peristylium | Leahs Strafe

  • Nach ihrem ungebührlichen Auftritt, der das ohnehin schon erhitzte Gemüt Ofellas nur noch weiterhin angestachelt hatte, war die Hausherrin mit der Sklavin hierher gekommen. Unterwegs hatte sie einem Sklaven, der sich gerade aus dem Staub machen wollte, aufgetragen, den Sklaven Nordwin und die verber zu holen. Leahs Arm hatte sie ihr schmerzhaft auf dem Rücken verdreht, und so ging sie auch mit ihr durch den Säulengang, um eine Biegung und bis zu dessen Ende. Hier war das pure Mauerwerk zu sehen, an einigen Stellen schien der Stein abgeschliffen zu sein. Leah mochte ahnen, was ihr blühte. Ofella ließ sie mit einem Schubser hin zur Wand schließlich los und funkelte sie zornig an. "Undankbarer Balg einer Gossenhure, was denkst du dir dabei, einen hohen Gast so schändlich zu behandeln!" fauchte sie und holte erneut zu einem Schlag aus. Allerdings merkte sie schon jetzt, dass ihr der Atem langsam wieder schwerfiel. Sie musste sich schonen. Mit wutverzerrten Zügen starrte sie Leah an.

  • Leah ließ sich nur mit Mühe vor sich her treiben. Sich kampflos der Strafe zu ergeben, gedachte sie nicht. Krampfhaft versuchte sie ihren Arm zu befreien, kam aber mit ihren dünnen Armen nicht gegen die dicken ihrer Herrin an. (:P) Einmal, als Ofella ihren Arm noch ein Stückchen weiter verdrehte, schrie sie schmerzerfüllt auf. Sie bekam sie Befehle nur stückchenhaft mit, weil sie der Schmerz, den ihr Ofella zufügte, kaum einen klaren Gedanken fassen ließ. Allerdings hörte sie sowohl die Worte 'Nordwin', wie auch 'verber' heraus. » Will sie mich wirklich deswegen auspeitschen lassen? «, dachte sie. Der Platz, an den Ofella sie brachte, bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Leah meinte am Boden noch einen kleinen Blutfleck zu erkennen. Trotz ihres allgemein aufmüpfigen Charakters, beschloss Leah ihre Herrin nicht weiter zu provozieren.
    Ihre Wange schmerzte noch vom ersten Schlag, als ihre Herrin zum zweiten Schlag ausholte, diesmal gezielt auf die andere Wange. Zum Glück der Sklavin ließ sie es doch bleiben. » Verzeih, Herrin, ich wollte wirklich nicht ... « Vollkommen hilflos stand Leah mit einer verrutschten tunika vor der kahlen Wand.

  • Glücklich, wie ich war, hatte ich sämtiche Gartengerätschaften extra für Leahs geschickte Hände gesäubert und sogar den Schuppen etwas aufgeräumt, denn wenn ich missmutig nach unbefriedigender Gartenarbeit die Geräte fortgeschafft hatte, war ich durchaus etwas schlampig, was das Wegräumen anging. Gerade fand der blitzblanke Rechen seinen Platz, als ein Mitsklave herantrat und mir eine Nachricht übermittelte. Bestürzt nahm ich die Order der Herrin entgegen. Peitsche, Leah. Das sagte alles. Dabei war das nette Mädchen noch gar nicht so lange hier. Mir widerstrebte alles, aber ich begab mich dennoch ins Haus und holte die zusammengerollte, lederne Peitsche. Ich hasste Ofella dafür, dass sie nach mir gesandt hatte, um Leah zu bestrafen, denn nichts anderes konnte sie wollen von mir.


    Als ich um die Ecke bog, sah ich die Herrin mit erhobener Hand und bebend vor Wut vor Leah stehen, die hilflos wirkte und bestimmt Angst hatte. Ohne die Sklavin anzusehen, wandte ich mich Ofella zu und starrte auf ihre Füße. "Herrin." Mehr sagte ich nicht.

