[aOG] Cubiculum dominae - Vespa

  • Am nächsten Morgen wachte Balbus sehr früh auf. Von draussen drang noch kein Licht in die Schlafkammer. Balbus blickte zu Vespa, die noch immer an ihn gekuschelt da lag und offenbar schlief. Er küsste sie sanft auf die Stirn und wandt sich dann von ihrer Seite weg aus dem Bett heraus. Ganz leise, denn er wollte ihr den Schlaf gönnen, schlich er durch die Schlafkammer, hinaus in den Aufenthaltsraum. Auf dem Weg sammelte er noch schnell seine Tunika auf, die er dann im Aufenthaltsraum überwarf. Einen letzten Blick warf er noch in die Schlafkammer, bevor er dann die Räume seiner Frau verliess um den Tag zu beginnen.

  • Vespa war vom Landgut zurückgekehrt. Bisher hatte sie nur funktioniert. Ohne große emotionale Regung hatte sie den Sklaven Anweisungen gegeben und war dann in den Reisewagen gestiegen um zurück nach Roma zu fahren.


    Hier angekommen, fiel sämtliche Anstrengung, Aufregung und Anspannung von ihr. In ihrem Zimmer angekommen, fiel sie auf ihr Bett und begann zu weinen. Endlich wurde sie sich des ganzen Ausmaßes der Geschehnisse gewahr. Sie war dabei als ihre Freundin starb, hatte ihr ihre Kraft für die letzten Schritte zu einer anderen Reise gegeben. Sie hatte ihr beigestanden, war stark gewesen und nun hatte sie für sich keine Kraft mehr. Tränen rannen ihr über die Wangen, die Sklaven standen hilflos in ihrem Zimmer, reichten hin und wieder neue Tücher an und ließen ihre Herrin dort liegen. Keiner wollte sie in diesem Moment stören und informierten sie auch den Herren nicht. Dieser sollte erst später etwas vom Zustand seiner Frau erfahren. Vespa wollte bis dahin allein für such sein.

  • Mitten in der Nacht begann es. Ein leichter Schmerz, der wieder verging als wäre nichts gewesen und dennoch wurde er bemerkt. Durch dieses Vorkommnis wach geworden, richtete sich Vespa auf. Sie wusste, dass es jeden Tag Zeit war. Die letzten Tage hatte sie ohnehin mehr im Bett verbracht unfähig sich irgendwie noch groß artig zu bewegen. Sanft streichelte sie über ihren Bauch und versuchte wieder zu schlafen. Das hatte ihr die alte weise Frau gesagt. Sie wollte diese erst bemühen, wenn das Ziehen regelmäßiger würde. Also versuchte sich Vespa zu beruhigen. Es musste alles noch gar nichts heißen.


    Der Morgen kam und es kehrte viel Trubel im Raume der Aelierin ein. Das Ziehen war immer schlimmer geworden und bald wurde eine Sklavin zur Hebamme geschickt. Diese kam auch bald und kümmerte sich um die Frau, die bald gebären sollte. Sklaven liefen um alles zu besorgen, das benötigt wurde.


    Der Tag war weit vorangeschritten, bald sollte es zu dämmern beginnen als endlich das Kind zur Welt kam. Es war sehr antrengend gewesen und es hatte lange Zeit gedauert. Doch nun war sie glücklich und schrecklich müde. Gleichzeitig wollte sie ihren Mann sehen und mit ihm das notwendige Ritual vollziehen ehe sie sich etwas Ruhe gönnte. Diese benötigte sie ganz dringend. So schickte man nun nach dem Prudentier um ihn herzuholen.

  • Balbus' Schlafzimmer befand sich auf der anderen Seite des Korridors und so hätte es eigentlich ziemlich schnell gehen sollen den glücklichen Ehemann zu holen. Doch dieser hatte ausgerechnet in dieser Nacht einen sehr tiefen Schlaf gehabt und war so auch am Morgen recht schwer aufzuwecken. Aber dann war es doch geglückt und so kam er dann auch rasch angeeilt und eilte an das Bett seiner Frau um diese stürmisch zu überfallen, zu küssen und zu umarmen. Alles andere war ihm in diesem Moment noch nicht so ganz bewusst geworden.

