Provincia Hispania und Zugehöriges

  • Es war mal wieder soweit. Dem Senat würde etwas vorgesetzt werden, über dass er sicherlich vortrefflich streiten konnte. Commodus freute sich schon, denn die letzten Sitzungen waren eher langweilig, weswegen er den Vorsitz in diesen auch seinem Kollegen überlassen hatte.


    Doch heute stand etwas auf der Tagesordnung, dass Commodus gerne vor den Senat bringen wollte. So erhob er, als die Tagesordnung entsprechend weit abgearbeitet war, die Stimme:
    "Senatoren, als nächstes kommen wir zum Thema Hispania."


    Er blickte auf die Bank der Beisitzer. "Ich übergebe das Wort an den Praefectus Praetorio Caecilius Crassus, der uns von den letzten Ereignissen in der Provincia Hispania berichten wird."


    Er nickte dem Praefecten zu.

  • Crassus erhob sich nachdem er angekündigt wurde und das Wort erhalten hatte.


    Werte Senatoren!


    Ich bot vor meiner Abreise nach Spanien an, nach meiner Rückkehr euch einen Bericht über die Ereignisse in Spanien abzuliefern. Aus genau diesem Grund trete ich heute hier vor euch. Ich werde meinen Bericht mit meiner Abreise beginnen lassen. Die Geschehnisse zuvor wurden ja schon in einer Debatte besprochen und sollten somit schon bekannt sein. er räusperte sich, bevor er dann mit seinem Bericht begann:


    Nachdem der Kaiser von den Aktionen in Germanien in Kenntnis gesetzt wurde, zögerte er nicht lange, bis er mich mit drei Kohorten nach Spanien schickte. Es wurden die nötigen Vorbereitungen schnell getroffen, sodass wir schon bald Aufbrechen konnten. Wir setzten mit der Classis unter dem Kommando von Annaeus Florus nach Tarraco über. Dort errichteten wir ein Lager, welches erst einmal Bestand haben sollte, bis unsere Proviante aufgefüllt wären und die ersten aktuellen Berichte aus Corduba mich erreichen würden. Zu diesem Zweck schickte ich sofort Kundschafter nach Corduba aus, während ich selbst mit der Provinzverwaltung - genauer mit dem Proconsul - in Kontakt trat. Wir besprachen alle wichtigen Dinge, allen vorran natürlich die Lage in Corduba. Schon bei diesem, meinem ersten Zusammentreffen mit der Provinzverwaltung, fielen mir einige Beamte durch ihre, ehm Besonderheiten auf. Da die Berichte aus Corduba noch auf sich warten ließen, beschloss ich, die Verwaltung weiter zu durchleuchten. Schließlich war ja nicht auszuschließen, dass selbst bis in die Verwaltung der Provinz Ausläufe des Aufstandes vorgedrungen waren. Diese Kontrolle der Verwaltung streckte sich länger als gedacht, denn je mehr Detaials während den Untersuchungen bekannt wurden, desto eher musste ich mich darum kümmern. Viele Ungereimtheiten oder Auffälligkeiten traten auf. Teilweise musste ich sogar Beamte verhören, damit ich ein ganzes Bild von den Zuständen erhielt. Viele der Beamten konnten nach den Untersuchungen wieder ihre Arbeit aufnehmen. Zur Sicherheit ließ ich sie aber einen Eid auf unserem geliebten Kaiser schwören.
    Wie ich nun nach den Untersuchungen sagen kann, hingen fast alle Auffälligkeiten nicht mit dem Aufstand zusammen, sondern begründeten sich eher auf der Inkompetenz der Beamten.


