Scribae Provincialis

  • Letztlich war das römische Imperium in Sachen Bürokratie überall gleich, zwar hätte er wohl auch gleich zum Statthalter gehen können (und er hatte auch kurz erwogen dies zu tun), aber es war am Ende doch fast immer besser, wenn man sich an den formalen Ablauf hielt. Vor allem wenn man neu war.
    So wandte er sich an einen der Schreibkräfte und hoffte, daß man seine Wünsche schnell in die Tat umsetzte:"Ich bin Appius Terentius Cyprianus. Neuer Kommandant der 22. Legion, ich muß mit dem Statthalter sprechen."

  • Der Scriba – es war Lyros, der Makedone – verneigte sich. Er verneigte sich tiefer als gewöhnlich, angesichts dieses hohen Besuchers, aber nicht weniger steif. Nur ein im Dienst ergrauter Hofbeamter alter ptolemäischer Schule konnte sich auf diese Art gleichermaßen steif und ehrerbietig verneigen.


    “Natürlich.“, sagte er geradezu eifrig. “Es ist mir eine übergroße Freude dir weiter helfen zu dürfen, ehrenwerter Appius Terentius Cyprianus. Der Praefectus wird dich ohne Zweifel unverzüglich und mit großer Freude empfangen. Darf ich dich bitten mir zu folgen? Hier entlang, bitte.“

  • Cleonymus war der Wache gefolgt und wie immer in der Stube der Schreiber gelandet, der Legionär war recht still gewesen also hatte Cleonymus die Zeit genutzt um sich ein paar Worte zurechtzulegen mit denen er dem Praefectus die gute Neuigkeit überbringen konnte ...

  • Da heute scheinbar viel zu tun war lies Cleonymus in aller Ruhe seinen Blick durch das Officium der Schreiber wandern und veruchte irgendetwas interessantes aufzuschnappen ... Neugier so hies es sei eine Grundvorraussetzung in seinem Beruf ...

  • Scipio war gerade dabei seine letzten Sachen zusammenzusuchen um dann entgültig nach Memphis aufzubrechen. Schließlich musster er für den Praefecten noch dieses komische Tier besorgen. Doch da kam ein Besucher herein und natürlich war er mal wieder alleine. Nicht gerade freundlich fragte Scipio:


    "Ja?"


    Leicht genervt sah er Cleonymus an

  • Eine der Augenbrauen des Strategen wanderte nach oben und sein Blick musterte kurz den Schreiberling mit dem unfreundlichen Tonfall, bevor er sich besann und ihm ein aufgesetztes aber durchaus geübtes lächeln zuwarf ...


    "Ich bin Strategos Alexandrinos Cleonymus und ich bin hier wegen einer Audiens beim Praefectus, ich habe gute nachrichten für ihn!"

  • Zitat

    Original von Cleonymus
    Eine der Augenbrauen des Strategen wanderte nach oben und sein Blick musterte kurz den Schreiberling mit dem unfreundlichen Tonfall, bevor er sich besann und ihm ein aufgesetztes aber durchaus geübtes lächeln zuwarf ...


    "Ich bin Strategos Alexandrinos Cleonymus und ich bin hier wegen einer Audiens beim Praefectus, ich habe gute nachrichten für ihn!"


    Scipio nickte nur knapp. Diesen Stress von Arbeit kannte er bisher noch nicht und die Zeit drängte für ihn. Schließlich musste er noch zusehen das er endlich nach Memphis kam, schließlich hatte ihm der Praefect etwas aufgetragen und diese Aufgabe wollte er gewissenhaft erledigen.


    "Hm, ja. Warte bitte einen kurzen Augenblick. Ich werde dem Praefecten deine Anwesenheit melden."


    Schon verschwand Scpio...

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Appius der bevor er nach Nikopolis gehen würde, noch das Wohnungsrecht kaufen wollte, war nun wie beim Scriba um den Kauf über die Bühne zu bringen. Hilfe suchend blickte er sich um...


    Scipio kannte zwar Soldaten aber wer das hier war konnte er beim bessten willen nicht sagen. Er war gerade dabei gewesen zu gehen als dann wieder einer herein kam der anscheinend Hilfe brauchte. Nachdem sich keiner der anderen Scribae darum scherte seufzte Scipio kurz auf und meinte dann zu dem Fremden:


    "Du wünscht?"


    Also, wenn der jetzt auch noch etwas größeres wollte, dann würde Scipio so langsam wirklich durchdrehen. Dieser Schreiberjob war wirklich anstrengender als er es zuvor geglaubt hatte, oder glauben wollte.

  • Zitat

    Original von Cleonymus
    Cleonymus nickte bloß, mehr wollte er einfach nicht aufwenden. Für einen simplen Scriba hatte dieser Römer reichlich selbstvertrauen gegenüber einem Pyrtanen ...


    Nachdem der Praefect die Bereitschaft geäußert hatte Cleonymus zu empfangen war Scipio wieder zurück in die Schreibstube geeilt. Dort angekommen meinte er trocken zu dem - ja was war er eigentlich, Aegypter- :


    "Der Praefect ist nun bereit dich zu empfangen. Bitte folge mir."


    Schon schritt Scipio voraus. Schließlich hatte er keine Zeit mehr zu verlieren.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Ich bin Terentius Cyprianus, der neue Legionspräfekt der 22. Der Statthalter meinte ich solle mich bei dir melden um mir die Wohnberechtigung zu kaufen."


