Beisitzer jedoch sind alles erfahrene Männer und dessen Rang bestätigt das nur zu gut. Man sieht sie als Berater und als Kontaktmänner des Imperators."


    "Jedoch..." Er sah sich um und wartete erstmals auf die Reaktion der anderen Beisitzer.

  • Crassus staunte nicht schlecht, als er mitbekam, dass heute eine Diskussion über die Beisitzer auf dem Plan stehen würde. Mit regem Interesse und auch einer gewissen Spannung fand er sich nicht gerade überpünktlich, aber doch noch rechtzeitig in der Kurie ein. Er nahm auf seinem Beisitzerplatz platz und lauschte dann der Eröffnungsrede eines Mannes, den er noch nie zuvor bewusst wahrgenommen hatte, oder der ihm besonders wichtig erschien.
    Crassus erhob sich nach einiger Bedenkzeit und erhob seine Stimme.


    Wenn ich mich dazu äußern dürfte. er räusperte sich, wartete aber keine Bestätigung oder ähnliches ab. Du nanntest schon den Grund warum wir, die Beisitzer, hier sind. Viele Vollmitglieder dieses Gremiums sind politisch und verwaltungstechnisch recht unerfahren; wir hingegen haben schon viel Erfahrung in verschiedensten Bereichen gesammelt und geben diese gerne an die Curie weiter, so Sie sie benötigt.
    Doch die Vermittlung des Wissens und der Erfahrung ist nur der ursprüngliche Grund, warum wir damals in dieses Gremium eingeladen wurden. In meiner langen Zeit als Beisitzer dieses Gremiums, lernte ich nämlich, dass es der Curie manchmal an Disziplin fehlt. Das kann verschiedene Gründe haben, die aber völlig irrelevant sind. In diesen Situationen ist es dann aber sehr wichtig, dass jemand da ist, der die Sodales wieder zur Ordnung ruft. Notfalls aber auch geeigente Schritte einleiten kann, um irgendein Unheil abzuwenden.


    Das dazu warum wir hier sind, nun dazu, wie du die Arbeit der Beisitzer und die Beisitzer selber siehst. Lass mich mit deinem Bild über die Beisitzer beginnen: Du zweifelst an dem Rang und dem Namen der hier anwesenden Beisitzer. Eine absolute Frechheit ist das. Schau dich um! Hier sitzen Männer, deren Verdienste über jeden Zweifel erhaben sind und die dem engsten Beraterstab des Kaisers angehören. Nicht zu letzt sind hier die beiden obersten Reichspraefecti.
    Nachdem nun eigentlich der Bestand unserer Verdienste und Erfahrung geklärt sein sollte, zu deiner Sicht über unsere Arbeit. Wie lange gehörst du jetzt diesem Gremium an? Eine Woche vielleicht? Und du möchtest mir sagen, dass die Beisitzer zu selten da sind und sich nur ab und an Blicken lassen? Das ist doch absolut lächerlich. Vielleicht waren viele von uns in letzter Zeit nicht sooft anwesend, kann durchaus sein. Ich selbst war ja auch nicht bei jeder Sitzung da. Doch gibt es dafür gute Gründe: erst einmal weil ich in Spanien einen Aufstand niederschlagen musste. Da war es mir leider nicht möglich hier auch anwesend zu sein. Ich hoffe du verzeihst mir meine Prioritätensetzung. Zum anderen weil der Kaiser, wie sicherlich auch dir bekannt sein dürfte, Rom bald verlassen wird. Und wie ich schon erwähnte, sitzen hier wichtige Vertreter des Kaisers, die in diesen Tagen besonders gefordert sind. Da ist es absolut unmöglich jeder Sitzung beizuwohnen.
    Dein letzter Punkt war die Qualität der Beiträge der Beisitzer. Und dieser Punkt ist aus zwei Gründen lächerlich. Zum Einen weil du ja kaum eine Woche hier bist, also dich kaum auskennen dürftest noch groß Erfahrungen mit Beiträgen der Beisitzer hast, zum anderen, weil es tatsächlich nicht so ist. Und da rede ich aus meiner langen Erfahrung. Noch nie hatte sich ein Beisitzer mit einer Nichtigkeit an die Curie gewandt oder irgendetwas völlig unwichtiges eingeworfen.


