Cubiculum | Germanica Aelia

  • Corvus machte ein Gesicht, also ob schon die Vorstellung absurd wäre, er könne mit einer der jungen Damen einmal alleine sein.
    “Ach, die interessieren mich doch überhaupt nicht.“, sagte er und versuchte dabei besonders arglos und desinteressiert zu klingen.

  • Eine natürliche Unschuldigkeit stimmte mich meistens misstrauisch... doch vermutlich hätte Corvus in diesem Moment nichts tun können, um mich versöhnlicher zu stimmen.
    "Pff. Tu nur nicht so. Du bist auch nur ein Mann."
    Trotzig ließ ich mich wieder auf meinen Ausgangspunkt - den Korbsessel - fallen und verschränkte die Arme.

  • “Du wirst sie schon mögen.“, sagte Corvus und damit wollte er die unangenehme Angelegenheit scheinbar abschließen, denn er fügte hinzu: “Wir sehen uns beim Essen.“
    Sprach's, und verließ innerlich leicht ramponiert die Gemächer seiner Frau.


    Aber vermutlich würde ihn diese Sache wieder einholen, doch dass ignorierte er in diesem Augenblick lieber.

  • Innerlich (und vermutlich auch Äußerlich) brodelnd, entgegnete ich nichts auf die Aussagen meines Gatten, warf lieber einige Wachstafeln durch den Raum und fühlte mich anschließend schon wesentlich besser. :]

  • Odin, seines Zeichens der beste Überbringer von Nachrichten in der Regia (schlicht aus dem Grund weil er sonst nichts konnte) fand sich kurz nach einem seiner Botengänge zum Cursus Publicus wieder bei seiner Herrin - also bei mir - ein.
    „Ah, Odin. Und?“, wandte ich mich an den Sklaven, der in etwa so aussah, wie Essig schmeckte, wie ich fand.
    „Er sagt, er freue sich dass… äh, nein.“
    Gerade noch rechtzeitig war ihm eingefallen, dass er die Sache mit dem „umgehauen“ ja doch nicht ausrichten sollte. Was war dann noch das andere gewesen? :hmm:
    „Er sagte, ‚Dass ein Aelier so was abkann. Und bestell ihr wieder schöne Grüße’. Hat er gesagt.“
    „Das hat er gesagt?“
    „Hat er.“
    „Sonst nichts?“
    „Er freut sich, dass euch die Getränke nicht umgehauen haben.“
    Offenbar vertrat er die Ansicht, dass eine ehrliche Frage auch eine ehrliche Antwort verdiente. Vermutlich würde er nicht mehr allzu weit kommen in seiner Sklavenlaufbahn.
    „Bitte was?“
    „Äh…“
    „Jaja, schon gut. Weg.“
    „Wie?“
    „Weg. Du. Weg. Verschwinde.“
    „Ah… äh…“
    „Was denn noch?“
    Er begann zu schwitzen. Das war noch nichts Ungewöhnliches, es war warm und diese Spezies Sklave schien ohnehin immer zu dehydrieren, doch irgendwie schwitzte er mehr als sonst, hatte ich den Eindruck.
    „Ich denke… ich denke, ich habe mir eine Belohnung verdient, nicht wahr?“
    Ich war äußerst stolz auf mich, den ich brach nicht sofort in schallendes Gelächter aus. Erst nach zweimal Blinzeln. Irgendwie schien Odin jedoch deswegen beleidigt zu sein.
    „Ich könnte natürlich auch zum Praefectus gehen.“
    „Mach das, der hat eh so wenig zu lachen.“
    „Denkst du er wird glücklich sein, über deine Affäre zu hören?“
    Die Sklaven soffen zu viel. Ich hatte es irgendwie immer gewusst.
    „Bitte?“
    „Äh…“
    „Affäre?“
    „Ja.“
    „Mit wem?“
    „Dem Aelier.“
    Es ließ sich nicht vermeiden, ich musste einfach noch einmal laut und herzlich lachen.
    „Soso, wie bist du denn zu dieser Erkenntnis gekommen.“
    „Äh…“
    „Aha, verstehe, er hat dir das erzählt, wie? Hat damit geprahlt?“
    „Äh…“
    „Eine Unverschämtheit! Wie kann dieser Kerl es wagen…“
    „Äh… er… äh…“
    Da dachte man, man träfe in dieser Stadt einmal einen einigermaßen normalen Römer und was geschah? Er erfand die wildesten Geschichten und schien zu glauben, er käme damit durch. Ich war von meinem Sitzplatz aufgesprungen und stapfte wütend im Raum umher. Das würde er büßen. Oooooh, das würde er büßen.
    „Was glaubt der Kerl denn eigentlich, wer er ist? Und wer ich bin? Das ist ja wohl…“
    Grummelnd und Verwünschungen ausstoßend, die einem Waschweib in der Subura die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten, sinnierte ich über eine angemessene Reaktion hierauf nach. Andererseits war es natürlich auch irgendwie schmeichelhaft, dass er sich ausgerechnet mich… doch nein, so etwas konnte ich nicht einfach hinnehmen.
    „Du!“, rief ich unvermittelt und deutete auf Odin, der erschrocken zusammen zuckte.
    „Ich?“
    Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht, doch ich schob ihn schlicht zur Türe.
    „Du gehst sofort zurück und sagst ihm, er soll die Unverschämtheiten sein lassen. Und sag ihm, wenn er weiter solche Märchen verbreitet, wird er mich kennen lernen, ohja.“
    „Äh…“
    „Was?“
    „Ja, domina.“
    „Geh schon. Yalla yalla!“
    Ha, endlich konnte ich das Zauberwort einmal benutzen. Odin sah zwar aus, als verstehe er kein Wort, doch er rannte davon. Ha, das funktionierte ja wirklich. Sobald ich mich nicht mehr ärgerte, würde ich mich wohl darüber freuen. Pft. Affäre… so was..

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