Officium des Praefectus Legionis


  • Schnell machte sich der Tiberier auf den Weg zur Türe des Praefecten und klopfte. Als er ein Herein hörte, öffnete er die Türe und salutierte vor Corvus.


    " Duplicarius Tiberius von der Turma I meldet sich wie befohlen... Praefectus. Du wolltest mich sprechen ! "


    Gaius wartete, bis der Praefectus ihn zurück grüßte und nahm dan seinen Arm wieder runter.

  • “Salve Duplicarius Tiberius Rufinus!“, erwiderte der Praefectus Legionis den Gruß des Reiteroffiziers und kam sofort zur Sache: “Ich habe einen Auftrag für dich. Sind die Männer deiner Turma einsatzbereit für einen kleinen Ausflug in den Süden?“


  • Hatte Rufinus wirklich richtig gehört... da fragte der Praefectus, ob seine Männer Einsatzbereit waren. Sicherlich waren sie es, wenn er es so wollte. Doch wollte der Tiberier ihm dies nicht so offenkundig sagen und erwiderte nur knapp.


    " Die Turma I ist voll Einsatzbereit, Praefectus. Wie lautet unser Auftrag ? "


    fragte Gaius sofort, denn sicherlich würde der Praefect ihn nicht rufen lassen, nur um dies zu fragen, denn wenn das der Fall gewesen wäre, hatte er ja auch den Decurio fragen können.

  • Natürlich ging auch der Präfekt davon aus, dass die Männer einsatzfähig waren und gewiss wäre seine Reaktion unfreundlich ausgefallen, wenn der Duplicarius die Frage verneint hätte.


    “Gut!“, sagte er aber stattdessen.
    “Morgen früh, zur ersten Stunde nach Sonnenaufgang, wirst du mit sechs Männern deiner Turma aufbrechen. Vor der Porta Praetoria werdet ihr von einem Ochsengespann erwartet. Es soll eines unserer größten und stabilsten sein, eines von denen, die von sechs Ochsen gezogen werden können. Sechs weitere werden euch als Ersatz ebenfalls mitgegeben und dazu acht Treiber.“


    Da bahnte sich scheinbar eine wortwörtlich gewichtige Transportaufgabe an. Statt aber sofort zu sagen worum es sich handelte, fragte er den Tiberier:
    “Hast du je von einem Untier gehört, dass man Hippopotamus oder auch Niluspferd nennt?“


  • Rufinus hörte den Praefecten gut zu und bemerkte, dass es sich also um eine Exkorte handelte. Aber es musste etwas sehr schweres sein, wenn schon so einen Ochsenkarren verwendet werden musste. Als dann aber Corus von einem Hippopotamus bzw. Niluspferd sprach, wunderte er sich ein wenig und überlegte.


    " Gehört schon, aber noch nie eines gesehen... sollen wir eines für dich erlegen ? "
    fragte er vorsichtshalber, denn man konnte ja nie wissen.

  • “Nicht erlegen, aber mir eines verschaffen.“, antwortete Germanicus Corvus und lächelte. Ihm war natürlich bewusst, dass dies ein sehr ungewöhnlicher Auftrag war, der den Offizier sehr verwundern musste.


    “Ihr müsst nach Memphis. Dort sucht ihr einen Mann namens Thukydides auf. Mir wurde gesagt, dass er mit Bestien aus dem Süden handelt, sogar mit solchen aus Numidia und aus Ländern jenseits davon. Vor allem sind es wohl Krokodile, die er auch schon bis nach Rom geliefert haben soll. Aber mir wurde versichert, dass er auch ein Hippopotamus beschaffen kann.
    Das soll er für mich tun und du sorgst mit deinen Männern dafür, dass es sicher nach Alexandria kommt. Dafür der robuste Wagen. Es soll nämlich ein großes Tier sein, fett wie ein Ochse.
    Bring’ es hierher. Das heißt, bring’ es nach Alexandria, zum Statthalterpalast im Basileia-Viertel. Das Untier soll dann so schnell wie möglich per Schiff weiter nach Italia reisen.“


    Der Praefectus Legionis griff nach einem Beutel in dem es vielsagend klimperte.


    “Hier hast du Geld. Damit kannst du den Mann bezahlen. Es sollte reichen. Wenn er mehr will, dann mach’ ihm deutlich in wessen Auftrag du kommst. Ich bin mir sicher, du kannst da sehr überzeugend sein.


    Gibt es noch etwas, was du glaubst wissen zu müssen?“





    Sim-Off:

    Weil die Ware 'wildes Tier' erst mit der neuen Produktpalette in die WiSim kommt und jetzt natürlich noch nicht verfügbar ist, bekommst Du in diesem Fall keine WiSim-Sesterzen in die Hand.
    Das WiSim-Abwicklung muss ich dann später selbst nachholen, wenn 'wilde Tiere' angeboten werden.