    Es ist nicht so, dass ich in normalen Zeiten an diesem Sitz hier klebe und ihn unbedingt brauche. Du kannst mir glauben, ich könnte meine Zeit auch anders vertreiben, dazu müsste ich nicht einmal lang überlegen, denn meine übrige Arbeit würde die neu freigewordene Zeit sofort füllen. Nun kannst du fragen, warum ich euch dann mit so einer langen Antwort gelangweilt habe und nicht einfach meine Sachen gepackt und erleichtet Ausgeatmet habe. Zum Einen weil dein Verhalten den verdientesten Männern Roms gegenüber eine absolute Frechheit ist, die seines gleichen sucht. Zum anderen, weil ich mir gerade in diesen Tage keine Informationseinbuße in irgendeinem Sektor erlauben kann und dir deshalb gerne auch im Detail erläutere, warum wir hier sind. Auch wenn das eigentlich offensichtlich sein sollte, gerade für ein Vollmitglied.


    Crassus nahm wieder platz.

  • Ich erhob mich.


    "Nun, praefecte ! Lasst mich voranstellen, daß ich niemals euren persönlichen Status angegriffen habe. Wenn man sich allerdings bedroht fühlt, weil einem das kleinste bißchen politische Einflussnahmen auf ein solches Gremium zu schwinden droht, dann tut es mir leid.


    Zunächst muß ich mich doch sehr wundern, was für eine Aufgabe du für dich in diesem Gremium siehst. Du willst der Kammer Disziplin beibringen ? Wie deinen Soldaten im Kasernenhof ?


    Meinst du nicht, daß dazu der Princeps nicht viel eher befugt wäre ? Glaubst du auch nur einen Moment die Abgeordneten ließen sich in Disziplin üben von einem Beisitzer, der nicht mal volles Mitglied dieser Räume ist ?


    Was deine Frage angeht, woher ich das wisse, schließlich sei ich ja erst ein junges Mitglied in diesen Räumen, so lass dir sagen, daß ich ausreichend mich informiert habe, Sitzungsprotokolle gelesen habe und auch die kurze Zeit in diesen Hallen hat mir schon gezeigt mit welcher Einstellung die Beisitzer meinen, die Versammlung zu unterbrechen."

  • Dieses Mal erhob sich Crassus gar nicht erst mehr. War ihm doch grad zu blöd, dauernd aufzustehen und sich wieder hinzusetzen.


    Ich fühle mich durchaus nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten eingeschränkt, sollte ich dieses Gremium als Beisitzer verlassen. Überhaupt dachte ich eigentlich, ich hätte schon vorher zu Genüge erklärt, warum ich mich überhaupt hier rechtfertige.


    Ich sagte ich werde dieser Sitzung hier Disziplin beibringen, wenn Sie sie schmerzlich vermissen lässt. Nicht, weil meine Soldaten schon alles können und ich mich sonst langweilen würde, so wie du es eben hingestellt hast. Im übrigen wäre diese Maßnahme für die Betroffenen noch die freundlichste Möglichkeit, die mir hier offen stehen.


    Meinst du etwa der Princeps hat die Zeit oder auch nur das Verlangen hier aufzutreten, wenn ich ihn hier in seinem Namen vertrete? Glaubst du nicht, dass gerade ich in meiner Position hier den Kaiser wie kein anderer Mensch vertrete und damit auch für ihn Spreche? Du magst für deine Wähler sprechen, ich dagegen für den Kaiser. Also mahne ich nicht als Beisitzer, sondern im Namen des Kaisers. Oder meinst du, du wärst es wert, dass der Kaiser sich persönlich an dich wendet, wenn du dir einen Fehltritt leistest?


    Hättest du auch nur halb so aufmerksam die Protokolle gelesen, wie du eben sagtest, so wäre dir sicher schon aufgefallen, dass ich schon mahnende Worte für die Curia fand. Und diese waren immer berechtigt und blieben auch nie ohne Reaktion.


    Crassus hatte wirklich kein Problem die Curia als Beisitzer zu verlassen, nur wollte er eben nicht die Informationsquelle versiegen lassen. Gerade jetzt nicht, wo der Kaiser Rom verließ. Aber gut, er würde sich natürlic dem Urteil der Curia beugen. So konnte er wenigstens per Decretum ein Schreiber hier reinbringen und damit die Curia überwachen. Bisher hatte er davor zurückgeschreckt, weil er die Curia nicht diese offensichtliche Überwachung antun wollte. Würde in der Öffentlichkeit sicherilch nur bedingt gut ausschaun.


    So soll die Curie doch darüber abstimmen. Eine Diskussion an sich ist ja eigentlich eh sinnfrei. Jeder hier weiß was die Aufgaben und der Sinn der Beisitzer sind und ob Sie diese Aufgaben gut erfüllen.