  • Ofellas Gesicht zeigte weder Gnade noch Verständnis. Sie ließ die Hand sinken und musterte die Sklavin, die scheinbar reumütig vor ihr an der Wand stand und sich entschuldigte. "Oh doch, du wolltest! Man überlegt sich die Konsequenzen, ehe man einen willkommenen Gast ungebührlich behandelt", schnappte sie und verschränkte einen Arm unter der Brust, während sie mit der anderen Hand zornig auf Leah zeigte.. "Du bist mir ohnehin schon in Baiae aufgefallen. Widersetzt dch meinen Anweisungen! Meinst du etwa, du würdest auf diese Weise jemals freikommen? Pah, eher schenke ich meinem Sohn deinen Kopf auf einem silbernen Tablett!" fuhr Ofella aufgebracht fort. Dann endlich trat Nordwin hinzu und senkte demütig den Kopf. Zufrieden fiel Ofellas Blick auf die Peitsche in seiner Hand.


    "Na endlich, wurde auch Zeit", knurrte sie missgelaunt. "Fünfzehn Hiebe dürften angemessen sein. Ich werde zusehen - los", forderte sie und deutete auf Leah. Dann trat sie einige Schritte zurück und zur Seite und wartete darauf, dass Nordwin loslegte. Als es etwas dauerte als ihr lieb war, fuhr sie ihn an: "Mach schon!"

  • Die Herrin war eine Hexe, ein Fluch für die Sklavenschaft der Claudier! Ich presste die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen und warf Leah einen verstohlenen und bedrückten Blick zu, während Ofella noch von einem silbernen Tablett sprach. Fünfzehn Hiebe.. Leah tat mir so leid in diesem Moment. Ich hob zögerlich die Hand mit der noch aufgerollten Peitsche und wollte sie Ofella reichen, als sie auf Leah deutete und zurückwich. Gewaltgewohnter Germane hin oder her, ich hasste es, wenn ich zum Henker für meine Mitsklaven werden musste, besonders wenn ich sie mochte. Und Ofella schien sich derweil am Leid anderer zu ergötzen. Meine Zähne knirschten, so fest drückte ich sie aufeinander. Erneut warf ich Leah einen Blick zu. Ich wollte das nicht tun. Mit mir hadernd, senkte ich den Blick und wagte es knapp, Ofella schließlich anzusehen, als sie mich erneut aufforderte, mit der Strafe zu beginnen. "Herrin, ich würde ihre Strafe gern auf mich nehmen", erklärte ich ihr mit fester Stimme und ergriff auch mit der anderen Hand die aufgerollte Verber. Hoffentlich würde sie darauf eingehen. Ich vermied nach meiner Aussage jeglichen Augenkontakt zu Leah. Sicher würde sie nicht wollen, dass man mich an ihrer statt bestrafte, aber was waren schon fünfzehn Hiebe auf meinem Rücken? Fünfzehn weitere Narben zu denen, die sich bereits dort befanden. Nichts im Vergleich zu dem, was ein von mir geführter Hieb mit Leahs zarter Haut anstellen würde, selbst wenn ich nur halbherzig schlug, was den scharfen Augen Ofellas sicher nicht entgehen würde.