  • Ein wenig überfallen fühlte sich Vespa auch. Die Umarmung konnte sie nur schwach erwidern. Sie war viel zu mitgenommen um mehr machen zu können. Aber ein glückliches Lächeln, das brachte sie noch zu Stande ohne sich dabei großen Mühen auszusetzen. Diesen Moment genoss sie so lange sie konnte. Die Entbindung hatte sehr lange gedauert, ohne Schlaf und mit den ganzen Anstrengungen fühlte sie sich nur noch schwach und unendlich müde. Als diese Müdigkeit erneut Besitz von ihr ergriff und sie kaum noch die Augen offen halten konnte, befreite sie sich ein wenig von ihrem Mann und gab der SKlavin, die das Kind hielt das Zeichen es auf den Boden zu legen. Ehe sie einschlief, wollte sie den Segen ihres Mannes für das Kind haben. Die sklavin tat wie geheißen und legte den Jungen eingehüllt in ein Tuch auf den Boden auf ein Fell.
    Nun hieß es warten...

  • Er war sich zwar bewusst, dass er vielleicht etwas zu stürmisch gewesen war, aber das war für ihn in dem Moment einfach nebensächlich gewesen. Doch nun, da sie sich von ihm befreite, tat es ihm fast schon ein Wenig leid, dass er sie so überfallen hatte. Er entschuldigte sich stumm, denn seine Aufmerksamkeit wurde sofort neu gefordert, als die Sklavin das Kind auf den Boden legte. Da er keinen Grund für etwaige Zweifel hatte, zögerte er keinen Augenblick und ging auf das Kind zu, um es dann hochzunehmen und zu betrachten. Damit war alles, was er nun tun musste erledigt, denn einen Namen würde das Kind erst nach Ablauf von neun Tagen erhalten.
    Er wollte sich jedoch noch nicht von dem Kind trennen und hielt es daher noch immer im Arm, während er sich langsam wieder seiner Frau näherte und sie anstrahlte.

  • Sie war ebenfalls ohne Zweifel gewesen, aber doch einigermaßen erleichtert als Balbus das Kind aufnahm. Als sie das Strahlen ihres Mannes sah, zauberte es sofort ebenfalls ein großes Strahlen ins Gesicht der Aelia. Doch es zeigte sich nicht wirklich lang. Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Es war einfach zu viel gewesen und nach einigen weiteren kurzen Blickwechseln schlief sie ein. Zu anstrengend war es die Augge noch offen zu halten. Diese Kraft hatte sie einfach nicht mehr. Als klar war, das Vespa die Augen erst nach einem erholsamen Schlaf wieder öffnen würde, trat eine Sklavin an Balbus heran um ihm den Jungen abzunehmen sollte er ihn abgeben wollen.

  • Balbus lächelte seine Frau noch an, auch als sie bereits entschlafen war. Dann wandte er seinen Blick zu seinem Sohn in seinen Armen. Fasst liess er sich dazu hinreissen einen zufriedenen Seufzer von sich zu geben. Doch dann trat die Sklavin an ihn heran und widerwillig gab er sein Kind in die viel kundigeren Arme der Sklavin.
    Er selbst blickte sowohl seinen Sohn als auch seine Frau noch einmal lächelnd an, bevor er dann das Zimmer verliess. Es gab ja noch vieles zu tun an diesem Tag.

  • Vespa hatte einige Tage gebraucht um sich von den Anstrengungen der Geburt zu erholen. Bis auf wenige Unterbechungen hatte sie gut zwei Tage durchgeschlafen ehe sie es schaffte sich im Bett aufzusetzen und eine größere Menge an Speisen zu sich zu nehmen. Zum Glück hatten sie sich rechtzeitig um eine Amme gekümmert, die sich dem Kind annahm und Vespa erheblich entlastete. Am zehnten Tag nach der Geburt war sie wieder recht gut auf den Beinen.


