• Das Atrium füllte sich zusehends mit den Herrschaften und Sklaven.


    Fiona schaute sich um. Sie erkannte Minna ,Pustula und Kassandra, die auf der anderen Seite des Atriums standen. Freundlich nickte sie ihnen zu.
    Dann war da noch Samira und dieser alte Mann mit dem Bart, der seit einiger Zeit Lucius unterrichten sollte. Natürlich war Kleine auch da, an der Seite seines numidischen Sklaven.
    Die Dame, die erst einige Stunden zuvor in der Villa angekommen war, wartete ebenso. Fiona erfuhr von einem Sklaven, daß es sich bei ihr, um Vesuvianus Adoptivtochter handelte.
    Sie erkannte auch Epicharis und Severus. Vor Letzterem nahm sie sich besonders in Acht. Er war ein Choleriker, der jeden Sklaven wie Dreck behandelte. Keiner der Sklaven, wollte freiwillig etwas mit ihm zu tun haben! ;)
    Als letzte erschien Ofella,dicht gefolgt von Leah, wie immer auf die letzte Minute!
    Jetzt mußten doch alle da sein. Der einzige, der jetzt noch fehlte war Vesuvianus, der sie alle auf die Folter spannte.
    Doch wo war Nordwin? Er fehlte noch! Schlimmstenfalls saß er immer noch im Garten und hatte ihre Worte vergessen! Sie wurde etwas unruhig. Warum brauchten germanischen Männer immer eine Extraeinladung? :PSchließlich beschloß sie,um Ärger zu vermeiden, schnell nachzusehen, wo Nordwin abgeblieben war. Der Herr würde sicher noch einige Zeit brauchen, bis er im Atrium erscheinen würde.

  • Nachdem ihm Fiona gemeldet hatte, dass sich alle im Atrium eingefunden hatten, begab sich auch Menecrates dorthin. Er schritt an den Wartenden vorbei, postierte sich an einer strategisch günstigen Stelle, bei der er alle zugleich im Blick und eine Wand im Rücken hatte, stemmte die Arme in die Seiten und fühlte sich kurzweilig in seine Dienstzeit zurückversetzt. Wohlwollend betrachtete er seine Truppe, bevor er die Stimme erhob.


    "Ich habe euch rufen lassen, um die formelle Änderung meine Person betreffend bekanntzugeben. Ab sofort trage ich wieder den Namen meiner Geburt, also Menecrates, und erwarte, dass Vesuvianus nicht mehr fällt."


    Das betraf in erster Linie die Sklaven, aber auch sämtliche Familienmitglieder, wenn es um die Anrede in der Öffentlichkeit ging. Zu einer Erklärung, warum er diesen Wechsel vornahm, sah er sich nicht veranlasst. Damit war auch bereits alles gesagt. Der Claudier hatte diesen Aufwand der Versammlung betrieben, um nicht jedem einzelnen persönlich in Kenntnis setzen zu müssen. Es war eine Form von Bequemlichkeit oder aber auch rationellen Denkens.


    "Wenn es dann keine Fragen mehr gibt, erwarte ich Fiona anschließend in meinem Arbeitszimmer."


    Er schaute in die Runde, um zu ergründen, ob Bemerkungen fallen würden oder Nachfragen aufkamen.

  • Lucius war natürlich gespannt, was es hier gab. Enttäuschend war es schon, dass der böse Mann da gleich zu sprechen anfing, noch enttäuschender war es, dass er keine Geschenke dabei hatte, noch welche versteckt.
    Doch die Namensänderung war dann doch interessant und Lucius klatschte erfreut in die Hände.


    "Au ja! Ich will meinen Namen auch ändern! Ich heiße nun Lucius Claudius Caesar Spartacus Optimus! Ja, so will ich heißen!"


    Ein toller Name und Lucius konnte sich dann immer auswählen, wie man ihn nennen durfte, Caesar für festliche Anlässe, Spartacus im Spiel mit Freunden und Optimus einfach, wenn er traurig war. :D

  • Myrtilus schien ganz in ein Gespräch mit seinem schwarzhäutigen Sklaven vertieft zu sein, denn er antwortete Epicharis nicht oder zumindest nicht gleich. Allerdings kam Deandra nur wenige Augenblicke später heran. Kaum dass sie neben Epicharis stand, fasste die Claudierin ihre ältere Schwester an der Hand und drückte sie herzlich. Sie war sehr froh, dass Deandra heil wieder aus Germanien zurückgekommen war. Nur leider war sie gestern zu müde gewesen, um alles haarklein zu erzählen, und da Epicharis heute den ganzen Vormittag im Domus der Acta Diurna zugebracht hatte, war einfach noch keine Gelegenheit gewesen, sich auszutauschen.