    Mir war natürlich klar, dass ich nun schon viel Zeit mit der Kontrolle der Verwaltung verwendet habe, obwohl das eigentlich nicht mit meinem Auftrag zusammenhing. Allerdings verzögerte das unseren Marsch auf Corduba nur unwesentlich, da die Berichte aus Corduba sowieso noch auf sich warten ließen. Als diese dann letztlich eintrafen, ließ ich schon am nächsten Tag in Eilmärschen nach Corduba marschieren. Der Marsch verlief ohne Probleme und auch für Proviant war gesorgt, da der Proconsul uns das zur Verfügung stellen konnte.
    In Corduba angekommen vereinten wir uns mit der Auxiliareinheit, die schon vor Ort war und die Stadt belagerte. Wir wussten aus unbestätigten Berichten, dass sie einen Mann gefangenhielten, den man für Strabo, einen der Anführer, hielt. Bei unserer Ankunft konnte ich den Mann eindeutig als diesen Strabo identifizieren. Er wurde daraufhin uns überstellt. Nachdem dies dann getan wurde, sprach ich mit dem Kommandeur der Auxiliareinheit den Angriffsplan ab, sowie den Tag, an dem wir angreifen würden. Der ANTE DIEM V KAL MAI wurde ausgewählt. Schon früh an dem Tag wurden die Vorbereitungen für die kommende Schlacht getroffen. Die Belagerungstürme wurden aufgestellt, die Männer nahmen ihre Position auf. Dann begann der Sturm auf die Stadt. Durch die Türme konnten wir schnell die Kontrolle der Stadtmauern an uns reißen und damit auch die Kontrolle der Stadttore. Dadurch waren im Nu unsere Soldaten in der Stadt. In der Stadt wurde sehr besonnen und langsam vorgegangen, wie sich später herausstellte nicht ohne Grund. Denn die Rebellen hatten viele Fallen und Hinterhälte vorbereitet. Einstürzende Häuser, mit Bogenschützen besetzte Häuserdächer, um nur zwei zu nennen.
    So sicherten wir langsam, aber sicher und unter geringen Verlusten die einzelnen Stadtbezirke. Als wir ungefähr die Hälfte der Stadt eingenommen hatten, sahen viele Rebellen ihren Untergang ein und ergaben sich. Gleichzeitig wurden aber Brandpfeile abgefeuert. Wie sich später bei den Untersuchungen heraustellte, hatten sie dazu extra brennbare Flüßigkeiten über die Stadt verteilt, damit sie auch ja lichterloh brennen würde. Glücklicherweise hatten wir die Götter auf unserer Seite. Sie ließen es nämlich kurz nach dem ersten Pfeil heftig regnen. Dadurch breiteten sich die Feuer nur sehr vereinzelt aus und konnten schnell unter Kontrolle gebracht werden.
    Nach der Befreiung der Curia, bei welcher auch der zweite Anführer Sulla in Haft genommen wurde, gaben auch die letzten, verzweifelten Widerständler auf und übergaben sich in meine Hand. Nachdem dann die Stadt gereinigt und kontrolliert wurde, zogen sich die meisten Truppen wieder aus der Stadt zurück - es war schon später Abend.


    Am nächsten Tag dann wurden die wenigen gefallenen Kameraden in einer feierlichen Zeremonie bestattet. Anschließend wurden die Gefangenen durch mich gerichtet.
    Die Stadt an sich erlitt während dem Sturm und der Belagerung nur wenig Schäden, die bald repariert sein dürften. Die Menschen der Stadt nahmen die Befreiung unterschiedlich auf: manche zogen sich auf das Land zurück, andere kamen wieder vom Land in die Stadt und wieder andere blieben einfach wo sie waren.
    Wie auch immer, nachdem die meisten Sachen erledigt waren, drängte ich auf eine schnelle Abreise nach Rom zurück, da ich noch vor der Abreise des Kaisers dort sein wollte. Ich marschierte mit zwei Kohorten nach Carthago Nova und von dort aus ließen wir uns von der Numerus nach Ostia übersetzen. In Spanien blieb einer meiner Tribune mit einer Kohorte. Ihm wurde vorrübergehend mehr oder weniger die Auxiliareinheit unterstellt. Damit überwacht er nun die Wiederaufbauarbeiten und räuchert noch die letzten Rebellennester aus.


    Crassus war zwar klar, dass er noch einiges hätte sagen können, aber er ging davon aus, dass jetzt schon die meisten Senatoren fast erschlagen waren.

  • Durus war nach langer Zeit endlich wieder zu einer Senatssitzung geladen worden, weshalb er selbstverständlich erschien. Auch das Thema versprach interessant zu werden...


