[Grundausbildung] Probatus Lucius Quintilius Valerian

  • Der Optio ließ die angetretenen Probati ihre zwei Aufwärmrunden über den Exerzierplatz ziehen, anschließend noch die obligatorischen dreißig Liegestützen. Erst danach trat der Centurio wieder vor die Männer.


    "Probati, heute kommen wir zur Königsdisziplin des Legionärs: Der Schwertkampf!


    Er verlangt dem Miles alles ab und zugleich ist das Gladius seine tödlichste Waffe. Der Umgang damit muss sorgfältig geübt werden. Folgt mir also."


    Er führte die Probati zum Rande des Campus, wo mannshohe Pfähle in den grauen Himmel ragten. Die meisten hatten deutliche Spuren des Kampfes. Daneben waren auf einer Art Ständer Holzschwerter aufgereiht, daneben standen die bekannten, schweren Weidenschilde. Auf diese deutete der Centurio.


    "Jeder nimmt sich ein Gladius und ein Scutum. Dann sucht euch einen Pfahl."


    Er wartete einen Augenblick, ehe er fortfuhr.


    "Das Gladius ist ein Kurzschwert, folglich weniger für gewaltige Hiebe als schnelle Stiche, besonders ins Gesicht und den Magenbereich geeignet. Dabei ist es wichtig, auch stets auf die Deckung zu achten!


    Fangt also an!"


    Und die Probati begannen.


  • Die "Aufwärmübungen" waren immer wieder eine Plage. Wieviele Monate mußte man das täglich tun, damit es einem leicht fiel? Aber wie alle anderen biß Valerian fest die Zähne zusammen und absolvierte sie, als wäre es ein Kinderspiel. Doch er war davon überzeugt, daß die anderen sich dabei genauso quälten wie er!


    Endlich! Endlich übten sie mit dem Gladius. Auch wenn Valerian nie mit so schweren Schilden trainiert hatte, fühlte er sich endlich einmal nicht als völlig blutiger Anfänger. Und wäre der Muskelkater von gestern nicht noch, dann würde es ihm sicher auch nicht so schwer fallen, das Scutum zu halten. Die Schulter protestierte heftig dagegen, gleich wieder so belastet zu werden und Valerian verzog sichtlich das Gesicht.


    Doch er sagte nichts. Mit Holzschwert und Weidenschild begab er sich zu einem der Pfähle. Er schloß kurz die Augen, um sich die Lektionen seines Vaters in Erinnerung zu rufen. Schnell sein, hatte er immer gesagt, das ist das Geheimnis. Sei schnell, stoß zu und dann gleich wieder in die Deckung. Gib dem Gegner keine Möglichkeit, Deinen Schwertarm zu erwischen.


    Natürlich war er nicht in Übung. Aber er hatte Freude daran, seine alten Kenntnisse aufzufrischen und hoffentlich auch neue hinzuzugewinnen.


    Das Holz-Gladius fest in der Rechten und das Scutum in der Linken begann Valerian auf den Pfahl einzustechen. Immer wieder deckte er sich mit dem Schild, um dann blitzschnell den Schild anzuheben und aus der Deckung heraus mit einem Ausfallschritt zuzustechen, den "Gegner" fest im Blick, und sich gleich wieder hinter dem Scutum in Sicherheit zu bringen. Es dauerte nicht lange, bis der Schweiß ihm in Strömen über das Gesicht lief. Weniger wegen der Schwertkampfübung an sich, sondern weil es die reine Qual war, den Schild halten und immer wieder heben zu müssen. Mit jedem mal wurde es schwerer und schmerzhafter.

  • Der Centurio konnte einigen Probati ansehen, dass sie noch am Muskelkater des Vortages litten, aber das hielt ihn nicht davon ab, sie mit Stockschlägen und Rufen zur Schnelligkeit aufzufordern.


    "Los, Iulius, schlag schneller zu!"


    "Nutz deine Deckung anständig, verdammt!"


    "Nicht pieksen, stechen!"


    So ging es in einem fort. Nach einiger Zeit blieb der Centurio und der Optio abwechselnd bei einem Probatus stehen und wiesen ihn mit Stichen ihrer Stöcke auf Lücken in der Deckung hin.


    Crispus kam zu Valerian und stellte fest, dass sein Schildarm etwas ermüdete. Sofort nutzte er eine Lücke mit einem festen Stoß des vitis aus.

