quaestor gönnt sich einen Schluck

  • Er musste über den Kommentar der Sergia nur mehr lachen. :D


    "Sehr witzig, doch ich würde dann doch lieber nach Aegyptus und mir das Grab von Alexander den Großen ansehen. Ist es überhaupt noch dort?" Sie musste es ja wissen, da sie dort lange Zeit gelebt hatte...


    "Keineswegs, doch wenn du noch was erledigen musst, dann geh ruhig gar kein Problem." In einer taberna wie dieser konnte man selten einen interessanten Gesprächspartner finden, aber das konnte die Sergia ja nicht wissen.


    "Soll ich dich vielleicht begleiten?" Vielleicht musste sie ja nach Hause oder zu einem Geschäft oder zur domus der acta diurna...

  • Selten hatte Plotina bei ihren Begegnungen Octavius Detritus derartig aufgeräumt erlebt; dass er ein Mann von höchster Intelligenz war, war ihr klar, dass er aber auch geistreich sein konnte, war ihr neu.
    Ob des überaus geistreichen Kommentars des quaestors stimmte Plotina herzlich in dessen Lachen ein, so dass zwischen ihnen beiden eine Art von akustischer Harmonie erklang, über die Plotina jedoch alsbald verwirrt war und heftig erschrak. Sie intensivierte ihre Bemühungen, eine Bedienung zu sich an den Tisch zu winken, und diese intensiveren Bemühungen trugen nun auch Früchte, denn ein dickbauchiger Mann, der gerade Getränke ausgetragen hatte, näherte sich jetzt der Sergierin. Plotina war erleichtert, dass der Geldbetrag für die Germanen-Mahlzeit gar nicht einmal so hoch war und sie ihn aus eigenen Mitteln bezahlen konnte, was sie nun auch tat. Zu Detritus gewandt, sagte sie:


    "Mein Quaestor, ich danke dir für deine Gastfreundschaft hier in der Taverna Apicia! Nun will ich deine kostbare Zeit aber nicht länger stehlen; ein Mann der Öffentlichkeit wie du wird diesen Ort nicht ohne Hintergedanken aufgesucht haben; sicherlich wartest du schon ungeduldig auf einen Informanden oder Ähnliches."


    Mit diesen Worten erhob Plotina sich. In ihrer Verwirrung, die nach wie vor andauerte, hätte sie dabei fast vergessen, auch noch auf die letzte Bemerkung des Octaviers einzugehen.


    "A, selbstverständlich brauchst du mich nicht zu begleiten, denn ich muss nur, äh, einkaufen, ja, einkaufen, Artikel für den weiblichen Bedarf."


    Ob der Dummheit ihrer eigenen Worte sah Plotina den quaestor entgeistert an, um dann noch schnell hinzuzufügen:


    "Ich danke dir nochmals und vale. Möge deinen Plänen Erfolg beschieden sein."


    Mit hochrotem Kopf kämpfte sich die kompakt gebaute Sergierin durch die inzwischen gut gefüllte Taverna und entfloh schließlich durch die Tür.

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