  • Leah war vollkommen verängstlicht und eingeschüchtert. Sie wagte es nicht ihre Herrin anzublicken, so verweilte ihr Blick auf ihren Füßen. Sie wollte gerade ansetzen um etwas zu erwidern, aber sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Es hatte keinen Sinn und würde ihre Strafe möglicherweise nur erhöhen. Sie bezweifelte generell, dass sie freikommen würde. Ofella war so grausam, auch bei tadellosem Verhalten konnte sie nicht mit einer Freilassung rechnen.
    Fünfzehn Hiebe - So gering wie die Zahl auch klang, Leah wusste, dass es schmerzhaft werden würde. Ihre Knie begannen zu zittern. Sie kannte den Schmerz, den die Peitsche mit sich brachte. Leah empfand Mitleid für Nordwin. Er war es bestimmt Leid anderen Sklaven ihre Strafen zuzufügen. Als er die Strafe auf sich nehmen wollte, wagte Leah einen kurzen Blick zuerst zu ihrer Herrin, und dann zu Nordwin. Der Letztere sagte deutlich aus, dass er überhaupt nicht hätte daran denken sollen. Aber nun war es gesagt. Er konnte es nicht mehr zurücknehmen. Aber die Herrin würde es sowieso ablehnen. Also spielte es keine Rolle.

  • Ofella genoss das Gefühl der Macht, die sie über dieses kleine dumme Mädchen hatte. Wie es da vor der Wand stand und zitterte! Aber sie hatte nichts anderes als diese Strafe verdient, punktum. Kaum hatte der Germane allerdings angeboten, die Strafe auf sich zu nehmen, wandte Ofella ihm den Kopf zu, verblüfft über so viel Nächstenliebe, obwohl Leah noch gar nicht lange dem römsichen Haushalt angehörte. Leahs Blick in ihre Richtung bemerkte sie daher nicht. Ofella ging die Eventualitäten im Geiste durch und schnaubte. Wäre es nicht eine großere Strafe für Leah, wenn sie Nordwins 'Bitte' stattgab? Waren seelische Wunden nicht schwerer zu heilen denn körperliche? Ofella schnaubte schließlich abfällig. "Fein", sagte sie zuckersüß und entriss Nordwin die aufgerollte Peitsche. "Ich werde es selbst machen, und da du ein Mann bist, erhöhe ich auf zwanzig Hiebe. Und du", schnappte sie und zeigte auf Leah, "gehst mir besser aus den Augen, ehe ich es mir anders überlege. Und denke in Zukunft nach, ehe du dich wie ein wildes Tier benimmst!"


    Mit einem surrenden Geräusch entrollte sich die geschmeidige Lederpeitsche auf eine Bewegung Ofellas hin. Anschließend taxierten die Augen der Claudia den Germanenklaven. "Ich hoffe, das ist sie wert", sagte sie nüchtern und meinte Leah damit. Dann holte Ofella aus.

  • Zufällig erhaschte Fiona einige Wortfetzen, die aus dem Peristyl kamen. Es mußten die Stimmen von Nordwin und Ofella gewesen sein.
    Fiona trat näher und wurde Zeugin dessen, was dort gerade geschah. Mit Bestürzung mußte sie zusehen, wie Nordwin Leahs Strafe auf sich nahm.
    Die Herrin genoss es wohl in vollen Zügen, dem Sklaven Schmerzen zuzufügen!
    Mit Tränen in den Augen, wendete sie sich angewidert ab und lief zu Minna, um ihr alles zu erzählen!
    Wenn Nordwin dieses Martyrium überstanden hätte, würde er sicher Hilfe brauchen.

  • Etwas überrascht hob Leah den Kopf und blickte ihrer Herrin in die Augen. Sie war erstaunt über ihr Verhalten. Und Leah hatte neuen Mut gefasst. Sie zitterte nicht mehr so stark. Äußerlich zeigte sie Stärke. Sie trat einige Schritte auf ihre Herrin zu und stellte sich neben Nordwin. Diesen schubste sie grob weg. » Nein, Herrin. Ich werde das nicht zulassen. Ich stehe dafür, was ich getan habe, und werde dafür auch die Strafe ertragen. Ob es jetzt 15 oder 30 Hiebe sind. Auf keinen Fall wird Nordwin für meine Unfähigkeit ein Tablett zu halten bestraft, Herrin. « Sie wirkte entschlossen und warf Nordwin nochmals einen vielsagenden Blick zu, bevor sie wieder ihrer Herrin in die Augen schaute.
    Sie wusste, dass sich ihr Verhalten nicht für eine Sklavin geziemte, aber es war ihr egal. Sie wusste, dass sie sich soeben die Freikarte für eine oder mehrere saftige Ohrfeigen gekauft hatte. Sie war bereit den Kopf gerade zu halten und den Schmerz zu ertragen.

