Cubiculum | Germanica Aelia

  • Es waren bereits einige Tage vergangen, seit wir in Alexandria angekommen waren, doch hatte ich von Stadt und Regia noch nicht allzu viel gesehen, war ich doch nach der Begrüßungszeremonie umgehend in mein Bett gefallen, um die Nachwirkungen meiner Seekrankheit auszukurieren.
    Heute nun fühlte ich mich endlich soweit wiederhergestellt, dass ich die ersten Briefe zu schreiben begann.
    Zuerst an Prudentius Balbus. Im ganzen Trubel hatte ich keine Zeit gefunden, seinen letzten Brief zu beantworten.
    Kaum war dieser fertig, folgte ein Brief an meinen Onkel in Rom, hatte ich ihm doch versprochen, oft zu schreiben.
    Und zu guter letzt folgte ein weiteres Schreiben nach Germanien. Duccia Venusia, von der ich seit meiner Abreise aus Mogontiacum nichts mehr gehört hatte, würde die Empfängerin sein.


    Das ganze Prozedere dauerte einige Stunden, denn immer wieder strich ich hier ein Wort durch, fand da einen Satz ungelungen... kurzum, ich war den ganzen Tag beschäftigt. Doch irgendwann fand auch dies ein Ende und ich schickte einen Sklaven los, um die Briefe zum Cursus Publicus zu bringen.

  • Die Tage vergingen und mein Körper verzieh mir langsam die unangenehme Schiffsreise. Höchste Zeit, sich endlich in der Stadt umzusehen und, wenn möglich, einen Tempel aufzutreiben, in dem ich Merkur das versprochene Opfer darbringen konnte.
    Ich schickte meine Leibsklavin los, um einige Begleitsklaven aufzuscheuchen und ließ Udowalza noch einmal den Sitz meiner Frisur überprüfen.

  • Bei allen Göttern, war Alexandria groß. Oder kam es mir nur so groß vor, weil ich seit Tagen durch die Stadt ging (bzw. mit der Sänfte von Touristenfalle zu Touristenfalle getragen wurde), mir Sehenswürdigkeiten ansah und es trotzdem noch unendlich viel weitere Dinge zu sehen gab?
    Ich lag auf einer schmalen Kline, ein Sklave zu meinen Füßen, welcher mir eben diese massierte. Ab und an ein paar wohlige Laute von mir gebend, öffnete ich erst die Augen, als ich meinen Namen hörte.
    "Ah, Corvus.", erkannte ich meinen Mann und setzte mich lächelnd auf.

  • “Aelia, mein Schatz. Es tut mir Leid das ich seit unserer Ankunft so wenig Zeit für dich erübrigen konnte.“, sagte der ach so vielbeschäftigte Ehemann.
    “Hast du denn inzwischen schon etwas von der Stadt gesehen? Wie gefällt sie dir und was sagst du zu unserem...“ – er machte eine weit ausholende Geste – “...Palast?“

  • "Das macht doch nichts.", erwiderte ich und bedeutete dem Sklaven zu gehen. "Ich bin es ja gewohnt."
    Ich schwang meine Beine von der Kline und zwinkerte ihm zu.
    "Von der Stadt habe ich mittlerweile nicht einmal die Hälfte gesehen, fürchte ich. Sie ist viel zu groß für einen kleinen Menschen wie mich. Aber sie ist wesentlich einfacher zu erkunden als Rom.
    Was den Palast angeht... er ist sehr hübsch... bis auf ein paar kleine Änderungen, die ich plane."
    Kleine Änderungen hießen grundsätzlich Großbauprojekt, Großbauprojekt hieß viel Geld ausgeben und viel Geld ausgeben hieß zuerst Ehemann freundlich stimmen. Also setzte ich mein Feiertagsgesicht auf. =)

  • Ich blinzelte einen Moment lang und überlegte, ob die Reaktion tatsächlich durch die Antwort, oder doch eher durch die geplanten Änderungen hervorgerufen wurde.
    "Ich... also... "
    In etwa konnte ich erahnen, wie sich wohl seine Untergebenen fühlen mussten. Da ich kein Untergebener war, erhob ich mich jedoch und verschränkte die Arme.
    "Nun, Du musst zugeben, dass Du die Angewohnheit hast, sehr viel zu arbeiten.", brummte ich daher.