    So lauschte er dem Bericht des Praefectus Praetorio und nahm überrascht zur Kenntnis, dass der Praefectus Gerichtsverhandlungen geleitet hatte und musste einen Moment überlegen, bis er sich erinnerte, dass das Kriegsrecht ihn mehr oder weniger dazu befähigte. Auch erinnerte er sich, dass sein Auguren-Collega in Hispania weilte, was ihn gleich zu einer eher nebensächlichen Frage brachte, die er aber besser in einem weniger öffentlichen Rahmen zu stellen gedachte.

  • Nach einiger Zeit, in der scheinbar niemand etwas hinzuzufügen hatte, erlaubte Durus sich doch eine Frage.


    "Praefectus, wird dieser...Strabo in Rom vor Gericht gestellt?"

  • Crassus, der ziemlich lange auf Fragen warten musste, wandte sich dann dem ersten Fragesteller zu.


    Wird er. Ebenso wie Sulla. Da unser geliebter Kaiser allerdings dafür wegen seiner Abreise keine Zeit haben wird, so hat er mir die Leitung des Prozesses überlassen.

  • Macer hatte er Schilderung der militärischen Maßnahmen aufmerksam und sehr interessiert zugehört. In einem militärischen Fachgespräch hätte er dutzende Detailfragen und Anmerkungen anbringen können, um das Vorgehen detailliert zu analysieren. Vielleicht würde er dies eines Tages für die Academia amchen können, aber in den Senat gehörte es wohl eher nicht.


    "Kannst du uns etwas mehr über die Verwaltung berichten?", fragte er deshalb. "Im Gegensatz zu deiner militärischen Schilderung hattest du diesen Punkt zu Beginn inhaltlich sehr knapp gehalten, auch wenn die Prüfung der Verwaltung viel zeit gekostet hat, wie du sagtest. Zumindest einige Beispiele für Ungereimtheiten und Auffälligkeiten würden mich interessieren. Vielleicht kann man daraus Konsequenzen für die zukünftigen Mandate senatorischer Statthalter ziehen."

  • Crassus drehte sich Macer zu:


    Dann möchte ich über ein Vorfall berichten. Es war zwar nicht der einzige dieser Art oder auch nicht ein besonders schwerwiegender oder spektakulärer, allerdings durch den hohen Verwaltungsbeamten, der da involviert war, halte ich diesen Fall für beispielhaft. Crassus sammelte einen Moment seine Gedanken und frischte seine Erinnerung auf: Mit dem eben angesprochenen Beamten meine ich den Comes der Regio Tarraconensis Didius Sevycius. Ich suchte ihn nach meinem Gespräch mit dem Proconsul auf, um zu erfahren, was die Regio im allgemeinen schon unternommen hatte und inwieweit sie informiert war. Vielleicht hatte sie ja Informationen, die der Proconsul oder meine Kundschafter so nicht hatten. Wie auch immer, schon nach den ersten Worten war mir klar, dass der Comes offenbar unter Realitätsverlust litt. Er zeigte sich in seiner Art der Lage unangepasst. Ich befürchtete das er etwas verbarg und nahm ihn deshalb erst einmal mit in unser Lager, da er sich ja fast wehrte zu kooperieren.
    Im Lager dann wurde mein Verdacht bedingt bestätigt. Auf die Frage hin, was er über den Aufstand in Corduba wisse, meinte er, dass er darüber nichts weiß und mir deshalb auch nichts sagen könnte. Für einen Comes einer so bedeutenden Region sicherlich schier unvorstellbar. Er begründete dieses Desinteresse damit, dass er meine sich darum nicht kümmern zu müssen, da es schon andere tun. Kann man glauben oder auch nicht, ich blieb zumindest misstrauisch. Mein Misstrauen erlitt erstmals einen Bruch, als er, kurz nach unserer Ankunft in Tarraco, ernsthaft meinte, dass er meine, dass der Aufstand schon erledigt sei. Da hielt ich es erstmals für möglich, dass er diese Unwissenheit nicht nur vortäusche, sondern ernsthaft so wenig darüber wusste. Seine, na wie soll ich sagen, Fähigkeiten oder Nicht-Fähigkeiten nicht nur gespielt waren.
    Im weiteren Verlauf des Gesprächs meinte er, dass er nur aufgrund seiner stressigen Situation so unpassend mir gegenüber gehandelt habe. Damit meine ich die vorher erwähnte Weigerung der Kooperation. Es klang für mich glaubwürdig, auch wenn ich es heute noch kaum glauben kann, dass er tatsächlich so wenig Ahnung hatte. Wie auch immer, der Eindruck, dass er die Wahrheit gesagt hatte überwog letztlich. Ich ließ ihn ein Opfer dabringen um seinen Glauben zu überprüfen und einen Eid auf unseren Kaiser ableisten. Anschließend durfte er wieder seine Arbeit aufnehmen.