  • Beinahe zufrieden nahm ich hin, dass die Herrin sich nun also wirklich für mich entschieden hatte und Leah verschont bleiben würde. Ich wusste zwar um die Kraft, die Ofella bei ihren Hieben an den Tag legen konnte, aber Angst hatte ich keine. Immerhin hatte ich diesen Deal selbst vorgeschlagen. Bereitwillig ließ ich also die Peitsche los und sah dann verdattert zu Leah, die mich wegschubste. Ich traute meinen Ohren nicht, als sie sich gegen Ofella wandte und mit ihr sprach, als sei sie die Herrin. Grob griff ich die hübsche Sklavin am Arm und sagte barsch: "Es ist schlimm genug, dass die Herrschaft sich nicht auf dich verlassen kann, Leah. Wirst du dich jetzt auch gegen das Wort deines Maiordomus stellen? Verschwinde und mach dich nützlich." Natürlich meinte ich das alles gar nicht so, wie ich es sagte. "Geh jetzt. Bitte", fügte ich flüsternd hinzu und ließ sie dann los.


    Ohne mit der Wimper zu zucken begab ich mich zur Peitschwand und zog meine Tunika über den Kopf. Schnell fiel sie in einem unordentlichen Haufen neben mir auf den Boden und entblößte meinen sonst nackten Körper. Auf dem Rücken waren bereits Narben zu sehen, denn vor den Claudiern hatte ich andere Herren gehabt, die weitaus weniger freundlich waren als die junge Epicharis. Ich legte die Hände auf Schulterhöhe gegen das alte Gemäuer, spreizte die Beine etwas, um einen guten Stand zu behalten, und wartete auf das, was kommen würde. Ich hoffte, dass Leah keine Dummheit begehen würde, sie täte wohl besser daran, sich meinem Wort zu fügen, auch wenn es herablassend gesprochen war. Doch das war es nur, damit sie sich nicht weiter für mich einsetzte.

  • Als wär es nicht genug gewesen, dass Leah sich bereits im tablinium unmöglich verhalten hatte, nein, nun begann sie auch noch zu diskutieren. Und der Ton! Ofella schnaubte entrüstet und umgriff die verber etwas fester. Gerade wollte sie etwas erwidern, da antwortete Nordwin schon, und seine Worte besänftigten das Gemüt der Claudierin in den besten Jahren, ohne dass es vermutlich beabsichtigt war. Dennoch würde der maiordomus seine zwanzig Schläge wegstecken, denn Strafe musste sein, und dass Leah sich um diesen Germanen sorgte, war für Ofella nur noch ein Grund mehr, die Strafe auszuführen. "Sieh gut zu oder verschwinde!" wies sie Leah an. Ofella wartete noch einen Moment, bis der Germane sich entblößt und aufgestellt hatte, dann holte sie aus und der erste Hieb platschte geräuschvoll auf den muskulösen Rücken Nordwins. Ein zweiter folgte, und Ofella schätzte diese kurzweilige körperliche Ertüchtigung, auch wenn sie gewiss schnell außer atem kommen würde. Diese Auspeitschung hatte nur gute Seiten: Sie reagierte sich ab und die Sklavin würde sich beim nächsten Mal überlegen, wem sie Getränke auf die toga kippte.

  • Ofella war ein Monster. Sie war das, was viele fürchteten, die frisch versklavt nach Rom kamen, teilweise noch störrisch, andere schon resigniert oder willenlos. Wenn solchen neuen Sklaven dann eine Ofella passierte, war es vorbei mit der Hoffnung auf ein besseres Sklavendasein oder die entfernt liegende Freilassung.


