Culina | Cato und Flava

  • Schnell verdrängte ich die Gedanken an früher und wandte mich der Gegenwart zu. Und darin hiess es, für Flava ein Platz zum Schlafen zu finden.

    "Ich hab vorhin mit dem Maiordomus gesprochen, und er lässt eine Kammer für dich her richten. Du hast Glück, dort schläftst du zur Zeit alleine."


    Das es für die Zukunft so bleiben würde, das konnte ich ihr aber nicht versprechen.

    "Ich würde vorschlagen, das du dich est mal ausschläfst. Und Morgen melde dich bei Tiberia Albina, dort hast du sicher die leichteste Arbeit. Oder möchtest du lieber hier in der Culina arbeiten ?"

  • Sie nickte. War froh, erst mal eine Kammer ganz für sich allein zu haben. Und hoffte, dass das noch länger so bleiben würde. Flava war eigentlich gerne allein.
    Als er ihr sagte, wo sie arbeiten konnte, sagte sie:"Doch, ich kann zu Tiberia Albina gehen."
    Inzwischen hatte Flava ihren Teller leer gegessen und stand auf.

  • Geh in die Küche hatte die Herrin gesagt und da ich gut erzogen war, tat ich natürlich, was die Herrin befohlen hatte. Umso lieber, da die Herrin mich dadurch vor schlimmeren Unglücken beim Wasserservieren bewahrt hatte. Außerdem ging es in die Culina, vielleicht ergab sich ja die eine oder andere Gelegenheit etwas Leckeres in meinem für meine Körpergröße viel zu großen Magen verschwinden zu lassen. Nur hoffentlich waren die in der Küche nicht ganz so furchtbar, wie Mama wenn sie uns erwischt hatte. Vermutlich würde ich meine Finger die nächsten Tage noch brauchen, nur meinen Hintern, den brauchte ich beim Holzschleppen wirklich nicht mehr belasten.


    Als ich dann die Culina betrat war erstmal niemand zu sehen. Schon komisch, dabei war die Küche doch so groß, dass zehn Köche hier was hätten brutzeln können.


    "Hallo? Jemand da?"

  • Wieder betrat Flava die Küche. Um zu fragen, ob sie hier gebraucht wurde. Doch statt Cato war nur ein kleiner Junge zu sehen. Der wusste wohl kaum, ob es hier für Flava Arbeit gab.
    sie ging zu dem Jungen und ging vor ihm in die Hocke. "Hallo..., wer bist du denn?", fragte sie ihn.

  • Als plötzlich eine Stimme hinter mir ertönte, zuckte ich heftig zusammen, bevor ich mich umdrehte. Zwar hatte mich die Domina geschickt aber eigentlich gehörte ich ja nicht in die Culina und dass hier nichts los war, war irgendwie komisch, vor allem, dass alles so aufgräumt war. Wie bitte sollte man in einer so leeren und ordentlichen Küche unbemerkt einen Leckerbissen verschwinden lassen? Das hätte doch nichtmal ein talentierter Zauberer geschafft.


    Mit großen Augen starrte ich auch jetzt die Frau an, die sich vor mir hinkniete. Warum machten sich eigentlich so viele Erwachsene immer die Mühe sich auf Augenhöhe mit uns Kindern zu begeben? Die sollten doch froh sein so groß und stark zu sein. Insgeheim schwor ich mir, wenn ich mal groß und kräftig war wie Herkules, mich niemals vor Kindern wie mir in die Hocke zu begeben. Entweder sie würden dann den Kopf in den Nacken legen, oder mir nicht in die Augen schauen können; mir würde es egal sein.


    Aber jetzt musste ich erstmal meinen Auftrag erfüllen, sonst sanken wohl die Chancen auch jemals nur halb so groß wie Herkules zu werden ins Bodenlose.


    "Mein Name ist Laris und wer bist du? Achso, es soll jemand als Bedienung in... verdammich, ich weiß nicht mal was für ein Raum das war."

  • Anscheinend hate ihr plötzliches auftauchen den Jungen erschreckt, den er zuckte zusammen. "Flava", stellte sie sich vor. "Ich bin neu hier", fügte sie dann noch hinzu. Sie richtete sich wieder auf und lehnte sich gegen die Wand. Laris sagte, jemand sollte als Bedienung irgendwohin kommen. Flava hätte das eigetnlich gern gemacht, das hörte sich nicht nach schwerer Arbeit an. Doch der Kleine hatte vergessen, wohin genau eine Bedienung gebraucht wurde.
    Flava seufzte.
    "Und was willst du jetzt machen?"

  • Oh, da war tatsächlich jemand noch ärmer dran als ich selbst. Mit so einem Namen war das Leben bestimmt kein Zuckerschlecken. War es ja für Sklaven wohl eh nicht, da ich aber gerade genau soviel schuftete wie ein Sklave und wohl auch nicht mehr wert war, liess ich das mal außer acht. Aber neu war sie auch, das machte mir Flava sympathisch, dann war sie bestimmt keine von diesen eingebildeten Sklaven, die hier zu Dutzenden rumliefen und die sich für was besseres hielten, weil sie seit drei Jahren nicht mehr verkauft worden waren.


    Aber die Sklavin sprach da ein Problem an, das wohl durchdacht sein wollte, wenn ich eine Lösung finden wollte. Dann kam mir eine Idee, dich ich aber kaum gut finden konnte. Brr, musste ich wirklich wieder zurück?


    "Ich, äh... könnte dich,... öh,.... hinführen."


    Von ganzem Herzen hoffte ich, dass sie was besseres zu tun hatte, als von mir dorthingeführt zu werden. Hörst du Tinia? Sie soll was anderes vorhaben!

  • Dass der Junge jetzt plötzlich so ins Stottern kam, fand sie bisschen komisch. Aber da er es ja selber vorgeschlagen hatte, sie dahin zu führen, dachte sie sich nichts dabei und nickte.


    "Ja,... " sagte sie und schaute ihn an. " falls du den Weg nicht auch vergessen hast."


    Sie lächelte leicht. Dann hatte sie wenigstens was zu tun. Das war zwar keine Arbeit in der Küche, wie ihr eigentlich aufgetragen worden war, ber hier wurde sie ja nicht gebraucht. Sie ging zur Tür, wo sie wartete und Laris auffordernd anschaute.

  • Den Weg vergessen? Die einzig wahre Idee! Totaler Gedächtnisverlust wäre eine vortreffliche Lösung gewesen, wo diese Sklavin doch tatsächlich Zeit hatte mitzukommen. Aber ich konnte den Befenl der Herrin doch nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen. So war ich nicht erzogen worden und wenn sich jemals einer der Herren oder die Herrin in dem Raum wieder an mich erinnern sollte, dann gäbe es bestimmt kräftigen Ärger.


    Irgendwie war ich ja auch froh so schnell jemanden gefunden zu haben, der die leidige Aufgabe übernahm ein Tablettt voll Wasser zu halten. Außerdem schien sich Flava ja auf die Arbeit zu freuen, das war etwas über das ich sie unbedingt mal ausfragen musste. Ich hatte eine Entscheidung getroffen und so folgte ich der Sklavin entschlossen, aber auch mit weichen Knien zur Tür.


    "Ich führ dich hin."

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