  • Rufinus wunderte sich ein wenig... er sollte es also wirklich lebend beschaffen, eine Tier, das wild war und dazu noch so groß wie ein Ochse... Rufinus fand diesen Auftrag etwas ungewöhnlich, warum mussten dies Soldaten machen.


    Sicherlich bemerkte Corvus den etwas erstaunten Gesichtsausdruck, den der Tiberier gerade machen musste. Er nahm das Geld in empfang und nickte zustimmend.


    " Ich werde dieses Tier besorgen... "


    Klar gab es noch was, was er gerne wissen wollte, doch wagte er sich nicht zu fragen, warum er dieses Tier nach Rom schicken wollte... vielleicht für irgendwelche Spiele im Coloseum ?


    " Nein Praefestus, ich habe keinerlei Fragen. Werde mich also morgen früh auf den Weg machen. "


    Sim-Off:

    Ist dieser Thukydides ein Spieler oder eine NSC ?

  • “Gut Duplicarius, du hast deine Befehle. Weggetreten!“





    Sim-Off:

    Ein NSC, um den ich mich aber kümmern werde, wenn ihr in Memphis angekommen seid.
    Wäre künftig aber auch mal eine interessantes Betätigungsfeld für eine echte ID: Wildtierhändler für die Amphitheater dieses Imperiums. ;)


  • Der Duplicarius nickte dem Praefectus zu und salutierte nochmals, bevor er den Raum wieder verläßt.


    Ziemlich komischer Auftrag, wie er fand, doch was interessierte ihn das schon. Er war da, um die Befehle, wer immer sie ihm gab, ob der Decurio oder der Praefectus auszuführen. Doch fragte er sich, wie er das seinen Equites erklären sollte ? Am besten war es, er ließ sie in ungewissheit, bis sie in Memphis angekommen sind.

  • Ein gehetzt wirkender Miles betrat, nachdem er hastig angeklopft hatte, eilig das Officium des Praefectus Legionis. In der Rechten hielt er ein Schreiben.


    Er salutierte und berichtete:
    “Praefectus! Dieses Schreiben wurde soeben bei der Principia abgegeben. Es ist von Centurio Octavius Augustinus aus Alexandria.


    Germanicus Corvus hatte den besagten Centurio mit seiner Centurie in die Stadt entsandt, damit sie sich an den Ermittlungen des Strategos Alexandrinos beteiligten, der noch immer den Mörder des Epistates tou Mouseiou suchte.
    Neugierig brach er das Siegel und las die Botschaft:


    ---GEHEIM---


    EILMELDUNG AN DEN KOMMANDOSTAB DER LEGIO XXII. DEIOTARIANA


    Salve Praefecti et Tribuni,
    soeben wurden wir von Rebellen angegriffen, inmitten Alexandrias. Die Rebellen haben ein Haus besetzt und scheinen genügend Männer und Bewaffnung zu haben. Meine Bisherige Schätzung beläuft sich auf knapp 20 Männer.
    Ich vermute einen Zusammenhang zwischen dieser Gruppe und dem Mord am Epistates tou Mouseiou.
    Zur weitern Absicherung der Stadt und des Gebäudes fordere ich eine weiter Centuria an.


    gez.


    Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor
    Cohors II Centuria II



    Rebellen? Alexandria war schon immer für seine gelegentlichen Volksaufstände bekannt gewesen. Bereits die Prolemäerkönige hatten damit ihre liebe Not gehabt, wie allgemein bekannt war. Auch das es in der Stadt Gruppen gab, die lieber heute als morgen gegen die Römer losschlagen wollten, die sie als fremdländische Besatzer ansahen, war ein offenes Geheimnis. Scheinbar war Octavius Augustinus bei seinen Ermittlungen auf eine solche Gruppe gestoßen. Sollte der Mord an dem Leiter des Museions einen politischen Hintergrund gehabt haben? War es eine Provokation gewesen, mit dem Ziel, Aufruhr zu schüren? Oder war es eine Verschwörung gegen die alexandrinischen Honoratioren gewesen?
    Immerhin, wenn der Centurio recht hatte, dann war diese Gruppe nur klein. Zwanzig Männer konnten alleine nicht viel ausrichten.
    Corvus überlegte kurz, ob er selbst an den Ort des Geschehens eilen sollte. Aber dann kam er zu dem Schluss, dass sein persönliches Erscheinen bei den Menschen der Stadt den Eindruck erwecken würde, als seien diese Zwanzig nur die Spitze einer viel größeren Bewegung und er würde ihnen damit mehr Bedeutung geben als ihm lieb sein konnte.