    Der erste Hieb kam schneller, als ich befürchtet hatte. Ich biss die Zähne aufeinander und presste die Augenlider fest aufeinander. Irgendwo vernahm ich hastige Schritte, aber der Schmerz löschte für einen Moment alles aus und ließ nur undurchdringlichen Nebel zurück. Ich presste die Luft durch die bebenden Nasenflügel und erwartete klaglos den nächsten Hieb, der auch nicht lange auf sich warten ließ. Unwillkürlich spannten sich die Muskeln an bei dem Schmerz, der sich durch meinen gesamten Körper ausbreitete. Ich hasste Ofella, aber noch mehr hasste ich es, dass ich trotz der gewollten harten Schale immerhin noch einen weichen Kern hatte, der mich immer wieder in solche Situationen brachte. "Von Nordwin kann man die letzte Tunika haben." Sowas hatte zumindest mal eine Sklavin gesagt, als ich sie beim klauen erwischt, aber nicht verpetzt hatte. Ich unterdrückte einen Schmerzenslaut beim nächsten Hieb. Die Adern traten vor Anstrengung an meinen Armen hervor, ich suchte mit der linken Hand einen besseren Halt. Gepresst schnaufte ich, aber brechen würde mich Ofella niemals können. Nun gut, das lag sicher auch nicht in ihrer Absicht momentan, denn immerhin ging es gerade um Leah und nicht um mich.

  • Vollkommen entmutigt trat Leah einige Schritte zurück. Sie hielt es nicht für nötig noch etwas zu erwidern, das letzte Wort hatte Ofella soeben gesprochen. Völlig verstört blickte sie Ofella wütend an. Beim Zurückweichen wäre sie fast über ihre eigenen Füße gestolpert, und stieß letzendlich nur gegen eine Säule. Eine kleine Träne wollte sich aus ihrem Auge lösen, doch sie wischte diese weg. Sie musste ihren Stolz und ihren Willen beibehalten. » Nordwin weiß schon was er tut «, dachte sie sich und blickte selbigen an. Er hatte sich bereits entkleidet und wartete auf den ersten Hieb. In einer anderen Situation wäre Leah jetzt von erotischen Gefühlen überschwemmt worden, als sie Nordwins prächtigen Körper mit allen Schönheiten sah. Doch jetzt verspürte sie nur Frust. Frust darüber, dass sie eine Hexe, eine alte rote Hexe, als Herrin hatte. Frust darüber, dass sie einen viel zu selbstlosen Mitsklaven hatte. Total frustriert wandte Leah langsam dem Geschehen den Rücken zu. Den ersten Schlag musste sie schon nicht mehr sehen. Mit gesenktem Kopf verließ sie langsam das Perystilum. Die heftigen Schritte, die sie vernahm schien in ganz weiter Ferne. Eine Träne nach der anderen floss langsam über ihre Wangen. Sie konnte ihren Hass und ihre Wut nicht mehr verstecken. Auch darüber war sie frustriert. Sie nahm die Geräusche, die die Peitsche auf Nordwin's Rücken verursachte viel zu deutlich war. Genauso wie sie alle anderen Geräusche viel zu undeutlich warnahm. Ein fürchterliches schlechtes Gewissen plagte Leah.

  • Ich gab mir redlich Mühe, keinen Laut über meine Lippen kommen zu lassen, aber als das Leder der Peitsche immer und immer wieder in bereits offene Wunden schlug und dabei brannte wie Feuer, konnte ich gepresste Laute nicht mehr unterdrücken. Das Blut rauschte in meinen Ohren, mein Körper tat weh von der Anspannung aller Muskeln und meinen Rücken spürte ich nicht mehr, Thor sei Dank. Dann blieb der nächste Schlag aus und ich entkrampfte mich etwas. Irgendwas Warmes lief unendlich langsam an meinem Hintern hinunter. Ich stand auf, wobei ich mich leicht an der Wand hinaufzog, ohne dass Ofella das aber sehen konnte. Anschließend wandte ich mich um, klaubte die Tunika vom Boden und verneigte mich leicht. "Danke, Herrin", wisperte ich und blieb so stehen, bis sie mir erlauben würde, mich zu entfernen.

