Merowech betrat die Unterkunft, verstaute seine Sachen und setzte sich auf sein Bett. Er nahm einen Schluck Wein aus einer Amphore und legte sich hin. Da fragte ihn Chlodwig, ein Germane aus seiner Einheit:
"Na Merowech, hast du Lust, mit uns eine Runde zu Würfeln.?"
Eigentlich war er müde aber irgendwie reizte es ihn doch, das Glück zu versuchen. Er erhob sich und meinte: "Na gut Chlodwig, ich hoffe nur, du hast noch genug von deinem Sold übrig."
Ehe er sich zu den Männern gesellte wandte er sich an Brigio: "Spielst du auch mit uns mit?"
Unterkünfte - Turma I
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"Na klar", antwortete Brigio, "es ist schon viel zu lange her, daß ich euch gerupft habe wie junge Hühner."
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Merowech lacht nur und schon ging es los. Viele Möglichkeiten, sich die Zeit tot zu schlagen, gab es schließlich in einem Lager nicht.
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Merowech betrat mit seiner Schüssel voll Puls die Unterkunft und blickte sich um. Brigio war noch nicht hier. Also setzte er sich auf sein Bett, aß und wartete auf seinen Kameraden. Allmählich wuchs auch seine Neugier über das, was Brigio mit ihm besprechen wollte.
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Brigio trat in die Unterkunft, in der einen Hand seine Breischüssel, in der anderen einen kleinen Weinschlauch. Er trat zu Merowech und setzte sich an einen freien Platz.
"Salve Merowech. Hier hab ich noch ein Schlückchen Roten, damit der Puls besser rutscht." Lachend nahm er einen Schluck und reichte ihn dann an Merowech weiter.
"Ich seh dir an, dass du neugierig bist, was es zu besprechen gibt. Aber im Grunde ist es nichts Neues.
Es geht einfach nur darum, daß in der Ala 2 Duplicarii fehlen und ich glaube, dass wir die besten Voraussetzungen dafür mitbringen.
Denn obwohl es mir erst wie gestern vorkommt, daß wir Probati waren, sind wir doch die erfahrensten Männer unserer Einheit.
Und da wir noch nie über diese Dinge geredet haben, wollte ich nur wissen, wie du dazu stehst. Oder hast du keine Ambitionen?"
Lächelnd blickte er zu Merowech und nahm ein paar Löffel voll Puls. -
Merowech nahm einen Schluck Rotwein und nickte Brigio dankend zu. er nahm einen Löffel Puls in den Mund, während er Brigio zuhörte und antwortete dann: "Natürlich wäre es mir eine Freude, zum Duplicarius befördert zu werden. Schließlich bin ich nicht nur deshalb zur Armee gegangen, um bis Dienstende ein Gemeiner zu bleiben. Übrigens bin ich auch deiner Meinung und ich hab mir das eine oder andere Mal auch selbst darüber den Kopf zerbrochen. Vor allem jetzt, wo Cupidus und Romanus befördert worden sind. Aber sag mir eines Brigio, wie willst du diese Sache angehen?" Dann legte Merowech den Löffel in die nun fast leere Schüssel, ging zu seiner Kist und kramte eine kleine Amphore Wein hervor, während er auf Brigios antwort wartete.
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Brigio kratzte sich am Kopf und überlegte kurz bevor er antwortete.
"Eigentlich wollte ich noch mal mit Decurio Tubero reden. Du weißt ja, daß er mich vor einiger Zeit inoffiziell zum Schreiber gemacht hat, aber seither ist einiges geschehen.
Unser Decurio Decius ist wieder zurückgekehrt und Cupidus wurde zum neuen Decurio befördert.
Ich denke daher, daß es nicht mehr lange dauern kann, bis man sich oben Gedanken um die Duplicariibesetzungen machen wird.