    Sie hatte eine Sklavin nach Balbus schicken lassen. Das Kind hatte die ersten neun Tage seines Lebens überstanden und es war an der Zeit dem Kind einen Namen zu geben. Vespa fand, dass heute der Tag gekommen war dies zu tun. Mit dem Jungen im Arm saß sie auf dem Bett und wartete auf ihren Mann.

  • Das Kind hatte, wie eigentlich erwartet, die ersten neun Tage seines Lebens überstanden und nun war es Zeit für einen wichtigen Schritt im Leben.
    So war Balbus auch bester Laune, als er Vespas Zimmer betrat, wobei er dies sehr leise tat, denn er wollte keinesfalls, dass das Kind wach wurde, falls es schlief. Zu oft hatte er in den letzten Tagen die Schreie seines Sohnes vernommen. Offenbar war der Junge für eine Karriere im Militär vorgesehen, denn die passende Stimme für den Exerzierplatz hatte er bereits.
    So bewegte er sich leise in das Zimmer seiner Frau, wo er diese dann auch mit dem Kind im Arm auf dem Bett vorfand. Lächelnd ging er auf die beiden zu.

  • Als Balbus auf sie zu kam, lächelte sie ihren Mann an. Langsam erhob sie sich um ihrem Mann das Kind zu reichen.


    "Hast du dir schon einen Namen für unseren Jungen ausgedacht?"


    Es war eine überflüssige Frage, aber sie wollte doch irgendwie die Stille brechen.

  • Balbus nickte. Natürlich hatte er sich Gedanken gemacht, schon seit langem und natürlich hatte er auch schon mit Vespa andeutungsweise darüber gesprochen.


    "Gaius." sagte er. "Nach meinem Vater."


    Er blickte von Vespa zu dem Kind.


    "Gaius Prudentius Primus."

  • "Ein sehr schöner Name,"


    attestierte Vespa die Namensgebung. Vespa hatte eine Ahung, dass ihr Sohn Gaius heißen könnte. Sie wusste auch um die tiefe Bindung zwischen Balbus und seinem Vater.


    "Dann herzlich Willkommen Gaius Primus. Mögen die Götter dich immer behüten und an deiner Seite weilen."


    Vielleicht sollten sie demnächst ein kleines Opfer an die Götter in seinem Namen richten. Das konnte sicher nicht schaden.

  • Balbus lächelte und blickte Vespa zufrieden an, als sie zustimmte. Dann blickte er den kleinen Gaius an und holte etwas aus den Falten seiner Kleidung hervor.
    Er hatte in ahnender Voraussicht die Bulla bereits vorbereiten lassen und zeigte sie nun kurz seiner Frau, bevor er sie dann dem kleinen Jungen um den Hals hängte. Rom hatte einen neuen Bürger und nicht mehr nur einen weiteren Einwohner.
    Er hätte gern etwas gesagt, aber ihm fielen keine wirklich guten Worte ein, so dass er stattdessen einfach nur den Mittelpunkt seines Lebens anblickte und unsagbar stolz war, eine solche Frau und einen kleinen Sohn zu haben. Einen Sohn von dessen Zukunft er mehr als nur überzeugt war.

  • Es war stockfinstere, nur vom schwachen Licht des Neumondes durchbrochene Nacht. Das Treiben in der Casa Prudentia war der Stille gewichen, die es in Rom nicht gab. In Rom war es nie still, und in einem großen Domus wie dem prudentischen schon garnicht. Und doch war da diese schon fast andächtige Ruhe.. die nur vom zweimaligen Quietschen der Tür gestört wurde, die in das Zimmer der Hausherrin führte. Sie waren allein. Wie so oft in den letzten Wochen, Monaten, in denen der Hausherr als vollkommen absent zu beschreiben war. Vala fragte sich, warum er nicht schon früher daran gedacht hatte. Nun aber war er hier.