    Epicharis folgte bei Deandras leisen Worten deren Blick und flüsterte zurück: "Nein, kein Streit. Vater ist leicht überlastet wegen dieser Chroniksache, und seitdem Ofella hier ist, ist er wie ausgewechselt. So kenne ich ihn gar nicht. Ahja, und das ist Tiberius Severus, einer von Galeos Söhnen. Ist noch nicht lang hier in Rom." Sie stockte, als Ofella das Atrium betrat und wieder einmal den Gerüchten unter den Sklaven alle Ehre machte. Epicharis musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Augen zu rollen, als sie Deandra als Klientin bezeichnete. Wie eine Patrizierin sah sie ja nun nicht gerade aus. "Das ist meine Schwester. Vater hat Deandra adoptiert - hat er dir das etwa nicht gesagt?" informierte Epicharis Ofella ganz unschuldig und lächelte dabei zuckersüß. Anschließend tauschte sie einen kurzen Blick mit Deandra aus und betrachtete dann verwundert erst Vesuvianus, der nun wieder Menecrates hieß. Ihr Halbbruder sorgte daraufhin wieder für einen Lacher, und Epicharis kicherte losgelöst.

  • Zitat

    Original von Fiona
    Doch wo war Nordwin? Er fehlte noch! Schlimmstenfalls saß er immer noch im Garten und hatte ihre Worte vergessen! Sie wurde etwas unruhig. Warum brauchten germanischen Männer immer eine Extraeinladung? :P Schließlich beschloß sie,um Ärger zu vermeiden, schnell nachzusehen, wo Nordwin abgeblieben war. Der Herr würde sicher noch einige Zeit brauchen, bis er im Atrium erscheinen würde.


    Tz, tz, war ja klar: Immer warens Sklavinnen, die nicht mitdachten. Schwer beladen mit einem Tablett voller Kelche, Becher, Gläser und Trinkgefäße steuerte ich die Menschenversammlung an und hatte natürlich das Wichtigste wieder verpasst. Dafür dachte ich eben mit und kredenzte den Herumstehenden Leuten Wasser, Wein und Säfte. Naja, zumindest wollte ich das, aber als ich das Atrium betreten wollte, lief ich fast in Fiona rein. "Argh! Erschreck mich nich so, hilf mir lieber mal", überspielte ich meinen Schrecken und hielt ihr das Tablett hin, damit sie anfing, Getränke zu verteilen. "Was isn hier eigentlich los?"

  • "Nordi, da bist du ja endlich ! Wo hägnst du nur so lange rum?"
    Sie war fast ein bisßchen ärgerlich, doch dann sah sie, daß der Ärmste schwer beladen mit Bechern und Getränken ankam.
    "Upps, ´tschuldigung, da habe ich gar nicht dran gedacht! Verzeih mir bitte. Komm ich helfe dir gleich."
    Sie nahm Nordwin die Becher ab und bot sie den Herrschaften samt Getränk an.
    Vesuvianus hatte unterdessen schon mit seinen Ausführungen begonnen. Nur lückenhaft bekam sie mit, worum es überhaupt ging. Irgend etwas mit Namensänderung. Oh Mann, diese Römer waren doch echt verrückt! Vesuvianus würde nicht mehr Vesuvianus heißen , sondern...wie? Fiona würde später noch mal Minna oder Kassandra fragen, die die ganze Zeit aufmerksam zuhörten!
    Kurz bevor er mit seiner Ansprache fertig war, vernahm sie noch die Worte Fiona... und Arbeitszimmer. In diesem Moment stockte ihr fast das Herz. Er würde ihr vielleicht Gelegenheit geben, ihm alles zu erklären...oder sie einfach nur ungefragt für ihr Tun bestrafen.
    Sobald er sich wieder in sein Arbeitszimmer begeben würde, würde sie ihm folgen.

  • Aufmerksam hatte sie ihm zugehört und versucht die schnellen Worte zu verstehen. Zum Glück, hatte er laut und deutlich gesprochen. Hatte sie das richtig verstanden? Vesuvianus hieße ab jetzt nicht mehr so, sondern Mene... Menecro... wie war das gleich noch mal?! Herje, warum waren die Römer nur so umständlich was ihre Namen betraf? Na ja, so tragisch war das aber auch wieder nicht, sie würde nachher einfach bei einem anderen Sklaven noch einmal nachfragen. Zudem sprach sie ihn eh immer nur mit ‚Herr’ an.


    Etwas anderes interessierte sie viel mehr. Warum wurde Fiona wohl in sein Arbeitszimmer geschickt? Hoffentlich hatte sie nichts falsch gemacht. Sie schaute ihr einen Moment lang nachdenklich hinterher, dann wandte sie sich wieder zu den anderen Sklaven und wartete darauf, dass sie gehen konnte.