  • Der Centurio und der Optio kannten wirklich keine Gnade. Der Schweiß lief Valerian mittlerweile in kleinen Bächen über das Gesicht und rann auch hin und wieder in die Augen, die davon brannten. So sah er auch erst zu spät den Centurio mit seinem elenden Stock. Er versuchte noch, den Schild einzusetzen, schaffte es aber nicht rechtzeitig und der Stock piekste schmerzhaft in seine Seite.


    Ein schmerzhaftes Stöhnen entrang sich Valerian, doch er versuchte, den Schmerz zu ignorieren, wich zurück und schloß seine Deckung. Die Angst vor einem weiteren Stoß mit dem Stock gab ihm die Kraft, den Schild entsprechend in Position zu bringen. Dann machte er einen weiteren Angriff auf den Pfahl, achtete dabei aber peinlichst darauf, seine Deckung zu behalten. Dadurch fiel der Schwertstoß ein wenig kümmerlich aus, doch der Centurio würde es schwer haben, ihn nochmals mit dem Stock zu erwischen, denn das tat verflixt weh. Gut, es war natürlich besser, als von einem Gegner mit dem Glaudius aufgespießt zu werden.

  • "Schneller stechen - so gleitest du ja an 'ner Ledertunika ab!"


    schimpfte der Centurio und gab Valerian einen Stockschlag auf den Schwertarm. Noch eine Weile begutachtete er die weitere Arbeit des Probatus, dann ging er zum nächsten.

  • Ein schmerzhaftes Stöhnen entrang sich ihm, als Valerians Arm von dem Stock getroffen wurde. Verdammt, das tat weh! Und ausgerechnet auf den Schwertarm! Trotzdem stach er nun fester und schneller zu, mühevoll das schwere Scutum in die richtige Position wuchtend. Schultern und Arme schmerzten mittlerweile unterträglich und er war von oben bis unten naßgeschwitzt. Mit verbissenem Gesichtsausdruck zwang er sich, weiterzumachen, obwohl er sich lieber einfach zu Boden sinken lassen würde, um vorerst nicht wieder aufzustehen. In einer Schlacht könnte er das ja auch nicht tun. Nicht, ohne dabei sein Leben zu verlieren.


    Doch das war ein wenig tröstlicher Gedanke. Er hatte gedacht, mit dem Schwert besser zu sein als mit den anderen Waffen. Aber anscheinend hatte er sich da geirrt. Verdammt, da stand ihm wirklich noch ein sehr harter, steiniger Weg bevor, wenn er in allen Bereichen noch so viel zu lernen und zu trainieren hatte!

  • In den Augenwinkeln sah Crispus Valerians Leiden, aber er dachte nicht daran, sich erweichen zu lassen. Stattdessen ließ er sie lange Zeit weiterkämpfen, ehe er sie endlich wieder zusammenholte.


    "Probati, in aciem venite!"


    befahl er, dann erklärte er den nächsten Schritt.


    "Nachdem ihr jetzt gegen einen toten Gegner gekämpft hat, geht es jetzt an lebende Opfer. Ich zähle durch, jeweils die I und die II bilden ein Kampfteam. Wer mehr Treffer einsteckt, räumt später die Sachen des Anderen auf."


    Er ging rasch die Reihe entlang.


    "I - II - I - II - I - II - I - II - I - II..."


    Und wieder war er unterwegs, die Ernsthaftigkeit der Versuche der Probati zu prüfen...

  • Es gab nur einen Trost: Die anderen sahen kaum weniger geschafft aus als er selbst. Ob sie auch solche Schmerzen in Armen und Schultern hatten wie er? Etwas zweifelnd sah er, daß sein Gegner größer und kräftiger war als er selbst. Na, wunderbar. Wäre er nicht schon so erschöpft, würde er sich keine Sorgen machen. Er wußte, daß er flink war. Aber im Moment konnte er ja froh sein, wenn er das Scutum überhaupt noch hochkriegen würde.


    Kaum war der Befehl erfolgt, daß sie anfangen sollten, riß der andere schon sein Scutum hoch und stieß sein Holzsschwert aus der Deckung hervor. Gerade noch rechtzeitig fing Valerian den kräftigen Stoß mit dem Scutum ab und stieß nach dem Arm des anderen. Und er traf! Jawohl, der erste Treffer!


