Versetzung in die CU

  • An Marcus Vinicius Hungaricus
    Befehlshaber der Cohortes Urbanae
    Castra Praetoriae





    Salve Marcus Vinicius Hungaricus!




    Mit Empfehlung sowohl des Legatus Legionis der Legio I Traiana Pia Fidelis, Spurius Purgitius Macer, als auch des Princeps Prior der Cohortes Urbanae, Gaius Octavius Victor, richte ich mein heutiges Schreiben an Euch als Befehlshaber der Cohortes Urbanae.



    Zunächst möchte ich mich Euch vorstellen. Euch schreibt der angehende Legionarius Marcus Didius Falco. Per Dekret des Imperators wurde ich als Probatus zur Legio I Traiana Pia Fidelis versetzt. Der erfolgreiche Abschluß meiner Grundausbildung und die damit verbundene Beförderung zum Legionarius stehen unmittelbar bevor.


    Seit langem ist es mein sehnlichster Wunsch nach Ablauf der Grundausbildung zu den Cohortes Urbanae nach Rom versetzt zu werden. Dem Befehlshaber meiner Legion, Legatus Legionis Spurius Purgitius Macer, habe ich mein Versetzungsgesuch bereits in schriftlicher Form mitgeteilt und er befürwortet dieses auch.


    Ich, Marcus Didius Falco, bin in Rom aufgewachsen, kenne die Stadt wie meine Westentasche und möchte als Mitglied der Cohortes Urbanae für Sicherheit und Ordnung in meiner Urbs Patria beitragen.


    Da ich vor Beginn meiner miltärischen Laufbahn bei der Legio I meinen Lebensunterhalt als Investigator verdient habe, sind mir auch die Schattenseiten unserer Urbs Eterna bekannt, das in letzter Zeit immer mehr um sich greifende Bandenwesen, das Stärkerwerden skrupelloser krimineller Elemente.


    Da es sich die Cohortes Urbanae zur Aufgabe gemacht haben, diesem Treiben ein Einhalt zu bieten, und ich als Bürger unserer Stadt gern dazu beitragen möchte, Schaden von Rom abzuwenden, sehe ich meinen Platz an der Seite der mutigen und unerschrockenen Streiter der Cohortes Urbanae.


    Als Investigator habe ich in der Vergangenheit zahlreiche Aufträge von Privatpersonen unterschiedlichen Ranges diskret und erfolgreich zum Schutz von deren Leben, Eigentum oder anderer Interessen übernommen und abgeschlossen. Zu meiner großen Ehre war es mir auch bereits vergönnt im öffentlichen Interesse tätig zu werden, worüber ich aber verständlicherweise strengstes Stillschweigen bewahren muß.


    Aus zuverlässiger Quelle ist mir bekannt, das die Cohortes Urbanae gegenwärtig auf der Suche nach einem Mann sind, http://www.imperium-romanum.info/forum/t...9927#post19927 , welcher über die persönlichen Fähigkeiten und objektiven Möglichkeiten verfügt, die Ursachen und Hintermänner der kriminellen Machenschaften ausfindig zu machen, welche die öffentliche Ordnung und Sicherheit in immer stärkerem Ausmaße bedrohen. Gern könnt Ihr Erkundigungen über mich einholen, welche Euch möglicherweise zu dem Schluß kommen lassen, einen solchen Mann gefunden zu haben.


    Ich wäre also bereit, nach meiner Versetzung zu den Cohortes Urbanae auch eine solche Aufgabe zu übernehmen.



    Marcus Vinicius Hungaricus, ich bitte Euch um wohlmeinende Prüfung und Bewilligung meines Versetzungsgesuches zu den Cohortes Urbanae.


    Solltet Ihr mich als neues Mitglied der Cohortes Urbanae willkommen heißen, so bitte ich Euch alles in die Wege zu leiten, damit ich meinen Dienst zum baldmöglichsten Zeitpunkt aufnehmen kann.