  • Ofella hob eine Braue und blickte Deandra noch einmal vielsagend von oben bis unten an. Wie arrogant dieses Mädchen war, und das hier, im Haus ihres Gemahls! Schon klappte der Mund auf, da sie etwas erwidern wollte, da vernahm sie Epicharis’ Bemerkung und klappte den Mund wieder zu. Erneut musterte sie Deandra, diesmal mit anderen Augen und eine Nuance freundlicher. Noch eine Tochter also. Vesu...Menecrates schien ja nicht genug von Töchtern zu bekommen. Ha, doch Brutus’ Stellung würden die beiden niemals einnehmen können. Ofella war die einzige Frau, die Menecrates je einen Sohn geschenkt hatte, einen legitimen, und das würde sie auch bleiben.


    Epicharis’ Bemerkung hatte Ofella jeglichen Wind aus den Segeln genommen, und so schürzte sie nur die Lippen und entgegnete leicht schnippisch: „Naja, man wird sich ja auch mal irren dürfen – oder nicht?“ Dann verfolgte sie scheinbar interessiert das weitere Geschehen, froh darüber, sich vorerst nicht weiter mit den beiden Mädchen beschäftigen zu müssen. Sie hätte ohnehin nicht gewusst, was sie hätte sagen sollen. Am Rande registrierte sie, dass die rothaarige Sklavin beinahe mit dem germanischen Hausvorsteher zusammengestoßen war. Sie machte ein leicht abfälliges Geräusch und fing dann unvermittelt an, zu applaudieren, als Vesuvianus bekannt gab, nun wieder Menecrates zu heißen. Vollkommen unpassend – aber so war Ofella nun einmal. Sie ging sogar soweit, “Bravo, bravo!“ zu rufen.


    Sim-Off:

    Auf den Rest antworte ich dann heute Abend :)

  • Lucius tat es seiner Mutter gleich und klatschte ebenfalls. Stolz hob er das Kinn, endlich war er den blöden Namen los und jedem schien er zu gefallen.


    "Heute kannst du mich Caesar nennen."


    Sprach er sogleich zu seinem Lieblingssklaven und nickte dabei bekräftigend.
    Ein herrliches Gefühl, wenn man einen neuen Namen bekam. Was er jedoch nicht verstehen konnte war, warum der alte Mann sich so einen komischen Namen gab, Lucius´Name war doch viel schöner und er war noch ein Kind. Also mehr Kreativität hätte er dem Mann schon zugetraut.

  • Mit Beifall hatte Claudius nun nicht gerade gerechnet. Entsprechend überrascht blickte er zunächst, gestand sich aber im nächsten Moment Freude darüber ein, weil Ofella sich als eine Art positive Verstärkung erwies. Die Bemerkung seines Sohnes lockte sogar ein seltenes, aber umso breiteres Grinsen auf sein Gesicht. Der Knabe war nicht nur kreativ, er besaß Verstand und Spontanität.


    Claudius begab sich zu seiner Frau, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, der seine Zufriedenheit über ihren Auftritt ausdrücken sollte und wandte sich anschließend an Brutus.


    "Caesar ist ein Titel, kein Name, mein Sohn."

  • Der kommentar von dem alten Mann war sowas von unpassend, Lucius wurde wütend. Wie kein Name? Das war doch einer, das hatte Opa Galeo immer gesagt!


    "Stimmt doch gar nicht! Ist ein Name, Caius Iulius Caesar hieß er doch und nur zwei Namen hat kein Römer, also ist Caesar ein Name!"


    Warf er empört ein und verschränkte die kleinen Arme vor der Brust.

  • Claudius stand vor der Wahl, einen Fünfjährigen mit Geschichtswissen zu überfordern, ihn auf später zu vertrösten oder von vorn herein zu kapitulieren. Im Grunde fand er keine der Möglichkeiten gut, also behalf er sich mit einem Kompromiss.


    "Lass dir von deinem Privatlehrer mal eine Zeittafel erstellen. Darauf wirst du erkennen, dass der Titel Caesar, der selbstverständlich von einem Namen abgeleitet ist, heutzutage keineswegs mehr ein Name ist. Die Zeiten haben sich geändert. Wir müssen das ebenso beachten wie wir es uns nicht leisten können, ständig in der Vergangenheit zu leben oder gar der Republik nachzutrauern."


    Menecrates blickte in die Runde, aber offensichtlich gab es keine Anmerkungen mehr zum eigentlichen Zweck dieser Zusammenkunft.