    Doch die Freude währte nur kurz. Leider war sein Gegner auch nicht langsam und schon bald hatte auch Valerian einen Treffer kassiert. Gleichstand. Nein, er hatte wirklich keine Lust, sich nachher auch noch um die Ausrüstung des Kameraden zu kümmern. Ihm tat alles weh, er wollte in die Thermen, um die überanstrengten Muskeln zu entspannen und zu lockern und anschließend auf seine Pritsche. Und es wäre doch sehr angenehm, wenn er sich nicht mal um sein eigenes Zeug kümmern mußte.


    Dieser Gedanke beflügelte ihn ungemein. In der Annahme, daß nach diesen Zweikämpfen die Übungen beendet wurden, mobilisierte der junge Quintilier seine gesamten Kraftreserven. Verbissen versuchte er, weitere Treffer zu landen, doch seine Angriffe wurden immer wieder pariert. Und er hatte natürlich ebenso damit zu tun, die Stöße des anderen abzuwehren.


    Noch immer stand es eins zu eins, obwohl sich beide wirklich immense Mühe gaben, weitere Treffer anzubringen. Es war schon erstaunlich, zu was für Leistungen sie beide doch noch fähig waren. Doch die Kräfte schwanden mittlerweile doch. Bei beiden. Die Bewegungen wurden fahriger, das Scutum immer schwerer.


    Valerian entschloß sich daher zu einer Verzweiflungstat. Es war nicht besonders fair, doch im Ernstfall war ja auch alles erlaubt. Er wartete auf einen Moment, wo sein Gegner den Fuß vorsetzen wollte und daher keinen sicheren Stand hatte. Und stieß ihn dann mit aller Kraft mit dem Scutum an, so daß er hinterrücks hinfiel. Das Holzschwert Valerians traf den anderen an den Rippen. "Treffer. Zwei zu eins."

  • Der Centurio hatte in der zweiten Hälfte noch weitaus mehr zu schimpfen und stoßen, denn man merkte langsam deutlich, dass die Männer müde waren. Dennoch ließ er sie weiterkämpfen, immer wieder trieb er sie weiter.


    Erst als alle sehr müde aussahen und der Centurio glaubte, dass es auch schwer für seine Stimme werden würde, befahl er das erlösende.


    "Milites in aciem venite!"


    Er sah in ihre müden, teils hochroten Gesichter.


    "Das wars, die Verlierer nehmen die Ausrüstung der Sieger und tragen sie in die Horrea. Abite!"

  • Totmüde traten sie noch einmal an, nahmen mit viel Mühe Haltung an. Es war wirklich erholsam, daß der andere die Ausrüstung aufräumen mußte. So konnte sich Valerian gleich aufmachen in die Unterkunft, seine restlichen Sachen in Ordnung bringen und dann gleich in die Thermen gehen. Wenn er sich jetzt hinsetzte oder gar hinlegte, würde er sicher nicht mehr aufstehen heute. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals so zerschlagen und erschöpft gefühlt zu haben.

  • Topfit erschien Reatinus auf dem Exerzierplatz. Eigentlich war er ja nie weg, konnte sich an den Ausbildungstagen jedoch nur passiv beteiligen - zu seinem Wohl, denn auch ein Optio hatte gerne wenig zu tun. Als der Centurio wie immer die Wände der Häuser in der Nähe vom Exerzierplatz kaputt brüllte, stand Reatinus still neben ihm.

  • Der Optio mochte topfit sein, die Probati waren es nicht. Da sie nicht in die Stadt konnten und es hier keine Masseure gab, hatten die Probati sich gegenseitig massiert, um die völlig verspannten Muskeln zu lösen. Es hatte auch durchaus ein wenig geholfen. Doch Muskelkater hatten sie alle in den Armen und Schultern.


    Natürlich versuchten sie, sich davon nichts anmerken zu lassen, als sie rasch antraten und Haltung annahmen. Hoffentlich mußten sie heute nicht mit dem Scutum arbeiten! Valerian bezweifelte nämlich ganz stark, daß er das Ding heute hochbekommen würde.


    Gespannt auf die folgenden Aufgaben lagen die Blicke der Anwärter auf dem Centurio, den man um seine gewaltige Stimme wirklich nur beneiden konnte.

  • "In agmen venite!"


    befahl der Centurio ohne eine Einführung, dann fuhr er fort.


    "Pergite aequatis passibus!"