    Das Zimmer der Domina war wie er es wartet hatte schlicht, aber gemütlich. Das Fenster zum Hortus ließ das schwache Licht des Mondes ein, und wenige Öllampen erleuchteten das Zimmer in einer Art und Weise die mehr verbarg als preisgab. Es dauerte einen Moment bis sich Valas Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, und als sie es taten hielt er sich nicht lange mit der Einrichtung auf. Da war sie, saß in einem bequemen Sessel und beschäftigte sich mit Handarbeit. Ganz die römische Matrona, das Ideal, das sich soviele waschechte Römer ins Haus holten.. und dabei soviel verschwendeten.


    In den ersten Momenten regte sich niemand von ihnen. Sie blickte Vala mit ihren schönen Augen an, und Vala blickte zurück. Sekunden verstrichen so, in der beide nur einander anblickten, bis Vespa ihre Handarbeit zur Seite legte, und so betont würdevoll aufstand wie man es von ihr erwarten konnte. Und dies war der Augenblick, in dem Vala ihr genau das nehmen würde.. mit wenigen schnellen Schritten war er bei ihr, zog sie mit kraftvoller Bestimmung an sich und zwang sie schon fast zu einem stürmischen Kuss während er ihren fragilen Körper an den seinen drückte und so binnen eines kurzen Augenblicks das ganze Verlangen ausdrückte, das sich in ihm binnen des Tages.. ach quatsch... der letzten Wochen angesammelt hatte.

  • Es waren einige Stunden seit dem Gespräch im Arbeitszimmer vergangen. Ihre Gedanken drehten sich immer wieder darum und sie konnte sich auf nichts anderes einstellen. Das ärgerte sie ziemlich. Das Abendbrot ließ sie sich auf ihr Zimmer bringen. Seit ihr Mann nicht mehr nach Hause kam, war dies fast an der Tagesordnung. Es war also nichts Ungewöhnliches. Dass sie nicht allzu viel zu sich nahm schon eher. Sie war eben nicht bei der Sache. Nach dem Essen kam wie immer eine Sklavin um Vespa bei ihrer Abendtoilette zu helfen und sie bettfertig zu kleiden. Sie trug nun eine einfache hellblaue Tunika, die mit einem dunkelblauen Band gebunden wurde um das weite Kleidungsstück in Form zu bringen. Danach brachte sie noch ihren Sohn ins Bett. Natürlich war ans Schlafen gehen nicht zu denken und so nahm sich die Aelia wie immer ihre Handarbeit zur Hand und begann ihr Muster weiter zusticken, dass ein Tuch verzieren sollte. In ihren Gedanken und dem Muster versunken, verging die Zeit sehr schnell herum gegangen. Dann hörte sie Schritte und sah auf und er stand da...


    Ob dieses unerwarteten Überfalls, sperrte sich die Aelia erst einmal gegen den Kuss, den ihr der Duccius aufdrückte. Nachdem der Schreck vergangen war, ließ sie diese Sperre fallen und begann sogar den Kuss zu erwidern. Eine ihrer Hände kam in seinem Nacken zum liegen, die andere auf seinem Rücken. Auf alles was nun kam, würde sie sich einlassen und den Duccius selbst zu überraschen wissen.