    Zwar ein Fall, der letztlich ja nicht mit einer "schuld" endete, diese gab es natürlich auch, aber ein Fall der euch, werte Senatoren, ein Eindruck über die Verwaltung in Spanien und über die Zwischenfälle, die ich ansprach, geben kann.


    abwartend blickte er in die Runde der Senatoren, besonders in die Richtung von Macer ob ihm dieses Beispiel reichen würde. Crassus hatte nämlich kaum Lust, sämtliche Vorfälle zu erwähnen, vorallem wusste er bei vielen Fällen die Einzelheiten nicht mehr genau; diese müsste er dann erst nachschlagen. Denn auch wenn er es vor gehabt hatte, so konnte er sich auf diesen Bericht heute nicht in dem Maße vorbereiten, wie er es gerne gehabt hätte.

  • Noch einmal meldete Durus sich zu Wort.


    "Du sagst also, dass der Proconsul und der Comes nichts bis sehr wenig von diesem Aufstand wussten - obwohl der Proconsul für die gesamte Provinz zuständig ist."


    Diese Provinz war wohl eine, die man genauer betrachten sollte...

  • So sagte ich das nicht. Bisher hatte ich mich eigentlich nur über den Wissensstand des Comes geäußert. Über den des Proconsuls sagte ich noch nichts. Sollte ich das unklar formuliert haben, so war das keine Absicht. Crassus machte eine Pause und beantwortete dann auch gleich selbstständig die naheliegendste Frage:
    Der Proconsul war über den Aufstand informiert und kannte die Eckpfeiler des Aufstandes. Er hatte nicht viele neue Informationen, was auch nicht verwunderlich war, da ich ja auch gute Informanten hatte. Seine neuen Informationen beschränkten sich auf die Auxiliareinheit. Also kein Vergleich zum Comes.

  • "Oh, Entschuldigung, dann habe ich das wohl missverstanden. Haben die Verantwortungsträger innerhalb der Provinz also alles richtig gemacht?


    Wie konnte es dazu kommen, dass eine ganze Stadt unter den Einfluss zweier Rebellen gelangen konnte? Dazu noch so eine wichtige wie Corduba? Gibt es dazu bereits Ermittlungen?"

  • Dass alles richtig gemacht wurde, bezweifelte Macer aus naheliegenden Gründen. Aufstände entstanden schließlich nicht aus guter Laune heraus, sondern aufgrund von Misständen. "Dieser Aufstand wurde entweder durch Fehler der Provinzverwaltung motiviert oder zumindest begünstigt", warf er daher seine Wertung ein. "Bei einem so uninformierten Comes fällt das ja leicht. Wobei wir dem Mann natürlich nicht Unrecht tun dürfen, denn für Corduba ist er als Comes der Tarraconensis nicht zuständig." Umso mehr interessierte sich Macer für weitere Einschätzungen über die Maßnahmen der höchsten Provinzebene.

  • Alles richtig gemacht haben sie sicher nicht, sonst wäre es nie zu diesem Aufstand gekommen. Aber das ist im nachhinein immer einfach gesagt. Außerdem ist ja auch der Proconsul für die Besetzung der wichtigen Posten, wie der der Comites, verantwortlich. Wenn er da unfähigere Personen einsetzt, kann man ihm das sicher nicht zum Vorteil anrechnen. Ebenso wenig, wie wenn er nicht einmal zur Befreiung der Stadt in Corduba vor Ort anwesend war.