    Vale
    Marcus Didius Falco
    zur Zeit noch im Castellum
    der Legio I Traiana Pia Fidelis


  • Der zuständige Stabsoffizier hielt den Brief des Falco in seine Hände, ein wenig viel hat er geschrieben, aber was solls...


    Gut. Gibt ihm Bescheid, daß er sich in der Castra Praetoria zu melden hat, um die Aufnahmsprüfung zu bestehen.

  • Ein Bote näherte sich im Laufschritt dem Castra Praetoria. Unter dem Arm hielt er ein dickes Bündel Schriftrollen. Durchgeschwitzt und außer Atem wie er war, erkannte man, das der Bote eine längere Strecke in diesem Tempo zurückgelegt haben mußte.


    Am Tor angekommen atmet er erst einmal tief durch, dann sprach er zum wachhabenden Offizier: "Herr, ich habe wichtige Dokumente, von meinem Herrn Marcus Didius Falco, für den Praefectus Urbi Marcus Vinicius Hungaricus persönlich. Es eilt, Herr."


    Der wachhabende Offizier sah zunächst den Boten mißtrauisch an, dann das dicke Bündel Schriftrollen. Er überlegte, der Bote schien die ganze Strecke im Laufschritt hierher geeilt zu sein. Also war es vielleicht wirklich eilig. Und den Namen Marcus Didius Falco hatte er auch schon mal gehört. War das nicht dieser Privatschnüffler, Investigator wie er sich selbst nannte, der demnächst hier bei den Cohortes Urbanae anfangen sollte. Hmm, wer weiß was der dem Präfekten überbringen lassen wollte...


    Kurzentschlossen rief der Offizier einen Soldaten herbei und befahl ihm: "Bring diese eiligen Dokumente sofort zum Büro des Praefectus Urbi."


    Der Soldat ließ sich die Dokumente vom Boten reichen, lief los und lieferte die Dokumente kurz darauf ordnungsgemäß im Büro des Präfekten ab.

  • Auf meinem Weg zum Castra Praetoria legte ich zunächst einen Halt bei einem Barbier für eine gründliche Rasur ein. Danach nahm ich an einer der zahlreichen Garküchen ein reichhaltiges Frühstück ein, bestehend aus Brot, Käse, Lukanischen Würsten mit Garum, Oliven und etwas Obst zu mir. Dazu trank ich so stark gewässerten Wein, das man den Wein darin eigentlich kaum noch schmecken konnte. Aber das war mir an diesem Vormittag durchaus recht.


    Danach war mein Geldbeutel zwar um einiges leerer, mein Magen dafür um so voller und ich fühlte mich erstmals an diesem Tage gut und tatendurstig. Bis hierher hatte mich eher das Pflichtgefühl getrieben.


    So näherte ich mich gut gelaunt dem Castra Praetoria, wo ich dem wachhabenden Centurio erklärte, das ich einen Termin beim Praefectus Urbi habe. Dazu hielt ich ihm die Einladung von Marcus Vinicius Hungaricus vor die Nase, in welcher er mich wegen des Aufnahmetests einlud. Die Schriftrollen mit meinen Antworten hatte ich ja bereits einige Tage vorher durch einen Boten im Büro des Praefectus Urbi abliefern lassen. Heute wollte ich nun wissen, mit welchem Ergebnis ich den Aufnahmetest abgeschlossen hatte.


    Der Offizier prüfte das Einladungsschreiben sehr gründlich. Nachdem er festgestellt hatte, das alles in Ordnung war und es sich bei mir um ein zukünftiges Mitglied der CU handelte, nickte er mir freundlich zu und befahl einem seiner Soldaten mich zum Büro des Praefectus Urbi zu führen.


    Froh das der Einlaß ins Castra Praetoria so reibungslos erfolgt war, folgte ich dem Soldaten über den großen Innenhof des Castra bis zu dem Gebäude in dem sich die Büros der leitenden Offiziere der Cohortes Urbanae befanden. Der Soldat lieferte mich weisungsgemäß im Büro des Praefectus Urbi ab und eilte dann wieder ans Tor zurück.


