[Grundausbildung] Probatus Lucius Quintilius Valerian

  • Es war ein neuer, wunderschöner und sonniger Sommermorgen, als Reatinus heute alleine auf dem Exerzierplatz antrat - wie üblich in stattlicher und autoritärer Haltung, mit nach hinten veschränkten Armen. Der Centurio hatte wichtige Angelegenheiten zu erledigen, deshalb durfte Reatinus heute die Probati peinigen. Die Luft war heute klar mit einer leichten Brise Wind, die regelmäßig den Staub des Exerzierplatzbodens aufwirbelte. Schöne Voraussetzungen, um das Ringen durch zu nehmen.


    "Probati, venite!!", schallte es durch den Exerzierplatz, bis hin zu den Ohren der verschlafenen Rekruten und unglücklichen Legionäre, die an der falschen Zeit am falschen Ort waren.


    Sim-Off:

    Ich habe mir diesmal erlaubt, sofort fort zu setzen. Hoffentlich ist das okay. :)

  • Verschlafen waren sie wohl alle noch. Hier und da sah man jemanden verstohlen gähnen, ein anderer rieb sich nochmal die Augen, - solange noch kein Offzier anwesend war. Es war schon nicht ganz so leicht, sich an das Soldatenleben zu gewöhnen. Und Valerian hatte sogar ein wenig Muskelkater. Hatte er wirklich geglaubt, körperlich so fit zu sein wie ein Soldat? Nur weil er täglich ein bißchen Sport getrieben hatte? Das hier war wirklich etwas anderes.


    Er versuchte natürlich, sich nichts anmerken zu lassen. Auch nicht vor den Kameraden, denn die schienen keine solchen Probleme zu haben und so war ihm der Muskelkater ziemlich peinlich. Außerdem hatte sein Vater immer behauptet, daß man einfach nur mit dem weitermachen müßte, was den Muskelkater verursacht hatte, dann würde es - nach einer kurzen Weile der Qual - wieder aufhören. Sein Wort in der Götter Ohr!


    Da war er auch schon, der Sklaventreiber von einem Optio. Und brüllte sein venite - angetreten - über den Platz. Heute wußten die Probati wenigstens schon, wo sie hingehörten und so nahmen sie in einigermaßen akzeptabler Zeit ihre Positionen ein und standen vorschriftsmäßig stramm.


    Was heute wohl verlangt würde? Wieder exerzieren? Bei dem Wetter würden sie dann wohl einges an Staub zu schlucken bekommen. Valerian erlaubte sich einen kurzen neugierigen Blick auf den Optio, doch dem war natürlich nichts anzusehen. Schnell richtete er seinen Blick wieder geradeaus.


    Sim-Off:

    Klar ist das okay :)

  • Strenge Blicke des Optios durchbohrten die unscheinbaren Körper der Probati. Reatinus ließ nicht lange auf sich warten und began somit, wenigstens den Rekruten zu sagen, was auf sie wartet, bevor sie sich abrackern durften. Dabei lief er die Reihe auf und ab, die wohl auch langsam eingespielter aufeinander aussah.


    "Heute werdet ihr lernen, wie man ringt! Und zwar keine Kneipen- und Mädchenschlägereien, ihr werdet ringen wie Soldaten es tun! Doch Vorfreude ist bekanntlich die beste Freude: drei Runden um den Exerzierplatz! Abite!"

  • Drei Runden! So ein Leuteschinder! Innerlich stöhnte Valerian auf, doch er ließ natürlich keinen Pieps hören. Wie auch alle anderen nicht. Sie setzten sich in Bewegung, die einen schneller, die anderen langsamer. Valerian bemühte sich, im Mittelfeld zu bleiben. So blamierte er sich nicht und verausgabte sich nicht unnötig. Er würde seinen Atem noch brauchen.


    Drei Runden! Reichte nicht eigentlich eine? Nicht zuviel denken, laufen, ermahnte er sich in Gedanken und versuchte, seine protestierenden Beine zu ignorieren. Aber eigentlich ging es mit dem Laufen. Die lezte Runde fiel Valerian zwar ein wenig zurück, aber er war nicht der letzte, der ankam. Immerhin. Und er hatte nicht stehenbleiben oder gehen müssen. Das war doch schon mal was.


