Paulina war recht erschöpft und auch ein wenig in Eile. Ihre Haut glänzte leicht in der Sonne, durch den Schweiß der bei Temperaturen wie den derzeitigen Unvermeidlich war. Obwohl sie nur eine sehr zarte, möglichst luftige Tunika trug, welcher trotzdem nichts an Eleganz und Schönheit mangelte, war das Wetter selbst für Rom in dieser Jahreszeit ungewöhnlich warm und ermüdend. So stricht sie sich mit der Hand die leicht an ihrem Gesicht klebenden Strähne aus ihren blonden locken und fächelte sich anschließend ein wenig Luft ins Gesicht, in der Hoffnung, das würde helfen.
Sie war soeben auf dem Weg von einigen Erledigungen in der Stadt zurück zur Casa Octavia. Sie hatte sich extra beeilt, weil sie kurze Zeit später mit ihrem Verlobten Sedulus verabredet war, als ihr auf halber Strecke auffiel, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte. Die Zeit selbst noch einmal umzukehren hätte nicht gereicht um noch pünktlich bei ihrem Verlobten zu sein.
Deswegen hatte sie die Sklavin, die sie stets begleitete, wenn sie ohne andere Begleitung war, gegen deren Einwände ihre Herrin nicht allein nach Hause gehen lassen zu können, zurück geschickt.
Nun lief sie völlig allein das letzte recht kurze Stück zur Casa. Stören tat sie das nur wenig, in ihrer Zeit in Germanien hatte sie das häufig getan und sich die ständige Gesellschaft eines Sklaven erst hier in Rom auf Wunsch ihres Vetters und ihres Verlobten wieder angewöhnt.
Irgendwie jedoch wurde sie das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Sie blickte über ihre Schulter zurück und fühlte sich irgendwie nicht wohl. Sie beschleunigte leicht ihren Schritt, immerhin hatte Sedulus oft genug davor gewarnt, was für komische Gestalten in Rom umherirrten…