    Es ist ja nicht so, dass es nur die beiden Rebellen gab. Ohne eine bestimmte Resonanz in der Bevölkerung hätten sie sicherlich nicht lange gelebt oder das erreicht was sie erreicht haben. Strabo hatte in Spanien erst einen guten Dienst geleistet und seine... schändlichen Züge waren nicht absehbar. Diese kamen erst zum Vorschein, als er schon Comes war - zumindest wurde es so von uns rekonstruiert. Wir waren ja nicht dabei, deshalb ist das alles ein stückweit Spekulation, da wir uns auf Zeugen verlassen müssen.
    Wenn man dann erst einmal einen Willen und eine Stammanhängerschaft hat - sich gleichzeitig aber die übrige Bevölkerung nicht wehrt - so kann man in dieser Zeit viel erreichen - besonders, wenn der Proconsul in der Zeit gerade in Rom ist. Und außerdem schienen sich die Ziele des Strabos zu steigern. Anfangs hatte er nämlich nur Mandate erlassen. Ich gehe davon aus, dass er selber überrascht war, wie unproblematisch seine Taten waren und dadurch dann mehr wollte.
    Es war also eher eine schleichende Strömung, die dann in einer Explosion, dem Aufstand, endete...

  • Mit der Mittagssonne hatte sich auch Avarus in den Senat geschlichen. Die gewölbten Säulen gaben ihm zwar Schutz vor all zu tadelnden Blicken. Seinen Platz erreichte er nur durch die Menge und grüßte leise den Einen oder Anderen Mitsenatoren persönlich. Viele aber bekamen nur ein Kopfnicken. Der schäbige Rest nichtmal das...


    Er setzte sich und bekam gerade noch die Worte des Crassus mit. Es ging wohl um Hispanien und der Senator Germanicus Avarus ließ sich ersteinmal ins Bilde bringen, was die Mission des Praetorianerpräfekten gebracht hatte. Das jener zurück war, schien belegbar. So nickte er ab und an und setzte dazu hin und wieder ein ungläubiges Gesicht auf. Als der Verfasser dieser Informationszusammenfassung geendet hatte, fuhr Germanicus Avarus sich über die Stirn. Wie es schien würde man einen Sündenbock für all dies suchen und wie er sich so erinnerte und nachdachte, kam es ihm so vor als sei dieser schon vor ihren Augen zu sehen. Es fehlte nur der Jäger, der den Bock abschoss.


    "Ein paar Fragen hätte ich noch:


    Dieser Strabo und Sulla Rebellion ist in Corduba ausgebrochen oder hat man sich dieser Stadt nur bemächtigt?


    Wie groß schätzte man denn den Haufen Aufständische, wie anzählig wurde er abschließend bestimmt?


    Wenn man davon ausgeht, das die gesamte Stadt diesen Raufbolden Unterstützung leistete: wer sagt uns das es in naher Zukunft nicht weitere Zöglinge schaffen werden eine Revolte zu entfachen?


    Den Ausführungen meines Banknachbaren zur Folge sagtest du Crassus, das sowohl die Außerregionale Verwaltung keine Unterstützung für eure Intervention zeigte. Dies kann ich irgendwie nachvollziehen, denn woher sollen sie um einen Aufstand in all seinen Details wissen, wenn ihre Arbeit auf die Regiones Hispania Tarraconensis beschränkt ist und sie dabei wahrlich genug um die Ohren haben. Gerüchte helfen nur selten zielführend weiter. Korn, Brot und Wasser werden deine Truppen wohl sowieso aus den überregionalen Getreidespeichern erhalten haben...?


    Der Proconsul... ja wie hat Agrippa geholfen? Das er nicht in den Krieg mit dir gezogen ist, hast du bereits gesprochen. Nun er ist Senator und kein Soldat. Er mag ebenfalls ein Alter erreicht haben, wo es normal ist den jugendlichen Leichtsinn abzulegen.
    Er brachte deinen Truppen spärliche Infos... gut wo sollen sie herkommen, wenn ihm der militärische Arm fehlt und er leistete humanitäre Hilfe. Dir reichte das nicht, was hättest du dir mehr gewünscht von einem Mann im gesetzten Alter?"