    Er war ziemlich außer Atem, als er nach den drei Runden seine Position wieder einnahm und sich um Haltung bemühte. Und er war beileibe nicht der einzige, dem es so ging.


    Ringen! Sicher hatte er verschiedene Male in den Thermen gerungen. Aber so richtig gelernt hatte er es nicht. Und der Optio würde seine bisherigen Versuche in der Richtung vermutlich als Mädchenschlägereien abtun. Nunja, er war hier, um zu lernen. Und nicht, weil er alles schon so toll konnte!

  • Vergnügt über die Mühen der Probati schaute er zu, wie eben jene sich abrackerten. Später nahmen die Probati keuchend und hechelnd ihre Positionen wieder ein, und schnurstracks konnte der Optio schon mit der Ausbildung fort setzen. Er machte sich sogar schon auf ein paar blutige Nasen bereit, die sich die Probati in ihrer gegenseitigen Rage zufügen würden. Perfekt lief das nie, das wusste Reatinus. Schließlich hat er mit dem Centurio schon einige Rekrutenwellen ausgebildet.


    "Sehr gut, jetzt habt ihr euch ja schon aufgewärmt! Und nun wollen wir mit dem Ringen beginnen! Das Grundprinizip hierbei ist recht einfach: Ihr versucht, euren Gegner auf den Boden zu werfen und ihn kampfunfähig zu machen! Im Ernstfall wäre alles erlaubt, von Tritten in die Eier bis hin zu Würgen, Faustschlägen und so weiter! In eben so einem Ernstfall würde euer Gegner nicht mehr so schnell aufstehen, wenn ihr ihn bearbeitet! Doch da ihr Kameraden seid, will ich keine Schläge gegen den Kopf, keine Tritte in die Weichteile - wir wollen ja das bischen Männlichkeit wahren, was ihr habt - und keine Schwerverletzten! Sucht euch einen Partner und legt los!"


    Es dauerte nicht lange, schon "bestimmten" die besser Gebauten, welcher kleinere Probatus mit ihnen üben "müsste".

  • Valerian gehörte nicht zu den Schwachen und Kleinen, aber er suchte sich doch lieber einen Gegner, der etwa genauso schwer und groß war wie er selbst. Es war doch keine Kunst, jemanden zu besiegen, der kleiner und schwächer war. Wie sollte er etwas lernen, wenn allein seine Größe und sein Gewicht den Kampf entschieden?


    Sein Gegner schien sich seiner ohnehin sehr sicher zu sein. Ein geübter Ringer, wie es schien. "Ich bin Publius", sagte er und hielt Valerian kameradschaftlich die Hand hin. "Valerian", erwiderte Valerian und ergriff die Hand, um sie kurz zu drücken. Und fand sich im nächsten Moment am Boden wieder. Zuerst guckte er nur verblüfft, dann lachten sie beide und Publius half ihm wieder hoch.


    "Verdammt", sagte Valerian. "Den Trick mußt Du mir unbedingt mal zeigen" Er klopfte sich den Staub ab und machte sich bereit für den Kampf.


    "Aber gerne doch. Sobald Adlerauge nicht mehr zuschaut", lachte Publius, deutete mit einer Kopfbewegung auf den Optio und machte sich auch bereit.


    Die beiden musterten sich gegenseitig sehr aufmerksam und wählten den gleichen Augenblick, um aufeinander loszugehen und zu versuchen, den anderen richtig in den Griff zu bekommen. Sie setzten mehrfach bekannte Griffe an, mußten aber feststellen, daß der andere darauf kontern und sich herauswinden konnte. Dann irgendwann bekam Publius Valerian zu fassen, die weit größere Erfahrung setzte sich eben gegen Verbissenheit durch. Der junge Quintilier versuchte, den Griff aufzuhebeln, doch er konnte den richtigen Winkel nicht erreichen. Sicher hätte jetzt der Ellenbogen in den Weichteilen von Publius eine gute Wirkung gehabt, doch solche Gemeinheiten waren ja nunmal nicht erlaubt.


    Eine kleine Weile konnte er sich dem Druck, auf den Boden gerungen zu werden, noch entziehen. Dann fand er sich auf dem Rücken liegend wieder. Er versuchte noch, Publius im Schwung des Fallens mit sich zu ziehen, doch er andere wußte dem geschickt auszuweichen. Valerian war besiegt.