    Auch der Bürovorsteher prüfte die Einladung von Marcus Vinicius Hungaricus wieder gründlich, nachdem ich ihm mein Anliegen vorgetragen hatte. Danach erklärte er mir, das ich mich noch einige Zeit gedulden müsse, da der Praefectus Urbi gerade noch beschäftigt sei. Sobald Hungaricus für mich Zeit habe, werde er mich rufen.


    So nahm ich in dem dafür vorgesehenen Raum Platz und hoffte, das ich nicht allzu lange warten müßte, bis mich der Praefectus Urbi vorlud.

  • Der neue Praefectus Urbi sah sich die Schriftrollen an... Gut, lass den jungen Rekruten rein, sagte er seinem Stellvertreter Servius Longus Schwanzus.


    IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
    UND
    DES KAISERS VON ROM


    ERNENNE ICH:


    LEGIONARIUS MARCUS DIDIUS FALCO


    BEI:
    LEGIO I


    MIT WIRKUNG VOM:
    ANTE DIEM VII KAL AUG DCCCLIV A.U.C. (26.7.2004/101 n.Chr.)


    ZUM
    MILES, COHORTES URBANAE



    DER PRAEFECTUS URBI
    ANTE DIEM VII KAL AUG DCCCLIV A.U.C. (26.7.2004/101 n.Chr.)


    http://www.imperium-romanum.in…/SiegelPraefectusUrbi.gif

  • Die Tür zum Büro des Praefectus Urbi ging auf und ein Offizier trat heraus. Es war aber nicht Hungaricus, den kannte ich ja bereits vom Triumphzug. Der Uniform nach zu urteilen vielleicht sein Stellvertreter oder so etwas ähnliches.


    Er winkte mich zu sich und sagte: "Falco, der Praefectus Urbi möchte Dich jetzt sehen. Komm."


    Ich sprang auf und folgte dem Offizier in das Büro von Hungaricus.


    Dort drin angekommen nahm ich gegenüber dem Praefectus Urbi Haltung an und erstattete zackig Meldung: "Marcus Didius Falco meldet sich zum Dienstantritt bei den Cohortes Urbanae. "

  • Der Praefectus Urbi, befahl mir meine Haltung zu lockern, begrüßte mich herzlich, stellte mir seinen Stellverteter vor und gab diesem dann den Befehl, ein auf dem Tisch bereitliegendes Dokument zu verlesen...


    Ich war glücklich. Ich hatte den Aufnahmetest in die CU bestanden und war soeben zum Miles ernannt worden. Ein lang ersehnter Wunsch war in Erfüllung gegangen. Beide Männer beglückwünschten mich und ich bedankte mich sichtlich bewegt. Der Stellvertreter des Präfekten verabschiedete sich dann mit dem Hinweis auf andere dringende Aufgaben.


    Der Präfekt bot mir einen Stuhl an, als wir allein waren. Ich setzte mich, nachdem er Platz genommen hatte. Ich war neugierig, wollte wissen wie ich den Aufnahmetest abgeschlossen hatte.


    Aber noch viel wichtiger war es zu erfahren, welches Einsatzgebiet in den CU Marcus Vinicius Hungaricus für mich vorgesehen hatte. Ich hoffte brennend, das mein bereits in dem Brief an Hungaricus geäußerter Wunsch, bei der Aufklärung der Hintergründe des Bandenunwesens maßgeblich mitzuwirken, Berücksichtigung finden würde. Ich war aber zuversichtlich, da ich hoffte das Hungaricus inzwischen Erkundigungen über meine Fähigkeiten eingeholt hatte und war ziemlich sicher, daß das Ergebnis dieser Überprüfungen meiner Person positiv ausgefallen sein mußte. Außerdem hatte ich ja auch in dem Princeps Prior der CU, Gaius Octavius Victor, in dieser Frage einen Fürsprecher. Vielleicht hatte Victor ja schon Zeit und Gelegenheit dazu gefunden, mit Hungaricus darüber zu reden.