  • Einige Zeit später lagen die beiden schweratmend mit Schweissperlen bedeckt auf dem schon fast zerstörten (:D) Bett der Hausherrin lagen, war Vala erfüllt von der seligen Leere die einen Mann immer dann erfüllte, wenn er sich geholt hatte was er brauchte. Kein Gedanke an die Komplikationen, die sich mit dem wütenden Stelldichein zwischen Frau und Mann ergeben könnten, kein Gedanke an die Risiken, die sich definitiv damit ergaben, und kein einziger Gedanke an das, was aus ihnen hervorgehen könnte.
    Ein gewisses Paradoxum, das Vala noch nie erklären konnte und es auch nicht erklären wollte, war, wie er alles was seinem Erfolg und seiner Machterlangung gefährlich werden konnte mit größtmöglicher Rücksichtslosigkeit ausschaltete, sich jedoch mit dem gleichen Eifer in Abenteuer stürzte die ohne weiteres in der Lage wären alle seine Pläne zunichte zu machen. Und ihn das vollkommen ignorieren zu lassen. Von allen Klischees, die ein Mann erfüllen konnte, so war das, was Vala am verbissensten erfüllte die Tatsache, dass sein Trieb beim Anblick einer schönen Frau mit barbarischem Zerstörungsdrang jedwede Ratio überrollte. Die sich nach dem Raubzug erst wieder zögerlich in die alten Gefielde unterhalb der Schädeldecke zurückwagte. Und garnicht erst versuchte Vala ein schlechtes Gewissen ob der verführten Jung-, Ehe-, Adels- und Ehrenfrauen einzureden. Ein Spiel mit dem Feuer, sicherlich, aber was das anging, was Vala wohl so unbelehrbar wie eine Brandschutzmotte, deren Asbestschicht sich nur langsam abnutzte.. das aber stetig und unwiederbringlich.


    All diese Gedanken kamen ihm in diesem Moment natürlich nicht. Vala stellte sich keine Fragen, im Gegensatz zu dessen Autor, Vala entschied und wirkte in einer stringenten Linie ohne Unterbrechungen. Und wenn sie unterbrochen wurde, dann hatte selbstverständlich immer eine Frau was damit zu tun.


    Wie in diesem Fall... die Leere genießend lag Vala, mit der Hausherrin an seiner Schulter liegend, mit sehr zufriedenem Lächeln tief durchatmend da, und starrte an die Decke. Jawoll, Vala war ein Kerl. Und äußerst zufrieden damit.


  • Sie vermochte nicht zu sagen ob Vala zu viel versprochen hatte oder nicht. Es war anders gewesen. Gänzlich anders als es mit Balbus war und alles andere als schlecht. Ein Erlebnis so konnte man es nennen. Besonders? Ja, durchaus. Erfüllend? Auch das, war es gewesen. Nach einer sehr langen Abstinenz konnte doch eine Frau so etwas mal genießen. Nun lag sie in ihrem Bett. Neben ihr der Duccius, Hausgast ihres Mannes und bisher lediglich Zeitvertreib beim Abendessen. Ihr Atem ging noch immer schwer, wollte sich irgendwie nicht so recht beruhigen, ihre Haare völlig verschwitzt, die Augen geschlossen und an das was geschehen war denkend. In ihrem Innersten gab es eine ganze Menge verschiedener Gefühle aber kein schlechtes Gewissen. Im Moment fühlte sie sich glücklich, erfüllt von vielen positiven Gefühlen, die keine anderen Gedanken an schlechte Dinge zuließen. Auch die Tatsache, dass sich so etwas für eine ordentliche Römerin nicht gehörte, war ihr egal. Zu 99% ihres Lebens war sie eben diese Römerin, die sich an sämtliche Vorgaben hielt, das tat was man von ihr erwartete. Tante Phoebe war ganz sicher sehr stolz auf sie. Dieses eine Prozent musste es einfach geben. Eine Abweichung vom Perfektionismus, der sie irgendwann versauern lassen könnte. Warum sollte nicht auch mal eine Frau ganz einfach Frau sein und nicht auch einmal einem Verlangen nachgeben, das es ja eigentlich nie gab. Zufrieden war sie und genoß die Nähe eines Mannes im Bett noch einen Moment bis...



    Es war einige Zeit vergangen und Vespa Atem ging schon lange Zeit normal. Die Hitze der letzten Stunden war verflogen und noch ruhte alles im Hause Prdudentius bis auf Vespa. Er musste gehen, jetzt ehe das Leben in die Zimmer und Gänge zurückkehrte und dieses Stelldichein auffliegen würde. Sie ging davon aus, dass es ihm klar war das niemand davon erfahren durfte. Vespa richtete sich auf, rüttelte ihn dann energisch.