  • Von der Sklavenunterkunft war Fiona wieder zurück zum perestiyl gelaufen und verbarg sich hinter einer Säule. Sie konnte es einfach nicht fassen, was da vor ihren Augen geschah. Diese Szenerie ekelte sie an!
    Als Ofella endlich ihr grausames Werk beendet hatte, blieb Nordwin vor ihr stehen, bedankte sich auch noch für die Schläge und wartete unterwürfig auf ihre Erlaubnis, gehen zu dürfen.
    Sie fühlte sich so hilflos. Auch ihr könnte so etwas eines Tages passieren. Warum konnten Menschen nur so grausam sein?

  • Ofella hatte sich ein- oder zweimal verzählt, und so wahren es einundzwanzig statt zwanzig Hiebe geworden, aber das machte auch nichts, schließlich war Nordwin ein Mann und dürfte noch so einiges mehr aushalten. Bereits beim elften Hieb war Ofellas Wut weitestgehend verraucht, und als sie dann von ihm abließ, fühlte sie sich nur noch schwach, aber zufrieden. Die verber leß sie achtlos fallen, wo sie war, dann betrachtete sie kritisch Nordwins Männlichkeit und ließ den Blick missbilligend in sein Gesicht wandern. Dass er sich bedankte, war durchaus angemessen und zeugte davon, dass er ein guter Sklave war, wie sie fand. Schließlich hätte sie an seiner statt auch Leah bestrafen können. So nickte sie ihm nur herrisch zu und wandte sich um, um das Peristyl mit energischen Schritten zu verlassen. Sie benötigte nun eine kleine Stärkung. Was sie nicht wusste, war, dass sie sich mit ihrem Verhalten die halbe Sklavenschaft zum Feind gemacht hatte, und das sollte sie irgendwann noch teuer zu stehen kommen.

  • Wie es sich gehörte, wartete ich noch, bis die Herrin den Säulengang verlassen hatte. Erst dann gestattete ich mir, mich mit einer Hand an der Wand abzustützen. Scheiße, das brannte vielleicht! Weil eh keiner zuschaute, machte ich mir auch keine Gedanken darum, dass mir - einem gestandenen Germanen! - die Knie etwas schlotterten. Ich blieb noch ein paar Sekunden stehen, dann hielt ich die Tunika vor meine Männlichkeit (über den Rücken wollte ich den rauhen Stoff noch nicht ziehen) und ging zu der Peitsche. Ich hob sie auf, rollte sie zusammen und machte mich dann auf den Weg in die Unterkünfte. Meine größte Sorge war, dass mich jemand so sehen würde... Ich brauchte Wasser und ein paar Tücher, das war alles. Aber zuerst war ein Schurz nötig, damit ich die Tunika nicht durchblutete.

  • Nachdem Ofella verschwunden war, trat Fiona hinter der Säule hervor und lief aufgeregt auf Nordwin zu.
    "Nordwin, oh nein! Ich habe alles mit angesehen! Komm mit, Minna wartet auf dich. Sie wird dir helfen!
    Fiona hatte ein Leinentuch aus der Sklavenunterkunft mitgenommen, welches sie ihm jetzt vorsichtig auf seinem Rücken ausbreitete. Der Anblick seines zerschundenen Rückens, ließ sie erschaudern. Wieder konnte sie ihre Tränen nicht unterdrücken.
    "Komm Nordwin, laß uns jetzt gehen!"
    Sie bot ihm ihren Arm als Stütze an. Dann begaben sie sich zur Sklavenunterkunft.

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