    Der Centurio setzte sich an die Spitze des Zuges und marschierte auf die Porta Principalis sinistra zu, die er durchquerte. Die Wachen grinsten die Probati an, doch rasch hatte der Zug auch schon das Castellum passiert und hielt auf die Porta Praetoria zu, dann war er auch schon auf der Via Praetoria in Mogontiacum. Nach zahlreichen Häusern bog der Centurio nach Osten auf die Via Borbetomagna ein und verließ die Stadt. Von nun an ging es querfeldein, bis die Truppe den Rhein-Strand erreichte.


    "Consistite!"


    "In agmen venite!"


    befahl der Centurio endlich, dann drehte er sich um und grinste.


    "Heute trainieren wir das Schwimmen - ich hoffe, ihr könnt das bereits alle! Also runter mit den Klamotten und ab in den Rhenus!"


    Der Centurio legte ebenfalls seine Sandalen ab, dann stieg er knietief ins Wasser.


    "Ich möchte, dass ihr alle da runter zu dem Baum und wieder hier her schwimmt! Los, los!"


    Er deutete flussabwärts zu einem Baum, der etwa 100 Schritt entfernt am Wasser stand.

  • In der Kolonne antreten hatten sie noch nicht sonderlich oft geübt, aber es klappte dafür schon ganz gut. Fand Valerian zumindest. Und der Centurio fackelte auch nicht lange, sondern forderte das Losmarschieren im Gleichschritt. Nur einzelne mußten zu Beginn ihren Schritt korrigieren, dann ging es wie ganz von allein. Wenn man es einmal raushatte, war es wirklich gar nicht mehr so schwer.


    Sie verließen den Exerzierplatz und schritten unter den Blicken der grinsenden Wachen durch die Porta Principalis sinistra wieder in das Castellum ein auf die Via Principalis, die zwischen den Unterkünften der Reiterei und den Häusern der Tribune, - die hatten es wirklich gut, konnte man ja nicht anders sagen, - hindurch, vorbei am Haus des Lagerpräfekten bis zur Principia. So mancher sehnsüchtige Blick fiel auf das Haus des Lagerpräfekten, denn es war vermutlich der Traum eines jeden Legionärs, es einmal so weit zu bringen.


    An der Principia bogen sie links ab auf die Via Praetoria und marschierten auf die Porta Praetoria zu. Als sie zwischen dem Forum und den Mannschaftsunterkünften hindurchmarschierten, konnten sie ein paar grinsende Legionäre auf dem Forum herumlungern sehen. Anscheinend wußte jeder, was ihnen bevorstand, denn auch die Wachen an der Porta Praetoria sahen irgendwie schadenfroh aus, als sie die Probati passieren ließen.


    Nun ging es über die Via Praetoria quer durch die ganze Stadt. Neugierig blickte Valerian sich um, da er sich ja noch überhaupt nicht auskannte. Doch er erkannte den Palast des Statthalters mit dem dahinterliegenden Forum und Markt, als sie dort herankamen. Hier war er auf dem Weg zu den Thermen vorbeigekommen. Vom Markt wehten allerlei verführerische Düfte herüber und eine Vielzahl von Leuten war geschäftig unterwegs oder stand unter Säulengängen, um einen Plausch zu halten. Da konnte man wirklich fast neidisch werden.


    Leider bogen sie jetzt ab, - direkt bei der Taverne, - und die Blicke auf den Mittelpunkt der Stadt wurden ihnen verwehrt. Sie kamen nun durch eher langweilige Wohnviertel und verließen schließlich die Stadt.


    Wo der Centurio wohl mit ihnen hinwollte? Doch diese Frage beantwortete sich bald. Nachdem sie eine Weile querfeldein gelaufen waren, fanden sie sich am Ufer des Rhenus wieder, wo der Centurio den Halt befahl und sie sich kurz sortierten, bevor sie ordnungsgemäß strammstanden.


    Schwimmen! Schon wieder schwimmen! Nicht, daß Valerian da grundsätzlich etwas gegen hätte, doch die Strömung des Rhenus hatte ihm schon einmal Respekt abgenötigt. Wenigstens wußte er dieses mal, was auf ihn zukam und er würde es schon schaffen.