    "Geh jetzt,"


    sagte sie laut, deutlich und befehlend. Das Licht der Öllampen ließen ein ernstes und ausdrucksloses Gesicht erkennen weclhes ihn anblickte und deutlich zeigte, dass sie es ernst meinte. Kein Ton der Reue, keine Unsicherheit war herauszuhören.

  • Er war eingeschlafen. NATÜRLICH war er eingeschlafen. Es gehörte zu den ehernen Gesetzen der Natur, dass ein Kerl gefälligst einzuschlafen hatte wenn er es einer Frau besorgt hatte.
    Selbstverständlich vollkommener Quatsch. Es war ein ehernes Gesetz der Natur, dass SOWOHL Mann ALS AUCH Frau einschliefen wenn man es sich gegenseitig besorgt hatte. So einfach war das.
    Vala konnte keinen Deut riechen, dass die Einlage an Bettgymnastik die Hausherrin eher dazu animierte ihre grauen Zellen zu bemühen denn als in den süßen Schlaf postorgasmischen Schlummers zu verfallen. Er selbst hatte da weniger ein Problem mit. Mit der Aelia an seiner Seite war er durchaus befriedigt eingeschlafen, selig entschlummert, einfach nur weggeratzt.


    Das Ende eines Traumes, der trotz der vorangegangener Entledigung von bestimmten Körpersäften doch sehr viel mit weiblicher Anatomie zu tun hatte, kam so abrupt wie unvermittelt: plötzlich bebte alles (ALLES!!!) und Vala wurde über einen Abgrund geschüttelt... und in genau jenem Moment wach, wo sich unter ihm der Abgrund des Bettenrands auftat. Keine schöne Perspektive, aber wenigstens nicht halb so abgründig wie das, was er zuvor in Träumen erleben durfte. Die Landung war hart und schmerzhaft, und Vala rieb sich den Kopf als er sich an der Bettkante wieder nach oben arbeitete, nur um in das ernste Gesicht seiner Bettgespielin zu glotzen.


    "Öhm...", war die durchaus angebrachte wie auch logische Antwort auf diesen Befehl, aber Vala kam nicht umhin, unbewusst oder nicht, zu prüfen ob sich dies nicht doch um eine makabre Fortsetzung seines Traums handelte. Halb auf dem Boden liegend, halb an der Bettkante hängend wanderte sein Blick von den Augen der Aelia runter zu ihrer Nase, ihrem Mund, ihrem Hals, ihren.. nein, da bebte nichts. Alles in bester Ordnung, du bist wach, Junge, weitermachen, weitermachen.
    Jetzt erst verstand Vala also die Aufforderung, die ihn doch in gewissem Maße irritierte. SIE warf ihn hinaus? Er konnte es verstehen, wenn er gerade eine junge Tochter aus gutem in eben diesem Hause bestiegen hatte. Doch das hier war etwas... nun, anders. Das war ihr Haus. Okay, das ihres Ehemannes. Der quasi nicht existent war, und Vala war sich sicher aus der Aelia zumindest ein Stück weit die Befürchtung rausge... zu haben, dass ihr Kerl irgendwo verrottend in einer römischen Gosse lag. Aber das jetzt.


    "Wie du meinst...", grollte Vala, der nicht genau wusste, was ihn gerade daran störte. Wahrscheinlich die Tatsache, dass er hinausgeworfen wurde, und nicht selbst entschied zu gehen. Auch die Art ihrer Überzeugung gefiel ihm nicht, ganz und garnicht. Ein Machtspiel, das er in seinem Sinnen als Mann nicht zu ihren Gunsten ausgehen lassen konnte. Ausgehen lassen DURFTE.
    Mit einem Mal war er wieder über ihr, erstickte jeden Protest im Keim in dem er ihr einfach den Mund zuhielt, und bedeutete ihr mit einem Blick, dass er nicht vor hatte zu gehen bevor er bekam was er wollte. Jetzt war es ihre Entscheidung, wenn sie sich wehrte oder es ein letztes Mal genoss. Aber darauf achtete Vala garnicht mehr, während er den schlanken Körper unter sich bewegte und sich ein weiteres Mal das nahm was nicht ihm gehörte. Aber selbstverständlich war ihm das egal... wie so oft. Wie immer, eigentlich.