    *Gong* Erste Runde :D

  • “Ja natürlich habe ich viel zu arbeiten! Was glaubst du wohl, was ich als Statthalter alles zu tun habe? Außerdem bin ich noch Kommandeur einer ganzen Legion und muss ständig nach Nicopolis um auch da nach dem Rechten zu sehen.“, grummelte er.


    :schwert: :D

  • Wild gestikulierend ging ich auf und ab.
    "Jaha, ohne Dekios Germanikos Korvos würde Ägypten untergehen, ich weiß, ich weiß. Ohne Dich wäre ja auch die Legio II untergegangen. Und davor die Praetorianer. Germanica Aelia folgt ohnehin brav überall hin und wartet, bis der große Feldherr geruht, sie aufzusuchen."
    Udowalza hätte vermutlich ihre wahre Freude gehabt, wäre sie hier gewesen. Seit Corvus eine ihrer Frisuren kritisiert hatte, war sie nicht allzu gut auf ihn zu sprechen.
    "Wäre der Boden dreckiger und somit meiner würdig, würde ich vor Dir auf die Knie fallen." :motz:

  • :motz: “Denkst du der Kaiser hat mich hierher geschickt damit ich auf der faulen Haut liege und mir die ägyptische Sonne auf den Kopf scheinen lasse? Das ist eine der wichtigsten Provinzen des ganzen Imperiums. Ohne das ägyptische Getreide muss halb Rom hungern und ohne die Steuern, die das Land abwirft, kann der Kaiser die Legionen nicht bezahlen. Selbstverständlich ist meine Aufgabe wichtig!
    Wie kannst du nur so ignorant sein das nicht zu sehen? Denkst du etwa, alles würde vom Himmel fallen? Die Götter lassen nicht einfach gebratene Tauben und Gold regnen, auch wenn die Dame das mittlerweile zu glauben scheint.“

  • Mittlerweile war ich fast gar gekocht und daher stehen geblieben. Während meine Kiefer aufeinander mahlten sah ich Corvus aus zusammen gekniffenen Augen an.
    "Die Dame glaubt vor allem, dass der Herr die nächsten Wochen in der Nacht vor einer verschlossenen Tür stehen wird. Aber das wird den Herrn vermutlich ohnehin nicht stören, denn der Herr hat für derlei Trivialitäten ohnehin keine Zeit, das Imperium kann ja nicht einmal die wenigen Momente, die das beansprucht, warten." :P :D

  • :huh: “Wenige Momente?!?“
    Oha, da war der starke Mann aber gekränkt.
    “Willst du dich etwa beklagen? Als ob es an mir liegt das du dich immer unpässlich fühlst. Wer von uns beiden tut denn immer so schamhaft wie eine Vestalin bei Neumond?“


    Weshalb Corvus glaubte, dass eine Vestalin bei Neumond besonders schamhaft ist, dass war sein ganz intimes Geheimnis. Für ihn konnte man nur hoffen, dass es eine rein theoretische Annahme war und das er die Schamhaftigkeit von Vestalinen niemals praktisch erforscht hatte.

  • "Ich? Pah! Ich, die schon so viele Männerherz... äh... ich meine... "
    Ououou, jetzt bloß schnell das Thema wechseln.
    ...
    Mir fiel kein Thema ein, also blieb nur eine Möglichkeit.
    "Warum beweist Du mir dann nicht das Gegenteil?"
    Die Unschuldsmiene war aufgesetzt wie nie, doch vielleicht störte es ihn im Moment nicht.

  • Grummelnd ließ ich mich ziehen, riss dann jedoch die Augen auf.
    "Ääääääääääh."
    Ich war doch viel zu jung für ein Kind. :D
    "Sollten wir nicht erst noch ein bisschen üben?", wandte ich also ein und ließ mich aufs Bett fallen.

  • Er ließ sich neben ihr nieder.
    “In Ordnung. Ich fange gleich mit der ersten Übungslektion an.“, antwortete er grinsend und begann an ihrem Gewand herumzunesteln. =)


    *nestel*


    “Wofür sind denn diese Bänder hier?“ :hmm:


    *zupf*


    “Ah, da schau her!“ :idee:

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