Scapa

  • "quirites, qirites!" schallte es über das Getöse der Nachbarbühnen hinweg, schließlich wollte Titus Tranquillus keinen potentiellen Kunden an Nebenbuhler verlieren. "quirites! Kommt und schaut euch an, was Titus Tranquillus euch heute zu bieten hat!"


    Titus' Stimme tönte über den ganzen Sklavenmarkt, auf dem es laut zuging und selten nicht stank. "Ich biete euch einen kräftigen Germanen! Er stammt aus der Region Raetia und nennt gestählte Muskeln sein Eigen, doch gleichsam ist er auch recht intelligent, wie mir mein Mittelsmann berichtete, doch ist dabei noch ungeformt." Tranquillus holte Luft und wies auf Scapa, den Starcus und Maechticus während der Tirade des Händlers auf die Tribüne gezerrt hatten und nun gerade an seinen Seilen zurecht zurrten. "Tretet näher, schaut ihn euch an! Er ist gerade mal neunzehn Sommer jung und hat damit eine recht hohe Lebenserwartung, jawohl! Freunde, das sagenhaft günstige Einstiegsgebot für diesen Sklaven beträgt nur fünfhundert Sesterzen!"



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Donnerstag, 18:00:00

  • Scapa stemmte sich gegen die Männer als sie ihn auf die Bühne zerrten und sah dann mit einem wilden Blick in die Zuschauermenge.
    Wie bei einem Schlachttier, das sie an den Mann bringen wollten hatten sie ihn nach oben geführt, seinen Oberkörper hatten diese verfluchten Sklaventreiber frei gemacht um ihn auszustellen, wie ein besonders großgewachsenes Rindvieh.
    Er verstand nicht alles, was der Händler in die Menge brüllte, doch als er das Wort "intelligent" stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Ja clever war er und wer auch immer von den stierenden Römern da unten sein neuer Besitzer werden sollte, würde das schnell begreifen, dafür würde Scapa schon sorgen. Er hob etwas sein Kinn an und sah einigen der Herangelaufenen direkt in die Augen. Sein Blick wanderte durch die Zuschauerreihen. Bei einigen, denjenigen die er sich als Käufer vorstellen konnte, blieb er jedoch kurz hängen.


    Einzelne, schmutzige Strähnen fielen ihm in die Stirn. Das war also Rom, das Herz des Imperiums. Die Stadt, in der sich sein Schicksal endgültig besiegeln sollte -sofern er es zuließ. De Händler hatten einen guten Platz erwischt, von den meisten Nebengassen hatte man eine gute Sicht hierüber, Scapa wollte gar nicht wissen, wie viele Leben er hier schon für einen lächerlichen, demütigenden Preis verscherbelt hatte, noch was aus diesen geworden war. Nun war also er an der Reihe.
    Kurz bäumte er sich nocheinmal auf, so dass der Kerl neben ihm erschrak und seine Fesseln wieder schmerzhaft fest anzog, dann lenkte er seinen Blick wieder auf die Menschen vor ihm

  • Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    ...


    Mal wieder startete Victor einen neuen Versuch sich einen Sklaven zu erwerben und diesmal würde er ihn auch bekommen. Egal welcher Patrizierschnösel sich und seine Familie ins wirtschaftliche Elend zu stürzen versuchte. Aber das Angebot des Sklavenhändlers klang noch nicht gerade verlockend


    "Waren deine günstigen Einstiegsgebote nicht sonst immer 250 Sz, Titus Tranquillus? Und was soll ungeformt heißen? Bedeutet das, dass er weder Latein kann noch irgendwelche anderen Kenntnisse hat?"

  • Für Germanica Caia wäre er wohl der passende Sklave. Sie brauchte einen Bewacher in Rom und sie würde sicher noch andere Dienste für ihn finden. Avarus schaute auf das Publikum wieder waren Männer mit großen Einfluss da. Er war sich aber sicher, erstmal jene ausblenden zu können, die sich nur produzieren wollten.


    Sein Blick fiel auf das Ding auf der Bühne. Ein Germanier sollte es sein. Ein gutes Stück, fein gearbeitet und sicher gut im Umgang mit jedem Werkzeug. Jener Kerl konnte es unter Umständen gut in der Casa Germanica haben. Hatte der Senator Avarus oder einer der anderen anwesenden Bewohner jedoch etwas auszusetzten, war der Dreschpflegel nicht weit.


    Noch so jeden Sklaven hatten sie sich geformt und Avarus erhob die Stimme für ein erstes Gebot: "Die Gens Germanica bietet 1000 Sesterzen. Außerdem würden wir gern noch ein wenig mehr über die Fähigkeiten und die Gesundheit der Ware erfahren."

  • Misstrauisch sah er die Männer an, die allem Anschein nach für ihn geboten hatten und ihn genau musterten. Der Römer, der zuletzt für ihn geboten hatte, war ein junger Mann, der nicht so prunkvoll, wie die anderen gekleidet war und demzufolge, wahrscheinlich nicht lange mithalten konnte. Scapa hätte es auch nicht gewundert, wenn es ein Häscher von dem Sklavenhändler gewesen wäre, der den Preis hochtreiben wollte, doch er hatte ihn noch nie gesehen, also verwarf er den Gedanken wieder. Ohnehin sah er dafür auch viel zu gepflegt aus.


    Ohne zu wissen, wie hoch der Preis für ihn inzwischen angestiegen war, ging er einen Schritt nach vorne, die Brauen immer noch zu einem unbeugsamen Blick hinunter gezogen. Wenn ihn einer dieser Hampelmänner schon kaufen musste, so sollte dieser wenigstens einen guten Preis für ihn bezahlen, den er noch eine Weile spüren würde.

