• Drei in strahlendes Weiß gekleidete Männer unterschiedlichen Alters betraten an strategisch wichtigen Punkten das Forum Romanum. Ein jeder hatte sich die gleichen Worte eingeprägt, und so waren an bald drei Stellen dieselben Worte zu vernehmen, als die Männer Luft holten und folgendes verkündeten:


    "Quirites, Bürger Roms! Kommt und feiert die Nonae Caprotinae zu Ehren Iunos, großen Göttin! Habt teil an einem großen Opfer! Kommt und huldigt der Ziegenfellbekleideten, auf dass sie auch im nächsten Jahr unser Kleinvieh schützen, es wachsen und gedeihen lassen möge!


    Ihr Bauern und Viehzüchter, ihr Leute, die ihr vom Fleische des Viehs lebt - kommt!
    Ihr Sklavinnen, der Rom seinen Sieg über die Gallier verdankt - kommt!
    Ihr Leute, die ihr euch ein großartiges, öffentliches Opfer mit Volksspeisung nicht entgehen lassen wollt, kommt und wohnt den Kulthandlungen zu Ehren Iunos bei!


    Mehrfach wiederholten sich solche und ähnliche Ankündigungen vor und noch während der Kulthandlungen, damit eine größtmögliche Anzahl Besucher kam.

  • Mit schwerer, behäbiger - und anlässlich der kürzlich in Rom eingetroffenen nachricht vor allem dunkler - toga trat ein hagerer Vertreter des cultus deorum auf das forum romanum, welches nach tüchtigem Einsatz der Prätorianer wieder weniger frequentiert war. Er erklomm ein kleines, eigens für Ankündigungen jedweder Art vorgesehenes Podest, klappte sein Wachstäfelchen auf und begann, mit erhobenem Arm laut und deutlich zu proklamieren.


    "Ihr Bürger Roms, ihr Plebejer, Ritter, Patrizier und Senatoren! AUDITE!
    Die parentalia stehen bevor. Magistrate und Senatoren sind angehalten, ihre Amtszeichen abzulegen. Freudige Feiern sind untersagt. Sämtliche Tempel werden während der kommenden neun Tage geschlossen bleiben. Findet euch alle zum Opfer der virgo vestalis maxima ein, morgen zur hora sexta vor dem Tempel der Vesta! Schmücket die Ruhestätten eurer Ahnen, gedenket den divi parentes und kredenzt ihnen ein würdiges Mal in eurer Mitte."


    Dass man Salz, Wein und Brot parat halten und im Hause aufstellen sollte, um die umtriebigen Geister der Verstorbenen zu besänftigen, sollte jedem Römer klar gewesen sein, ebenso wie es übrig war, vielerlei Kränze im Haus zu verteilen. Zur Sicherheit wiederholte der Ausrufer nochmals einen Teil seiner Worte, ehe er seine Tafel zuklappte und von der Stufe trat, um anderenorts das Volk an diese wichtigen Tage zu erinnern.


    "Kommt morgen, zur hora sexta, zum Tempel der Vesta, um dem Opfer der virgo vestalis maxima beizuwohnen."

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