  • Geduldig musterte er die Probati beim Ringen. Man sah schon bei den ersten Versuchen, sich auf den Gegner zu stürtzen, welcher schon ein klein wenig Erfahrung im Ringen hatte, und wer blutiger Anfänger war - "blutig" konnte man hier auch wörtlich nehmen. So liefen er und der Centurio in der Reihe auf und ab und korrigierten die ringenden Probati. Als jede Gruppe fertig war, befahl Reatinus, noch einmal zu üben.


    "Los, nochmal! Und diesmal nicht so zimperlich, euer Übungspartner darf ruhig den Boden spüren!"

  • Valerian rappelte sich wieder auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Publius grinste ihn frech an. "Du hast es ja gehört, ab jetzt mal so richtig."


    Wie jetzt? Das war für Valerian doch schon so richtig gewesen. Er hatte bereits all sein Können angebracht. Doch Publius anscheinend nicht, wie Valerian auch sehr schnell feststellte. Sein Gegner spielte mit ihm. Sie rangen miteinander und Valerian schaffte es nicht einmal, einen richtigen Griff anzusetzen. Publius trickste ihn jedesmal aus und eigentlich hätte er schon vier-, fünfmal auf dem Boden gelegen, wenn Publius nicht im letzten Moment nachgegeben hätte. Und er machte es so, daß Valerian wußte, er wäre eigentlich schon besiegt.


    Letztendlich landete er natürlich im Staub. Aber er hatte auch schon ein paar neue Manöver gelernt, auch wenn sie noch nicht zum gewünschten Erfolg führten.

  • Nachdem der Centurio es endlich geschafft hatte, seine Sachen hinzubekommen, kam er auf den Campus nach. Reatinus hatte schon heftig weitergebildet, wie er sofort bei den Ringübungen erkennen konnte.


    "Ganz akzeptabel, Optio. Machen wir weiter."


    Bemerkte er. Immerhin wurde es langsam Zeit, dass die Probati etwas vorankamen!


    "Probati in aciem venite!"


    Einige Probati wirkten leicht beschädigt, doch der Centurio überging diese kleinen Verletzungen.


    "So, nun geht es an die Pila, Probati. Ein Pilum ist ein Speer, an dessen Spitze ein Eisenschaft angebracht ist. Dieser verbiegt beim Aufschlag auf ein Scutum und lässt sich damit kaum mehr herausziehen - ihr braucht also keine Erwiderung des Pilumhagels zu fürchten.


    Damit das ganze nicht so theoretisch ist, holt euch von dem Bündel dorthinten jeder eines."


    Er deutete auf ein Bündel, das wie zusammengebundene Holzstangen aussah. Tatsächlich handelte es sich jedoch um Nachbildungen des Pilums aus Holz - und doppelt so schwer wie das Original!

  • Na, das mit dem Ringen würde noch ein schweres Stück Arbeit werden, soviel war jetzt schon klar. Valerian klopfte sich kurz den Staub ab und befühlte die blauen Flecken, von denen er nicht wenige davongetragen hatte, bevor der Befehl zum Antreten in einer Linie kam.


    Wenn irgendwer gehofft hatte, die Übung sei für heute beendet und man könnte die gerade erhaltenen kleinen Blessuren pflegen, so sah er sich bitter getäuscht. Die nächste Übung kam an die Reihe.


    Sofort nachdem der Centurio den Befehl ausgesprochen hatte, liefen die Probati zu der angegebenen Stelle und nahmen sich jeder einen der hölzernen Speere, die überraschend schwer waren. Deutlich schwerer als das Pilum jedenfalls, das sie im Magazin erhalten hatten. Es waren einige überraschte Rufe zu hören, als die Männer nach den Übungswaffen griffen, die aber schnell wieder unterdrückt wurden.


    Mit den Waffen in der Hand kehrten sie zur ihrer Aufstellung in einer Linie zurück, nahmen Haltung an und warteten auf weitere Anweisungen.

  • Weiter ging es mit den Erklärungen...