Sollte sich in nächster Zeit nichts tun, könnten wir bei Decurio Decius vorsprechen. Was meinst du?" -
Merowech überlegte kurz und antwortete dann:
"Da bin ich ganz deiner Meinung. Eigentlich müssten jetzt wieder Posten frei sein, vor allem weil ja auch Atius Romanus zum Vexillarius befördert wurde. Allerdings finde ich, dass es unklug wäre, sich in dieser Angelegenheit an Tubero zu wenden. Decius könnte sich übergangen fühlen, da er ja schließlich für uns zuständig ist, und eine Beförderung dann von vorne herein blockieren. Am besten wäre, wie du selbst bereits vorgeschlagen hast, zu Decius zu gehen und mit ihm zu reden. Wir müssen ihm zeigen, dass wir uns dazu im Stande fühlen, die Aufgaben dieses Postens pflichtbewusst zu erfüllen. Daher finde ich, dass wir nicht allzu lange damit warten sollten, Decius auf eine Beförderung anzusprechen."
Merowech hatte aufgehört zu reden. Er schenkte Wein in zwei Trinkschalen, hielt eine seinem Freund entgegen und nahm die andere selbst und dann wartete er auf Brigios Antwort. -
Brigio nahm die Trinkschale von Merowech entgegen, nickte ihm zu und sagte dann:
"Um es mal mit den Worten Caesars zu sagen: Alea iacta est."
Dann prostete er ihm zu und leerte seine Trinkschale.
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Merowech prostete ihm ebenfalls zu, leerte auch seine Trinkschale und sagte: "Du sagst es. Wann wollen wir also zu Decius gehen?"
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"Ich würde sagen, wir warten noch eine Woche, vielleicht ergibt es sich nun, da Cupidus zum Decurio befördert wurde doch schon bald.
Apropos Cupidus. Was hälst du davon, wenn wir heute zusammen nach Confluentes auf den Markt reiten und ein Geschenk zur Beförderung für ihn besorgen?
Ich finde, das sind wir ihm irgendwie schuldig, vor allem wenn wir seinen Weinvorrat vernichten haben werden.Bist du dabei?"
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"Was für eine Frage, natürlich bin ich dabei. Wann solls los gehen?", antwortete Merowech nur.
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Im Offiziersquartier der Turma I erschein ein Eques der Zweiten und legte augenzwinkernd einen Zettel für die Unteroffiziere auf den Tisch.
Einladung
Anlässlich meiner Beförderung möchte ich alle Kameraden der Turma I und II zu einem kleinen Umtrunk am morgigen Tag in die Unterkünfte der Turma II einladen.Gruß Cupidus
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Gerade als Brigio zu einer Antwort ansetzen wollte, kam ein junger Eques der
II. herein und legte eine Einladung an alle Kameraden von Cupidus auf den Tisch.
Nachdem dieser wieder gegangen war, sagte Brigio:"Komm, wir gehen sofort zu Dekurio Decius und fragen um Erlaubnis, nach Confluentes reiten zu dürfen. Hoffentlich hat der junge Kamerad eben nichts von unseren Plänen mitbekommen. Soll doch schließlich ne Überraschung für Cupidus werden. Oder?"
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"Na klar", sagte Merowech. Dann nahm er etwas Geld und machte sich gemeinsam mit Brigio auf den Weg zu Decius Officium.
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Merowech wurde wach. Er hatte einen schalen Geschmack in seinem Mund. Angekleidet lag er auf seinem Bett und sein Schädel brummte, als ob sich ein Schwarm Bienen darin eingenistet hätte. Alles ging noch sehr langsam...
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Schließlich gab sich Merowech einen Ruck und stand auf. Das war dann doch fast zu schnell, denn beinahe hätte das ganze Zeug, welches er am Vortag zu sich genommen, seinen Körper durch die Vordertür wieder verlassen. Er zog sich also seine Tunika an, machte mehr schlecht als recht sein Bett und machte sich in Richtung Latrinen davon. An Frühstück war erst mal nicht zu denken.
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Merowech betrat seine alte Unterkunft, denn seit seiner Ernennung zum Duplicarius war er in die Barracke der zweiten Turma umgezogen, und blickte sich nach Brigio um. Als er ihn erblickte sagte er sogleich: "Brigio, alter Freund, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?"
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Brigio putzte gerade seinen Helm, als Merowech eintrat und um ein Gespräch bat.
"Salve Freund, was hast du auf dem Herzen, Merowech?"
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Merowech blickte sich kurz um, dann sprach er: "Es geht um das Manöver. Du weißt doch sicher, das Romanus einen Hinterhalt plant. Kannst du deinen Leuten sagen, dass wir uns zur dritten Nachtwache am Forum treffen und auf den Weg machen?"
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