    Momente später lag sie schwer atmend unter ihm, er über ihr. Von diesem Standpunkt aus gesehen hatte er gewonnen. Zumindest redete er sich das ein. Hatte sie es genossen? Hatte sie sich gewehrt? Er wusste es garnicht mehr... zu sehr auf sich selbst und das was er tat, ohne wahrzunehmen was die Frau unter ihm fühlte, während er sich in ihr bewegte, denn: sie war sein. In diesem Moment war sie sein, und das ließ er sie auch spüren.


    "Ich gehe.", raunte er ihr noch in einer Paraphrase ihrer eigenen Aufforderung vor einigen Minuten noch zu, bevor er sich von ihr löste und ihr einen leichten Kuss auf die schweißnasse Stirn gab um Sekunden später verschwitzt und sehr vernehmbar nach Sex riechend in der Dunkelheit der Casa Prudentia zu verschwinden.


  • Es war überraschend für Vespa, dass sie den Duccius aus dem Bett beförderte wo sie ihn doch nur wachrütteln wollte. Aber gut, dann würde es ihm sicher leichter fallen zu gehen. Für den Moment gönnte sie sich ein erleichtertes durchatmen als es für einen winzigen Augenblick den Anschein hatte, dass er auch wirklich gehen würde. Da saß er nun auf dem Boden, saß sie an. Da schoß es ihr wieder durch den Kopf, dass es wirklich schön gewesen war, aber...der Schein musste doch gewahrt, werden oder nicht. Darüber konnte sie jedoch im Moment nicht weiter nachdenken.


    "Ja, das meine ich. So wie ich..."


    Plötzlich stand der Hausgast auf und ging nicht sondern kam zurück ins Bett. Sie hatte so etwas wie Wut in in seinen wenigen Worten herausgehört und bekam ein sehr mulmiges Gefühl. Damit hatte sie aber nicht gerechnet. Er war einfach wieder da. So schnell hatte sie gar nicht gucken können wie sie plötzlich zurück in die Kissen gedrückt wurde was die letzten Polster vom Bett purzeln ließ und nichts mehr sagen konnte, da ihr Mund einfach zugehalten wurde. Es kam nichts weiter von ihr als ein hilfloses "mmmm....mmm..."
    Natürlich versuchte sie sich zu wehren, ihn von sich zu stoßen. Diese Versuche waren natürlich folgerichtig erfolglos und sie musste sich ihm ergeben. Sein Blick machte ihr Angst und sagte irgendwie alles. So war das nicht gedacht gewesen. Schnell unterließ sie ihre Abwehrversuche und ließ ihn das tun was er wollte. Etwas anderes war ihr ja auch nicht möglich gewesen. Dann war es als würde ein Schalter umgelegt werden. Die Abneigung zu dem Ganzen wandelte sich in Gefallen. Was sie sicherlich zu neuen Denkanstößen führen würde. Doch im Moment nicht. Im Moment genoß sie das einfach.


    Nachdem er gegangen war, tat sie alles um ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Das fiel schwerer als gedacht. Dennoch stand sie auf, hüllte sich in eine Decke und machte sich daran die wenigen Öllampen zu löschen, die noch nicht ausgegangen waren. Bizarre Schatten zeigten sich an den Wänden. Für einen Moment bekam sie einen Schrecken und begab sich schnell zurück ins Bett wo sie sich die Decke über den Kopf zog und entgegen eigener Erwartungen sehr schnell einschlief. Die Gedanken mussten wohl oder übel warten...

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