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  • Entscheide du selbst darüber wie du es sehen möchtest, ich erkläre kurz die Zusammenhänge:
    Wie dir bestimmt bekannt ist, war Strabo auch mal Duumvir dieser Stadt. In dieser Funktion erließ er für seine Stadt bestimmte Sonderrechte. Diese hatte ich ja schon eben kurz angesprochen. Eines dieser Sonderrechte war zum Beispiel ein Vetorecht für alle Bürger Cordubas. Kurz nach diesem Sonderrecht erschien ein hochverrätischer Aushand, der gegen den Kaiser und den Senat gerichtet war. Der Aushang konnte zwar nicht sichergestellt werden, dafür wurde dieser Aushang aber kurz darauf in der Provinzkuria besprochen. Strabo nahm dabei eine Haltung gegen den Senat ein, bevor er jedoch festgenommen werden konnte, tauchte er unter. Einige Tage später hörte man wieder von ihm, offenbar suchte er Rekruten für die Vigiles; inzwischen war er Comes.
    Wie sich bei der Musterung herausstellte, wollte Strabo eine Miliz aufstellen, um die Provinz, seinen Worten nach, zu schützen und eine Republik zu installieren. Viele der Männer, die ursrprünglich sich mustern lassen wollten, gingen daraufhin empört, andere blieben aber auch. Diese waren dann die neue Miliz des Strabos.
    Als die Miliz dann die Kontrolle an sich reißen wollte, stießen sie auf teilweisen Widerstand von kaisertreuen Bürgern. Dieser wurde aber gebrochen.


    Ob sie nun in Corduba ausgebrochen ist oder ob Corduba auch nur ein Opfer ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Defintiv ist aber, dass nicht ganz Corduba gegen die bestehenden Strukturen ist. Man kann also nicht davon ausgehen, dass die gesamte Stadt die Raufbolden untersützte, weshalb deine Annahme keine Bedeutung haben sollte.


    Nach dem Bekanntwerden der wahren Motive von Strabo und Sulla, schrumpfte der Haufen auf ca. 1.000Männer.


    Es geht auch nicht darum, ob sie einen Aufstand in allen seinen Details kennen oder nicht. Das monierte ich doch auch nicht. Nur kann es nicht angehen, dass ein Comes einer benachbarten Region von einem solchen Aufstand absolut keine Ahnung hat, ja sogar glaubt er wäre schon erledigt! Wenn du das anders sieht, dann ist das deine Sache.


    Wenn der Proconsul schon so alt und gebrechlich ist, wie du ihn beschreibst, werter Senator, dann frage ich mich, warum der Senat ihm überhaupt die Last auferlegt über eine ganze Provinz zu wachen und sie zu verwalten. Gerade eine Provinz wie die Spanien, wo doch schon in der Vergangenheit nicht einfach war.
    Meinem Verständnis nach, gehört es sich für einen Statthalter, wenn er sich um die Probleme seiner Provinz kümmert. Er muss ja nicht sein Schwert aus dem Schrank holen, abstauben und dann in der ersten Reihe stehen. Aber schon allein um den Bürgern zu zeigen, dass er da ist, ist doch auch nicht unwichtiges Zeichen.
    Darüber und inwiefern ich die Informationen des Matiniers für gut oder schlecht, passend oder unpassend, ausreichend oder zu knapp empfinde habe ich mich doch gar nicht geäußert, Senator, deshalb verstehe ich nicht ganz, was du mir sagen möchtest.

  • Was Durus da hörte, war wiederum ungeheuerlich - wenn er es richtig verstand. Er erhob sich.


    "Dieser Strabo wurde also Duumvir, erließ Dekrete gegen Rom und wurde dann auch noch vom Proconsul zum Comes befördert?"

  • Nun blickte Crassus doch nochmal in seinen Unterlagen nach, da er sich doch nicht mehr ganz sicher war.