    Etwas verdutzt schaute Scipio den angeblichen Praefecten der 22ten an und kratzte sich unwissend am Hinterkopf. Mehr zu sich selber als zum Terentier meinte er:


    "Wohnberechtigung?"


    und begann zugleich in dem Chaos auf dem Schreibtisch welchen er sein eigen nannte nach dem dafür nötigen Formular zu suchen. Doch da er ein solches noch nie in den Händen gehalten hatte fand er natürlich keines. Scipio wusste noch nichteinmal wieviel das Wohnrecht kostete, hatte das bisher doch immer ein anderer Scriba erledigt. Entschuldigend meinte er zu Cyprianus:


    "Entschuldige, aber ich sollte eigentlich schon in Memphis sein. Aber ich habs gleich."


    "Hoffe ich zumindestens"


    fügte er noch kaum hörbar hinzu und suchte weiter. Irgendwo musste doch so ein verdammtes Formular sein.

  • Schlussendlich aber fand Scipio dann doch das vermaledeite Ding welches er suchte. Schließlich musste doch alles seine Ordnung haben. Erleichtert meinte er etwas lauter als er eigentlich zuvor gewollt hatte:


    "Na endlich."


    Dann schaute er zu Cyprianus auf und meinte lächelnd:


    "Och, setzt dich doch bitte, das habe ich ganz vergessen. Das könnte jetzt ein paar Minuten in Anspruch nehmen."


    Dabei deutete er auf den Stuhl welcher vor seinem Schreibtisch stand und laut der Staubschicht welche darauf lag schon eine weile nicht mehr geputzt oder gebraucht worden war. Als Scipio das merkte eilte er um den Schreibtisch herum und wischt mit einem Tuch den Staub ab. Dann eilte er wieder zurück und räumte die Akten zur Seite damit nichts zwischen ihm und Cyprianus lag. Irgendwie machte Scipio einen schusseligen Eindruck obwohl er das eigentlich gar nicht war:


    "Wenn du dir bitte das hier durchlesen würdest."


    meinte er dann und reichte dem zukünftigen Legaten eine Abschrift des Dekretes welches vom Praefecten ausgegeben worden war:




    IN NOMINE IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET REGIS AEGYPTI ET DOMINUS ORBIS TERRARUM


    Erlass des Praefectus Alexandriae et Aegypti
    über das Niederlassungsrecht in Basileia


    I – Das Niederlassungsrecht im Königsviertel Basileia ist beschränkt. Sich in Basileia niederzulassen, also eine Wohnung zu nehmen oder ein Haus zu bauen, bedarf der Genehmigung des Praefectus Alexandriae et Aegypti.


    II – Neben dem Praefectus Alexandriae et Aegypti und den Angehörigen seines Haushalts wird das Niederlassungsrecht folgenden Personen aufgrund ihres Amtes gewährt: Dem Procurator Idios Logos, dem Iuridiculus, dem Dioiketes, dem Gymnasiarchos Alexandrinos und dem Epistates tou Museou.


    III – Das Niederlassungsrecht in Basileia ist mit der Zahlungsverpflichtung einer einmaligen Grundsteuer verbunden. Diese kommt in gleichen Teilen der Provincia Alexandria et Aegyptus und der Polis Alexandreia zugute und muss in einer Summe an die Kasse der Provincia Alexandria et Aegyptus entrichtet werden. Mit Zahlung dieser Grundsteuer ist kein Landerwerb verbunden. Sie wird bei der Aufgabe des erlangten Niederlassungsrechts oder dem Entzug dieses Rechts nach Ziff. V nicht zurückerstattet. Die in Ziff. II genannten Personen sind von dieser Grundsteuer befreit. Die Höhe der Grundsteuer wird auf 5000 Sesterzen festgesetzt.


    IIII – Ein in Basileia Niedergelassener kann weitere Personen in seinem Haushalt aufnehmen. Diese dürfen sich damit ebenfalls in Basileia aufhalten und wohnen. Eine eigene Genehmigung durch den Praefectus Alexandriae et Aegypti ist dafür nicht erforderlich.
    Das Niederlassungsrecht kann beim Tod des Niedergelassenen vererbt werden.


    V – Das Niederlassungsrecht kann vom Praefectus Alexandriae et Aegypti wieder entzogen werden. Der Verlust dieses Privilegs beschränkt sich dann nicht nur auf den Niedergelassenen, sondern auch auf alle Angehörigen seines Haushalts.[/align]


    Scipio wartet bis Cyprianus alles durchgelesen hatte und fragte dann vorsichtig nach:
    "Hast du die Sachen die da drinn stehen verstanden?"

  • Scipio nickte zufrieden als Cyprianus sagte er habe alles verstanden. Das war nicht gerade selbstverständlich hier in dieser Stadt. Zugleich meinte er aber schulterzuckend:


    "Naja, was soll ich sagen. Ich krieg das Geld ja leider nicht."


    Dann nahm er das Schreiben wieder an sich und legte es an einem Ort ab den er das nächste mal sicher wieder nicht wusste.


    "Ich werde gleich die Bewilligung durch den Praefecten aufsetzen. Willst du solange warten bis er diese unterzeichnet hat oder wo soll ich dir deine Abschrift hinschicken Legat?"


    Zeitgleich nahm er ein Pergament heraus welches er ausnahmsweise auf der Stelle fand und begann in Schönschrift das Dokument vorzubereiten.


    Sim-Off:

    ja, denk schon. außer du willst es auf mein konto buchen :D

  • Scipio schaute Cyprianus an und meinte dann zufrieden:


    "In Ordnung, das wäre dann alles."


    Scipio nickte und wollte sich gerade erheben als ihm da noch ein Gedanke kam:


    "Sag mal, du bist doch Legatus Legionis, nicht wahr. Du brauchst nicht zufällig einen Klienten oder?"


    meinte er in seinem üblichen frechen Tonfall.

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