[Insula] zur letzten Hoffnung

  • Insula
    zur letzten Hoffnung

    Eine heruntergekommene Insula im Herzen der Armut von Mantua. Von ihrem Besitzer nur unzureichend umsorgt, zerfällt das Haus an manchen Stellen und so sind nur noch wenige der darinliegenden Wohneinheiten nutzbar.


    In einer der kleinen Wohneinheiten, die nur aus einem bescheidenen Wohnraum und einer kleinen Kammer besteht, lebt Urgulania.

  • Es war ein Tag wie jeder anderer, als ich an diesem Mittag nach Hause kam. Oder sagen wir besser an den Ort, den ich manchmal als mein Zuhause bezeichne, denn auch wenn ich schon seit Jahren hier wohne, habe ich mich hier noch nie wirklich wohl gefühlt.
    Ich öffnete die Tür zu meiner 'Wohnung' und trat ein. Ich legte meinen kleinen Beutel, in dem ich meine wenigen wertvollen Habseligkeiten aufbewahrte, auf den klapprigen Tisch, der die Koch- und Essecke des grösseren Raumes dominierte, und hatte wie so oft Angst, dass er durch das Gewicht des Beutels zum Einsturz gebracht wurde. Als nichts passierte seufzte ich auf und ging weiter. Ich hielt auf die kleine Liege zu, die mir als Sitzgelegenheit und Schlafstätte diente und nahm darauf Platz.

  • Nachdem ich eine Weile dort gesessen hatte, überkam mich das leichte Hungergefühl, dass ich schon den ganzen Tag niederkämpfte. So erhob ich mich und ging hinüber in die Kochecke. Nach einem kurzen Blick in meine Vorräte, entschied ich mich für ein Stück Brot und einige Oliven, die schon seit einigen Tagen hier lagen. Den leicht ekeligen Geschmack und den leichten Flaum, der sich bereits darauf gebildet hatte, ignorierte ich.


    Die Übelkeit, die mich nach dem Essen überkam, war nicht schlimmer als das ganztägige Hungergefühl und daher war es mir ein leichtes sie zu ignorieren.

  • Es war früh am Morgen, als ich meine wenigen Sachen zusammenpackte und in meinem kleinen Beutel verstaute. In jeder anderen Stadt hätte ich die Sachen vermutlich zuhause lassen können, doch hier in Mantua, und vor allem in dem schäbigen Viertel in dem ich hier wohnte, wurden ständig Wohnungen und Häuser von Räubern ausgeräumt.


    So nahm ich also meinen Beutel und nachdem ich ihn umgehängt hatte, verliess ich die Wohnung. An der Tür versicherte ich mich noch schnell, dass sie auch wirklich richtig verschlossen war und machte mich auf den Weg in die Stadt.

  • Ich hatte meinen Entschluss gefasst. Lange hatte ich darüber nachgedacht, doch nun hatte ich mich endlich dazu entschlossen. Ich würde diese elende Stadt verlassen und mir ein neues Zuhause suchen. Vielleicht würde ich es auch schaffen mehr aus dem Rest meines Lebens zu machen.
    Eine alte Freundin hatte es geschafft beim Kapitän eines Handelsschiffes, dass in einigen Tagen von Ravenna aus aufbrechen würde, einen Platz für mich zu besorgen. Das Ziel des Schiffes war mir vorher ziemlich egal gewesen, doch als ich hörte, dass es nach Alexandria reisen würde, erfreute mich dies besonders. Viel hatte ich schon über diese Stadt gehört und nun würde ich bald selbst sehen können, was davon wahr war.
    Meine wenigen Habseligkeiten waren bereits zu einem Bündel verschnürrt und lagen auf dem wackeligen Tisch. Ein letztes Mal ging ich durch meine schäbige Unterkunft und ging dann, mit meinem Bündel unter dem Arm, zur Tür hinaus. Niemals wieder würde ich hierher zurückkehren.

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