    Die genauen zeitlichen Abläufe korrekt zu rekonstruieren ist schier unmöglich. Doch defintiv hatte Strabo diese Dekrete bezüglich Vetorecht und so weiter noch vor seiner Ernennung zum Comes bekannt gegeben. In der Curia.. Crassus suchte einige Momente in seinen Unterlagen trat er dann als Comes auf. Allerdings folgten die Ernennung zum Comes und sein Auftreten in der Curia recht zeitnah.
    Um deine Frage zu beantworten: Wenn du die Dekrete, wie zum Beispiel das des Vetorechts, als gegen den Kaiser und Rom gerichtet siehst, ja.

  • "Eine bewaffnete Gruppe von tausend Mann ist doch beachtlich. Nun ich kenne weder den Einen noch den Anderen der beiden Rädelsführer. Trotzdem stellt sich mir dir Frage waren sie beide allein dazu befähigt den Aufstand anzuzetteln oder folgte eine breite Region ihrem Streben nur zu gern, das es ein Einfaches war und sie sich auf wundersame Weise dazu befähigt sahen ganze Schaaren zu manipulieren. Aus diesem Zusammenspiel wäre es nur verständlich, das aus einer kleinen Gruppe eine ganze Revolte wuchs. Dann wäre es aber nötig die Situation restlos aufzuklären und Ursachenforschung zu treiben. Sicher haben die Praetorianergarden ganze Arbeit geleistet und jeden Verschwörer hingerichtet?"


    Ein fragender Blick folgte, wenn gleich Avarus nichts anders annahm. Es war von jeher die einfachste Methode, welche zumindest für kurze Zeit Bevölkerungen in eine Art Starre versetzen.


    "Letztlich wollen wir Frieden in Hispanien und nicht nur hoffen, das es ein letzter Aufstand war, sondern auch wissen, das es der letzte Versuch war die Autorität Roms und des Senats zu untergraben.


    Mit nichten halte ich es für gelungen, das die Verwaltung dermaßen inaktiv agierte, trotzdem ist Hispanien eine große Provinz und ein wichtiges Handelsnetzwerk wird von den örtlichen Behörden verwaltet. Einige dürfen es sich nicht erlauben und ihre Arbeit ruhen lassen, um Anderorts auf Gerüchtefang zu gehen. Es wäre ganz klar eine Sache der überregionalen Verwaltung gewesen. Der Proconsul muß sich diese Kritik also gefallen lassen. Wird jener dem Senat Rede und Antwort stehen?"


    Seine Fragen und Zusammenhänge machten deutlich, das der Senator Germanicus Avarus sich besonders um die Zukunft Hispaniens sorgte. Eine Revolte in diesem Umfang war keinesfalls das Machwerk von zwei Republikanern. Nein die Strukturen mußten einfach tiefer reichen. Sie zu lösen, sie zu brechen sollte ein wichtiger Punkt neben dem Aufbau Cordubas sein. Geschehe dies nicht, so ständen sie in einigen Monaten, vielleicht Jahren dort wo sie heute sind. Noch zu genau erinnerte er sich an einen nicht lange zurückliegenden Aufstand in den iberischen Bergen. Ein deutlicher Ansatz tiefgründig zu forschen und aufzulösen.




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  • Alle bekannte Rebellen wurden verfolgt und abgeurteilt. Trotzdem wäre es aus naheliegenden Gründen utopisch anzunehmen, dass alle, die an dem Aufstand beteiligt waren, gerichtet wurden.
    Ebenso wäre es blödsinnig von mir zu garantieren, dass es nicht mehr zu einem Aufstand kommen wird. Die Gefahr ist immer da und wird es auch immer geben - ganz egal wie gut meine Aufklärung und Verfolgung war.


    Was der Senator Matinius macht oder noch machen wird weiß ich nicht. Dazu musst du ihn schon selbst fragen.


    Zu dem Rest von Avarus, bezüglich regionale und provinziale Verwaltung wollte sich Crassus nicht äußern. Er hatte seinen Standpunkt dazu schon klar gemacht, wenn das wer anders sah, war das sein gutes Recht, konnte Crassus aber relativ egal sein.

  • Agrippa stiess nun ebenfalls zur Senatsitzung, allerdigs setze er sich nicht unter die Consulare, was ihm als ehemaliger zugestanden hätte, sondern er nahm in der hintersten Reihen, bei den Hinterbänklern platz.

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