    "Das Pilum wird mit der rechten Hand geworfen, während die Linke das Scutum hält. In aller Regel wirft nur die erste Linie mit einem gewissen Anlauf, der Rest rückt nach und recht sein Pilum vor. Da jeder Soldat zwei Pilae hat, können so theoretisch VI Salven abgeworfen werden, wobei die Truppe langsam vorrückt. Wir üben das ganze sofort."


    Und sofort ging es an die praktische Ausführung.


    "Probati in aciem venite!"


    "State"


    "Tollite Pila!" (Fertigmachen zum Pilumwurf!)


    Er wartete, bis alle bereit waren, dann...


    "Mittite!" (Feuer!)

  • Die Probati beeilten sich, die gewünschte Aufstellung zu nehmen und die vorderste Reihe machte sich bereit, zu werfen. Valerian stand in der ersten Reihe und mußte also werfen. Noch nie hatte er so ein Ding geworfen und verflixt schwer war es obendrein. Als der Befehl zu werfen schließlich kam, holte er zwar weit aus und nahm auch tüchtig Schwung beim kurzen Anlauf, doch er ließ den Speer zu früh los, so daß er nur sehr kurz flog und sich dann leicht in den Boden bohrte, dort aber keinen Halt fand und daher umfiel.


    Sämtliche anderen Speere waren deutlich weiter geflogen. Und sie waren auch mit mehr Kraft in den Boden eingedrungen und blieben stecken. Mit hochrotem Kopf fluchte Valerian leise vor sich hin und nahm den Speer von seinem lachenden Hintermann entgegen, der inzwischen nachgerückt war. "Sollen wir die Plätze tauschen, bevor Du noch Deine eigenen Füße triffst?", fragte der höchst amüsierte Kamerad hinter ihm. "Nein", zischte Valerian beleidigt zurück und ärgerte sich über seine schlechte Leistung. Hoffentlich stellte er sich bei seinem nächsten Wurf nicht auch so dämlich an. Ungeduldig wartete er auf den Befehl, abermals zu werfen.

  • Dem scharfen Blick des Centurios entging natürlich kein einziger Fehlwurf, sodass sich die Blicke von Valerian und dem Petronier trafen, ehe der neue Versuch kam. Der Blick war eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und Erwartung.


    "Es ist wichtig, das Pilum in diesem Winkel loszuwerden."


    Er zeigte mit dem Arm einen Winkel von etwa 45°. Dann ging es sofort weiter.


    "Tollite pila!"


    "Mittite!"

  • Der Blick des Centurios war vernichtend, so empfand es Valerian jedenfalls. Die Röte in seinem Gesicht vertiefte sich noch und er biß sich wütend auf die Lippe. Er war fest entschlossen, es beim nächsten Wurf besser zu machen und hielt den Speer mal probeweise so, wie der Centurio es gezeigt hatte.


    Dann kam der Befehl. Valerian nahm Anlauf, holte aus und schleuderte den Speer von sich. Besser als beim ersten Versuch, aber lange noch nicht gut. Er schaffte es so gerade ins Mittelfeld, wenn er seine Leistung mit der Leistung der anderen Probati verglich.


    Nein, so konnte das nicht bleiben, er würde üben müssen. Viel üben. Ob man wohl so einen Übungsspeer auch benutzen durfte, wenn man für sich allein trainierte? Er nahm sich vor zu fragen. Später, wenn die Übung beendet war. Vor den Kameraden wollte er das nicht tun, die hielten ihn sonst noch für einen unerträglichen Streber.


    Die hintere Reihe rückte wieder vor und der Kamerad hinter ihm lachte wieder. "Besser, wir stellen Dich im Ernstfall weiter nach hinten, damit sich die armen Germanen nicht totlachen müssen."


    Valerian blickte sich wütend um. "Besser, Du beweist erstmal, daß Du es besser kannst, bevor Du große Reden schwingst", murrte er ihn an und hatte nicht übel Lust, eine kleine Prügelei mit dem anderen zu beginnen.

  • Als die Probati begannen, sich gegenseitig zu verhöhnen, drang dies auch an das Ohr des Centurio, der sofort heraneilte und Valerian an der Schulter packte. Abwechselnd sah er zu ihm und dem anderen Probatus.


    "Der einzige, der hier Kritik übt, das bin ich! Wir sehen uns heute Abend in meinem Officium - alle drei!"