    Also gab er den Befehl: “Alarmiere die I. Centuria der II. Cohorte. Centurio Trebellius Posca soll sofort mit seinen Männern ausrücken und Octavius Augustinus und seinen Leuten zu Hilfe eilen. Sie sollen das Haus stürmen, jeden Mann und jede Frau die sie vorfinden entwaffnen und festnehmen. Wenn sie auf Widerstand stoßen sollen sie mit äußerster Härte dagegen vorgehen. Beeile dich!“


    Der Miles salutierte und eilte davon.


    Er ließ einen nachdenklichen Präfekten zurück. Es war erschreckend. Seit seiner Ankunft war ihm bisher von fast allen Amtsträgern, wenn nicht Liebe, so doch Respekt entgegen gebracht worden und die Bevölkerung Alexandrias hatte dem nicht nachgestanden. Aber kaum sah man einmal hinter die Kulissen und stocherte ein wenig im Mist, stieß man sofort auf ein Wespennest. Im Augenblick blieb ihm nur die Hoffnung, dass es wirklich nur diese Zwanzig waren und sie nicht doch nur die Spitze einer viel größeren und bedrohlicheren Bewegung darstellten.




    /edit: Links hinzugefügt

  • Den weiteren Tag verbrachte der Präfekt mit ungeduldigem Warten. Er verschmähte das Mittagsmahl und ließ auch alle Arbeit unerledigt. Voller Unruhe wartete er auf Nachricht aus dem nahen Alexandria.
    Endlich, gegen Abend, kam sie.


    Ein Miles brachte die Meldung, die Germanicus Corvus ihm eilig aus den Händen riss.



    ---GEHEIM---


    EILMELDUNG AN DEN KOMMANDOSTAB DER LEGIO XXII. DEIOTARIANA


    Salve Praefecti et Tribuni,
    das Haus wurde gewaltsam eingenommen. Erfreulicherweise haben beide Centurae keine Verluste erlitten und insgesamt nur 4 Verletzte. Auf der gegnerischen Seite überlebten nur 2 von 35. Die Überlebenden werden in das Gefängnis der XXII. überführt.
    Der Strategos Alexandrias, Centurio Aulus Trebellius Posca und ich beginnen nun die vorhandenen Aufzeichnungen durchzuführen. Ich werde über jede Neuigkeit Meldung erstatten.


    gez.


    Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor
    Cohors II Centuria II



    “Zwei von Fünfundreißig... wirklich beachtlich!“, murmelte er zufrieden. “Das haben sie gut gemacht.“ Scheinbar war ihm zwar an Gefangen gelegen, aber nicht an Gefangenen in großer Zahl.
    Nachdem er das endlich gelesen hatte rief er nach Essen... und nach reichlich Wein.

  • “Salve Centurio Octavius Augustinus.“, erwiderte der Präfekt und schenkte dem Mann, der zudem auch ein entfernter Verwandter war, ein Lächeln.
    “Steh’ bequem. Die Suche nach dem Mörder des Epistates Tychios… berichte mir.“

  • Es war zwar etwas verwunderlich, dass der Praefect schon einen halben Tag, nachdem der Centurio entsandt wurde, den Centurio zu sich kommen ließ, jedoch verstand er die Besorgnis des Praefecten - er konnte der nächste sein 8)
    "Praefectus, meine Centuria durchstreift Alexandria seit einigen Stunden, begleitet von den städtischen Milizen, auf der Suche nach Hinweisen und um Präsens zu zeigen. Außerdem hatte ich vorher eine Unterhaltung mit dem Strategos - ein sehr fähiger Mann - und seinem Handlanger, woraufhin wir den Leichnam des Epistates im Mouseion sahen und von einem Medicus erklärt bekamen, dass er wohl vergiftet wurde." endete er mit seinem Bericht.

  • Germanicus Corvus machte ein unzufriedenes Gesicht.
    “Deine Ermittlungen müssen rasch zu einer Festnahme führen. Das Volk wird sonst unruhig. Es verlangt nach einem Schuldigen, egal wie unbeliebt das Opfer auch gewesen sein mag. Verschaffe mir also einen Täter und zwar am besten einen, der wenig Mitleid erweckt und über keine Verbindungen in die besseren Kreise der Stadt verfügt. Das ist im Interesse Rom und des Friedens in der Stadt. Wir haben uns verstanden, ja?“




    Sim-Off:

    Zur Erklärung für eventuelle Mitleser: Dieses Gespräch findet zeitlich vor den Ereignissen statt, die sich in den Meldungen weiter oben ('Eine sowohl geheime, als auch eilige Meldung aus Alexandria...') niedergeschlagen haben.

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