    Ich hoffte auch, das ich Gelegenheit haben würde dem Praefectus Urbi meine Ideen und Vorstellungen über meine Vorgehensweise in dieser Angelegenheit detailliert darlegen zu dürfen. Aber ich konnte nur Vorschläge unterbreiten. Die endgültige Entscheidung darüber würde Hungaricus treffen Das war mir bewußt. Ebenso war mir klar, was für eine große Ehre es war, als Neuankömmling in den CU vom Praefectus Urbi persönlich empfangen zu werden.

  • Hungaricus grinste. Der neue Rekrut war etwas nervös, er war wohl nicht gewohnt, einem Praefecten gegenüberzustehen, nun, das war jedoch in diesem Moment relativ egal.


    Falco, deine Ergebnisse bei der Aufnahmeprüfung war durchaus ansprechend. Außerdem hattest du deine Grundausbildung in der Legio I, sehr gut, gute Legio, diente selbst in ihr, bevor ich zur CU kam. Im Moment arbeiten wir daran, die Stadt wieder zu befrieden. Du weißt sicher von den Jugendbanden, die momentan viel Unfug treiben - zu viel. Ich will, daß du vorher noch ein wenig trainierst, bevor du in die Stadt herausgeschickt wirst. Die Art zu kämpfen ist in der Stadt anders als auf dem Feld, das muß geübt werden.


    Hungaricus lehnte sich zurück und sah ihn an. Er hatte schon einiges gehört über diesen jungen Mann...


    Das alleine ist allerdings noch nicht der Grund, warum ich dich hierher hab rufen lassen. Ich hab aus zuverlässigen Quellen gehört, daß du sozusagen als "Privatdetektiv" gearbeitet hast... Dein Auftraggeber ist mir zwar egal, auch deine Aufträge an sich, dennoch dürftest du einige gewisse Fertigkeiten erlernt haben, die für mich von großem Interesse wären. Ich habe sogar schon einen Auftrag für dich in der Stadt. Doch vorher wirst du die Castra Praetoria nicht verlassen, ist das klar? Dein erster Auftrag lautet also: Geh zu Victor und lass dich von ihm trainieren, damit du mir in der Stadt nicht draufgehst. Gibt es noch Fragen?

  • Ich war weitestgehend zufrieden mit dem, was ich vom Praefectus Urbi gehört hatte. Ich hätte mich natürlich gern sofort auf den von ihm in Aussicht gestellten Auftrag gestürzt, aber die Cohortes Urbanae waren nun mal eine militärische Einheit und da gibt es immer gewisse Spielregeln zu beachten. Und ein paar neue Kampftechniken zu erlernen, um in unserer Stadt besser überleben zu können, war keinesfalls verkehrt. Denn Rom war für Leute, die für die Einhaltung der Gesetze kämpften, schon immer ein gefährliches Pflaster. Und mein Auftrag würde mich in die schlimmsten und gefährlichsten Kreise führen.


    Nein, ich hatte hier und jetzt keine Fragen an Hungaricus´. Seine Anweisungen waren präzise und eindeutig gewesen.


    Wegen des Trainings bei Victor machte ich mir keine Sorgen. Ich hatte in meiner ganzen Laufbahn als Investigator stets darauf geachtet, in einem guten körperlichen Zustand zu sein. Denn in meinem Geschäft mußte man schnell laufen können. Manchmal sogar sehr schnell... Mich selbst zu verteidigen, ob mit oder ohne Waffe, war mir auch nicht fremd. Und die harte Grundausbildung in der Legio I hatte ich besser als viele andere Mitrekruten überstanden. Ich würde auch in der Ausbildung bei Victor mein Bestes geben und das erkannten Vorgesetzte beim Militär immer an. Diese Erfahrung hatte ich gemacht.


    So sagte ich jetzt zu Hungaricus: "Nein, mein Präfekt. Keine Fragen mehr. Eure Befehle werden ausgeführt.". Er verabschiedete mich und meine erste Audienz beim Praefectus Urbi war damit beendet.

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