    Schnell entledigten sich alle ihrer Kleidung, die sie ordentlich zusammengelegt am Ufer zurückließen, und stiegen in das kalte Wasser. Mit angehaltenem Atem ging es irgendwie leichter und Valerian stürzte sich todesmutig in das Wasser. So hatte er es schnell hinter sich und wenn er sich bewegte, würde ihm schon warm werden.


    Bis zu dem Baum also. Mit der Strömung, das war ja leicht. Sie blieben auf dem Hinweg als Gruppe zusammen, doch auf dem Rückweg zeigte sich bald, daß es einige wirklich geübte Schwimmer gab und andere, die kaum gegen die Strömung ankamen. Jetzt war Valerian froh, schon einmal im Rhenus geschwommen zu sein. Er teilte sich seine Kräfte gut ein und war nur kurz hinter den wahren Könnern, als er zum Ausgangspunkt zurückkam.

  • Der Centurio verfolgte das Schwimmen und wartete, bis alle zurückgekehrt waren.


    "So, das war zum Aufwärmen. Dreimal zum Baum und hier her zurück! Und zwar so schnell wie möglich!"


    befahl er anschließend und ließ die Männer gleich wieder schwimmen.

  • Was ja nicht anders zu erwarten war. Und vermutlich war es damit dann auch noch nicht vorbei! Seufzend warfen sich die Männer wieder in die Fluten. Viele schwammen gleich mit voller Geschwindigkeit los, was natürlich mit der Strömung nicht weiter schwierig war. Valerian tat das nicht. Er schwamm zwar zügig, aber nicht kraftraubend. Das würde gegen die Strömung noch schwer genug werden. In der ersten Runde war er noch unter den letzten. Doch schon in der zweiten Runde holte Valerian deutlich auf, obwohl er nun auch schon ziemlich gegen die Strömung ankämpfen mußte. Die dritte Runde wurde eine Qual, zumal alle nun das letzte aus sich herausholten, - auch Valerian. Er kämpfte darum, möglichst viele zu überholen, bis er zum Ausgangspunkt zurückkehrte und sich entkräftet und schnaufend das Ufer hochzog. Er war im vorderen Mittelfeld gewesen. Gar nicht schlecht für jemanden, der sonst nur in den Thermen schwamm! Fand er zumindest.

  • Der Centurio verfolgte die Schwimmübungen seiner Probati mit Kopfschütteln. Einige machten bereits schlapp - und das war klar, denn sie hatten sich gleich zu Beginn verausgabt! Dabei kam der schwierige Teil erst noch...allerdings in die andere Richtung.


    "So, alle wieder aus dem Wasser. Kurze Pause."


    Der Centurio setzte sich in den Sand. Für das, was nun kommen würde, würden die Männer ihre Energie brauchen...

  • Sie stiegen alle aus dem Wasser und ließen sich seufzend in den Sand fallen für die angesagte Pause. Verausgabt hatten sie sich alle. Die Anweisung hatte ja auch gelautet, so schnell wie möglich die drei Runden abzuschwimmen.


    Eine Weile lang schauten sie einfach nur auf das Wasser hinaus und beobachteten die kleinen Wellen und die gurgelnde Strömung. Dann, als die Erholung langsam einsetzte, begannen sie leise miteinander zu plaudern. Sie waren jung und hatten in letzter Zeit schon eine ganze Menge Drill überstanden. So dauerte es nicht lange, bis sie ihre Erschöpfung wieder überwunden hatten.


    Was wohl als nächstes folgte? Valerian ahnte schon, daß es nichts angenehmes sein konnte. Denn ein Mann wie Crispus gewährte eigentlich nicht so leicht eine Pause. Wenn er es doch tat, mußte es einen gewichtigen Grund dafür geben.

  • Nach gewisser Zeit - Crispus hatte währenddessen mit seinem Dolch im Sand gespielt - erhob er sich erneut und befahl.


    "Weiter gehts, Männer! Zieht eure Wolltuniken an, dann schwimmen wir nochmal - aber stromaufwärts da hinter!"


    Er deutete diesmal in die andere Richtung, wo er auf einen anderen Baum unweit der ersten Häuser Mogontiacums zeigte. Diesmal waren es wieder an die 100 Schritte.


    "Los, ab ins Wasser und losgehts!"


    Während die Männer sich die Tuniken überstreiften, zog Crispus die Seine aus. Möglicherweise würde er jemanden aus den Fluten retten müssen, denn die Wolltuniken sogen sich ziemlich schnell voll...

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