    "Wenn es dann keine Fragen mehr gibt, oder falls doch, bin ich in meinem Arbeitszimmer zu finden."


    Sein Blick streifte Ofella, deren Antwort er noch abwarten wollte, sonst fühlte sie sich noch übergangen.

  • Die hatten sich sicherlich abgesprochen, weil sie Lucius den Namen nicht gönnen wollten! Das wusste er und spitzte verärgert die Lippen zu einem schmalen Strich, bis er endlich mit einer Antwort herausplatzte. Schließlich brauchte er ein wenig Zeit für seine Überlegungen.


    "Dann ersetz ich Caesar durch Maximus, so!"


    Damit war die Sache erledigt, nun hieß er Lucius Claudius Maximus Spartacus Optimus.

  • "Gut, wenn es also nichts mehr zu besprechen gibt ... ich bin dann in meinem Arbeitszimmer."


    Mit diesen Worten verließ Claudius das Atrium.


    Kurz vor Erreichen der Tür fiel ihm wieder ein, dass er die neue Sklavin noch sprechen wollte. Da er davon ausging, sie würde sich an seine Anweisung halten und ihm in sein Arbeitszimmer folgen, verhielt er den Schritt, um ihr zu ermöglichen, ihm die Tür zu öffnen.

  • Fiona folgte Menecrates zum Arbeitszimmer. Sie öffnete die Türe, damit er eintreten konnte. Daraufhin folgte sie ihm und blieb in der Mitte des Raumes stehen.
    Ihr Herz wollte schier in ihrer Brust zerspringen. Doch trotz der imensen Anspannung, wollte sie Haltung bewahren.
    Es war ihr bereits peinlich genug, was zuvor hier in diesem Raum geschehen war. Aber sie fühlte sich irgendwie am Ende ihrer Kräfte angelangt. All das was sich in ihr angesammelt hatte, die Erinnerungen, die sie Tag und Nacht quälten, ihr Leben hier in der Gefangenschaft und dann noch dieses unbeschreibliche Etwas, was sie vollends irritierte, schien ihr Inneres zum bersten bringen zu wollen.
    Doch jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Nicht noch einmal wollte sie ihm eine solche Szene machen.

  • Claudius schritt über die Schwelle, vermied es aber, sich sofort hinter den Schreibtisch zu setzen. Am Ende wirkte das noch wie Flucht oder das Verbarrikadieren hinter einem Schutzwall, auch wenn er sich durchaus noch daran erinnerte, was sich vor Minuten hier abgespielt hatte, und er gewiss nicht der Routinierteste bei der Klärung solcher Dinge war.


    "Es wäre praktisch, nach jedem Betreten zunächst die Tür zu schließen", begann er, nachdem er sich einen Platz vor dem Fenster gesucht, sich aber mit verschränkten Armen der Sklavin zugewandt hatte. Er wartete zunächst, bis sie seiner Aufforderung nachkam, bevor er weiter sprach.


    "Du hast dich recht gut eingelebt", sagte er voller Überzeugung, weil er nun einmal blind für die Bedürfnisse, die möglichen Ziele oder gar die Empfindungen seiner Mitmenschen war. "Ich plane, dich als meine Leibsklavin aufrücken zu lassen. Traust du dir das zu? Allerdings dürfen dann solche Ausfälle wie vorhin nicht mehr vorkommen."

  • Völlig in Gedanken, vergaß Fiona die Tür zu schließen. Doch nachdem sie von Menecrates darauf aufmerksam gemacht worden war, kam sie sofort seinen Anweisungen nach.
    Auf seine Ansprache wartend blieb sie in der Mitte des Raumes stehen. Mit ihrer rechten Hand strich sie eine Strähne ihres Haares aus ihrem Gesicht. Ihr Haar, das sie sonst immer hochsteckte, trug sie heute offen. Lediglich ein schmales gebundenesTuch bändigte ihre hüftlangen roten Locken.
    Ihre innerliche Anspannung wurde von Minute zu Minute größer.
    Eigentlich rechnete sie fest damit, daß er sie zur Rede stellen würde, doch dann kam für sie die große Überraschung!
    Er stellte fest, sie hätte sich gut eingelebt und als ob das nicht genug gewesen wäre, teilte er ihr mit, daß er sie als seine Leibsklavin auserkohren hatte!
    Da war sie erst mal sprachlos! Mit großen Augen schaute sie ihn an.Ähm, oh, das kommt jetzt sehr überraschend... Aber ja, natürlich traue ich mir das zu, Herr!
    Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen.
    [COLOR=crimson]"Der Vorfall von vorhin tut mir leid, Herr, ich ....,ähm , es wird nicht wieder vorkommen!/COLOR]

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!