• Das war doch wohl die Höhe! Das junge Kerlchen nahm seine Kameraden überhaupt nicht wahr, die da hinter ihm seinen Dreck wegschafften. Statt einer Antwort oder Entschuldigung des jungen Legionärs fuhr er einfach fort und schiß ihnen weiter in das bereits leer geschaufelte Loch. Diese arrogante Haltung war für die Rekruten demütigend. Jetzt verlor auch ein anderer Kamerad aus Severus' Expedition zu den Latrinen die Beherrschung. Er schnappte sich den jungen Legionär, zerrte ihn von seiner Erleichterung bringenden Sitzposition und schubste ihn auf den Boden, wobei sich das Kerlchen ordentlich mit Dreck beschmierte. Anschließend hielt er ihm eine gewaltige Standpauke und drohte ihm ordentlich Prügel an!
    Das ging nun doch bei allem Verständnis ein bißchen weit. Die übrigen Rekruten hielten ihren überhitzten und vor Wut schäumenden Kommilitonen fest, der dem jungen Legionär eine reinhauen wollte, um eine Eskalation zu vermeiden. Selbst der aufgebrachte Severus versuchte die beiden zu trennen und seinen Kameraden zu beruhigen, obwohl er ihn zu gut verstehen konnte. Der laute Aufruhr in der Latrine konnte nicht unbemerkt bleiben. Severus sah sich schon wegen des Latrinenzwischenfalls im Cacer...

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    Ein Legionär


    Der arme Kerl wusste gar nicht wie ihm geschah als er plötzlich in der Scheisse landete, seiner Scheisse die so unheimlich gestunken hatte. Und als dem noch nicht genug war ging sogar einer der Legionäre in der Grube auf ihn los.
    "Aa..aber ich wusste doch... ich hab euch doch nicht gehört, nicht schlagen es tut mir leid Kamerad."
    Die Drohung hatte gesessen, der Legionär war nicht gerade der tollkühnste und eigentlich war er kein guter Soldat, aber immerhin konnte er in der Gruppe kämpfen. So war er ganz froh dass jemand den legionär aufhielt.

  • Während Severus den völlig aus sich geratenen Milites mit beiden Händen zurückhielt und dabei von zwei Kameraden unterstützt werden mußte, dachte er sich: "Schau an. Erst große Haufen machen und wenn es ernst wird, ganz klein werden. Du bist ja ein wahrer Held." Er ärgerte sich selbst immer noch über das junge Kerlchen und mußte mit seiner eigenen Selbstbeherrschung ringen. Stinksauer fuhr er den jungen Legionär an, der vor ihnen auf dem Boden kauerte: "Sieh zu, daß Du ganz schnell hier rauskommst!!! Wenn Du das nächste Mal auf dem Donnerbalken sitzt, dann schau verflucht noch mal vorher nach, ob Du nicht jemanden zuscheißt! Kommt das noch mal vor, dann ziehe ich Dich persönlich durch die ganze Grube! Selbst wenn ich danach vier Wochen stinke, wie ein Köter aus der letzten Gosse Alexandrias! Aus der Scheiße kommst Du dann nicht mehr raus!"

  • Sermo wäre beinahe von seinem Platz gekippt, als dieser Pimpf von einem Legionär sein Innerstes nach außen kehrte und die ohnehin nicht gerade frische Latrinenluft verpestete als gäbe es kein morgen. "Bona dea..." murmelte er jedoch nur und wedelte sich möglichst die Luft aus dem Gesicht. Bevor der Quintilier jedoch lauten Protest gegen die anhaltende Verpestung äußern konnte, kam es schon zu einem Streit zwischen den Milites, die zum Latrinendienst verknackt worden waren, und dem kleinen Scheißerchen. Holla, das ging ja ganz schön hoch her.


    Schnell ergriff Sermo einen der Schwämme, die in jedes römische Scheißhaus gehörten, und wischte sich damit den Hintern ab. Als er seine Tunika zurechtgerückt hatte, sprach er schließlich mit inbrünstiger Autorität des befehlsgewohnten Tribunus Angusticlavius die Kloputzer an: "Namen und Dienstgrade, pronto!"

  • Als der Tribun hervortrat, hörte der Streit ganz plötzlich auf. Alle Beteiligten waren schnell in Haltung gegangen. Nichts Gutes ahnend, dachte Severus: "Na prima, jetzt kommt es noch dicker. Das Kerlchen hätte mir eigentlich schon gereicht." Er sah sich und seine Kameraden bereits die nächsten drei Monate beim Latrinendienst.
    Nacheinander gab jeder, wie befohlen, seinen Namen und Dienstgrad an. Zuletzt war die Reihe an Severus, der dem Tribun ordentlich meldete und ihm angab: "Lucius Artorius Severus, Tiro." Wenigstens war der junge Legionär, der Auslöser für den ganzen Tumult gewesen war, trotz der deutlichen Aufforderung nicht mehr schnell genug davongekommen und mußte dem Tribun nun ebenfalls Namen und Dienstgrad nennen. Severus hoffte darauf, daß er zumindest auch nicht ungeschoren davon kam.

