[Subura] Eine unscheinbare Wohnung

  • Noch während meiner "offiziellen Betteltouren" durch Rom hatte ich mir eine ausreichend große Wohnung in einer heruntergekommenen Insula gemietet. Der Preis war lachhaft und die Lage wunderbar abgeschieden von allem. Vor gut zwanzig Jahren war ich von einem Mann namens Nomas eingeführt worden. Ich selbst kannte diesen Mann, der sich gern in Schweigen hüllte, nur unter diesem Namen und wusste weder, wie er aussah, noch wo er lebte. Alles war über Mittelsmänner geschehen und so wurde ich zum Magister Nebulae.


    Des Nachmittags trat ich in die Wohnung und gönnte mir eine Erfrischung, bevor meine rechte Hand erscheinen und mir beim Aufbau der Nimbactus in Rom helfen würde.

  • Während ich an meinem Schreibtisch einen guten Schluck Falerner zu mir nahm, klopfte es an der Tür. Behende band ich meine Haare mit einem Kopftuch zusammen und setzte eine metallene Maske auf. Währenddessen öffnete der gallische Sklave, den ich mir vor kurzem geleistet hatte, die Tür einen Spalt und murmelte etwas. Gesprächsfetzen, dann wurde mir mitgeteilt, dass mein Informant der Marktaufsicht einzutreten wünschte. Ich ließ ihn eintreten. Als er vor mir stand, begrüßte ich ihn hinter meiner Maske.


    | Felis


    "Nun, was kannst du mir berichten?"


    Felis, Herr, ich kann folgendes berichten: Sieben Händler haben ordnungsgemäß ihre Schutzgelder bezahlt, nur einer, Damian, hat sich strikt geweigert. Auch nachdem wir seinen Laden ein wenig umgestaltet hatten, wollte er nicht zahlen.


    Ich grübelte vor mich hin.


    "Unschön. Nimm dir zwei der Burschen und geh noch einmal zu Damian. Sagt ihm, wenn er nicht zahlt, werde ich seine Frau vor seinen Augen vergewaltigen lassen und dann im Tiber ersäufen. Unterstreicht euer Angebot ruhig."


    Wie du befiehlst, Felis.


    Ich warf ihm noch einen kleinen Beutel Sesterzen zur Belohnung hin und ließ ihn dann gehen. Die Schutzgelder einiger weniger Händler - noch hatte ich erst sehr wenig Gebiet unter meiner Kontrolle - füllten meiner Kassen nur spärlich und so musste ich mir etwas einfallen lassen. Nachdem der Mann gegangen war, machte ich einen kleinen Kassensturz.

  • Ich zwar völlig fremd in der Stadt, aber die unendliche Gier, das ekstatische Verlangen, Rach zu üben, übermannte mich. Ich war aufgewühlt, hatte in meinem kleinen Zimmerchen, einer Pension an der VIA FLAMINIA gelegen und konnte nicht schlafen.


    Die Gefühle übermannten mich, dazu diese quälenden Gedanken an Laevina, die mich seit meiner Ankunft in der ewigen Stadt immer stärker heimsuchten. So ruhig und besonnen ich nach außen hin wirkte, so erregter war ich im Inneren.
    Immer wieder Sulla, ich hatte seine Visage vor Augen, sein diabolisches Grinsen. In meinen Träumen schwung er sich auf zum Iudex über Leben und Tod, der Imperator lag vor ihm auf den Knien. Klatschnaß war ich aufgewacht.


    "Nein !" sprach ich entschlossen zu mir selbst. Ich mußte handeln.


    ...


    In meiner kurzen Zeit in Rom hatte ich schon viel erfahren, zum Beispiel daß es sehr leicht war, den richtigen Gestalten zu begegnen, wenn man sich in diversen Etablissements zu gewissen Stunden aufhielt.
    In einer Nacht also, als alles schlief, suchte ich diesen Laden in der Subura auf, ein schändlicher Ort. Ich war nur mit einer Tunika bestückt, wollte nicht auffallen und hielt mich an den Hauswänden. Dort begegnete ich Pupus. Pupus gehörte wohl zu der Sorte Mensch, die für Geld ihre Ideale und dazu ihre eigene Mutter verraten würden.
    Pupus führte mich in eine verfallene Insula, wo es nach Unrat stank und aus einigen Wohnungen das Gestöhne des nächtlichen Liebesspiels drang.
    Er führte mich in die Wohnung, wo ein alter Mann mit Bart hinter einem Schreibtisch saß. Ich trat vor.


    "Salve, ich bin Domitianus. Bin ich hier richtig ?"

  • Sim-Off:

    Editier mal bitte deinen Beitrag :) Vielleicht ist der Post darüber unverständlich, aber das Bild stellt Theodorus dar mit einer Maske. Und die sieht auch Domitianus gerade, keinen alten Mann ;)


    | Felis


    Ich hatte wieder die Gestalt von Felis angenommen, indem ich meine Maske anlegte. Als der Fremde eintrat, sah ich ihn mit kalten Blick an.


    "Kommt darauf an, wo du hin wolltest.", kam die Antwort.

  • Pupus hatte sich wieder entfernt und mich allein gelassen. Als ich mich umsah, war er jedenfalls weg. Etwas irritiert, als habe mich der Mut plötzlich verlassen, versuchte ich gegen die Müdigkeit anzukämpfen und mein Anliegen vorzutragen.


    "Zu einem Nimbactus. Ich habe einen Auftrag, und werde dafür bezahlen."

  • | Felis


    Nun musste auch ich mich kurz räuspern. Der Name sagte mir durchaus etwas und er war kein kleiner Fisch.


    "Eintausend Sesterzen. Der Mann wird auf dem Weg zum Gericht leider den falschen Weg nehmen. Ich werde ihn in eine abgeschiedene Hütte am Stadtrand bringen lassen, dort kannst du mit ihm machen, was du willst."
















    [Blockierte Grafik: http://img180.imageshack.us/img180/4594/nebulosusaj1.png]

  • Ich sah erstaunt an. Dieser Mann war erstaunlich gut informiert.


    "Ich habe nicht vor, mir die Hände schmutzig zu machen. Lass mich nur dabei sein ! Was die Planung angeht, lass ich Dir freie Hand."


    Ich überlegte. 1000 Sz. waren eine Menge Geld.


    "Du erhälst eine Anzahlung von 500 Sz. und weitere 500 Sz. bei Erfolg."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!