  • Da war einer aus seinem Fass gekrochen. Gut das Avarus weit genug von dessen entfernt stand. Die Notdurft war sicher nicht geregelt und er stank stark. Avarus überlegte sich eine Handhabe gegen Bettler, die sich zur eigenen Belustigung in Sklavenversteigerungen einmischten und doch nichtmal das Geld hatten, um eine Gesichtsrasur vorzunehmen.


    Heute spendabel erhöhte er um einen grandiosen Dupondius.


    "1001 Sesterzen für den Sklaven."

  • Gracchus verfolgte den bisherigen Verlauf der Versteigerung. Der Sklave, den Titus Tranquillus gerade anbot, gefiel Gracchus. Er machte einen kräftigen Eindruck. Die Bieterei des Fasskriechers amüsierte Gracchus sosehr, dass er doch glatt sein eigenes Gebot abgab.


    "Eintausendundeineinhalb!"

  • "Oh ja, verehrter Präfekt! Aber dieser hier, der ist nicht nur besonders, sondern ganz besonders! Und natürlich kann er Latein sprechen, mein werter Herr! Latein und Germanisch, und er ist ein helles Köpfchen, lernt schnell und hat eine gute Auffassungsgabe", erwiderte Titus. Da boten auch schon die ersten Männer! Titus rieb sich die Hände und nickte dem Senator zu, der eben sein gebot abgegeben hatte. "Eintausendundein Sesterz sind geboten, meine Freunde! Schaut ihn euch an, er ist gesund und wohlgenährt. Naa, höre ich ein höheres Gebot...?"



    Sim-Off:

    Wer jetzt noch mal in Komma- oder Bruchzahlen bietet, zahlt eine Spaßbietergebühr von 200 HS an die Staatskasse II. :P

  • Ah nagut, war der Sklave also doch zu mehr zu nutze, als zum Bodenwischen, oder Eimerschleppen. Allerdings war die bisherige Preissteigerung bei den Geboten nicht geeignet endlich in Gefilde vorzustoßen, bei denen ein endgültiges Ergebnis zu erwarten war. Nun, das liess sich ändern.


    "1100 Sesterzen!"

  • In der Menge des Publikums stand an diesem Tag auch wieder Mhorbaine, der hoffte hier ein nettes Schnäppchen machen zu können. Er beobachtete den Verlauf der Versteigerung einige Minuten lang und rang mit sich selbst, ob er zuschlagen sollte oder nicht. Dann bot er.


    "2500 Sesterzen!"

  • "4000 Sesterzen"


    Er hielt sich kurz. Ein wenig durfte er treiben, denn leider mußte Avarus weg. So verließ er die Versteigerung. Ein guter Sklave würde ihm die Nachricht 'nicht erstanden' oder eben den Sklaven mit heim bringen. Abaris der Jude war es...

  • "Fünftausend von dem kleinen Gallier mit dem Schnurrbart! Fünftausend sind geboten! Höre ich mehr als fünftausend?" erwiderte Tranquillus und formte die Hand hinter der Ohrmuschel zu einer Schale. Da erdreistete sich jemand, zehntausend Sesterzen zu bieten. Tranquillus schnaubte. "Du da, du solltest dir keinen Spaß mit mir erlauben, ich habe mächtige Freunde!" grollte er und wies auf den schäbig gekleideten Mann, der im Leben nicht zu Senator Germanicus gehörte.


    Sim-Off:

    Keine Spaßbieter, das gilt auch für einen Aelius Hadrianus. ;)

  • Scapa beobachtete, dass der Sklavenhändler langsam wütend wurde, allein das gefiel ihm. Er log wie es ihm passte, dass war sicher, doch es konnte ihm ja egal sein, sein Blick wanderte weiter durch den Reihen und er betrachtete den Gallier, der auf ihn geboten hatte und zur Zeit das Höchstgebot hielt. Er selbst musste ein Sklave sein, der für seinen Herrn bot. Auch wenn er Tranquillus nicht wirklich das Geld gönnte, so schmeichelte es ihm doch, dass die Römer einiges für ihn bezahlen wollten. Doch das auch nur, weil sie ihn noch nicht kannten.


    Scapa lächelte kurz und wartete, ob noch jemand bieten würde, denn wie er sah, hatte der großgewachsene Kerl, der grade überboten worden war, einen Sklaven zurückgelassen, der gegebenenfalls noch weiterbieten sollte.

  • Still verliess Mhorbaine den Sklavenmarkt. Ein weiterer Tag, an dem er hier kein Glück hatte. Das Glück schien ihm in letzter Zeit nicht sonderlich hold zu sein.

  • Abaris verließ kurz nach Ende des letzten Gebotes den Platz. Er hatte keine Anweisung erhalten höher zu gehen. Wohl aus dem Grund, das sein Herr der Senator Germanicus Avarus das Angebot als nicht höherwertiger einschätzte. Normal wäre es auch schon nach dem erneuten Gebot zu Ende gewesen, aber der Jude hatte seine Instruktionen und wollte eben auch das Finale miterleben.













    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Und Titus' Arm schnellte nach unten. "Verkauft! Verkauft für fünftausendeinhundert an den ehrenwerten praefectus urbi!" rief er und wies anschließend auf den Octavier.
    Ein Moment verging, ehe der Käufer heran war. Dann sagte Titus in geschäftsmäßigem Ton: "Meinen Glückwunsch, edler Herr, du hast gute Ware gekauft. Soll ich sie dir liefern oder willst du den Jungen gleich mitnehmen? Bei der Lieferung wäre das Brandmarken inklusive."

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