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    Ein Legionär


    Ach herje, der Tribun... nun wusste der Legionär gar nicht mehr was er tun sollte und stammelte mehr vor sich hin, man konnte wohl den Namen kaum oder auch gar nicht verstehen. "krschtzus mfrdeszus jaspodjes, Milites."*
    Ihm schlotterten die Knie, er war nervös nicht dass er am Ende nur noch mehr Ärger bekommen würde. Nein er war wirklich kein guter Soldat, er tat das alles doch nur um seinen Vater stolz zu machen der sich seinen Status als römischer Bürger hart in der Legion erarbeitet hatte.


    Sim-Off:

    * Mir fällt kein Name ein, also hol ich mir mal Bedenkzeit ;)

  • Artorius. Der hieß ja wie der Praefectus Legionis! Ob das ein Zufall war? Vielleicht waren die beiden Männer ja auch gar nicht miteinander verwandt. Immerhin gab es im römischen Reich etliche Gentes mit dem Namen Artorius. Dass der andere kleine Scheißer jedoch nicht einmal seinen Namen richtig aussprechen konnte, nervte Sermo tierisch. Er runzelte die Stirn und befahl: "Laut und deutlich, verflixt noch eins!"


    Sim-Off:

    Im Tabularium gibt es unten rechts in der Menüleiste einen unglaublich praktischen Namensgenerator mit verschiedensten Optionen. Direkt darunter findest du übrigens auch den ebenso hiflreichen Datumskonverter.


    Und es heißt in der Einzahl "Miles", in der Mehrzahl "Milites". Dein Mann meldet sich also als Max Mustermann, Miles (oder mit seinem direkten Rang, zb. Tiro, Legionarius, Optio, Centurio, etc.).

  • "Ich bin Tribunus Angusticlavius, damit das klar ist", kommentierte Sermo das blödsinnige Zeug, was der kleine Schisser von sich gab. "Und ich dulde in dieser Legion keine Streitigkeiten!" Der Quintilius sprach energisch, erhob jedoch nicht seine Stimme. Autorität musste man seiner Meinung nach auch ohne Brüllen ausstrahlen können. "Ihr seid Kameraden. Und Kameraden schmeissen sich nicht gegenseitig in die Scheisse. Wie wollt ihr einmal im Feld nebeneinander den Feind bezwingen?" Er setzte einen ernsten Blick auf und musterte jeden der Soldaten eindringlich. Die meisten von ihnen waren noch recht junge Burschen. Von denen, die Latrinendienst hatten, war sogar jeder einzelne noch Tiro. "Damit ihr euch auch genau merkt, dass ihr in Kameradschaft leben und kämpfen werdet, habt ihr ab heute drei Tage lang die ehrenvolle Aufgabe, extra Wachschichten zu absolvieren."


    Kurz musste Sermo überlegen, wie er auch kontrollieren konnte, ob die Männer ihren Dienst antraten. Er konnte sich kaum alle Namen merken und hatte natürlich auch keine Wachstafel zum notieren parart. Dann kam ihm eine Idee. "Tiro Artorius! Du stehst mir dafür ein, dass deine Kameraden und du sich beim Praefectus Castrorum melden und ihren Strafdienst antreten, verstanden? Ich werde nachhalten, ob meine Befehle befolgt werden."

  • "Ganz große Klasse", dachte sich Severus, "jetzt nimmt das gar kein Ende mehr, nur weil der Blödmann zu doof zum scheißen ist." Aber es half nichts. So ärgerlich der Zwischenfall auch war, jetzt mußten sie sehen wie sie da wieder raus kamen. Um die Sache nicht so zu verschlimmern, versicherte er dem Quintilier schnell: "Jawohl, Tribun, wir werden uns sofort beim Praefectus Castrorum melden." Lucius Artorius Severus machte dem Tribun eine ordentliche Meldung und zog mit seinen Kommilitonen ab in Richtung zum Praefectus Castrorum. Wenigstens kam Spurius Plennius Opsianus genau wie sie in den Genuß der gesonderten Wachschichten.

  • Mit einem Nicken nahm der Tribunus Angusticlavius die Befehlsbestätigung des Artorius zur Kenntnis und entließ die Rekruten dann. Kopfschüttelnd sah er den jungen Männern hinterher, als sie die Latrine verließen. Er wagte sich gar nicht vorzustellen wie es der Legion ergehen mochte, wenn alle neuen Tirones so drauf waren wie diese Raufbolde. Leise seufzend verließ auch er den 'Ort der Notdurft' und wandte sich wieder seinem Tagesgeschäft zu.

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