    Dann kehrte er zurück vor die Truppe.


    "Wir wiederholen das ganze jetzt in Verbindung mit einer zweiten Salve. Dazu gibt die zweite Reihe wie gesagt ihr Pilum nach vorn und das ganze geht von Neuem los!"


    Er wartete einen Augenblick, dann ging es tatsächlich los.


    "Tollite pila!"


    "Mittite!"


    "Tollite pila!"


    "Mittite!"

  • Valerian fühlte sich grob an der Schulter gepackt. Der strenge Blick des Centurios ließ ihn jede Lust zu einer Prügelei gleich wieder vergehen. Eine Unterredung im Officium, das würde gewiß nicht angenehm werden. Valerian schluckte schwer, straffte seine Haltung und erwiderte fest: "Jawohl, Centurio!" Der Spötter tat es ihm gleich und beide beeilten sich, ihre Positionen wieder einzunehmen.


    Dieses Mal mußte alles schneller aufeinander erfolgen. Auf den Befehl des Centurios hin nahm Valerian wieder Anlauf und schleuderte den Speer. Sogleich rückte die zweite Reihe nach und reichte ihr Pilum nach vorn. Da erfolgte auch schon der Befehl zum zweiten Wurf. Wieder Anlauf, Wurf.


    Langsam bekam Valerian ein Gefühl für die Sache. So ein Verriß wie beim ersten Versuch passierte ihm nicht mehr, wenn er auch weiterhin nur im Mittelfeld lag. Er war zwar besser als eben, aber das waren alle anderen auch.

  • Nach unzähligen weiteren Durchgängen war der Centurio offensichtlich zufrieden - oder zumindest beschwerte er sich nicht mehr. Jedenfalls rief er die Männer erneut zusammen.


    "Probati, venite!"


    Als alle wieder zusammengekommen waren, fuhr er fort.


    "So, das genügt für heute. Bringt die Pila und Scuta in die Horrea zurück und dann ab in die Therme!"


    Noch ein Blick in alle Gesichter, dann...


    "Abite!"


    Auch der Centurio verschwand.

  • Die Schultern schmerzten und die Arme zitterten vor Anstrengung. Aber Valerian hatte das Gefühl, begriffen zu haben, wie es ging. Allerdings glaubte er nicht, daß er je ein Meister mit dieser Waffe werden würde. Einige der Probati hatten durchaus besonderes Talent dafür gezeigt. Naja, konnte ja nicht jeder ein Meister sein. Er würde fleißig üben, damit er brauchbar damit umgehen konnte, das mußte genügen. Er hoffte ja darauf, wenigstens mit dem Gladius ein bißchen besser dazustehen, als mit den anderen Übungen bisher. Immerhin hatte sein Vater ihn seit frühester Jugend trainieren lassen.


    Erleichtert, daß die Qual für heute beendet war, verließ Valerian mit den anderen den Platz, um die Waffen zurückzubringen, die Ausrüstung in Ordnung zu bringen... und dann in den Thermen Entspannung zu suchen. Später würde er dann ja noch im Officium des Centurios vorsprechen müssen. Wenn er ehrlich zu sich war, dann hatte er nicht wenig Bammel davor.

  • Und es wurde Abend und es wurde Morgen - der nächste Tag!


    Centurio Petronius betrat erneut den Exerzierplatz, wie immer von seinem Optio gefolgt. Trotz des etwas finsteren Wetters - es sah nach Regen aus - befahl er


    "Probati in aciem venite!"

  • Die Probati beeilten sich, in einer Linie anzutreten. Inzwischen konnten sie das wirklich schnell und gut und die Linie konnte man mittlerweile tatsächlich eine Linie nennen. Das Wetter sah nicht so berauschend aus heute. Daß es nicht heiß war, war ja ganz angenehm. Aber Regen bedeutete nicht nur naß werden und Scheuerstellen von nasser Kleidung, sondern auch am Abend ein mehrfaches an Arbeit beim Saubermachen der Ausrüstung.


    Sicher war Valerian nicht der einzige, der darum betete, daß das Wetter hielt. Das - und der mächtige Muskelkater von den Übungen des Vortages - dämpfte die Neugierde auf das, was heute wohl drankommen mochte, beträchtlich.

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