  • Bis jetzt hatte Victor nicht gewusst, ob er lachen oder schreien sollte. Schlussendlich entschied er sich, gar nichts von Beidem zu tun und nur noch einen Kommentar zu geben. Viel gab es ja eigentlich eh nicht mehr zu sagen.


    "Nachdem der Praefectus Praetorio ja eigentlich alles gesagt hat, um die Forderung des Tribunus Classis ad absurdum zu führen, möchte ich nur noch eines anmerken: Man scheint hier zu vergessen, dass unter den Beisitzern auch welche sind, die durchaus Aufgaben in der Regio Italia wahrzunehmen haben, die womöglich Beschlüsse der Curie umsetzen müssten, obwohl sie nicht in sie gewählt werden können.


    Genau jene Beisitzer haben aber durchaus auch Ratschläge zu geben, die die Curie vielleicht nicht hören will, oder Solperfallen aufzuzeigen, wo sie gar nicht mit Problemen rechnet. Und man kann sich sicher sein, dass nichts weniger produktiv sein würde, als Vorschläge immer erst nach der Verabschiedung eines Decretes einbringen zu können."

  • Die Selbstherrlichkeit, mit der diese hohe Herren ihre Worte hervorbrachten, war für mich unbegreiflich. Längst hatte ich erkannt, wer der wahre Pöbel von Rom war, nämlich jene, welche sich an ihren gut gefüllten Fleischtöpfen labten und die Dekadenz auf ihren prallen Bauch schienen ließen.


    So winkte ich nur noch ab. Sollte die Curia darüber abstimmen.

  • Nachdem er sich die Gespräche über dieses Thema angehört und es für sich erörtert hatte, erhob sich auch Flaccus, um zu reden.
    Die Beisitzer waren seit jeher Bestandteil der Kurie. Ihre Plätze sind durch die Geschäftsordnung genehmigt, nur über deren Zahl und Zusammensetzung verfügt das Gremium selbst, wobei es sich offenkundig traditionsgemäß für gewisse Vertreter Roms entschieden hat. Ich halte diese Besetzung auch weiterhin für sinnvoll.

  • "Ein fabelhafter Gedanke. Wenn schon das eigene bißchen Kompetenz in diesen Hallen zu verlustig gehen droht, warum nicht gleich die ganze Versammlung auflösen. So löst man das Problem auch." :rolleyes:

  • Der Octavier meinte es durchaus ernst und warf dem Ferrius einen bösen Blick zu. :evil:


    "Da ist sicher kein Spaß, denn dazu ist meine Zeit zu kostbar. Seit Monaten arbeiten der Rector und ehemalige Comes Marcus Aelius Callidus und ich an einer neuen Lex de administratione Provinciae Italiae und vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen sie euch vorzulegen."


    Sim-Off:

    Hier oder in einem neuen Thread?

  • Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    ]Der Octavier meinte es durchaus ernst und warf dem Ferrius einen bösen Blick zu. :evil:


    "Da ist sicher kein Spaß, denn dazu ist meine Zeit zu kostbar. Seit Monaten arbeiten der Rector und ehemalige Comes Marcus Aelius Callidus und ich an einer neuen Lex de administratione Provinciae Italiae und vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen sie euch vorzulegen."



    "Nun ich bin gespannt also würde ich sie auch gerne sehen auch wenn das Gesetz selber ja eh nur vom Senat verabschiedet werden kann oder vom Kaiser."


    Sim-Off:

    neuer thread würde ich vorschlagen

  • Hungi seinerseits amüsierte sich. Sowohl über den Vorstoß des Ferriers als auch über die Widerrede des Caeciliers. Er war eigentlich dankbar für dieses Thema, konnte er doch die Gelegenheit ergreifen. Hungi stand auf.


    Die lex klingt sehr interessant. Ich hoffe, sie wird beschlossen. begann er und verließ dabei seinen Platz und wandelte grinsend Richtung Ausgang. Übrigens: mit Freuden lege ich meinen Beisitzerstatus nieder. Und somit verließ er den Sitzungssaal. Wieder etwas Arbeit weniger.

  • Ich sah dem Patron meines Vaters hinterher und dachte dabei, daß es doch noch große Männer gab, die wußten, wann ihre Zeit gekommen war.


    [SIZE=7]auch wenn der Abgang etwas leicht infantiles hatte. :P[/SIZE]

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